AT147146B - Verfahren zum Bleichen von Bastfasern. - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Bastfasern.

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  Verfahren zum Bleichen von Bastfasern. 



   Für die Bleichung von Sulfitzellstoff ist ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem der Zellstoff zunächst in einer angesäuerten   Hypochloritlösung   behandelt und dann mit einer andern alkalischen Hypochloritlösung weiter gebleicht wird. Bei diesem Verfahren werden zwei verschiedene Bleichflotten benutzt, wenn auch eine Auswaschbehandlung zwischen den beiden Bleichstufen nicht   ausdrücklich   gefordert wird. Die saure Bleichflotte wird bei diesem bekannten Verfahren zum grössten Teil verbraucht und kann mithin nicht zum Ansatz der einen höheren Chlorgehalt aufweisenden alkalischen    Bleichflotte   durch einfaches Alkalisieren mehr dienen.

   Dieses bekannte Verfahren, für welches ausdrücklich die Mitverwendung anderer Bleichmittel als überflüssig bezeichnet worden ist und daher für die Bastfaserbleiche offenbar nicht erprobt wurde, unterscheidet sich von dem Verfahren gemäss der Erfindung grundsätzlich dadurch, dass bei letzterem die nämliche Bleichflotte sowohl in der sauren als auch in der alkalischen Stufe verwendet wird und dass die saure Bleichstufe nur bis zu der etwa hälftigen Ausnutzung des aktiven Chlors durchgeführt wird. Es entfällt mithin die Notwendigkeit, die Bleichflotte nach Beendigung der sauren Stufe abzulassen und anderseits Sicherheitsmassnahmen zu treffen, um die Chlorgasbelästigung zu vermeiden, welche mit einer so weitgehenden Ausnutzung des aktiven Chlors und dem damit verknüpften Aziditätsanstieg verbunden ist. 



   Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zum Bleichen von Bastfasern, insbesondere Leinen, Hanf u. dgl. in Form von Rohfasern, Garnen und Geweben, unter Verwendung von unterchloriger Säure Hypochloriten und bezweckt die sichere Vermeidung von   Faserschädigungen   sowie eine praktisch völlige Ausnutzung der Bleichkraft des wirksamen Chlors und eine Verringerung des Chemikalienverbrauchs. 



   Erfindungsgemäss wird das Bleichgut zunächst mit einer Lösung von unterchloriger Säure, jedoch nur bis zu etwa der hälftigen Ausnutzung des wirksamen Chlors behandelt und dann ohne jegliche Zwischenbehandlung unmittelbar mit alkalischer Hypochloritlösung weiter gebleicht. 



   Besonders einfach und vorteilhaft gestaltet sich das Verfahren, wenn man nach Beendigung der sauren Bleiche die Flotte von der Ware abtrennt, hinreichend alkalisiert und dann der Ware wieder zufügt. 



  Bezüglich der Beschaffenheit des sauren Chlorbades ist es von Vorteil, die sich aus der Unterchlorigsäurelösung ergebenden spezifischen   farbzerstorenden   Wirkungen je nach der Art der zu bleichenden Garne in   gewünschtem   Masse unter Zurückdrängung der oxydierenden Wirkung zu beeinflussen, z. B. in an sich bekannter Weise durch Erhöhung der Azidität. 



   Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass die gebrauchten Bleichlauge nicht mit einem unwirtschaftlich hohen Gehalt an wirksamem   Clor   abgelassen zu werden brauchen, sondern praktisch restlos ausgenützt werden. Dabei kommt jegliche Zwischenbehandlung zwischen der ersten und zweiten Chlorbehandlung in Fortfall. Die Holzteile sind bei der vorgeschriebenen Behandlung bereits derart angegriffen, dass sie sich leicht bei einer weiteren Bleichbehandlung von der Faser trennen. Die GewichtsundFestigkeitszahlen liegen erheblich über denjenigen, welche bei den bisher   üblichen   Bleichen erzielt wurden. Der bei andern Bleichverfahren mit unterchloriger Säure auftretende und gefürchtete Graustich der fertigen Ware tritt nach dem vorbeschriebenen Verfahren mit Sicherheit nicht in Erscheinung. 



   Wesentlich für das neue Verfahren ist die Vermeidung einer nennenswerten Zeitdauer der Annäherung an den Neutralpunkt während der Behandlung im ersten Chlorbad, weil dann die   gefürehtete   Faserschädigung unvermeidlich ist. 

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   Ausführungsbeispiel :   Eine Partie von 550 leg Lsinengarn wird mit 4% Soda im offenen Kessel   eine Stunde gebrüht, gespült und im Bleichapparat mit zirkulierender Flotte eine halbe Stunde lang mit einer HC10 enthaltenden Bleichlauge, welche 8g Cl akt. pro   l !   enthält, gebleicht. Danach wird die Flotte soweit wie möglich abgesaugt und in einen Ansatzbottich gepumpt, welcher eine zur Allralisierung der abgepumpten und auch der im Bleichgut verbliebenen Lauge notwendige Menge konzentrierter Natronlauge enthält. Die Menge schwankt je nach der Art der Ware zwischen 110-250% der durch Titration ermittelnden Azidität der Bleichlauge. Nunmehr wird die alkalisierte Bleichlauge eine weitere halbe Stunde durch die Ware gepumpt. Nach dieser Zeit ist praktisch verwendbares wirksames Chlor nur noch in geringen Mengen vorhanden.

   Die Ware wird jetzt in bisher üblicher Weise   entchlort,   wenn nötig, entsäuert und nun in bekannter Weise, je nach Art und gewünschtem Weissgrad, weiter behandelt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : 1. Verfahren zum Bleichen von Bastfasern, insbesondere Leinen, Hanf u. dgl. in Form von Rohfasern, Garnen oder Geweben unter aufeinanderfolgender Einwirkung von unterchloriger Säure und Hypochloriten, dadurch gekennzeichnet, dass das Bleichgut zunächst mit Unterchlorigsäurelösung, jedoch nur bis zur hälftigen Ausnutzung des wirksamen Chlors behandelt wird, worauf es mit der nämlichen, aber über alkalisierten Lösung weiter gebleicht wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung der sauren Bleiche die Flotte von der Ware abgetrennt, hinreichend alkalisiert und dann wieder zugefügt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verwendung von unterchloriger Säure deren oxydierende Wirkung, z. B. durch Erhöhung der Azidität, zurückgedrängt ist.
AT147146D 1933-10-26 1934-10-26 Verfahren zum Bleichen von Bastfasern. AT147146B (de)

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