AT145808B - Verfahren zum Finishen von Lederschuhwaren. - Google Patents

Verfahren zum Finishen von Lederschuhwaren.

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AT145808B
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  Verfahren zum Finishen von Lederschuhwaren. 
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   Nach einer wichtigen Ausführungsform der Erfindung werden den Lösungen oder Emulsionen   Pigmentfalben oder lösliche Farbstoffe oder Farben beider Art einverleibt. Hiedurch ist man in der Lage,   den Schuhen beim Finishen die jeweils gewünschte Farbe zu erteilen. 
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 lösungen hat sich in manchen Fällen ein Zusatz von Rizinusöl als vorteilhaft erwiesen. 



   Wie gefunden wurde, kann man aber auch auf die Mitwirkung teurer organischer Lösungsmittel ganz oder weitgehend verzichten und die hochmolekularen Körper in Form wässriger Emulsionen, welche frei sind von organischen Lösungsmitteln oder gegebenenfalls auch verhältnismässig geringe Mengen von organischen Flüssigkeiten enthalten können, zur Anwendung bringen. Die Herstellung wässriger Emulsionen kann z. B. wie folgt erfolgen. 



   Ausgangsstoffe, welche befähigt sind, Polymerisate von gewünschten Eigenschaften zu liefern, wie Vinylacetat, Acrylsäure, Acrylsäuremethylester   oder-äthylester, Methaerylsäureester   u. dgl. oder Gemische solcher, werden nach bekannten Methoden, z. B. durch Erwärmen in Gegenwart von Polymerisationsbeschleunigern, polymerisiert. Die Polymerisation braucht nicht bis zu Ende getrieben zu werden. Man kann vielmehr auch so verfahren, dass der Polymerisationsprozess nur bis zur Bildung von mehr oder weniger viskosen Zwischenprodukten geführt wird und diese zur Herstellung der wässrigen Emulsion verwendet werden. Zur Erzeugung der wässrigen Emulsionen können auch Gemische von Wasser mit organischen Flüssigkeiten verwendet werden. Man kann z.

   B. das Polymerisat oder Polymerisatgemisch in organischen Lösungsmitteln lösen oder mit organischen Flüssigkeiten verdünnen und die so erhaltenen Produkte in wässrige Emulsionen überführen. Den Emulsionen kann man bei der Herstellung oder nachher Zusatzstoffe der oben genannten Art einverleiben. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Emulsionen vor ihrer Anwendung einer natürlichen oder künstlichen Alterung zu unter- 
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 von Ammoniak, als vorteilhaft erwiesen. 



   In Ausübung der Erfindung kann man z. B. so vorgehen, dass man das in üblicher Weise entsäuerte, gefärbte, gefettete, geglättete, getrocknete und zwecks Dichtung des Narbens gepresste Leder unter Verzicht auf weitere Massnahmen, insbesondere auf Stossen, auf Schuhe verarbeitet und diesen   durch Finishe   im Sinne vorliegender Erfindung das gewünschte Aussehen mit Bezug auf Glanz, Farbe usw. verleiht. 



   Bei Herstellung des Leders kann man dabei in irgendeinem Stadium der Arbeitsfolge eine Schicht von Pflanzenschleim od. dgl. aufbringen. Dagegen kann auf das bisher übliche, mehrmalige Aufbringen von Eiweiss-oder Blutglänzen verzichtet werden. Man kann auch bei der Herstellung des Leders auf Färben verzichten und die Färbung ausschliesslich durch Finishen nach der Erfindung bewirken oder aus nur vorgefärbtem Leder hergestellte Schuhe beim Finishen fertig färben. 



   Die Anwendung der Finishe erfolgt in einfachster Weise derart, dass dieselben gleichmässig z. B. durch Aufstreichen auf den Schuh aufgebracht werden. Durch aufeinanderfolgendes Aufbringen mehrerer Aufstriche kann man besondere Wirkungen z. B. mit Bezug auf Glanz und Farbe erzielen. Die einzelnen Anstriche können verschiedene hochmolekulare Körper enthalten, sie können verschiedene Farben enthalten, sie können teils ungefärbt sein, teils Farben enthalten. Bei Anwendung farbhaltiger Aufstriche kann man farbfreie Finishe als Deckanstriche verwenden. Nach Aufbringen eines Aufstriches, z. B. einer wässrigen Emulsion, lässt man vorteilhaft zunächst einige Minuten   auftrocknen.   Hierauf wird der nächstfolgende Aufstrich aufgebracht, dieser wieder einige Minuten auftrocknen gelassen usf. 



   Die erfindungsgemäss anzuwendenden Finishe haften fest auf der Unterlage und erteilen dem behandelten Schuhwerk nach erfolgter Trocknung die gewünschte Farbe und den gewünschten Glanz, ohne dass die Lederunterlage z. B. durch Verklebungen oder Erhärtung ungünstig beeinflusst wird. Die Überzüge zeichnen sich durch gute Wasserfestigkeit und vielfach durch wasserabstossende Wirkungen aus. Letztere können erforderlichenfalls durch geeignete Zusatzstoffe noch erhöht werden. 



   Die Erfindung gestattet, aus nicht zugerichtetem oder nur teilweise zugerichtetem, nicht gefärbtem oder nur vorgefärbtem Leder hochwertige Schuhwaren herzustellen, die allen Anforderungen, insbesondere mit Bezug auf weichen Narben, feinen Bruch, Glanz, Farbe usw., entsprechen. Es können Schuhe von jeder gewünschten Farbe, jedem gewünschten Farbton und Glanz hergestellt werden. Durch Aufbringen mehrerer Farben übereinander können besondere Effekte erzielt werden. Man kann auch gewisse Teile ein und desselben Schuhes mit einer Farbe, andere Teile mit andern Farben färben und hiedurch Kombinationseffekte erzielen.

   Ein grosser Vorteil besteht u. a. auch darin, dass die aus ungefärbtem oder nur teilweise gefärbtem (vorgefärbtem) Leder hergestellten Schuhe auf Vorrat gehalten und später unmittelbar vor dem Verkauf in Anpassung an die jeweilige Mode gefärbt werden können.   Schliesslich   eignet sich die Erfindung auch ausgezeichnet zum Umfärben neuer oder bereits gebrauchter Schuhe. 



   Es ist bereits bekannt, Lösungen oder Emulsionen von hochmolekularen Körpern der hier beschriebenen Art herzustellen und zu verschiedensten Zwecken, u. a. auch zum Behandeln von Leder, zu verwenden. Neu ist dagegen die Verwendung der beanspruchten Lösungen und insbesondere Emulsionen 

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 als Finishe für   Sehuhwaren,   die aus nicht oder nur teilweise zugerichtetem Leder hergestellt sind. Mit den bekannten, aus Schellack, Wachs u. dgl. hergestellten Schuhfinishen kann man die Effekte vorliegender
Anmeldung nicht erzielen. Aus der Anwendbarkeit von Polymerisaten ungesättigter Verbindungen u. dgl. 



   Stoffen als Behandlungsmittel für Leder, z. B. zum Konservieren, Appretieren, Färben, Zurichten oder
Reinigen von Leder oder Finishen von zugerichtetem Leder, konnte auf die hier beanspruchte Verwend- barkeit der Lösungen und Emulsionen dieser Polymerisate als Finishmittel für Schuhwaren, die aus nicht oder nur teilweise zugerichtetem Leder hergestellt worden sind, nicht geschlossen werden. Es war in keiner Weise vorauszusehen, dass es unter Anwendung der hier beschriebenen Finishmittel gelingen würde,
Schuhen, Stiefeln u. dgl., die aus nicht zugerichtetem oder nur teilweise zugerichtetem Leder hergestellt worden sind, den gewünschten Glanz und die gewünschte Farbe zu geben, ohne dass irgendwelche Schädi- gungen oder sonstige Nachteile auftreten. 



   Beispiele :
1. 100 Teile einer handelsüblichen wässrigen Emulsion eines Polymerisates von Acrylsäurederivaten werden mit 5 Teilen konzentrierten wässrigen Ammoniaks versetzt, drei Tage lang bei 50  C lagern gelassen und dann mit 40-100 Teilen einer schwarzen Pigmentappretur, die in üblicher Weise zum Zurichten schwarzer Leder benutzt wird, gemischt. 



   Mit diesem Finish werden aus nicht appretiertem Leder hergestellte Schuhe, welche auch die sonst übliche Schlussappretur nicht erhalten haben, derart behandelt, dass der Finish aufgestrichen und auftrocknen gelassen wird. Dieser Anstrich wird dreimal wiederholt und gegebenenfalls noch ein Schlussanstrich einer Emulsion des Acrylpolymerisats, welcher Farben nicht enthält, aufgebracht. Die behandelten Schuhe zeichnen sich durch einwandfreie schwarze Farbe aus. Die Narbenschicht des Leders ist weich und elastisch. 



   Um der Schuhkappe einen lackartigen Glanz zu geben, wird dieselbe zwei-bis dreimal mit einer farbfreien Emulsion einer Polyvinylverbindung oder einer farbfreien oder farbhaltigen Lösung von Chlorkautschuk, die gegebenenfalls einen Zusatz von Rizinusöl enthalten kann, bestrichen. 



   2. Aus nicht oder nur teilweise zugerichtetem Leder hergestellte Schuhe werden, wenn notwendig, abgewaschen und mit einem Finish behandelt, der wie folgt hergestellt ist :
100 Teile einer 25% igen wässrigen Emulsion von Polymerisaten von Acrylsäureestern werden vermischt mit 100 Teilen einer Farblösung, die 1-2% eines schwarzen Anilinfarbstoffes und ebensoviel Russpigment, etwa 1% Ammoniak, ferner   0. 5% Schellack, 0. 3% Türkischrotöl   und gegebenenfalls noch geringe Mengen von Xylol oder andern organischen Lösungsmitteln enthalten und zweckmässig vor Vermischung mit der Polymerisatemulsion einer mehrstündigen Verkochung unterworfen worden sind. 



   Die Schuhe werden zwei-bis dreimal mit diesem Finish bestrichen, derart, dass man den aufgebrachten Aufstrich vor Auftragen des neuen Aufstrichs eintrocknen lässt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Finishen von Lederschuhwaren, dadurch gekennzeichnet, dass an sich bekannte wässrige Emulsionen, die Körper mit grossen Molekülen, wie Polymerisate ungesättigter organischer Verbindungen u. dgl., z. B. Polyvinylverbindungen oder   Polyaerylverbindungen,   gegebenenfalls mehrere derartiger Körper enthalten, die die Eigenschaft haben, für sich oder zusammen mit Zusatzstoffen, wie Weichmacher, Öle, Netzmittel, Schutzkolloide, gegebenenfalls Zusatzstoffen verschiedener Art unter Bildung gut haftender, wasserechter, gegebenenfalls wasserabstossend wirkender, zäh-elastischer, dehnbarer, den Narben nicht verhärtender Schichten aufzutrocknen, auf nicht oder nur teilweise zugerichtete Unterlagen aufgebracht werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zum Finishen und gleichzeitigen Färben von Lederschuhwaren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anwendung von wässrigen Emulsionen, die neben den hochmolekularen Körpern, wie Kautschukderivaten, Polymerisaten u. dgl., noch Pigmentfarbe, lösliche organische Farbstoffe oder Farben beider Art enthalten.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle oder neben den wässrigen Emulsionen nach den Ansprüchen 1 und 2 Lösungen auf nicht oder nur teilweise zugerichtete Unterlagen aufgebracht werden, die Körper mit grossen Molekülen, wie Polymerisate ungesättigter organischer Verbindungen u. dgl., z. B. Polyvinylverbindungen oder Polyaerylverbindungen, gegebenenfalls mehrere derartiger Körper enthalten, die die Eigenschaft haben, für sich oder zusammen mit Zusatzstoffen, wie Weichmacher, Öle, Netzmittel, Schutzkolloide, gegebenenfalls Zusatzstoffen verschiedener Art unter Bildung gut haftender, wasserechter, gegebenenfalls wasserabstossend wirkender, zäh-elastischer, dehnbarer, den Narben nicht verhärtender Schichten aufzutrocknen.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle oder neben wässriger Emulsionen nach den Ansprüchen 1 und 2 Lösungen nach Anspruch 3 verwendet werden, die neben den hochmolekularen Körpern noch Pigmentfarben, lösliche organische Farbstoffe oder Farben beider Art enthalten. <Desc/Clms Page number 4>
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, gekennzeichnet durch Anwendung wässiger Emulsionen, welche Ammoniak oder ähnliche alkalische Stoffe enthalten.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass aus ungefärbtem oder nur vorgefärbtem Leder hergestellte Sehuhwaren. mit Farben enthaltenden Finishen gemäss den Ansprüchen 2 und 4, vorzugsweise wässrigen Emulsionen, behandelt werden.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus nicht gestossenem Leder hergestellte Schuhwaren mit Finishen nach'den Ansprüchen 1 bis 5 behandelt werden.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in üblicher Weise gefettete, gefärbte, geglättete, getrocknete, gepresste, gegebenenfalls auch ungefärbte Leder, die gegebenenfalls mit einer Schicht aus Pflanzenschleim od. dgl. versehen worden sind, unter Verzicht auf weitere Zurichtung, wie Behandlung mit Eiweiss-oder Blutglänzen, Stossen usw., auf Sehuhwaren verarbeitet und diese gemäss Ansprüchen 1 bis 5. gefinisht und gegebenenfalls gefärbt werden.
    9. Verfahren zum Finishen von Sehuhwaren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Finishe in mehreren Aufstrichen aufgebracht werden, wobei die einzelnen Aufstriche voneinander verschiedene Körper mit grossen Molekülen und/oder verschiedene Farben enthalten können.
    10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Farben enthaltende und farbenfreie Finishe auf das Schuhwerk aufgebracht werden.
    11. Verfahren nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Aufstrichmittel teils wässrige Emulsionen, teils Lösungen verwendet werden.
AT145808D 1933-08-28 1934-08-27 Verfahren zum Finishen von Lederschuhwaren. AT145808B (de)

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