DE644894C - Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen - Google Patents

Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen

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DE644894C
DE644894C DEV29870D DEV0029870D DE644894C DE 644894 C DE644894 C DE 644894C DE V29870 D DEV29870 D DE V29870D DE V0029870 D DEV0029870 D DE V0029870D DE 644894 C DE644894 C DE 644894C
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leather
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KARL V VALLENTSITS DIPL ING
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KARL V VALLENTSITS DIPL ING
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen, die aus Lederfasern und Bindemitteln hergestellt werden.
  • Zur Herstellung hochwertiger Waren aus Leder wird allgemein Leder verwendet, das in der Lederfabrik zugerichtet wurde. Diese Zurichtung besteht in vielen Einzelmaßnahmen, die nach dem Trocknen des Leders beginnen und zum Teil mehrfach wiederholt werden und umfaßt mechanische Behandlungen, wie Pressen, Pantoffeln, Stoßen oder Bügeln, und chemische Behandlungen, wie Behandlung mit Säuren, Auftragen von Pflanzenschleim und Appretieren mit komplizierten Gemischen aus eiweißartigen Produkten. Lösungsmitteln, Weichmachungsmitteln und Farbstoffen.
  • Bei der Verarbeitung des in der Lederfabrik zugerichteten Leders auf Waren, wie Schuhe, Stiefel, Koffer u. dgl., verliert das Leder mehr oder weniger sein gutes Aussehen. Es wird beschädigt und beschmutzt. Es ist infolgedessen nötig, den Lederwaren durch Auftragen von sog. Fitnishen ein einwandfreies handelsübliches Aussehen zu geben. Das Finishen der Lederwaren erfolgt bisher im allgemeinen derart, daß sie zunächst abgewaschen werden, wobei die in der Lederfabrik aufgetragene Appretur zu erheblichen Teilen wieder entfernt wird, und alsdann übliche Finishpräparate, die z. B. aus Schellack, Wachs und dergleichen Stoffen hergestellt sind, aufgetragen werden.
  • Die Erfinder haben sich zur Aufgabe gestellt, aus nicht zugerichtetem oder nur teilweise zugerichtetem Leder fertige Lederwaren herzustellen, die den derzeitigen hohen Anforderungen, insbesondere mit Bezug auf Farbe, Farbreinheit und Glanz genügen. Sie haben gefunden, daß man aus nicht zugerichtetem oder nur teilweise zugerichtetem Leder hergestellte Waren, die in bezug auf Aussehen nicht handelsüblich sind, in hochwertige, allen Anforderungen des Handels genügende Waren überführen kann, wenn man zum Finishen und Färben der nicht oder nur teilweise zugerichteten Lederwaren farbenhaltige wäßrige Emulsionen verwendet, die nach dem auftrocknen wasserecht werden und gegebenenfalls wasserabstoßend wirken, ohne zu Verhärtungen des behandelten Materials zu führen. Als solche kommen in Frage Emulsionen der Polymerisate von Acrylsäure und ihren Derivaten. Auf Grund dieser Eigenschaften bewirken die angewandten Emulsionen eine mehr oder weniger weitgehende gegen Wasser unempfindliche Fixierung der Pigmentfarben und verleihen den gefärbten und gefinishten Lederwaren einen hohen Glanz, ohne die physikalische und mechanische Beschaffenheit des Materials, wie z. B. seinen Grift, in unerwünschter Weise zu be einflussen.
  • Den twäßrigen Eimulsionen können in de Färberei übliche Hilfsmittel zugesetzt wer den, wie Lösungsmittel, Netzmittel und Textil hilfsstoffe. Es können sowohl Pigmentfarbei als auch lösliche Farben, z. B. Anilinfarben sowie Farbgemische den wäßrigen Emulsionei einverleibt werden.
  • In Ausübung des Verfahrens geht man vor Waren aus. die aus nicht oder nur teilweise zugerichtetem Leder hergestellt sind. Zur Herstellung dieser Waren kann man überhaupt nicht zugerichtetes Leder oder nur vorgefärhtes, anilingefäirbtes oder vorgefärbtes und mit Pflanzenschleim oder ähnlichen Grundierungsmitteln behandeltes Leder verwenden. Auf die weiteren, bisher üblichen Zurichtungsarbeitsgänge, insbesondere auf das Appretieren reit Eiweiß-, Schellack-, Blut- oder Kaseinappreturen, auf die mechanische Glanzgebung durch Glätten. Bügeln oder insbesondere Stoßen und bei Anwendung von vorgefärbtem Leder auf das Pigmentieren kann völlig oder teilweise verzichtet werden. Die aus solchem Leder hergestellten Waren werden durch Autstreichen der erfindtungsgemäilß zu vertwendenden Emulsionen gefinislht lund in handelsübliche Fertigwaren übergetührt.
  • Das Verfahren kann auf ähnliche Weise auf Waren angewandt werden, die aus nicht oder nur leilweise zugerichteten Lederersatzstoften hergestellt sind. d.lh. aus ledelrartigen Kturststoffen. die ihrerseits aus Lederfasern und ßindemitteln hergestellt werden.
  • Es ist bereits bekannt. Emulsionen von hochrmolekularen Köirpern der hier beschlriebenen Art herzustellen und ztu verschiedensten Zwecken zu vertwenden. Neu ist dagegen die Verwendung der beanspruchten Emulsionen als Finishe für Waren, die aus nicht oder nur teilweise zugerichtetem Luder oder Ledercrsatzstotfen lergestellt sind. Mit den beden gewünschten Glanz und die gewünschte Farbe zu geben, ohne daß irgendwelche Schädigungen oder sonstige Nachteile auftreten.
  • Beispiele r. Schuhe aus nicht appretiertem, d. h. weder mit Appreturglänzen versehenem noch der mechanischen Glanzgebung unterworfenem Leder werden mit einer Farbkomposition behandelt, die wie folgt zusammengesetzt ist: IooTeile einer wäßrigen 25%igen Emulsion von Polymerisaten von Acrylsäureestern werden mit So Teilen einer handelsüblichen wäßrigen Pigmentfarbkomposition, die auch gegebenenfalls Anilinfarben enthalten kann, unter Zusatz von 5 Teilen Türkischrotöl und IooTeilen einer 2o%igen Tragantlösung verrührt. Nach zwei- bis dreimaligem Bestreichen der Schuhe mit diesem Gemisch werden sie getrocknet und mit einer Wachscreme leicht bedeckt. In ähnlicher Weise können gebrauchte Schuhe nach Entfernung der Appretur gefärbt und gefinisht werden.
  • 2. Kalbleder wurde in bisher üblicher Weise durch hydraulisches Pressen, Behand-@ung mit einem pflanzenschleimhaltigen Grundierungsmittel, Trocknen, Pantoffeln, Auftragen der ersten Glanzappretur, Trocknen, Stoßen und Pantoffeln, Auftragen der zweiten Glanzappretur, Trocknen und Stoßen und Auftragen der dritten Glanzappretur, Trocknen, Stoßen, Pantoffeln und Bügeln zugerichtet. Das Trocknen geschah jeweils in einem Trockenrauin bei crhöhter Temperatur. Aus dem in dieser Weise zugerichteten Leder wurden Schuhe hergestellt und durch Behandlung mit einem bekannten Schellackfinislh gefinisht.
  • 3. Das gleiche Kalbleder wie im Beispiel 3a wurde pantoftelt. mit einem pflanzenschleimhaltigen Grundierungsmnittel behandelt, an der Luft bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet und hydraulisch gepre@t. Aus diesem nur teilweise zugerichteten Leder wurden Schuhe hergestellt tund mit einem polyacrylsäurehaltigen Finishmittel gefinislht. Es zeigte sich, daß die nach dem errtindungsgemäßlen Verfahren hergestellten Schuhe mindestens ebenso anselnllich waren wie die nach demn wesentlich komplizierteren und umständlicheren bisher üblichen Verfahren hergestellten. Auch die Reib- tund Knitterproben zeigten äihnliche Erwie lef den nach dem üblichen Verfahren hergestellten Schulhen.
  • 4. Vorgefärbilres urnappretiertes Chromleder wird mit einer Pflanzeuschlehnschicht vers(@1li-li, getrocknet und mit einem einmaligen Autstrich einer üblichen Farbstoff, Weichinacher usw. untlialtenden Blutalbuminglänze versehen. Nach deni Auftrocknen wird wie
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    üblich mit der Stoßmaschine behandelt. Nach dieser Behandlung sind die Leder jedoch noch nicht völlig zugerichtet und haben kein handelsübliches Aussehen. Aus diesem teilweise zugerichteten Leder werden Schuhe hergestellt. Die Schuhe werden mit wäßrigen Emulsionen von Acrylsäurepolymerisaten bestrichen und nach Auftrocknenlassen das Bestreichen wiederholt. Man erhält gut aussehende handelsübliche Schuhe.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen, die aus Lederfasern und Bindemitteln hergestellt werden, unter Anwendung von farbhaltigen wäßrigen Emulsionen der Polymerisate von Acrylsäure und ihren Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß Waren, die aus nicht appretierten oder nur vorgefärbten und gegebenenfalls mit Pflanzenschleim behandelten Ledern oder Lederersatzstoffen unter völligem oder teilweisem Verzicht auf die anderen bisher für notwendig gehaltenen Zurichtungsarbeitsgänge, wie Appretieren, Glanzstoßen, Bügeln und Pigmentieren, hergestellt sind, mit den genannten wäßrigen Emulsionen gefärbt und gefinisht werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Emulsionen verwendet werden, die neben Farben andere in der Färberei übliche Zusatzmittel, wie Lösungsmittel, Netzmittel und Textil-Z:, enthalten.
DEV29870D 1933-08-29 1933-08-29 Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen Expired DE644894C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE971898C (de) * 1943-02-02 1959-04-09 Roehm & Haas G M B H Emulgiermittel fuer Emulsionen mineralischer, pflanzlicher und tierischer Fettstoffefuer die Lederzurichtung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE971898C (de) * 1943-02-02 1959-04-09 Roehm & Haas G M B H Emulgiermittel fuer Emulsionen mineralischer, pflanzlicher und tierischer Fettstoffefuer die Lederzurichtung

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