DE722941C - Verfahren zum Bleichen von Bastfasern - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Bastfasern

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DE722941C
DE722941C DEI60650D DEI0060650D DE722941C DE 722941 C DE722941 C DE 722941C DE I60650 D DEI60650 D DE I60650D DE I0060650 D DEI0060650 D DE I0060650D DE 722941 C DE722941 C DE 722941C
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DE
Germany
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baths
alkaline
acidic
treatment
bath
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Expired
Application number
DEI60650D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Helmut Korte
Johann Metzger
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/20Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen
    • D06L4/22Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents
    • D06L4/23Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents using hypohalogenites

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bleichen von Bastfasern Die bisher bekanntgewordenen Verfahren zum Bleichen von Bastfasern, insbesondere Leinen oder Hanf, in Form von Garnen, Wickelkörpern und Geweben verfolgten das Ziel, das Fasergut mit dem geringstmöglichen Gewichtsverlust und ohne Schädigung der Cellulosefaser zu reinigen und zu bleichen. Zur Erzielung eines günstigen Weißeffektes ist man infolge der Eigenart dieses Bleichgutes gezwungen, seine Reihe von Brüh- und Oxydationsbädern anzuwenden. Es ist auch Vorgeschlagen worden, bei der Bastfaserbleiche nach einem Brühbad saure Chlorbäder, deren pH-Wert kleiner als 5 ist, dann alkalische Brühbäder und schließlich eine Behandlung mit alkalischen Hypochloritbädern folgen zu lassen, um auf diese Weise auch bei niedrigeren Bleichgraden völlige Strohfreiheit, z. B. bei der Behandlung von strohhaltigen Werggarnnen, zu erzielen. Alle diese Bleichverfahren beanspruchen jedoch erhebliche Zeit; außerdem haben die mit rein alkalischen Oxydationsbädern (Hypochlorithädern) arbeitenden Verfahren den Nachteil, die Faserfestigkeit erheblich zu verschlechtern.
  • Es wurde nun gefunden, daß man sämtliche Einzelvorteile der bisher bekanntgewordenen Bleichverfahren vereinigen kann, wenn das Bleichgut nach .einem Brühbade zunächst mit alkalischen Hypochloritbädern und dann erst, gegebenenfalls nach Zwischenschaltung von Brühbädern, mit sauren Chlorierungsbädern, d.h. sauren Chlorbädern, deren pH-Wert kleiner als 5 ist, behandelt wird.
  • Es bat sich herausgestellt, daß die Behandlung mit schwachen alkalischen Hypochlo.ritbädern unmittelbar nach einem Brühbad den Weihgrad der Ware erheblich verbessert, ohne daß dadurch eine Faserschädigung eintritt. Dies ist völlig überraschend, denn alkalische Hypochloritbäder schädigen die Festigkeit reiner Cellulosefasern beträchtlich. Offenbar wirken die in dieser Stufe angewandten alkalischen Hypochloritbäder nur auf den natürlichen Farbstoff des Bleichgutes ausbleichend ein, während die noch vorhandenen starken Verunreinigungen die Fasercellulose vor einem Angriff schützen.
  • Von den erfindungsgemäß auf die alkalischen Hypochloritbäder folgenden sauren Chlorbädern werden die Ligninsubstanzen chloriert, so daß nach einer Behandlung mit für die Chlorlignine bekannten Lösungsbädern, z. B. Alkalibädern oder Lösungen von Sulfiten, wie Natriumsulnt, ein strohfreies Bleichgut erhalten wird. Sowohl die auf die alkalische Hypochloritbehandlung wie die auf die saure Chlorierung folgenden alkalischen Brühbäder können vorteilhaft Oxydationsmittel enthalten, vorzugsweise Peroxyd.
  • Durch die beschriebene Arbeitsweise wird z. B. bei einer Dreiviertelbleiche ein helleres Weiß als nach einem der bekannten Bleichverfahren .erzielt, bei völliger Strohfreiheit des Gutes und geringstem Gewichtsverlust sowie unter Erhaltung der Rohfestigkeit. Außerdem bietet diese Arbeitsweise noch den Vorteil, daß nach ihr die Bleichzeit beim Bleiehen auf Vollweiß stark verkürzt wird. Auf die beschriebene Behandlung kann, wenn in Ausnahmefällen die Bleichung noch nicht genügen sollte, nochmals eine weitere Oxydationsbehandlung folgen. Auch ist es im Bedarfsfalle, etwa bei besonders stark verunreinigtem Fasergut, vorteilhaft, einzelne _ oder mehrere aufeinanderfolgende Behandlungsstufen nach Bedarf' in dem Arbeitsgang zu wiederholen. Beispiele i. 55okg iq.er Werggarn werden mit 5,50'o calcinierter Soda 2 Stunden gebrüht. Unmittelbar anschließend wird mit etwa 5% wirksamem Chlor i Stunde gechlort, dann gespült, entchlort und nochmals gespült. Darauf folgt ein alkalisches Sauerstoffbad mit etwa 3,0o;0 Natriumperoxyd und einem geringen Wasserglaszusatz als Stabilisator, das ungefähr 2 Stunden bei ansteigender Temperatur bis zu 85' C einwirkt. Nunmehr folgt eine einstündige Chlorierung mit einer etwa wirksames Chlor enthaltenden sauren Chlorlösung, deren pH-Wert 2 beträgt. Anschließend wird mit einem alkalisch gemachten Sauerstoffbad mit o,3% wirksamem Sauerstoff und unter Zusatz von 20"o Wasserglas und 2% calcinierter Soda 8 Stunden bei langsam bis zu etwa 85- ansteigender Temperatur gebleicht. Endlich wird noch mit einem siebenstündigen Steepbad mit etwa o, 5 0'o wirksamem Chlor gechlort. Sämtliche angegebenen Prozentsätze beziehen sich auf das Warentrockengewicht.
  • 2. 55okg i2er Werggarn werden'mit 51,20'0 calcinierter Soda 2 Stunden gebrüht. Anschließend wird unter Zufügung von etwa 60;`o wirksamem Chlor ungefähr i1; 2 Stunde gechlort, dann gespült, entchlort und nochmals gespült. Es folgt ein einstündiges Brühen mit einer Lösung, die etwa 30!o calcinierter Soda enthält, und darauf eine einstündige Behandlung mit einer ungefähr 30'o wirksames Chlor enthaltenden sauren Chlorlösung, deren pH-Wert 2 beträgt, worauf dann gespült, entchlort und abermals gespült wird. Anschließend wird mit einem alkalischen Sauerstoffbad in Form einer --\atriumsuperoxydlösung mit i,50'o Natriumsuperoxyd unter Abstumpfung des überschüssigen Alkalis etwa 8 Stunden bei langsam bis auf 85" ansteigender Temperatur behandelt. Nach dem Spülen wird noch mit einem etwa siebenstündigen Steepbad mit 0,350,'o Chlor gechlort. Sämtliche Prozentsätze beziehen sich auf das W arentr ockengewicht.
  • 3. 5 5o kg i 2er Werggarn werden wie nach Beispiel e gebrüht, gechlort, gebrüht und bei einem pH-Wert von 2 sauer chloriert. Anschließend wird mit etwa 31/20,'o calcinierter Soda 2 Stunden gebrüht. Wird ein noch höherer Weißgrad verlangt, so wird erneut bei einem PH-Wert- von 2 sauer chloriert und anschließend mit calcinierter Soda gebrüht, und zwar jeweilig mit der Hälfte der Chemikalienmengen des ersten sauren Chlorbades bzw. des darauffolgenden Brühbades. Die Bleiche wird beendet mit einem Steepbad von 8 bis g Stunden, das etwa o,5% .wirksames Chlor enthält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Bleichen von Bastfasern, insbesondere von Leinen und Hanf, in Form von Garnen, Wickelkörpern und Geweben unter Venendung von Brühbädern und alkalischen und sauren Hypochloritbädern, dadurch gekennzeichnet, daß man das Bleichgut mit einem Alkalibrühbad, hierauf mit einem alkalischen Hypocldoritbad und dann, gegebenenfalls nach Zwischenschaltung von Brühbädern, mit sauren Chlorierungsbädern behandelt, woran sich eine Behandlung mit für Chlorlignine bekannten Lösungsbädern, z. B. Alkafib,ädern, anschließt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die alkalische Hypochloritbehandlung und bzw. oder die auf die saure Chlorierung folgenden alka= lischen Brühbäder noch Oxydationsmittel enthalten, vorzugsweise Alkaliperoxyd. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daf sich noch weitere Oxydationsstufen an die beschriebene Behandlung anschließen.
DEI60650D 1938-02-25 1938-02-26 Verfahren zum Bleichen von Bastfasern Expired DE722941C (de)

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