DE672526C - Verfahren zur Herstellung starker Pappen aus cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere aus Stroh oder einer Mischung verschiedener Stroharten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung starker Pappen aus cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere aus Stroh oder einer Mischung verschiedener Stroharten

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DE672526C
DE672526C DEC52989D DEC0052989D DE672526C DE 672526 C DE672526 C DE 672526C DE C52989 D DEC52989 D DE C52989D DE C0052989 D DEC0052989 D DE C0052989D DE 672526 C DE672526 C DE 672526C
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DE
Germany
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straw
cardboard
digested
production
mixture
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DEC52989D
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English (en)
Inventor
Dr Jacob Von Julsingha
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COOEPERATIEVE VEREENIGING COOE
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COOEPERATIEVE VEREENIGING COOE
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/001Modification of pulp properties
    • D21C9/002Modification of pulp properties by chemical means; preparation of dewatered pulp, e.g. in sheet or bulk form, containing special additives

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung starker Pappen aus cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere aus Stroh oder einer Mischung verschiedener Stroharten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zurr Herstellung starker Pappen aus cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere aus Stroh oder einer Mischung von Stroharten, die in der üblichen Weise durch Kochen mit Kalkmilch aufgeschlossen worden sind.
  • Zur unmittelbaren Herstellung von Pappen, z. B. aus Stroh, mit besseren Eigenschaften als die normalen Strohpappen hat man bis jetzt als einziges Verfahren das Stroh anstatt mit Kalkmilch mit teureren Chemikalien, z. B. mit Natronlauge, der auch Salze, z. B. Natriumsulfid oder Natriumsulfit, zugesetzt sein können, aufgeschlossen.
  • Die Anwendung dieser Chemikalien ist jedoch nicht nur teuer, sondern hat außerdem den großen Nachteil, daß die Ausbeute infolge der intensiveren Wirkung dieser Stoffe zurückgeht. Beläuft sich z. B. die Ausbeute beim Aufschließen mit Kalkmilch auf 85%, so geht diese beim Aufschließen mit Natronlauge bis auf 650/0 zurück. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das mit Natronlauge aufgeschlossene Strohmaterial schlecht auf der Maschine läuft, wodurch die Produktion niedriger wird als bei mit Kalkmilch aufgeschlossenem Strohmaterial. Das hat seine Ursache in der schlüpfrigen Beschaffenheit des ersteren Strohstoffes, auf Grund deren die Entwässerung auf der Papiermaschine schlecht ist.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es nun möglich, den auf bekannte Weise durch Kochen mit Kalk bei einer Temperatur oberhalb roö° aufgeschlossenen Strohstoff derart zu verändern, daß man daraus eine Pappe mit viel besseren Eigenschaften als d; normale Strohpappe herstellen kann, währen die hierzu erforderlichen Mehrkosten seslxY niedrig sind und der Ausbeuteverlust nur.; wenige Prozente beträgt. In den mit Kalk aufgeschlossenen oellülosehaltigen Materialien befindet sich das Calcium größtenteils in gebundenem Zustände, z. B. an Lignin oder an Cellulosie. Diese Calciumverhindüngen können nicht durch Auswaschen entfernt werden, und zwar aus dem Grunde, weil das mit Kalle aufgeschlossene Material als ein Halbstoff, also als ein sehr schlecht aufgeschlossener Stoff zu betrachten ist, der gerade genügend aufgeschlossen worden ist; um auf Pappe verarbeitet werden zu können. Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht nun darin, daß man die in dem durch Kochen mit Kalk bei einer Temperatur oberhalb zöo° aufgeschlossenen Zellstoff gebundenen Ca-Ionen gegen ein oder mehrere andere positive Ionen, wie Na-, Kg-, (NH4)-, Al-" Fe- und H-Ionen austauscht, und zwar durch Behandlung der vollständig ausgewaschenen, aufgeschlossenen Mässe mit Säuren bis zu einem pI.i von 6 bis 6,5, woraufhin die so behandelte Masse gegebenenfalls auch mit Alkali schwach alkalisch gemacht oder mit sauren Salzen, vorzugsweise mit Aluminiumsulfat, oder mit Säuren und sauren Salzen bis zu einem pii von 4,5 bis 5,5 behandelt werden kann.
  • Es stellte sich heraus, daß man auf diese Weise eine Pappe mit besseren Eigenschaften als die normale Strohpappe, nämlich eine viel härtere und stärkere Pappe -erhält. So ergibt z. B. das Na-Ion eine sehr starke Pappe, das.Al-Ion eine starke Pappe, die zu gleicher Zeit wasserdicht ist, und das H-Ion eine starke Pappe, die ziemlich wasserdicht ist. Man kann die in dem aufgeschlossenen Zellstoff gebundenen Ca-Ionen aber auch gegen verschiedene andere Ionen austauschen.
  • Ein vollständiges Auswaschen der aufgeschlossenen Masse ist bei dem Verfahren gemäß der Erfindung unbedingt erforderlich. Würde dieses unterbleiben, so würde eine sehr unangenehm sauer riechende Pappe erhalten werden, da beim Ansäuern die in der Kochbrühe vorhandenen verschiedenen organischen Säuren frei gemacht werden.
  • Diese Stoffe werden nun vorher durch Auswaschen entfernt. Erfindungsgemäß wird denn auch die Ausbeute nicht erhöht, sondern geht im Gegenteil zurück; da die organischen Stoffe, die gefällt werden könnten, nach dem Auswaschen nicht mehr vorhanden sind und die Ausbeute auch durch die nahezu vollständige Entfernung des Kalkes zurückgeht. Die Erfindung wird nun an Hand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
  • I. Man läßt zu dem umlaufenden Sieb-,;;i@ässer der Papiermaschine Schwefelsäure in zritlr derartigen Menge zufließen, daß die -'aufgeschlossene Masse eine einem PH-Wert von 6 bis 6,5 entsprechende H-Ionenkonzentration hat. Als Endprodukt erhält man eine Pappe, die einen Berstdruck nach Mullen von q.,9kg/cm2 aufweist und ziemlich wasserdicht ist.
  • II. Dem Strohstoff, erhalten durch Aufschließen von Stroh mit Kalk, setzt man im Holländer eine derartige Schwefelsäuremenge zu, daß die Masse einen PH-Wert von 6 bis 6,5 aufweist. Man setzt daraufhin in der Papiermaschine dem umlaufenden Siebwasser Natronlauge in einer etwas größeren Menge zu, als der zugesetzten Schrvefelsü;uremenge ;äquivalent ist. Als Endprodukt erhält man eine Pappe von sehr großer Stärke, die einen Berstdruck nach Mullen von 5,8 kg/cm2 zeigt, während die aus dem mit Kalk aufgeschlossenen und nicht weiterbehandelten Strohstoff hergestellte Strohpappe ;einen Berstdruck von nur z,7 kg/cm2 aufwies.
  • III. Dem Strohstoff, hergestellt durch Aufschließen von Stroh mit Kalk; setzt man im Holländer eine Lösung zu, die 4()/o Schwefels,äure und 8% Aluminiumsulfat enthält. Die Menge dieser Lösung ist derart zu wählen. daß die Mässe einen pH-Wert von .4,5 bis 5,5 aufweist. Nach Beendigung des Mahlens kommt der Zellstoff in den Trog für .die Bahn und wird weiter auf die übliche Weise verarbeitet. Als Endprodukt erhält man eine vollständig wasserdichte Tappe, die einen Berstdruck von 5,3 kg/cm2 zeigt.
  • Wie aus dem: Obenstehenden hervorgeht, erteilt jedes Ion der Pappe besondere Eigenschaften. Zum Beweis der Richtigkeit des oben beschriebenen lonenaustausches diene folgendes Mit Natronlauge aufgeschlossenes Stroh ergibt eine Pappe mit einem Berstdrück von 5,8 kg/cm2 nach Mullen: Tauscht man jetzt das Na-Ion gegen das H-Ion aus, so sinkt der Berstdruck auf q.,9 kg/cm2. Das stimmt genau, da ja, mit Bezug auf die Ca-Ionen, die H-Ionen eine größere und die Ka-Ionen eine noch größere Stärke des Endproduktes ergeben. Umgekehrt geht die Stärke der Natronlaugepappe durch Austausch der Na-Ionen gegen H-Ionen, zurück.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung starker Pappen aus cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere aus Stroh oder einer Mischung verschiedener Stroharten, die vorher in der üblichen Weise durch Kochen mit Kalk bei einer Temperatur oberhalb i oo° aufgeschlossen worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufgeseblossene% und die vollständig ausgewaschene Ma ss" c mit Säuren bis zu einem pH-Wert von 6Ns 6,5 behandelt und hierauf gegebenenfalls noch mit Alkali schwach alkalisch macht oder mit sauren Salzen, vorzugsweise Aluminiumsulfat, oder mit Säuren und sauren Salzen auf einen pri-Wert von 4,5 bis 5,5 bringt.
DEC52989D 1936-07-07 1937-07-07 Verfahren zur Herstellung starker Pappen aus cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere aus Stroh oder einer Mischung verschiedener Stroharten Expired DE672526C (de)

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