DE563387C - Verfahren zum Behandeln von Textilstoffen - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von TextilstoffenInfo
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- D06L—DRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
- D06L4/00—Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
- D06L4/20—Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
15. FEBRUAR 1933
15. FEBRUAR 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8 i GRUPPE *2
Verfahren zum Behandeln von Textilstoffen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. April 1930 ab
Während das p-Toluolsulfochloramidnatrium
unter dem Namen Aktivin als Bleichmittel für Wäsche, Kunstseide und in vielen Zweigen der
Textilfabrikation Verwendung findet, ist bisher das p-Toluolsulfodichloramid von der Formel
CH3 · C6H4 · SO2 · NCl2 völlig unbeachtet geblieben.
Dies hat verschiedene Gründe. Der Stoff ist in Wasser unlöslich; bei seinem starken
Chlorgehalt ist ferner zu erwarten, daß für die >o Faser die Berührung mit festen Partikeln gefährlich
ist.
Es wurde nun gefunden, daß gerade dieses Dichloramid sich hervorragend in der Textilindustrie
verwenden läßt, wenn man es zusammen mit Alkalien oder alkalisch reagierenden
Salzen anwendet. Es findet dabei folgende Umsetzung statt:
CH3 · C6H4 · SO., · NCl2 + 2 NaOH
CH3 · C6H4 · SO., · NCl2 + 2 NaOH
= CH3 · C6H4 · SO2 · NH2 + 2 NaCl + O2.
Die Bleichkraft, gemessen an der Menge des lieferbaren Sauerstoffs, ist also doppelt so groß
wie die des Monochloramins, für welches folgende Gleichung gilt:
« Cl
CHj-C0H4SO2N + H, O
Na
= CH3C6H4SO2NH2 + NaCl + O.
= CH3C6H4SO2NH2 + NaCl + O.
Man erreicht daher mit wesentlich geringeren Mengen des Dichloramids dieselbe Wirkung
wie mit dem Monochloramid, was einen großen wirtschaftlichen Fortschritt bedeutet. Das
Dichloramin geht mit Hilfe von Alkalien glatt in Lösung, so daß die Gefahr einer örtlichen
Überwirkung durch ungelöste Anteile verhindert ist.
Man braucht Toluolsulfodichloramid und Soda ο. dgl. nicht getrennt der Bleichflotte zuzusetzen,
sondern kann sie auch in Form der fertigen Gemische anwenden, welche man z. B. nach Patent 528 579 erhält.
i. Verwendung des p-Toluolsulfodichloramids 4g
in der gewerblichen Wäscherei
Man vermischt 1 Teil des Dichloramids mit ι Teil calcinierter Soda. Diese an sich in
Wasser nicht vollständig lösliche Mischung löst sich in der sodahaltigen Waschlauge glatt auf.
Man verwendet für je 1 kg Trockenwäsche etwa 1Z4 bis 1 g Dichloramid, je nach dem Beschmutzungsgrad,
und behandelt die WTäsche damit in der Hitze. Zweckmäßig kann man
dem Dichloramid-Soda-Gemisch auch mehr als ι Teil Soda zugeben, um das Präparat auch für
sich in heißem Wasser löslich zu machen. Ferner kann man der Mischung gute Wasserenthärter,
wie Alkalisilikat, -phosphat u. dgl., zusetzen.
*; Voii dein Pateiitsurhi-r ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Richard T'eibe/mann in Radebeul. Dresden.'
563887
2. Kunstseidenbleiche
Man löst ι bis 2 Teile p^Toluolsulfodichloramid
mit "3 bis" "6 Teilen Soda calciniert in 1000 Teilen heißen Wassers, läßt die Lösung
auf 50 bis 60 ° C abkühlen und behandelt darin die Kunstseide, die im Verlaufe von 1 bis 2 Stunden
eine schöne Bleiche erhält.
3. Abkochen von Baumwolle unter Druck
In der Bleicherei der Baumwolle spielt das Abkochen der Ware mit Natronlauge unter
Druck eine große Rolle. Durch Zusatz von p-Toluolsulfodichloramid zur Bäuchlauge erzielt
man eine bessere Vorreinigung, indem die in der Baumwolle enthaltenen Eiweißstoffe und
Wachse besser entfernt werden. Die Wirkung zeigt sich im helleren Aussehen der gebauchten
Ware und in der leichteren Bleichbarkeit sowie in der Erzielung eines beständigeren
Weiß.
Man löst in der Bäuchlauge für je 1000 kg Ware 1 bis 2 kg p-Toluolsulfondichloramid entweder
allein oder in Mischung mit 1 bis 2 Teilen
a.5 Soda und baucht bei 1 bis 2 Atmosphären
Überdruck 4 bis 6 Stunden lang.
4. Entschlichten von rohen Baumwoll- und Leinenwaren, Mischgeweben aus Baumwolle
und Kunstseide usw.
Man löst 1 Teil p-Toluolsulfondichloramid
mit 3 Teilen Soda, die ganz oder teilweise vorher gemischt sein können, in iooo Teilen
heißen Wassers auf und behandelt die Rohwaren in dieser heißen Lösung, wobei die
Schlichte in Lösung geht, da die Stärke von dem Dichlorid aufgeschlossen wird.
5. Abziehen von Färbungen
Die auf obige Weise hergestellte sodaalkalische Lösung des p-Toluolsulfondichloramids kann
man in bezug auf Konzentration in weiten Grenzen schwanken lassen, je nach der Widerstandsfähigkeit
der abzuziehenden Farbstoffe. Auch kann man die alkalische Lösung zur Ver-Stärkung
ihrer Wirkung ansäuern und bei den verschiedensten Temperaturen arbeiten.
6. Entwickeln von Färbungen durch Oxydation
Gewebe, die mit der schwer oxydierbaren Indanthrenschwarzküpe (s. Farbstoff tabelle von
Schultz-Lehmann, 7-Auflage, 1931, Nr.i268j
gefärbt sind, erhalten das volle Schwarz durch eine Passage durch die Lösung von 1 Teil
Toluolsulfondichloramid in rooo Teilen Sodalösung von 0,3 °/0. Man kann diese Lösung
auch ansäuern, um noch raschere Wirkung zu erzielen.
Ebenso kann man Küpenfarbstoffdrucke, die nach dem Dämpfen eine energische Nach-Oxydation
erfordern, mit der obigen Lösung glatt zum höchsten Farbton oxydieren.
Alkalisalze der Indigweiß-Schwefelsäureester bzw. die entsprechenden Anthrachinonküpenfarbstoffderivate
werden von der angesäuerten Lösung des Toluolsulfondichloramid-Soda-Gemisches
glatt oxydiert.
7. Chlorieren von Wolle
Man löst je nach Zweck der gewünschten Effekte 1 bis 5 Teile p-Toluolsulfondichloramid
in einer verdünnten Soda- oder Natronlaugelösung, säuert dann mit Salzsäure oder Schwefelsäure
an, bis das Dichlorid wieder als milchige Trübung erscheint, und behandelt darin die
Wolle, bis kein aktives Chlor in der Lösung mehr nachweisbar ist.
Claims (1)
- Patentanspruch :Verfahren zur Behandlung von Textilstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stoffe mit alkalischen oder sauren Lösungen von p-Toluolsulfondichloramid in der Kälte oder Wärme bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck behandelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE563387T | 1930-04-20 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE563387C (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1930
- 1930-04-20 DE DE1930563387D patent/DE563387C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-09-14 US US562821A patent/US1892548A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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