AT157116B - Herstellung einer hochveredelten Cellulose. - Google Patents

Herstellung einer hochveredelten Cellulose.

Info

Publication number
AT157116B
AT157116B AT157116DA AT157116B AT 157116 B AT157116 B AT 157116B AT 157116D A AT157116D A AT 157116DA AT 157116 B AT157116 B AT 157116B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
cellulose
production
highly refined
refined cellulose
lye
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT157116B publication Critical patent/AT157116B/de

Links

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Herstellung einer   hoehveredelten   Cellulose. 



   Bekanntlich erfolgt die Veredelung einer nach beliebigem   Aufschlussverfahren   erhaltenen Roh- cellulose in folgender Weise. Nach einer Vorbehandlung mit gasförmigem Chlor oder Chlorwasser zur
Entfernung der Ligninreste wird dieser chlorierte Stoff nunmehr mit sehr verdünnter Natronlauge und anschliessend gründlich mit Wasser gewaschen. Der jetzt nahezu ligninfreie Stoff wird alsdann längere
Zeit mit kalter 5-10% iger Natronlauge behandelt, um die Hemicellulose, wie Xylan usw., zu entfernen. Hiedurch steigt der Gehalt an alpha-Cellulose von 88% bis auf   97-98% und erreicht   damit die Konstanten   vqn   Linters. Die Entfernung der Natronlauge erfolgt dann durch Abnutschen in grossen Gefässen mit Filterböden oder durch Abschleudern in Zentrifugen.

   Wäscht man nun die Cellulose mit kaltem Wasser laugenfrei, so stellt sich leicht Klumpenbildung ein, was bei der   Fertigbleiche   infolge ungleichmässiger Bleichwirkung die Reinheit des Fertigstoffes herabsetzt. 



   Man kann nun, wie gefunden wurde, diesen Nachteil vermeiden und unter weitgehender Wiedergewinnung der Veredelungslauge und Herabsetzung der für das Waschen benötigten Menge Wasser eine hoehveredelte Cellulose mit den besten Eigenschaften herstellen, wenn man die Entfernung der Lauge aus der Cellulose auf einem kontinuierlichen Saugfilter, z. B. Zellenfilter durchführt. Infolge der fortlaufenden dünnen, ständig unter hohem Vakuum stehenden Stoffbahn erfolgt die Entlaugung sehr rasch, wenn auch nur bis zu einem Grade, der dem Vakuum und angewandten Pressendruck entspricht. Um eine völlige Laugenfreiheit herbeizuführen, wird daher die auf dem Zellenfilter bis auf beispielsweise 25% Trockengehalt abgepresste Cellulose mit heissem Wasser von etwa   40-90'über-   schichtet.

   Es erfolgt auf diese Weise keine Verdünnung der Lauge beim   Waschprozess,   sondern eine nahezu vollständige Verdrängung, da das spezifisch sehr leichte, heisse Wasser die spezifisch schwere Lauge immer vor sich herschiebt. Zudem ist bei der stark saugenden Wirkung des Filters eine Vermischung des Wassers mit der Lauge   weitgehend unterbunden. Tatsächlich   verläuft auch die Auswaschkurve nahezu senkrecht. Der Veredelungseffekt bleibt vollständig erhalten. 



   Nimmt man das Waschen im   Bleichholländer   vor, so durchläuft dieser Vorgang infolge der bekannten, ständig vor sich gehenden Verdünnung bei beträchtlichem Wasserverbrauch in ziemlich flacher Kurve sämtliche Laugenkonzentrationsbereiche bis zur völligen Laugenfreiheit, was zur Folge hat, dass ein Teil der gelösten Hemicellulosen wieder ausfällt und dadurch den Veredelungseffekt merklich beeinträchtigt. 



   Die neue Arbeitsweise hat im Gegensatz hiezu einen sehr viel geringeren Waschwasserverbrauch und gestattet es, die Lauge ohne wesentliche Verdünnung wiederzugewinnen. Die fertige veredelte Cellulose ist ausserordentlich weich und wattig sowie oberflächenaktiv. Die von der Chlorierung kommende Cellulose wird fortlaufend mit der Veredelungslauge versetzt, durchläuft innerhalb etwa 1-2 Stunden einen Reaktionsturm, in dem sich die Veredelung vollzieht, und gelangt von da aus auf das Zellenfilter, auf dem in der beschriebenen Weise die Auslaugung vor sich geht. 



   Durch entsprechende Dimensionierung der   Filterfläche   und Ausbildung des Steuerkopfes kann so von einem einzigen Zellenfilter eine weitgehende Wiedergewinnung der Veredlungslauge in unverdünntem Zustande und gleichzeitig eine vollständige Befreiung der Cellulose von der Lauge bewältigt werden, wobei man die bei der Waschung anfallenden verdünnten Laugen durch entsprechende Bemessung des Spritzwassers (Heissüberschichtung) und geeignete Zoneneinteilung des Steuerkopfes auf die für den Betrieb brauchbaren Konzentrationen bringen kann. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die neue Art der Laugenentfernung hat den grossen Vorteil, dass jede einzelne Cellulosefaser nur so lange mit der Lauge in Berührung bleibt, als für den Veredlungseffekt notwendig ist. Beim diskontinuierlichen Verfahren dagegen, besonders bei grossen Ansätzen, bleiben die Fasern so lange in der Veredlungslauge, bis der Entlaugungsprozess fertig ist, d. h. es liegt dann eine Mischung von Fasern vor, von denen die einen nur 1-2 Stunden, andere viele Stunden, entsprechend der Entlaugungszeit, mit der Lauge behandelt worden sind.

   Diese ungleichmässige Einwirkung zeigt sieh dann auch in der   Miszellarviskosität.   Während bei der kontinuierlichen Veredelung die Viskosität der veredelten Zellulose gegenüber derjenigen der aus dem Kocher kommenden Zellulose noch ansteigt, liegt sie bei dem diskontinuierlichen Verfahren wesentlich tiefer, ein Zeichen, dass hier bereits ein starker Abbau des Zellulosemoleküls erfolgt ist. 



   Es ist bereits vorgeschlagen worden, Kocherzellstoff von der Aufsehlusslauge durch Abschleudern oder auch auf   Langsiebmaschinen   zu befreien und durch Decken mit wenig kaltem Wasser den Hauptteil der   Aufsehlusslauge   in möglichst unverdünnter Form wiederzugewinnen. Im Gegensatz dazu soll nach der vorliegenden Arbeitsweise die bei der Hochveredlung von bereits aufgeschlossener und mit Chlor nachbehandelter Cellulose mit Natronlauge im stark gequollenen Stoff zurückgehaltene Lauge durch Überschichten mit heissem Wasser auf dem kontinuierlich arbeitenden Saugfilter entfernt werden, ohne dass dabei eine Verdünnung eintritt, durch welche die in    der Veredlungslauge gelösten   Stoffe wieder ausgefällt werden würden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : In einem Verfahren zur Herstellung einer hoehveredelten Cellulose durch Behandeln von nach beliebigem Aufschlussverfahren aus Pflanzenfasern erhaltener Roheellulose mit Chlor und nachfolgend mit kalter Natronlauge von 5-10% Stärke die Massnahme, dass die beim Absaugen auf einem kontinuierlichen Saugfilter im gequollenen Stoff verbleibende Natronlauge durch Überschiehten mit heissem Wasser verdrängt wird.
AT157116D 1937-03-19 1938-02-09 Herstellung einer hochveredelten Cellulose. AT157116B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE157116T 1937-03-19

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT157116B true AT157116B (de) 1939-09-25

Family

ID=29412807

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT157116D AT157116B (de) 1937-03-19 1938-02-09 Herstellung einer hochveredelten Cellulose.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT157116B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0584675B1 (de) Holzaufschluss mit Essigsäure unter Zusatz von Ameisensäuren
DE2433235A1 (de) Verfahren zum entfernen von hemizellulose aus in prozesszirkulation befindlichen hemizellulosehaltigen alkalischen loesungen
DE2246647A1 (de) Verfahren zur fraktionierten gewinnung von lignin und cellulose aus baumrinde bzw. borke
AT157116B (de) Herstellung einer hochveredelten Cellulose.
DE2061526C3 (de) Verfahren zur Sauerstoffbleichung von Lignocellufosematerlalien
DE912169C (de) Verfahren zum alkalischen Aufschluss von Pflanzenstoffen
DE564738C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
DE573739C (de) Verfahren zur Herstellung von hochviskosen Celluloseloesungen
DE3590512T1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosepulpe
AT142245B (de) Verfahren zur Herstellung eines faserfesten, hoch viskose Lösungen gebenden, sehr reinen Zellstoffes.
AT123873B (de) Verfahren zur Herstellung eines hochveredelten, pentosanfreien Holzzellstoffs.
DE599880C (de) Verfahren zur Herstellung von pentosanreichem Zellstoff aus zellstoffhaltigem Fasergut, insbesondere Graesern
DE539938C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochveredelten, pentosanfreien Holzzellstoffs
DE476583C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus gleichzeitig chemisch und mechanisch behandeltem Faserstoff
DE554826C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
DE745547C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE730279C (de) Verfahren zur Herstellung von Viscose
DE302523C (de)
DE646819C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochveredelten, pentosanfreien Zellstoffs
DE672526C (de) Verfahren zur Herstellung starker Pappen aus cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere aus Stroh oder einer Mischung verschiedener Stroharten
DE681359C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff mit hohem Gehalt an? ª‡-Cellulose
DE557170C (de) Verfahren zur Herstellung von an Alphacellulose reichem Zellstoff durch Behandlung von rohem Zellstoff mit alkalischer Lauge
AT148150B (de) Verfahren zur Darstellung eines sehr reinen Zellstoffes.
DE567237C (de) Verfahren zur Verwertung der Hemicellulosen bei der Zellstoffabrikation
AT286771B (de) Verfahren zur Herstellung eines Cellulosebreies