DE203578C - - Google Patents

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DE203578C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 203578 ν KLASSE 8 m. GRUPPElO.
FRIEDRICH HERZOG in FRANKFURT a. M.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Februar 1906 ab.
Der Erfindungsgegenstand besteht in einem Verfahren zum Färben und Zubereiten sämisch gegerbter, namentlich für sogenanntes Pianoleder bestimmter Felle und bezweckt, dem Leder neben einer durch die ganze Dicke des Felles und über die ganze Oberfläche vollkommen gleichmäßigen Färbung einen vollen, weichen Griff zu verleihen, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß das sämisch gegerbte Leder nach dem Entfetten ohne weitere Bearbeitung in eine Farbflotte eingebracht wird, welche aus in der Sohlenledergerberei gebrauchten, jedoch nicht entfärbten Gerbextrakten von solcher Stärke bestehen, daß die Lederfasern nicht gleichzeitig auch gegerbt werden. ':"'..
Es ist zwar an sich bereits bekannt, sämisch gegerbte Felle zu entfetten und ohne'Schleifen zu färben; ebenso ist es nicht mehr neu, zum
ao Färben sämisch gegerbter Leder solche Gerbextrakte zu verwenden, welche gleichzeitig färbend wirken, . und schließlich ist die Anwendung von Chromkali und Essigsäure als Avivierungsmittel in der Lederfärberei gleichfalls bekannt. Jedoch werden mit den bisher bekannten Verfahren zum Färben und Zubereiten sämisch gegerbter Leder andere Zwecke verfolgt als mit dem vorliegenden Verfahren. So wird beispielsweise durch das bekannte Entfetten des mit Fett behandelten Leders mittels Naphta oder mit einem dieser äquivalenten Kohlenwasserstoff ein dem Glaceleder ähnliches, nur an der Oberfläche gefärbtes, hochpolierbares Leder hergestellt. Weiter soll durch die bekannte Anwendung von Gerbextrakten zum Färben sämisch gegerbter Leder ein dem Glaceleder ähnliches Leder durch Aufstreichen der Farbe mittels Bürste auf die vorher geschliffene und geglättete Narben- oder auch Fleischseite erzielt werden.
Diese bekannten Verfahren sind mithin nur zur Erzeugung von Glaceleder oder diesem ähnlichen und nur auf einer Seite gefärbten, nicht aber für Pianoleder verwendbaren Lederarten geeignet.
Das bisher übliche Verfahren zum Färben und Zubereiten der zur' Verwendung als Pianoleder bestimmten Felle besteht darin, daß die letzteren vor dem Färben geschliffen werden müssen, da sie sonst in der Farbe fleckig werden würden. Die Folge dieses Schleifens ist, daß das Fell durch das Färben wieder aufgeht, d. h. rauh oder. haarig wirdj was bei der Sämischgerberei, da sie weich ist, selbstverständlich ist. Zur Umlegung dieser Haare oder Fasern werden die Felle mittels des Bügeleisens gebügelt; die Fasern legen sich dadurch wohl gegen das Fell an, rauhen sich aber bei der nachfolgenden Bearbeitung wieder auf. Ein weiterer Nachteil dieser Behandlungsweise der sämisch gegerbten Leder besteht darin, daß die Felle dadurch härter werden.
Diese Nachteile des bekannten Verfahrens zum Färben und Zubereiten sämisch gegerbter Leder für die Erzeugung von Pianoleder zu
beseitigen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung.
Gemäß der letzteren werden die sämisch gegerbten Leder, nachdem sie entfettet sind, 5 ohne weitere Vorbehandlung in die Farbe eingebracht und darin mittels eines sich drehenden Haspels in beständiger Bewegung erhalten. An Stelle von Anilin- oder Holzfarben werden für den vorliegenden Zweck
ίο, bisher in der Lohgerberei zum Gerben von Sohlenleder gebrauchte Extrakte verwendet, jedoch mit dem Unterschied, daß diese Extrakte nicht entfärbt sind.
Zur Herstellung einer gelbbraunen Farbe wird das Leder mit einer Farbflotte von etwa 33 Prozent Hemlockextrakt und 67 Prozent Kastanienextrakt, zur Herstellung einer rotbraunen Farbe mit einer Flotte aus etwa 33 Prozent Kastanienextrakt und 67 Prozent Hemlockextrakt gefärbt.
Um die Felle beim Färben nicht zugleich auch zu gerben, muß ein zu großer Zusatz an Farbstoff vermieden werden, und es werden daher die gerbstoffhaltigen Extrakte in kleinen Mengen nach und nach den Fellen im Farbhaspel zugegeben. Da die angewendeten Extraktmengen im Verhältnis zu der Wassermenge, in welcher die Felle sich befinden, sehr gering sind und außerdem die Färbung mehrere Tage dauert, also außerordentlich langsam vor sich geht, so wird eine gerbende Wirkung der benutzten Extrakte nicht bemerkbar.
Um aber trotz der geringen Extraktmengen doch eine genügend dunkle Farbe zu erzielen und nach Belieben hellere oder dunklere Farbentöne erzielen zu können, werden die Felle in ein Bad von Kaliumbichromat gebracht, in welchem sie, je nach dem zu erzeugenden, mehr oder weniger dunklen Farbenton, längere oder kürzere Zeit verbleiben. Hierauf werden die Felle in ein Bad von verdünnter Essigsäure gebracht und in diesem in beständiger Bewegung erhalten. Zweck dieses Bades ist, den Farbenton in bekannter Weise zu fixieren und zu beleben.
Nachdem die Felle fertig gefärbt sind, werden sie' getrocknet und in bekannter Weise durch Zusatz von etwas Eigelb als Nahrung weiter behandelt.
Durch die beschriebene Behandlungsweise wird erreicht:
1. daß die sämisch gegerbten Felle durch und durch gefärbt werden, daher eine vollkommen gleichmäßige und fleckenfreie Farbe aufweisen, auch wenn sie nach beendigtem Färben geschliffen werden, im Gegensatz zu anders behandelten Fellen der vorliegenden Art, welche nach dem Färben und darauffolgenden Schleifen fleckig und ungleichmäßig sind,
2. daß die sämisch gegerbten Felle einen vollen, weichen Griff haben, da der Extrakt die Poren des Felles füllt, während bei der Holz- und Anilinfärbung das Fell dünn und leer bleibt, ihm mithin die Vorzüge und der Charakter eines wertvollen sämisch gegerbten Leders fehlen.
Diese Vorteile machen das. fertige Sämischleder schoner und qualitativ wertvoller, als die nach dem bisher üblichen Verfahren zubereiteten sämisch gegerbten Felle sind, trotzdem das Verfahren einfacher und billiger auszuführen ist als das bisherige Verfahren.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zum Färben und Zubereiten von sämisch gegerbten Fellen zwecks Herstellung von Pianoleder, dadurch gekennzeichnet, daß die Felle nach dem Entfetten zwecks Erzielung einer vollkommen gleichmäßigen, die Felle durchdringenden fleckenfreien Färbung mittels Extrakten (beispielsweise Hemlock- und Kastanienextrakt) in solcher Stärke gefärbt werden, daß eine gerbende Wirkung des Extraktes nicht bemerkbar wird, dann in einem Bade von Kaliumbichromat 'nachbehandelt, hierauf in einem Bade von verdünnter Essigsäure fixiert und belebt werden und schließlich in bekannter Weise mit einer Nahrung von Eigelb versehen werden, derart, daß die sämisch gegerbten Leder infolge der Füllung mit Extrakt voll und weich sind. . ■
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0958298B2 (de) 1997-08-21 2008-10-22 Momentive Performance Materials Inc. Blockierte merkaptosilane als kupplungsmittel für gefüllte kautschukzusammensetzung

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0958298B2 (de) 1997-08-21 2008-10-22 Momentive Performance Materials Inc. Blockierte merkaptosilane als kupplungsmittel für gefüllte kautschukzusammensetzung

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