DE178016C - - Google Patents

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DE178016C
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leather
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 178016 KLASSE 8 m. GRUPPE
HERMANN NEUMANN in MALMÖ, Schweden.
ι, x
Verfahren, um die Oberfläche von Leder aufzubereiten und für Farbe aufnahmefähig zu machen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. September 1903 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, das gestattet, die Oberfläche von beliebigem Leder, besonders solchem, welches durch Lohoder Chromgerbung erhalten worden ist, aufzubereiten und für Farbe aufnahmefähig zu machen, so daß sehr helle bezw. klare, zarte und fehlerfreie Farbtöne (Nuancen) sich ergeben, die bis jetzt nur auf sämisch gegerbtem bezw. glacegarem, weiß- oder alaungegerbtem
ίο Leder unter Benutzung von Farbextrakten erzielt werden konnten. Das' Verfahren ist ein zweistufiges, das sich aus einem Entfärbungsund einem Aufbereitüngsprozesse zusammensetzt. Letzteres verleiht der Lederoberfläche ein sehr weiches, elastisches und feinkörniges Gefüge, und das Leder erhält eine Geschmeidigkeit, die man bisher nur durch Einreiben mit Fetten und ölen erzielen konnte.
Das Verfahren gestaltet sich zweckmäßig wie folgt:
. Das mit Zink bestreute oder bestrichene Leder wird in einer ersten Arbeitsstufe in einem aus Alkalisulfitlösung bestehenden Bade entfärbt, abgespült, sowie zwecks Entfernung der entstandenen gelblichen Färbung der Einwirkung der Luft oder einer schwachen Säurclösung ausgesetzt und dann ausgewaschen, ferner in einer zweiten Arbeitsstufe mit einer heißen Alkalisulfitlösung, die viel konzentrierter ist als die erstere, behandelt und dann abgespült.
Dieses zweistufige Verfahren besitzt u. a. die Vorzüge, daß es sehr zuverlässig und für das Leder nicht gefahrbringend ist, ferner leicht erlernt werden kann und in seiner Ausübung nur wenig Mühe verursacht. Hierdurch unterscheidet sich das Verfahren vorteilhaft beispielsweise von dem in dem Werke von Jettmar, »Praxis und Theorie der Ledererzeugung κ 19OI, S. 327, und 328 beschriebenen, zum Bleichen von sämisch- und glacegarem Leder dienenden, ebenfalls eine Verdichtung des Ledergefüges herbeiführenden Verfahren, nach welchem schweflige Säure in einer einzigen Arbeitsstufe zur Behandlung des Leders benutzt wird. Denn letzteres Verfahren, wie an der angegebenen Stelle von J e 11 m a r selbst zügegeben wird, ist nicht einfach und kann nur durch lange Erfahrung und wiederholte Versuche gelernt werden.
Das neue Verfahren wird zweckmäßig in folgender Weise praktisch durchgeführt:
Nachdem das Leder in üblicher Art — vorzugsweise mittels einer etwa 2 prozentigen Salmiaklösung -— gereinigt worden ist, wird es" auf einen Holztisch gelegt und, nachdem es benetzt worden ist, mit Zinkpulver bestreut. Das Zinkpulver wird zweckmäßig mittels einer Bürste gleichmäßig verteilt. Dabei braucht der Zinküberzug nur so gering zu sein, daß die Oberfläche des Leders etwas grau gefärbt erscheint. Jetzt wird das Leder in ein Bad eingetaucht, welches aus einer wässerigen Lösung von Alkalisulfit — vorzugsweise schwefligsaurem Natrium — besteht und eine Tem- peratur von 45 bis 50 ° C. aufweist. Das Leder verbleibt einige Minuten -- beispielsweise 4 bis 5 Minuten, unter Umständen sogar nur
ι bis 2 Minuten — im Bade und wird dann abgespült, nachdem es aus dem Bade herausgenommen worden ist. Die Behandllung in der ersten Arbeitsstufe muß aufhören, sobald das Leder einen gelblichen Hauch auf seiner Oberfläche zeigt.
Diese erste Stufe des Verfahrens bezweckt, das Leder zu entfärben. Die .gelbliche Färbung, die ,während dieser Behandlung auf dem Leder
ίο entsteht, kann auf schnellem Wege durch ein wenig Säure (verdünnte Schwefelsäure, Essigsäure, Ameisensäure o. dgl.) beseitigt werden. Diese gelbliche Färbung verliert sich aber auch mit der Zeit an der Luft. Wenn man daher ausreichend Zeit und Platz zur Verfügung hat, genügt es vollständig, die Felle der Einwirkung der Luft auszusetzen. Nachher braucht nur noch ein tüchtiges . Auswaschen des Leders vorgenommen zu werden.
Die zweite Stufe des Verfahrens setzt sich aus den nachstehenden Handgriffen zusammen: Das Leder wird wieder auf dem Holztisch ausgebreitet, mit dem Gerberglas glatt .ausgestrichen und hierauf mit einer heißen, eine Temperatur von 70 bis 90 ° besitzenden konzentrierten Lösung von Natriumsulfit in Wasser überspült oder Übergossen. Das mit der Lösung begossene bezw. überspülte Leder kann dann zwecks regelmäßiger Verteilung bezw. Ausbreitung der heißen- Lösung mit einer weichen Bürste leicht überstrichen bezw. bearbeitet Werden und wird später mit Wasser gespült.
Auf Grund der zweiten Behandlung, die kein
Bleichen mehr, sondern eine Appretur darstellt,
.35 erhält das Leder die bereits erwähnte geschmeidige, feinkörnige Oberfläche, die für Farbe auch ohne Beize o. dgl. sehr aufnahmefähig ist.
B-ei dem ersten Sulfitbade gelangen ungefähr 150 bis 400 g, bei der zweiten Lösung ungefähr 25 bis 40 kg schwefligsaures Natrium auf 100 I Wasser zur Verwendung.
Zu bemerken ist noch, daß, wenn mit stark alkalischem Wasser gearbeitet wird, es nötig ist, das Wasser behufs Neutralisierung anzusäuern, sonst ist ein Säurezusatz nicht erforderlich.
Man kann ebenfalls weißgegerbtes (Glace-) Leder nach dem Verfahren behandeln, wenn auch naturgemäß in diesem Falle der zweiten Stufe des Verfahrens die Hauptrolle zukommt. Das weißgegerbte (Glace-) Leder wird in einer ersten Arbeitsstufe mit reinem Wasser ausgewaschen und dann weiter mit einer ungefähr ι bis 2 prozentigen Alkalisulfit- (vorzugsweise Natriumsulfit-) Lösung bei einer Temperatur von ungefähr-25 0C. gut gewaschen. Dieses ersetzt das bisher übliche Waschen des Glaceleders mit Eigelb.
In einer zweiten Stufe wird dann das Glaceleder mit der konzentrierten heißen Lösung von Alkalisulfit übergössen; es darf aber diese Lösung eine Temperatur von höchstens 30 ° haben, weil diese Lederart eine höhere Temperatur nicht vertragen kann. Dann ist das Glaceleder zum Färben mit Anilinfarben fertig.
Behufs Färbung wird das Leder auf eine Färbeplatte gebracht, welche aus Glas besteht und vorteilhaft die Gestalt eines dachförmig abgeschrägten Glastisches annimmt.
Die Färbemethode besteht in bekannter Weise darin, daß das Leder mit dem Farbstoff überspült oder jibersprengt wird, beispielsweise mittels einer Brause; es muß dabei dafür gesorgt werden, daß das Leder vollständig glatt auf der Glasplatte» liegt, damit die Farbe leicht und ungestört abläuft. Ein Beizen des Leders vor dem Färben kann in seltenen Fällen auch in Betracht kommen.
Wichtig ist die Tatsache, daß das Leder nicht die Farbe einsaugt, wie dies sonst der Fall ist, sondern die Farbe wird von dem feinkörnigen Überzug, den das Leder durch die oben beschriebene Behandlung erhält, allein gebunden. Nunmehr muß das Leder- gut gespült werden. Die Weiterbehandlung des Leders kann der allgemein üblichen entsprechen.
Die gefärbte feinkörnige Oberfläche besitzt die Eigenschaft, daß man eine fehlgegangene Färbung, die z. B. dadurch entstehen 'kann, daß das Bestreichen bezw. Berieseln des Leders nicht gleichförmig erfolgt ist, leicht wieder aus der Lederoberfläche entfernen kann. Hierzu genügt es, das Leder mit Zinkstaub bestreut in das erwähnte zweite Bad einzulegen. Fast alle Farben verschwinden wieder auf diese Weise.
Bei einigermaßen sorgfältiger Behandlung erhält aber die in der angegebenen Weise behandelte Lederoberfläche stets eine gleichmäßige Färbung, während dieses z. B. bei grauer Färbung mit Eisenessig oder bei rotgelber Färbung mit Titansalzen bisher sehr schwierig und selten vollkommen zu erreichen war.
Das Entfärben kann auch mit den aus Fig. 1 bis 4 ersichtlichen Vorrichtungen vorgenommen werden.
Eine Dampfschlange b, die vorzugsweise aus vezinktem Eisen besteht, befindet sich am Boden eines viereckigen Kastens a. Darauf no wird eine Zinkplatte c gelegt und daneben ein kleines^ Stückchen Eisen d, welches auf dem Leder einen hellgraublauen Niederschlag ergibt, so daß die Lederoberfläche ähnlich wie beim Bläuen von Wäsche weißer erscheint. Über dem Eisenstückchen wird in einer kleinen Entfernung (einige Zentimeter) von der Zinkplatte ein Rahmen aus Holz β gelegt, der in der Mitte von ungebleichter Baumwollenleinwand f ausgefüllt wird. Hierauf wird das Leder gelegt. Damit das Leder völlig aufliegt, ist es zweckmäßig, einen weiteren Holzrahmen g, mit Baum-
wollenschnüren h bespannt, zu verwenden, der das Leder gegen Auftrieb bezw. Schwimmen an der Badoberfläche sichert.
Wie die Erfahrung gelehrt hat, entfärben sich Baumwollschnüre gleichzeitig mit dem Leder, während beispielsweise Hanfschnüre dunkle Streifen bezw. Flecke auf dem Leder bilden; daher ist in dem vorliegenden Falle die Verwendung von Baumwollschnüren geboten.
Eine als Färbeapparat ausgebildete Vorrichtung ist in Fig. 5 dargestellt.
Auf eine zweckmäßig unterstützte Glasplatte i, die dachförmig angeordnet ist, wird das Leder gelegt. Die Farbe wird in beliebiger Weise mittels einer geeigneten Vorrichtung zugeführt, entweder durch Besprengen, Überspülung, Berieselung oder durch eine Brause o. dgl. (Fig. 5 )· Die Farbe läuft seitlich ab und kann wieder weiter benutzt werden. Beispielsweise geshieht dies mittels einer Rinne I, einer nach unten gerichteten Rohrleitung m und eines Sammelbehälters n, aus dem die Farbe wieder in den höher liegenden Ausgangsbehälter gepumpt werden kann.
Es ist von großer Wichtigkeit, daß die Farbe stets nur mit Glas in Berührung kommt, damit sie keine Zersetzung erfährt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, um die Oberfläche von Leder aufzubereiten und für Farbe aufnahmefähig zu machen, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Zinkstaub bestreute oder bestrichene Leder in einer ersten Arbeitsstufe in einem aus Alkalisulfitlösung bestehenden Bade entfärbt, abgespült, sowie zwecks Entfernung der entstandenen gelblichen Färbung der Einwirkung der Luft oder einer schwachen Säurelösung ausgesetzt und dann ausgewaschen wird, ferner in einer N zweiten Arbeitsstufe mit -einer heißen konzentrierteren Lösung von Alkalisulfit behandelt und dann abgespült wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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