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Verfahren zum Bleichen von Fellen und Pelzen, insbesondere mit Wasserstoffsuper- oxydlösungen.
Bisher wurden Felle und Pelze hauptsächlich in der Weise gebleicht, dass man das Bleichgut in ein geeignetes Bad einbrachte und durch Beschwerung dafür Sorge trug, dass das Gut während der ganzen Bleichdauer von der Flüssigkeit bedeckt blieb. Infolge der langen Bleichdauer wird bei diesem bekannten Verfahren sowohl das Haar als auch die Haut geschädigt, und dies, ohne dass eine volle Bleichwirkung zu erzielen wäre.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, zum Zwecke der Bleichung Flüssigkeiten, wie z. B. Wasserstoffsuperoxydlösungen, mit der Bürste auf die Felle aufzustreichen. Die Ausführung der Bürstenbehandlung geht in der Praxis derart vor sich, dass die Flüssigkeiten, im besonderen die Wasserstoffsuperoxydbäder, im wahren Sinne des Wortes aufgestrichen werden, bis die Felle ordentlich nass sind. Dann werden die behandelten Stücke zwecks Einwirkenlassens der Bäder und schliesslich behufs Trocknung sich selbst überlassen. Bei der langen Behandlungsdauer, die hiemit verbunden ist, und bei der mit der Bestreichung unbedingt eintretenden Nässung der Haut sind Schäden nicht zu vermeiden.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein Verfahren zum Bleichen von Fellen und Pelzen, insbesondere mit Wasserstoffsuperoxydlösungen, welches im Wesen darin besteht, dass das Bleichgut unter Vermeidung jeder Nässung der Haut mit der Bleichflüssigkeit nur benetzt wird, wobei das Gut zweckmässig zwischen mehrmaligen Benetzungen jedesmal getrocknet wird. Es wurde nämlich die überraschende Wahrnehmung gemacht, dass mit mehrmaligen ganz geringen Netzungen unter voller Schonung des Materials viel bessere Erfolge erhalten werden als beim üblichen Nässen durch Bestreiehen mit der Bürste. Mit dieser schonenden Benetzung geht überdies eine sehr erhebliche Ersparnis an Bleichmittel einher.
Als Bleichflüssigkeit können alle für die Bleichung von Pelzen und Fellen bekannten Bleichbäder Verwendung finden, wie z. B. Wasserstoffsuperoxydlösungen mit und ohne Zusätze, Permanganatlösungen oder andern Persalzlösungen, Persäuren, Bisu1fitlösungen usw.
Besonders bewährt hat sich eine Bleichflüssigkeit, welche sich durch Verdünnung einer konzentrierten Wasserstoffsuperoxydlösung auf 3% ergibt. Zu 50 cm3 der verdünnten Lösung werden je
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gut verteilt werden. Zu empfehlen sind noch weitere Zusätze von 0-5% Natriumpyrophosphat und 0'6 bis 1% Türkisehrotol, was Zugaben von 0'25 g Na4P2 07. 10 aq und von 0-25-0'5cm3 Türkisehrotöl (zirka 50% mit einem Gesamtfettsäuregehalt von zirka 41% nach der neuesten Normung) pro 50 cm. s Bleichflüssigkeit entspricht. Mit diesem Badansatz werden die zu bleichenden Felle bzw. Pelze unter Zuhilfenahme einer Bürste oder eines Kammes genetzt.
Es ist nicht gleichgültig, ob man mit der Bürste oder mit dem Kamme arbeitet, da die Netzung hiebei verschieden vor sich geht. Will man hauptsächlich die oberen Haare bleichen, so verwendet man eine Bürste, will man tief bleichen, so ist die Anwendung eines Kammes zu empfehlen. Im letzteren Falle kann man sogar eine Bleiche der tieferen Haarschichten erreichen, ohne dass die langen Haare merklich mitgebleicht werden. Für die Herstellung von Imitationen ist dieser Umstand besonders wichtig. Nach dem Benetzen werden die Felle in einer Trockenkammer bei einer Temperatur von etwa 35-45 C aufgehängt und dort so lange belassen, bis sie trocken sind ; dann wird neuerlich genetzt. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der gewünschte Bleichgrad erhalten ist.
Unter Umständen empfiehlt sich eine Vorbehandlung des Bleichgutes mit Su1fitlösungen oder schwach sauren Peroxydlösungen, wie diese durch einfache Verdünnung der Handelsware erhalten werden.
Auf diese Weise lassen sich bei der Wasserstoffsuperoxydbleiche Farbtöne erzielen, die eine mehr braungelbe Abschattung zeigen, wogegen die Behandlung mit der Bleichlösung allein eine mehr rotgelbe Abschattung ergibt. Die Sulfitlösungen werden am besten in einer Konzentration von etwa 0'5% angewendet, wogegen die Peroxydlösungen in 3% iger Verdünnung benutzt werden können. Bei dieser Vorbehandlung wird das Gut mit der betreffenden Lösung nur einmal bestrichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Bleichen von Fellen und Pelzen, insbesondere mit Wasserstoffsuperoxydlösungen. dadurch gekennzeichnet, dass das Bleichgut unter Vermeidung jeder Nässung der Haut mit der Bleichflüssigkeit nur benetzt wird, wobei das Gut zweckmässig zwischen mehrmaligen Benetzungen jedesmal getrocknet wird.
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