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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung wasserfester Stoffbahnen aus Textilien,
Papier u. dgl.
Die Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren und in Verbindung damit eine besondere Einrichtung zur Herstellung von wasserfesten Stoffbahnen aus Textilien. Papier 11. dgl. mittels konzentrierter Lösungen von Metallchloriden (Zinkchlorid, Aluminiumchlorid, Magnesiumehlorid) und Chloriden der
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Chlolide im ununterbrochenen Arbeitsgang.
Es wurde bereits versucht, wasserfeste Stoffbahnen aus Textilien, Papier od. dgl. durch Behandlung des Ausgangsmateriales mit konzentrierten Chloridlösungen herzustellen, u. zw. wurden die Bahnen mit einer Lösung von Metallchloriden getränkt, hierauf erhitzt und unmittelbar anschliessend in ein Auslaugebad geführt. Die fabriksmässige Ausführung dieses Verfahrens scheiterte an dem starken Abbau der Zellstoffe, der auch durch einen katalytischen Zusatz zur Beschleunigung der Amyloidbildung nicht genügend hintangehalten werden konnte und an dem rückläufigen Verlauf der Pergamentierung während des Auslaugen.
Der Erfindung gemäss werden diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, bzw. innerhalb wirt- schaftlicher Grenzen gehalten, dass die Stoffbahnen nach der Tränkung in dem zur Amyloidbildung dienenden Bad auf beiden Seiten erwärmt werden, wodurch eine Beschleunigung des Reifungsprozesses des Amyloids erzielt wird. Zur Verhütung des Abbaues des Amyloids wird die Bahn vor der Auslaugung über einen oder über mehrere Kühlzylinder geführt und passiert nach dem stufenweisen Auslaugen im Zickzaekweg Waschständer mit Spritzrohren und der Trocknung dienende Heizzylinder.
Auf dem hinter dem Chloridbad angeordneten Heizzylinder erfolgt rasche Quellung und Verklebung der Faserteilchen
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der Stoffbahnen über den Kühlzylinder, durch den stufenweise verlaufenden Entlaugungs-, Wasch-und Trockrnprozess unlöslich wird und die nicht umgewandelten Fasern umhüllt und verklebt. Die Bahn wird vor dem Eintritt in das Chloridbad über Trockenzylinder geführt, wodurch der Vorteil erzielt wird, dass die Konzentration des Chemikalienbades unverändert gehalten wird und die Amyloidbildung, die durch einen Zusatz von Sauerstoff abgebenden Substanzen eine Beschleunigung erfährt, keine Störung durch Verdünnung des Chemikalienbades erfahren kann.
Die Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist auf der anliegenden Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt worden.
Die zu behandelnden Stoffbahnen laufen von den Rollen 1, 1 über Heizwalze 2, durch die sie die notwendige Trocknung erfahren, und werden durch die Leitwalzen 3 in das Chemikalienbad geführt.
Nach dem Tränken im Chemikalienbad 4 wird ein Teil der überschüssigen Lösung und Unreinlichkeiten der Stoffbahnen durch die von beiden Seiten wirkenden Schaber 5 entfernt, worauf eine kräftige Walzenpresse 6 jeden Chemikalienüberschuss beseitigt. Mittels der Anpresswalze 7 werden die getränkten Stoffbahnen gegen den Heizzylinder 8 gedrängt, so dass sie während des Zylinderumlaufes eine Erwärmung erfahren. Die dadurch in der Amyloidbildung ausgereiften Bahnen laufen über den Kühlzylinder 9, der dem unerwünschten Abbau des gebildeten Amyloids vorbeugt. Nach dem Kühlen gelangen die Stoffbahnen sofort in das Auslaugebad 10 mit der ersten, konzentriertesten Ablauge und werden durch die Leitwalzen 11 der Walzenpresse 12 zugeführt.
Mittels der Leitwalzen 14 passieren sie das zweite weniger konzentrierte Auslaugebad 13 und werden durch die Walzenpressen 15 ausgequetscht. In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist für das stufenweise Auslaugen noch ein drittes Bad 16
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von geringster Konzentration angedeutet worden, das von den Stoffbahnen über die Leitwalzen 17 passiert wird. Nachdem die Stoffbahnen in der Walzenpresse 18 erneut ausgequetscht worden sind, gelangen sie in die durch Wasserspülung wirkenden Waschbäder, von denen in dem Ausführungsbeispiel drei aufeinanderfolgende mit den Bezeichnungen 19, 23,27 angedeutet worden sind. Über den Wasch- bädern sind Waschständer 20,24, 28 vorgesehen, die von den Stoffbahnen im Zickzackwege passiert werden.
Beim Passieren der Waschständer werden die Stoffbahnen von beiden Seiten mittels der Spritz- rohre 21, 25,29 kräftig mit Wasser bespritzt, wobei die Spritzrohre, deren Strahlen gegen die oberen
Leitwalzen der Waschständer gerichtet sind, ein Durchbrechen der Bahnen verhindern. Die abwechselnde
Führung der Bahnen durch Walzenpressen, Waschbäder, Waschständer und an Spritzrohren vorbei erhöht stufenweise den Wascheffekt, so dass man zur vollständigen Beseitigung der Chemikalien nur eine verhältnismässig kurze Waschpartie benötigt.
Zwischen den einzelnen Waschbädern und hinter dem letzten Waschbad sind Walzen- pressen 22,26, 30 angeordnet, die die Stoffbahnen kräftig ausquetschen. Von der letzten Walzen- presse 30 werden die Stoffbahnen über Leitrollen 32 durch ein Bad 31 geführt, das durch Mitteln zum
Imprägnieren, Weichhalten, Färben u. dgl. gebildet und nach dessen Verlassen sie durch die Walzen- presse 33 die letzte Ausquetschung erfahren.
Die Stoffbahnen sind damit reif für den Trockenprozess, der ebenfalls stufenweise verläuft ; sie gelangen über eine nachgiebig gelagerte Leitwalze 34 unter die Anpresswalze 35, die sie gegen den Heiz- zylinder 36 drängt. Nach dem Umlaufen des Heizzylinders 36 passieren die Stoffbahnen die Heizzylinder 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44 und werden durch die Leitwalzen 45,46 unter der Presswalze 48 hindurch über die Kühlzylinder 47,49 geführt, von denen sie über die Leitwalzen 50 die Aufwickel- vorrichtung 51, 52,53 erreichen. Beim Passieren der Trockenzylinder 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44 werden die Stoffbahnen durch die über Leitwalzen 54 und Filztrockner 55 laufenden endlosen Bänder oder Filze 56 geführt.
Das beschriebene Verfahren und die in Verbindung damit verwendete Einrichtung haben ihre hohe Zweckdienlichkeit im praktischen Gebrauch einwandfrei erwiesen. Die Leistungsfähigkeit des
Verfahrens erhellt ohne weiteres aus der Tatsache, dass endlose Bahnen von 15-1000 Gramm pro Quadrat- meter behandelt werden konnten, während nach den bekannten Verfahren Bahnen unter 35 und über
250 Gramm pro Quadratmeter von der rationellen Behandlung ausgeschlossen waren.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass gegenüber dem Darstellungsbeispiel der
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anlage nach Wunsch oder Bedarf vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung überschreiten zu müssen.
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