DE376760C - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Torf - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Torf

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DE376760C
DE376760C DEP44019D DEP0044019D DE376760C DE 376760 C DE376760 C DE 376760C DE P44019 D DEP44019 D DE P44019D DE P0044019 D DEP0044019 D DE P0044019D DE 376760 C DE376760 C DE 376760C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Torf. Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches gestattet, aus Rohtorf ohne vorheriges-Trocknen unmittelbar Zellstoff zu gewinnen, der sich für die Herstellung von Pappe und Papier eignet. Das neue Verfahren beruht auf der Beobachtung, daß frisch gestochener Torf, der gegebenenfalls auf einer Zerkleinerungsmaschine zerfasert wurde, beim Kochen mit Kalkmilch unter Zusatz von Natriumsulfat, Natriumsulfit oder Karbonat ein Zellstoffmaterial ergibt, das _ nach erfolgter Bleiche und Neutralisation unmittelbar zur Herstellung von Pappe verwendet werden kann. Unterwirft man den so erhaltenen Zellstoff noch einem bekannten Sulfit- oder Alkaliprozeß, so kann auch reiner Zellstoff zur Herstellung von Papier gewonnen werden. Führt man die erste Kochung in Gegenwart größerer Mengen Kalkmilch und unter erhöhtem Druck im Kocher aus, so resultiert bereits in einem Arbeitsgange nach erfolgter Bleiche ein ausgezeichneter Zellstoff, der sich zur Herstellung von Zeitungspapier eignet.
  • Man hat schon vorgeschlagen, Zellstoff aus Torf durch Kochen mit Soda zu gewinnen; die Beschaffenheit dieses Zellstoffes ist jedoch keine gute, weil ein großer Teil der im Torf vorhandenen Humussäure und Humusbestandteile bei dem Zellstoff verbleiben, welche zwar gebleicht werden, aber Chlor aufnehmen und dadurch dann die Brüchigkeit des daraus hergestellten Papiers verursachen. Verwendet man aber Kalkmilch in Gegenwart von Sulfaten, Sulfiten oder_ Karbonaten,--so -wird dadurch -erzielt, daß sich die Humussäure mit dem Kalk verbindet. Derartige Verbindungen sind nicht fähig, Chlor aufzunehmen, und der erzeugte Zellstoff ist daher auch nicht brüchig; überdies wird der größte Teil der Humusverbindungen durch Auswaschen entfernt.
  • Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist der, daß durch die Umsetzung von Ätzkalk und Natriumsulfat oder Sulfit der nötige Alkaligehalt gebildet wird, und zwar auf wesentlich billigerem Wege, als wenn man von Ätznatron ausgehen müßte. Es war nicht vorauszusehen, daß eine derartige Umsetzung beim Aufschließen von Torf wirksam sein würde, da bekannt ist, daß Kalkmilch allein ebensowenig wie Natriumsulfat, Sulfit oder Karbonat imstande ist, einen guten Zellstoff zu liefern.
  • Folgende Beispiele sollen das neue Verfahren näher erläutern: Beispiel i.
  • ioo Teile Rohtorf, frisch gestochen, werden in einer Torfzerkleinerungsmaschine zerfasert. Der erhaltene Brei wird in einen offenen Kocher übergeführt und dann mit so viel Kalkmilch versetzt, daß etwa io Teile' festes Kalziumhydroxyd auf ioo Teile Torftrockensubstanz kommen. Alsdann werden noch 5 Teile Natriumsulfat in Lösung; unter gutem Umrühren zugesetzt und das Ganze zum Sieden erhitzt. Hierbei tritt eine -Umsetzung ein, indem sich ein Teil des Kalks als Kalziumstilfat ausscheidet, während Natriuinhydroxyd frei wird. Die Erhitzung wird zweckmäßig durch Einleiten von überllitztem Dampf bewirkt. Nachdem die Masse einige Stunden gekocht hat, nimmt man eine Bleichung durch Einleiten von Chlor vor. Danach trennt man die Lauge von der Zellstoffmasse und wäscht mit Wasser so lange nach, bis alle Salze ausgewaschen sind, neutralisiert dann gegebenenfalls noch durch Zusatz von Ammoniak und trocknet nach weiterem Auswaschen. Der so erhaltene Zellstoff läßt sich unmittelbar zur Herstellung von Pappe und gröberen Papieren verwenden.
  • Der Zusatz von Natriumsulfat kann auch nach dem Kochen mit Kalkmilch erfolgen; nian kann aber auch zuerst eine Mischung finit Natriumsulfat vornehmen und dann ilie Kalkmilch zusetzen. Es hängt dies davon ah, ob und in welchem Prozentsatz der Torf wasserlösliche bzw. kalkausscheidende Substanzen enthält. Die Dauer des Kochprozesses kann verkürzt «erden, wenn man unter Druck kocht. Beispiel 2.
  • ioo Teile zerkleinerter Rolltorf «-erden in einem Kocher mit 15 bis 2o Teilen festem Kalziunihydroxy (1, 5 bis io Teilen N atriutnsulfit und so viel Wasser vermengt, daß ein dünnflüssiger Brei entsteht. Alsdann wird (las Ganze durch Einleiten von Dampf von etwa 8 Atm. Druck (oder mehr) etwa i bis Stunden lang erhitzt. Danach wird die Lauge entfernt und das Ganze nach dein Auswaschen einem Bleichprozeß unterworfen, neutralisiert und in bekannter Weise zti Druckpapier verarbeitet. Statt des N atriumsulfits kann auch Alkalikarbonat oder noch besser eine Mischung dieser Salze verwendet werden.
  • Die Mengenverhältnisse können in beiden Richtungen verändert werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCIi: -\-erfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Torf, dadurch gekennzeichnet, daß Torf in Gegenwart von Kalkmilch und Alkalisulfat, -sulfit oder -karbonat, oder Mischungen dieser gegebenenfalls unter Druck einer Kochtrog unterworfen wird.
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