DE170228C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich läßt sich beim Arbeiten nach
dem Verfahren der Patentschrift 130309 Anilinschwarz auf Wolle und auf Wolle
führenden gemischten Geweben in technisch verwertbarer Form erzeugen.
Jenes Verfahren besteht darin, daß in Würdigung der reduzierenden Eigenschaften
der Wolle diese nach vorheriger Säuerung mit einer Anilinklotzmischung behandelt wird,
welche einen derartigen Überschuß an Chlorat enthält, daß derselbe zur Vernichtung der
reduzierenden und sonst der Entwicklung von Oxydationsschwarz hinderlichen Eigenschaften
der Wolle genügt und sie für Anilinschwarz aufnahmefähig macht.
Demgegenüber ist nun erkannt worden, daß zur Entwicklung von Anilinschwarz auf
Wolle schon Klotzmischungen genügen, welche bezüglich ihrer Zusammensetzung den bei der
Baumwollfärberei üblichen gleich sind, wenn nur die Wolle gründlich mit Alkali gewaschen,
gut gespült und vor dem Aufbringen der Klotzmischung stark angesäuert wird.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß selbst gewaschene Wollen an wäßrige Alkalilösungen
oder auch an reines Wasser bei längerer Einwirkung noch einen harzartigen Körper abgeben,
welcher in Alkalien und Wasser leichter, in Säuren schwer löslich ist. Dieser Körper ist schwefelhaltig und scheint das
Alkalisalz einer organischen Säure darzustellen ; er scheint der glatten Entwicklung
von Anilinoxydationsschwarz entgegen zu wirken, sei es, daß er durch seine physikaiischen
Eigenschaften die leichte Durchdringung der Faser mit der Klotzmischung hindert oder durch seine chemischen Eigenschaften
die Entwicklung des Schwarz erschwert. Die besonders gute Waschung und Netzung der Wollfaser, sei es, daß sie zugleich
mit der Entfernung oder der Aufquellung dieses Körpers erfolgt, ist daher zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens
notwendig.
Waschungen und Netzungen im oben erwähnten Sinne können, wie in der Praxis gebräuchlich,
mit verdünnten oder konzentrierten kaustischen oder kohlensauren Alkalien oder auch mit kaltem oder heißem Wasser
vorgenommen werden.
Zur Erzielung des angestrebten Effektes ist es aber unerläßlich, daß die in der vorgenannten
Weise gewaschene Wolle vor dem Aufbringen der Anilinklotzmischung gründlich gesäuert wird, denn die in der Patentschrift
130309 erwähnten alkalischen Eigenschaften der Wolle bleiben auch beim guten Auswaschen
und Netzen der Wollfaser bestehen. Aus diesem Grunde kann man vorteilhafterweise
die Netzung gleichzeitig mit der Säuerung vornehmen, insofern man nur der
wäßrigen Säurelösung genügend Zeit zur Wirkung läßt.
Auch nach den Angaben der Patentschrift 113205 behandelte Wolle läßt sich nach vorliegendem Verfahren färben, wenn man die
behandelte Wolle gründlich ansäuert.
Zur praktischen Durchführung des Verfahrens wird die gut gewaschene und genetzte
Wolle gründlich gesäuert, event, mit Wasser nachgespült, schließlich mit einer wie in der
Baumwollfärberei üblichen Klotzmischung imprägniert und in bekannter Weise zur Entwicklung
des Oxydationsschwarz weiter behandelt.
Es ist als vorteilhaft erkannt worden, bei
ίο dieser Säuerung die Säure längere Zeit einwirken
zu lassen und größere Säuremengen anzuwenden, als in dem ,Ausführungsbeispiel
der Patentschrift 130309 angegeben, z. B. die Ware mit 15 bis 25 Prozent Salzsäure
200B. und der üblichen Wassermenge während ι bis 2 Stunden zu behandeln. Als Beispiel
einer für das vorliegende Verfahren geeigneten Klotzmischung sei eine solche genannt,
welche im Liter 100 g Anilinsalz, 25 g Natriumchlorat, .5 g Kupfersulfat und
5 g Salmiak enthält.
Es ist bekannt, daß man Wolle und Wolle führende Fasergemische mit Alkalien und
Wasser reinigen und netzen kann. Die Reinigung und Auslaugung der Wolle wird in der
Wollwäscherei in mehr oder minder hohem Grade ausgeübt. Es ist ferner aus der
Patentschrift 130309 bekannt, daß die Beseitigung der alkalischen Eigenschaften der
Wollfaser durch Behandlung mit Säuren für die Entwicklung von Anilinschwarz auf Wolle
von Vorteil ist. Die angezogene Patentschrift sieht aber zur Beseitigung der reduzierenden
Eigenschaften der Wollfaser einen Chloratgehalt in dem Ansäuerungsbade oder
in der Klotzmischung als Überschuß über die zur Farbenentwicklung nötige Menge vor.
Es ist ferner bekannt, daß man mit Chlorkalk oder anderen Oxydationsmitteln vorbehandelte
Wolle mit Anilinklotzmischungen von niederem Chloratgehalt färben kann. Alle diese bisherigen Prozesse zur Färbung
der tierischen Faser mit Anilinschwarz können aber die Behandlung der tierischen Faser mit
.Oxydationsmitteln nicht entbehren, sei es, daß dieselbe vor der Färbung oder während
derselben durch einen Überschuß von Chlorat in der Klotzmischung erfolgt. Das vorliegende
Verfahren erreicht demgegenüber eine Färbung der tierischen Faser mit Anilinschwarz,
ohne daß vorher oder gleichzeitig eine Chlorierung oder Oxydation derselben notwendig ist. Die Färbung von Anilinschwarz auf der tierischen Faser ohne Beeinflussung
derselben durch Oxydationsmittel ist neu. Gegenüber früheren Verfahren und auch demjenigen der Patentschrift 130309,
welches die Oxydation der Wolle in milderer Form anstrebt und auch erreicht, daß so gefärbte
Wollen z. B. noch walkfähig sind, aber immerhin eine gewisse Einbuße der Faser an Weichheit und Elastizität nicht vermeiden
kann, ergibt sich durch diese Arbeitsweise eine erhebliche Schonung des Materials,
da Oxydationen der Wollfaser vermieden werden. Die verwendeten Klotzmischungen
sind infolge des geringen Chloratgehaltes haltbarer, die erzeugten Färbungen zeigen
angenehmen blauen Stich, bei gemischten Waren wird neben besonderer Schonung der
Pflanzenfaser eine gleichmäßig in der Nuance beschaffene Durchfärbung erzielt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Erzeugung von Anilinschwarz auf Wolle und Wolle führenden Fasergemischen, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise gut gewaschene und mit Säuren zur Neutralisation ihrer alkalischen Eigenschaften behandelte Faser mit einer Anilinklotzmischung gefärbt wird, welche lediglich einen Chloratgehalt in der Höhe besitzt, wie ihn das Anilin zu seiner Farboxydation benötigt.
Publications (1)
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Country Status (1)
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