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Verfahren zum Bleichen von Leinen.
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1. Für ganz grobe Gewebe wird die Ware (Stückware) gegebenenfalls nach dem Sengen mit einer schon gebrauchten Bisulfitlösung etwa 6 bis 8 Stunden auf etwa 50 C erwärmt. Aus diesem Bad wird die Ware abgequetscht und auf einer der üblichen Säuremaschinen im Strang abgesäuert, z. B. mit l/2% figer Schwefelsäure oder Salzsäure, in Haufen abgelegt und % Stunde liegen gelassen. Hierauf wird auf einer Waschmaschine gründlich ausgewaschen und von neuem mit schon gebrauchter Bisulfitlösung, die je nach der Beschaffenheit des Leinens eine Konzentration von 1 bis 3% Bisulfit hat, wiederum 8 Stunden bei einer Temperatur von etwa 70 C behandelt. Hierauf wird wieder abgequetscht, gesäuert und gewaschen.
Dann folgt vorteilhaft eine Zwischenbleiche (mit Hypochlorit oder Wasserstoffsuperoxyd, Persalzen, Peroxyd), worauf zweckmässig nochmals mit Bisulfitlösung, u. zw. ungebrauchter, behandelt wird. Die inzwischen hellgewordene Ware wird dann zweckmässig ein oder mehrere Male mit oxydierenden Bleichbädern behandelt. Die Konzentration der Bleichbäder ist bei Hypochlorit im Durchschnitt zwischen 0'2 und 0'9 g Chlor im Liter.
Das erste Chlorbad hat eine Konzentration von 0'9 g aktivem Chlor im
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eines Vollweisses, selbst bei stärkstem Bauernleinen, nur eine zweimalige, je achtstündige Behandlung in einem Bleichbad von folgenden Konzentrationen notwendig : Bei einem Flottenverhältnis von 1 : 7 werden auf 1 Liter Bleichflüssigkeit je 10 ccm H2 O2 (30% ig), gegebenenfalls mit Zusätzen, wie Ammoniakflüssigkeit zwecks Neutralisation, verwendet. Da von diesen 10 ccm höchstens 5 bis 6 com verbraucht werden, so werden die Wasserstoffsuperoxydbäder nach voraufgegangener Auffrischung bis auf den
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lediglich die dem angeführten Gehalt an H2 O2 entsprechende Menge Perborat in Lösung genutzt.
2. Für feinere Leinenwaren genügt zumeist eine einmalige Behandlung mit schon benutzter Bisulfitlösung und eine nochmalige Behandlung mit frischer Bisulfitlösung. worauf mit Chlor, Wasserstoffsuper- oxyd od. dgl. wie oben fertig gebleicht wird.
Das Verfahren kann dadurch vereinfacht werden, dass man die Behandlung mit Bisulfit und die Säuerung im Vakuum ausführt. Der Gang der Flüssigkeit kann mit oder ohne Vakuum von oben nach untenoderumgekehrtsein. BeiderStückwarenbehandlung wird der Gang vollkommen kontinuierlieh und kann in beliebig grossen Partien erfolgen. Ein Auseinandernehmen der Bleichpartien in einzelne Stücke. wie dies zum Zwecke der Rasenbleiche notwendig ist, fällt fort. Zum Schluss kann ein Seifen stattfinden.
Man hat bereits (Deutsche Patentschrift Nr. 88945 Schott) Baumwolle mit Lauge gekocht und vor dem Bleichen mit schwefliger Säure behandelt. Im Gegensatz hierzu betrifft das vorliegende Verfahren die Behandlung von Leinen. Baumwolle ist eine andere Faser wie Leinen. Die färbenden Stoffe sind bei der rohen Baumwolle dementsprechend anders als wie bei Leinen ; während nach der deutschen Patentschrift Nr. 88945 Baumwolle mit Alkalien gekocht wird und dann schweflige Säure einwitkt, fällt bei dem vorliegenden Verfahren zur Behandlung des Leinens das Kochen mit Alkali fort.
Hierdurch wird eine Verbilligung des Verfahrens erreicht und die Faser weniger geschwächt. Würde man allein mit Alkalien kochen und dann Bisulfit einwirken lassen, so würde man eine schwächere Figer als nach dem vorliegenden Verfahren erhalten, längere Zeit brauchen und höhere Kosten haben.