DE523850C - Verfahren zum Veredeln von frischen Pflanzen oder Pflanzenteilen - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von frischen Pflanzen oder Pflanzenteilen

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DE523850C
DE523850C DEB132858D DEB0132858D DE523850C DE 523850 C DE523850 C DE 523850C DE B132858 D DEB132858 D DE B132858D DE B0132858 D DEB0132858 D DE B0132858D DE 523850 C DE523850 C DE 523850C
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Description

  • Verfahren zum Veredeln von frischen Pflanzen oder Pflanzenteilen Pflanzen und Teile von solchen aller Art, wie Blumen. Zweige mit Laub, lose Blätter u. dgl., werden in großen Mengen zur Herstellung von Kränzen, Dekorationen und sonstigen gärtnerischen Bindearbeiten verwendet. Es macht sich dabei der t:helstand geltend, daß die in frischem Zustand verarbeiteten Pflanzenteile durch Verwelken alsbald unansehnlich werden und zugrunde gehen. Man hat daher versucht, ihnen durch Behandeln mit Irisch- oder Weichmachtingsmitteln, durch ff iirben usw. ihr Aussehen längere Zeit zu erhalten. Indessen sind die bisher hierfür bekannten -"'erfahren außerordentlich umständlich, und die danach behandelten Pflanzen haben den großen 'Nachteil, matte Oberflächen aufzuweisen und wenig witterungsbeständig ztt sein.
  • So ist ein Verfahren zum Färben und Konservieren bekannt, nach welchem Blumen, Blätter, Zweige u. dgl. zunächst mit trockenen, feingeriebenen Farbpulvern behandelt werden, %vobei Pflanzenteile mit glatten Oberflächen zunächst mit 01 befeuchtet werden müssen.
  • ach dem Färbeprozeß werden die Pflanzen im Sandbad getrocknet und gegebenenfalls einer Nachbehandlung mit 01 oder einer Mischung von (51 und etwas Lack unterzogen.
  • ach einem anderen Verfahren werden Bluinen, Pflanzen usw. in eine dickflüssige Lösung von Schellack, Guniuii usw. eingetaucht und iiil Anschluß daran getrocknet, worauf nach Wiederabliisen der erhaltenen Umhüllung durch Einbringen in Spiritus die Pflanzen mit einem sehr dünnflüssigen, genügend klebrigbleibenden Firnis aus einer Mischung von Harzen, Schellack, Balsamen oder Ölen überzogen und schließlich nach genügendem Trocknen mit Metallbronzen eingepulvert bzw. eingerieben werden.
  • Dann ist schließlich noch ein Konservierungsverfahren vorgeschlagen worden, nach welchem Blumen mit einer firnisartigen Stur stanz behandelt werden, welche eine genügende Viskosität besitzt, uni eine darin fein verteilte feste Substanz, wie 'Mineralstoffe, in Suspension zu halten. Gewöhnliche Firnislüsungen sind für solche Konservierungszwecke aber unbrauchbar, da sie '.eine genügend starke Deckschicht liefern, uni beine Trocknen der Tendenz zur Deformation zu widerstehen.
  • Es wurde nun gefunden, claß man frische Pflanzen oder Pflanzenteile durch Behandeln mit dünnflüssigen Lösungen von Stoffen, welche, wie z. B. Celluloselacke, Öllacke, 1=Iarzlacke u. dgl., befähigt sind, dünne, haltbarc t'berzüge auf den Pflanzen hzw. Pflanzenteilen zu erzeugen, in überraschender und auf einfachste und doch vollkommenste Weise veredeln kann. Sowohl das Aussehen, insbesondere der Glanz, als auch die Wasser-und Witterungsbeständigkeit der Pflanzen bzw. Pflanzenteile werden dabei in sehr hohem Maße verbessert. Ferner erreicht man <huch eine solche Behandlung; eine absolut sichere Konservierung der behandelten Pflanzen bzw. Pflanzenteile liehen einer Vergriißerung ihrer mechanischen Festigkeit.
  • .11s für die beschriebene Behandlung besonders in Betracht koniinend seien beispielsweise erwähnt: Buchenlaub, Eichenlaub, Rusklis, Ilexzweige, Blumen verschiedener Art, Magnolienblätter. Disteln und Tanlienzweige.
  • 31s Veredelungs- bzw. Schutzstoffe kommen ini Sinne der Erfindung alle dünnflüssigen Lösungen von solchen in Betracht. die, wie z. B. Lacke, im Innern oller auf der Oberfläche des behandelten Werkstoffes Überzüge zu bilden geeignet sind, durch welche die Brauchbarkeit der betreffenden Pflanzen bzw. Pflanzenteile für den vorliegenden Verwendungszweck hinsichtlich (ges Aussehens, der Witterungsbeständigkeit, der ineclianischen Eigenschaften usw. erhöht wird, vorzugsweise dünnflüssige Lösungen von Celltiloselacken mit oller ohne Zusatz von Plastifizierungsmitteln, von Öllacken, Harzlacken, Mischungen dieser oder anderen derartigen Stoffen. Die Behandlung mit diesen dünnflüs sigeh Lösungen von Lacken oder ähnlichen Stoffen kann auf verschiedene geeignete Weise, z. B. durch Eintauchen oder Aufspritzen erfolgen. worauf nach Entfernen der überschüssigen Lösung, z. B. durch Abtropfen oller Abschleudern, die Pflanzen bzw. Pflanzenteile an der_Luft getrocknet werden.
  • Zur Erzielung besonderer Effekte können die Pflanzen bzw. Pflanzenteile gegebenenfalls einer geeigneten Vorbehandlung z. B. mit Weichmachungs- oder Frischhaltungsmitteln oder durch Färben unterworfen werden, oder es können den dünnflüssigen Lösungen von Lacken o. dgl. Stoffen noch andere- Stoffe zugefügt werden, welche geeignet sind, die mechanischen Eigenschaften, z. B. die Festigkeit oder das Aussehen der Werkstoffe, wie deren Glanz, oder Farbe, zu ändern, wie Farbstoffe, Pigmente, Suspensionen oder sonstige Stoffe zur Beeinflussung des Glanzes oder zur Erzielung von Musterurigen u. dgl. Gegebenenfalls kann man die Pflanzen bz-w. Pflanzenteile gleichzeitig oder nacheinander auch nlit mehreren verschiedenen Lösungen behandeln, z. B. solchen, welche verschiedene Lacke und verschiedene Farbstoffe enthalten, zwecks Erzielung besonderer Musterungen oder Färbungen ihrer Oberfläche u. dgl. m. Beispiele i. Frisches Buchenlaub wird meine dünnflüssige Lösung eingetaucht, welche durch Lösen von 5 Gewichtsteilen \itrocellulose in einem Gemisch voll 35 Gewichtsteilen Äther und 5o Gewichtsteilen Alkohol und Zufügen von o,5 Gewichtsteilen in io GeN@-ichtsteilen Toluol geliistein Ricinusöl erhalten wurde. Nach dein flerausilehnien des Laubes wird der L ö sungsiilierschtiß abgesclileudert und (las Laub all der Luft getrocknet. 11a11 erhält so nach kurzer Zeit ein glänzendes, wasserbeständiges Produkt.
  • 2. Frisches oder frischgemachtes Buchenlaub wird in eine Lösung voll 5 Gewichtsteilen Holzölstandöl und o,o5 Gewichtsteilen Kobaltresinat in ioo Gewichtsteilen Waschbenzin eingetaucht. Nach Herausnehmen (ges Laubes und Abschleudern des anhaftenden Lösungsüberschusses wird das Laub an der Luft der Trocknung überlassen und bildet nach kurzer Zeit ein wasserbeständiges Produkt mit glänzender Oberfläche.
  • Außer (gen eingangs erwähnten bekannten Verfahren zur Konservierung frischer Pflanzen bzw. Pflanzenteile sind auch verschiedene Koliservierungsverfahren für getrocknete Pflanzen bzw. Pflanzenteile, für Insekten u. dgl. bekannt. So ist z. B. vorgeschlagen worden, 1-erwelkte oller zusammengetrocknete Palmwedel einige Stunden iliit heißem Wasser zu behandeln und hierauf in einem Farbbad io bis z? Stunden lang einem Kocliprozeß auszusetzen. \ ach erfolgter Auskühlung sollen die Palmzweige dann in kaltem Wasser gespült, alsdann getrocknet, hierauf mehrere Tage in einem Glvcerinbad behandelt und schließlich nach mehrtägigem Trocknen finit einem Öllack überstrichen werden. ,\ ach einem anderen Verfahren werden getrocknete Palmwedel in heißem Wasser erweicht, hierauf oberflächlich getrocknet und heiß geplättet, uni im Anschluß daran durch Behandlung in Glycerinbädern geschmeidig gemacht und dann finit 01- oder üllackfarben überzogen zu werden. -Noch bessere Resultate sollen dabei dadurch erzielt werden, daß die Pflanzenteile vor dem Anstrich einige Tage in \atrorllauge gelegt, hierauf xvieder in ihre. ursprüngliche Forin gebracht und in mit kochendem Wasser verdünnte Rübelinielasse eingelegt werden.
  • Dann sind auch Konservierungsverfahren für Insekten bekannt geworden, nach welchen für die verschiedenen Teile der Insekten verschiedene Überzugsstoffe, u. a. auch solche aus Celluloseacetat, N itrocellulose u. (1g1. aufgebracht werden, wobei gegebenenfalls vor Aufbringung des Überzuges z. B. die Flügeloberfläche mit einer konsistenteli Paste aus Anivlacetat und Nitrocelhilose versehen wird.
  • Aus den genannten, teilweise recht komplizierten und entfernter liegende Anweil(lungs-und Arbeitsgebiete betreffenden Verfahren konnte (las vorliegende, die Veredelung von Frischpflanzen betreffende, außerordentlich einfache und billige Verfahren nicht hergeleitet werden, dessen wesentlichster Vorzug neben seiner Einfachlicit gegenüber den Prodttktcii der genannten bekannten Verfahren darin bestellt, daLl die gewonnenen Erzeugnisse trotz guter Haltbarkeit so elastisch sind, claß sie z. B. für giirtnerisclic# Bindearheitct1 attßeror<lentlicl1 gut geeignet Sind, ini Gegensatz zti den größtenteils außerordentlich spröden Produkten der genannten bekannten Iionservierungsverfaliren. Dieser Vorteil ist um so überraschender, als man bisher die Anwendung dünnflüssiger. nicht klebender Lacklösungen gerade für die @-eredelung von Frischpflanzen als unbrauchbar verworfen hat (französische Patentschrift 5o0845).

Claims (1)

  1. PATEN TAN SPRUCH @'erfaliren zum @-eredeln von frischen Pflanzen oder Pflanzenteilen. dadurch ge- kennzeichnet, claß diese, gegebenenfalls nach einer geeigneten. an sich bekannten @"orhehandlung z. B. mit Weiclunacliungs- oder Frischhaltungsmitteln sowie durch Färben, mit dünnflüssigen Lösungen N-on Stoffen behandelt werden, welche, wie z. ß. C elluloselacke, ( >llacke und Harz- lacke, befähigt sind, dünne, haltbare und nicht klebende L'berzüge auf der Pflanze hzw. den Pflanzenteilen zu erzeugen, und welche gegebenenfalls noch "lus<itze, wie z. B. Farbstoffe oder Pigmente, enthalten können.
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