DE479915C - Verfahren zur Erzeugung von Faerbungen mittels aromatischer Amine durch Oxydation - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzeugung von Färbungen mittels aromatischer Amine durch Oxydation Bei- den bekannten Verfahren zur Erzeugung von Färbungen mittels -aromatischer Amine, wie Anilin und seine Homologen, durch Oxydation werden die aromatischen Amine in Form ihrer wasserlöslichen Salze, meistens als Salze von Mineralsäuren, z. B. Salzsäure, angewandt. Um die Gefahr der Schädigung der Faser, welche mit der Verwendung dieser Salze starker Säuren verbunden ist, zu verringern, wurde bereits vorgeschlagen, weinsaure oder basische Salze der aromatischen Amine zu verwenden, jedoch sind derartige Arbeitsweisen mit erheblichen technischen Schwierigkeiten verbunden.
• Es wurde nun gefunden, daß man bei der Erzeugung echter Färbungen auf der Faser statt der wasserlöslichen Salze der aromatischen Amine auch die freien aromatischen Amine selbst verwenden kann, wenn man diese im Wasser unter Anwendung von Lösungs- oder Dispersionsmitteln in hochdisperser Form verteilt oder sie durch geeignete Behandlung darin auflöst. Es gelingt auf diese Weise Färbungen von gleicher Echtheit wie die mit den wasserlöslichen Salzen hergestellten zu erzielen, ohne die Faser der Gefahr einer Schädigung auszusetzen.
• Die Verteilung der aromatischen Amine in Wasser in hochdisperser Form kann auf beliebige Weise erfolgen, z. B. unter Verwendung der Salze von aromatischen Sulfosäuren mit Seitenketten oder von anderen Sulfosäuren, wie solche z. B. im Patent 435 397 erwähnt sind, oder von Seifen, Türkischrotölen, ferner organischen Lösungsmitteln für sich oder in Verbindung mit den genannten Körpern mit oder ohne Zusatz von Schutzkolloiden. Bei Anwendung von Salzen der durch Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen oder hydroaromatische Reste substituierten aromatischen Sulfosäuren, die noch weitere Substituenten enthalten können, -in geeigneten, durch Versuche leicht zu ermittelnden Mengenverhältnissen gelingt es sogar, vollständig klare Lösungen der freien aromatischen Amine in Wasser zu erhalten.
• Das Verfahren eignet sich zur Herstellung von echten Färbungen auf animalischen, vegetabilischen und künstlichen Fasern sowohl für das Einbad- als auch das Oxydationsverfahren. Es können auch mehrere Züge -gegeben werden, und die Arbeitsweise kann den üblichen Bedingungen angepaßt werden. Das Verfahren ist verwendbar für loses Material, Garn und Stück, für Färbung und Druck, auch für Ätz-und Reservierverfahren. Beispiel Man löst r kg Anilin in 51 einer 2oprozentigen Lösung von diisopropylnaphthahnsulfosaurem oder dibutylanilinsulfosaurem Natrium. Die so, evtl. unter Zusatz von Wasser, hergestellte völlig klare Lösung kann man ohne weiteres benutzen, indem man z. B. damit Garn imprägniert und dann nach bekannten Verfahren oxydiert, oder indem man sie zu einer Kaliumbichromat-Schwefelsäurelösung setzt, Garn in dieses Bad gibt' und im Bade oxydiert, oder indem man sie mit Verdickungsmitteln und Oxydationskörpern, evtl. unter Zusatz von katalytisch 'wirkenden Substanzen, versetzt und das so erhaltene Produkt zum Drucken verwendet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zurl.-Erzeugung von Färbungen mittels aromatischer Amine durch Oxydation, dadurch gekennzeichnet, daß man die freien aromatischen Amine in Wasser unter Anwendung von Lösungs-oder Dispersionsmitteln in hochdisperser Form verteilt oder gelöst verwendet. a. Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von freien aromatischen Aminen, die für das Verfahren gemäß Patentanspruch i verwendet werden können, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Amine mit Wasser und Salzen von durch Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen oder hydroaromatische Reste substituierten aromatischen Sulfosäuren, die noch weitere Substituenten enthalten können, in geeigneten Mengenverhältnissen behandelt.