DE104662C - - Google Patents

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DE104662C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/30Material containing basic nitrogen containing amide groups furs feathers, dead hair, furskins, pelts
    • D06P3/305Material containing basic nitrogen containing amide groups furs feathers, dead hair, furskins, pelts with oxidation dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Patenfirt im Deutschen Reiche vom 22. März 1898 ab.
Es ist bekannt, dafs man Pelze färben kann, indem man auf den thierischen Haaren gewisse, leicht oxydirbare Substanzen, wie z.B. p-Phenylendiamin, p-Amidophenol, Pyrogallussäure, mit oxydirenden Agentien behandelt (vergl. D. R. P. Nr. 47349 und 51073); ebenso werden bekanntermaßen durch Behandeln der Pelze mit Blauholz und Oxydationsmitteln, wie z. B. chromsaurem Kali, dunkle Färbungen erzielt.
Diese Verfahren haben jedoch die Nachtheile einerseits der Umständlichkeit in der Ausführung , andererseits einer gewissen Unvollkommenheit der erzielten Ergebnisse.
1 Wenn man nach dem Verfahren des Patentes Nr. 47349 und 51073 Felle mit oxydirbaren Substanzen und dann mit Chromkali behandelt oder die Behandlung in umgekehrter Reihenfolge vornimmt, so erhält man wohl braune bis schwarze Färbungen, die Felle werden dabei jedoch völlig hart. Um sie wieder weich und geschmeidig zu machen, bedarf es stets noch einer weiteren Arbeit, sei es, dafs man die gefärbten Felle mit Fett einreibt oder sie durch mechanische Behandlung wieder weich macht.
Die Oxydation mufs ferner bei jenem Verfahren in der Kälte und unter Anwendung schwacher, möglichst wenig saurer Oxydationsmittel vorgenommen werden, da beim Arbeiten in warmen Lösungen die Felle sofort zusammenschrumpfen und hart werden. Auch die nach dem Verfahren des D. R. P. Nr. 47349 in der Kälte erhaltenen Färbungen ■ vertragen die Einwirkung heifsen Wassers nicht, sondern die Felle gehen bei dem Behandeln mit heifsem Wasser stark ein und werden völlig hart. Diese Empfindlichkeit der so gefärbten Felle gegen Hitze macht es ferner nothwendig, dafs das. Trocknen der gefärbten Pelze bei sehr mäfsiger Temperatur vorgenommen werden mufs. Eine Folge hiervon ist, dafs die Trocknung erhebliche Zeit in Anspruch nimmt, ebenso wie bekanntlich auch das Färben selbst nach dem Verfahren des D. R. P. Nr, 47349 sehr lange Zei,t (2 bis 10 Tage) in Anspruch nimmt, da die Bildung der Oxydationsproducte in der Kälte nur sehr langsam erfolgt.
Ich habe nun ein neues Verfahren gefunden, um Pelze zu färben, welches nicht nur die Uebelstände des eben beschriebenen Verfahrens vermeidet, sondern welches gestattet, Effecte zu erzielen, welche sich nach jenem Verfahren nicht erzielen lassen und die in gewerblicher Hinsicht einen wesentlichen Fortschritt bedeuten.
Dieses neue Verfahren gründet sich auf folgende Beobachtung.
Bringt man die zu färbenden Felle zunächst in eine Lösung von unterschwefligsaurem Natron und behandelt sie darauf in einem Chromkalibad, so lassen sich die so präparirten Felle alsdann ohne Zusatz irgend eines Oxydationsmittels in einer Lösung oxydirbarer Substanzen ausfärben. Dieses Ausfärben kann dann zufolge der Vorbehandlung in einem heifsen Bade vorgenommen werden, ohne dafs die Felle dabei zusammenschrumpfen oder hart werden; sie behalten vielmehr selbst bei einer Temperatur von 90° ihre vorherige Geschmeidigkeit vollständig bei.
Das folgende Beispiel wird das von mir gefundene Verfahren näher erläutern. Um z. B.
einen Pelz schwarz zu färben, verfährt man wie folgt: . .'
Der Pelz wird in einer 20 ° B. starken Lösung ' von unterschwef ligsaurem Natron bei einer Temperatur von ca. 25 ° und dann in einem gleichfalls etwa 25° warmen Chromkalibad unter Zusatz von etwas Säure (2 bis 5 g) im Liter behandelt.
Die durch diese Vorbehandlung gelb gefärbten Pelze werden gut gespült und dann durch eine etwa 90 ° warme Lösung von p-Phenylendiamin gezogen (5 bis 10 g p-Phenylendiamin im Liter). Nach wenigen Minuten ist das Fell tief schwarz gefärbt. Es wird dann gespült und in der Wärme rasch getrocknet.
Die Bäder der benutzten oxydirbaren Substanz kann man aufs neue benutzen, da ein wesentlicher Materialverlust durch Oxydation der gelösten Substanz aufserhalb des Felles nicht entsteht.
Die Vortheile des neuen Verfahrens und seine neue technische Wirkung ergeben sich ohne Weiteres aus dem vorstehenden Beispiel.
Vor allem kommt in Betracht, dafs die nach dem neuen Verfahren gefärbten Felle, ohne einzuschrumpfen und hart zu werden, die Behandlung mit heifsem WTasser vertragen. Dieser Effect des Verfahrens ist nach zwei Richtungen hin von Bedeutung, einmal für die Arbeitsweise und sodann für das Endproduct.
In. erster Linie kann das Ausfärben selbst in einer heifsen Flotte vorgenommen werden und erfolgt, da der Oxydationsprocefs unter diesen Umständen weit energischer ist, in erheblich kürzerer Zeit, als bei dem Färben in kaltem Bade. Aus dem gleichen Grunde ist auch die Bildung der Oxydationsproducte auf den Fellen vollkommener und man erhält daher nicht nur intensivere Färbungen, sondern die Oxydationsmittel werden auch nahezu vollkommen ausgenutzt. Es kann .fernerhin im Gegensatz zu den seither üblichen Verfahren das Trocknen der Felle bei einer höheren Temperatur und somit viel rascher, als es seither möglich war, erfolgen, Man kann daher in der gleichen Zeit und mit gleichen Einrichtungen aufserordentlich viel mehr Felle färben, als dies unter gleichen Umständen bei der seitherigen Methode der Fall war.
Zu diesem Fortschritt in der Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Betriebes tritt dann noch als weiteres Moment die Eigenschaft der erhaltenen Endproducte.
Die nach dem neuen Verfahren gefärbten Felle sind nach dem Färben bezw. Trocknen ebenso weich wie vorher und können infolge dessen direct verwendet werden, ohne dafs es erforderlich ist, denselben durch besondere Verfahren die beim Färben verloren gegangene Geschmeidigkeit wieder zu geben, wie dies die bisher üblichen Färbeverfahren nothwendig machten.
Bemerkt sei noch, dafs durch Vorbehandeln von Fellen mit Bisulfat und Chromat — wie es z. B. bei Knecht, Rawson und Löwenthal, Handbuch der Färberei der Spinnfasern 1895, S. 380 erwähnt wird — und nachheriges Behandeln mit oxydirbaren Substanzen in heifsem Bade nicht die Effecte erzielt werden können, welche mit dem neuen Verfahren erreicht werden; es tritt vielmehr auch dann Härtung und Schrumpfung der Felle ein, ganz abgesehen davon, dafs man eine nur unansehnliche und schwache Färbung erhält.
Wendet man in obigem Beispiel ρ-Amidophenol an und verfährt im Uebrigen in gleicher Weise, so erhält man braune Töne, desgleichen bei Benutzung von Pyrogallussäure.
Falls Holzfarben, wie Blauholz, angewendet werden, ist es erforderlich, die Haare vor der Behandlung mit unterschwefligsaurem Natron zu »tödten«, d. h. in verdünnter Sodalösung zu behandeln.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Färben von Pelzen, darin bestehend, dafs man dieselben zuerst mit unterschwefligsaurem Natron, sodann mit Chromkali behandelt und hierauf durch eine heifse Lösung leicht oxydabler Substanzen, wie p-Phenylendiamin,, p-Amidophenol, Pyrogallussäure und dergl. , gemäfs dem Veifahren der Patente Nr. 47349 und Nr. 51073, oder durch eine Lösung von Holzfarben, wie Blauholz u. s. w., gehen läfst.
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