DE649081C - Verfahren zum Bleichen von Bastfasern - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Bastfasern

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DE649081C
DE649081C DEB162895D DEB0162895D DE649081C DE 649081 C DE649081 C DE 649081C DE B162895 D DEB162895 D DE B162895D DE B0162895 D DEB0162895 D DE B0162895D DE 649081 C DE649081 C DE 649081C
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bleaching
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bleached
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zum Bleichen von Bastfasern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen von Bastfasern, insbesondere Leinen, Hanf u. dgl., in Form von Rohfasern, Garnen und Geweben unter aufeinanderfolgender Einwirkung von unterchloriger Säure und Hypochloriten und bezweckt die sichere E Vermeidung von Faserschädigungen sowie eine praktisch völlige Ausnutzung der Bleichkraft des wirksamen Chlors, eine Verringerung des Chemikalienverbrauches, Abkürzung des Bleichvorganges und Vermeidung einer Reihe von Nachteilen, welche den bisher üblichen Verfahren anhaften.
  • Erfindungsgemäß wird 'das Bleichgut zunächst mit einer Lösung von unterchloriger Säure, jedoch nur bis zu etwa der hälftigen Ausnutzung des wirksamen Chlors, behandelt u.nd dann ohne jegliche Zwischenbehandlung mit der nämlichen, aber überalkalisierten Hypochloritlösung weitergebleicht.
  • Besonders einfach und vorteilhaft gestaltet sich das Verfahren, wenn man nach Beendigung der sauren Bleiche die Flotte von' der Ware abtrennt, hinreichend alkalisiert und dann der Ware wieder zufügt. Bezüglich der Beschaffenheit des sauren Chlorbades ist es untex Umständen von Vorteil, die sich aus der Unterchlorigsäurelösung ergebenden, spezifischen farbzerstörenden Wirkungen je nach der Art der zu bleichenden Garne in gewünschtem Maße unter Zurückdrängung .der oxydierenden Wirkung zu beeinflussen, was. in bekannter Weise durch Erhöhung der Addität bewirkt werden kann. Der Vorteil, des Verfahrens besteht darin, da,ß die gebrauchten Bleichlaugen nicht mit einem unwirtschaftlich hohen Gehalt an wirksamem Chlor abgelassen zu werden brauchen, sondern praktisch restlos ausgenutzt werden. Dabei kommt jegliche Zwischenbehandlung zwischen der ersten und zweiten Chorbehandlung in Fortfall. Die Holzteile sind bei der vorgeschriebenen Behandlung bereits derart angegriffen, daß sie sich leicht von der Faser trennen. Die Gewichts- und Festigkeitszahlen liegen .erheblich über denjenigen, welche bei den bisher üblichen Bleichen erzielt wurden. Der bei anderen Bleichverfahren mit unterchloriger Säure auftretende und gefürchtete Graustich :der fertigen Ware tritt nach dem vorbeschriebhenen Verfahren mit Sicherheit nicht in Erscheinung.
  • Wesentlich für .das neue Verfahren ist die Vermeidung einer nennenswerten Zeitdauer der Annäherung an den Neutralpunkt während der Behandlung im ersten Chlorbad, weil dann die gefürchtete Faserschädigung unvermeidlich ist.
  • Es ist bereits bekannt, Zellstoffasern, welche durch chemischen Aufschluß von Holz u..dgl. gewonnen worden sind, zunächst in Unterchlorigsäurelösung zu bleichen und anschließend mit alkalischer Hypochloritlösung fertig zu behandeln. Abgesehen davon, daß derartige Rohmaterialien sich bleichtechnisch grundsätzlich anders verhalten als in der Regel durch Rösten aufgeschlossene Bastfasern und daher andere Anforderungen an die Bleichbehandlung stellen, wird bei dem bekannten Verfahren nach Beendigung der Bleichung mit unterchlori.gerSäure die Bleich-. flüssigkeit mehr oder weniger völlig bese:iti:@.r.; und kommt auch in veränderter Form ..in. keiner späteren Verfahrensstufe mehr mit dem Bleichgut in Berührung: Es wird sogar ausdrücklich empfohlen, das Bleichgut nach Entfernung der sauren Bleichflotte mit Wasser auszuwaschen.. Letzteres gilt auch für das bekannte Verfahren zum Bleichen von Bastfasern u. dgl., bei welchem nach Beendigung der sauren Bleiche mit Wasser gespült und sogar das Bleichgut mit einer Sodalösung gebrüht wird, worauf nach nochmaligem Spülen erst die Ware in ein anderes, z. B. alkalisches Chlorbad gebracht wird. Schließlich ist für die Bleichung von Sulfitzellstoff ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem der Zellstoff zunächst in einer angesäuerten Hypochloritlösung behandelt und dann mit einer anderen alkalischen Hypochloritlösung weitergebleicht wird. Auch bei diesem Verfahren werden zwei verschiedene Bleichflotten benutzt, wenn auch eine Auswaschbehandlung zwischen den beiden Bleichstufen nicht ausdrücklich gefordert wird. Die saure Bleichflotte wird bei diesem bekannten Verfahren zum größten Teil verbraucht und kann mithin nicht zum Ansatz der einen höheren Chlorgehalt aufweisenden alkalischen Bleichflotte durch einfaches Alkalisieren mehr dienen. Dieses bekannte Verfahren, für welches ausdrücklich die Mitverwendung anderer Bleichmittel als überflüssig bezeichnet worden ist und daher für Bastfaserbleiche offenbar nicht erprobt wurde, unterscheidet swch von dem Verfahren gemäß der Erfindung grundsätzlich dadurch, daß bei letzterem die nämliche Bleichflotte sowohl in der sauren als auch alkalischen Stufe verwendet wird, und daß die saure Bleichstufe nur bis zur etwa halben Ausnutzung des aktiven Chlors durchgeführt. wird. Es entfällt mithin die Notwendigkeit, die Bleichflotte nach Beendigung der sauren Stufe abzulassen und anderseits Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, um die Chlorgasbelästigung zu vermeiden, die mit einer so weitgehenden Ausnutzung des aktiven Chlors und damit verknüpftem Aciditätsanstieg verbunden ist. Ganz allgemein hat man also bei sämtlichen bisher bekannten kombinierten Bleichverfahren, gleichgültig, ob es sich um Zellstoff oder Bastfasern handelt, vermieden, die zur sauren Bleiche dienende Lösung unmittelbar für die alkalische Stufe weiterzubenutzen. Offenbar bestand ein erhebliches Vorurteil der Fach-Welt, welche befürchtete, daß die in der sauren Flotte gelösten ,oder schwebenden Verunreinigungen bei der nachfolgenden alkalischen Behandlung den Bleicheffekt beeinträ.chligen könnten.
  • Ausführungsbeispiel Eine Partie von 550k- Leinengarn wird mit 4@'o Soda im offenen Kessel i Stunde gebrüht, gespült und im Bleichapparat mit zirkulierender Flotte so lange mit einer H Cl O enthaltenden Bleichlauge, die 8 g aktives Chlor auf den Liter enthält, gebleicht, bis der Gehalt an aktivem Chlor etwa auf die Hälfte abgesunken ist. Die hierfür und auch für die vorbereitenden Maßnahmen erforderliche Zeitdauer beläuft sich auf etwa 17, Stunde. Danach wird die Flotte, soweit wie möglich, abgesaugt und in eilten Ansatzbottich gepumpt, der eine zur Alkalsierung der abgepumpten und auch der im Bleichgut verbliebenen Lauge notwendige Menge konzentrierter Natronlauge enthält. Die Menge schwankt je nach der Art der Ware zwischen iio bis 25oojo der durch Titration ermittelte Acidität der Bleichlauge. Nunmehr wird die alkalisierte Bleichlauge so lange durch die Ware gepumpt, bis praktach verwendbares wirksames Chlor nur noch in geringen Mengen vorhanden ist. Die Ware wird jetzt in bisher üblicher Welse entchlort, wenn nötig, entsäuert und nun in bekannter Weise, je nach Art und gewünschtem Weißgrad, weiterbehandelt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHL: i. Verfahren zum Bleichen von Bastfasern, insbesondere Leinen, Hanf u. dgl., in Form von Rohfasern, Garnen oder Geweben unter aufeinan.derfolgender Einwirckung von unterchloriger Säure und Hypochloriten, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleichgut zunächst mit Unterchlorigsäurelösung, jedoch nur bis zur halben Ausnutzung des wirksamen Chlors, behandelt wird, worauf es ohne jegliche Zwischenbehandlung mit der nämlichen, aber überalkalisierten Lösung weitergebleicht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung der sauren Bleiche die Flotte von der Ware abgetrennt, hinreichend alkalisiert und dann wieder zugefügt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung von unterchloriger Säure deren oxydierende Wirkung zurückgedrängt wird.
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