DE484556C - Verfahren zur Herstellung von Glycerinfarben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Glycerinfarben

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DE484556C
DE484556C DESCH88845D DESC088845D DE484556C DE 484556 C DE484556 C DE 484556C DE SCH88845 D DESCH88845 D DE SCH88845D DE SC088845 D DESC088845 D DE SC088845D DE 484556 C DE484556 C DE 484556C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D5/00Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes
    • C09D5/06Artists' paints

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Glycerinfarben Es ist bekannt, den üblichen Künstler-, Aquarell-, Gouache-, Tempera- und Emulsionsfarben Glycerin zuzusetzen. Da jedoch die eigentliche Basis dieser Farben das Wasser ist, so trocknen sie infolge Wasserverdunstung sehr bald an und verlieren die gewünschte Geschmeidigkeit.
  • Andererseits, verhindert der besonders reichliche Glycerinzusatz bei den Tempera- und Emulsiansfarben das schnellere völlige Festtrocknen der Aufstriche, was bei Firn isüberzug .a% höchst bedenklich für die Haltbarkeit des Gemalten angesehen wird.
  • Bekannt in der Kunstmalerei isst auch der störende Ein,-Ruß, des. zu -schnellen oder zu langsamen Trockners. der ölfarben sowie ihr Nachdunkeln.
  • Zur Beseitigung dieser Nachteile werden nach vorliegender Erfindung die trockenen Farbpigmente bei möglichstem Ausschluß, von Wasser mit praktisch wasserfreiem Glycerin und in praktisch wasserfreiem Glycerin gequollenem frischem Kleber verrieben, gegebenenfalls unter Zusätzen der in der Malerei üblichen öligen, harz- oder wachsgelösten oder in einzelnen Fällen auch ganz geringen leimigen bzw. emulgierenden Bindemitteln.
  • Infolge dieser Zusammensetzung haben die Glycerinfarben gemäß der Erfindung ins,-besondere die folgenden: Eigenschaften: Erstens trocknen sie praktisch überhaupt nicht, weil ihr alleiniger ;liquider Träger praktisch wasserfreies Glycerin von mindestens 3o° B6 ist, welches unbegrenzte Zeit lang nicht nur Farbpigmente und Bindemittel umschließt, sondern auch die Zusätze von trocknenden ölten und Harzlösungen von dem oxydierenden Einfuß, des. Sauerstoffeis in der Luft abschließt.
  • Zweitens lassen sie sich nach Wunsch j ederzeit -durch mechanischen Eingriff von dein sie tragenden, praktisch wasserfreien Glycerin befreien, ,d. h. trocken bzw. trocknend machen;.
  • Die Farben können also ohne Gefahr des, Eintrockners in offenem Topf, in offener Tube oder auf der Palette bereitgehalteg werden.
  • Eine weitere, insbesondere für, die Malerei außerordentlich wichtige Eigenschaft der Gly-,Cerinfarbe besteht darin, daß sie ausgebreitet auf der Malfläche im Gegensatz zu den bisherigen Farben unbegrenzte Zeit lang traktabel und beweglich bleibt , wodurch die Technik des künstlerischen Malens -außerordentlich erleichtert wird und insbesondere den Künstlern ,neue Möglichkeiten bei der Herstellung ihrer Bilder eröffnet werden.
  • Eine Trocknung der Glycerinfarben bzw. der Glycerinfarbenaufstriche tritt erst ein; wenn das Glycerin aus den Aufstrichen entfernt worden ist. Diese Entfernung kann in einfacher Weise durch .eine kurze Wassexbespülung der bernalten Fläche geschehen, beispielsweise fnittels eines weich und langsam über (die Malfläche fließenden Wasserstrahles, etwa aus einer Gießkanne oder durch Was!serbestäub-ung. Das Wasser entfernt sehr bald restlos das in der Farbe enthaltene Glycerin, wobei die Farbpigmente und Bindemittel unbeein$ußt hiervon in sich selbst und auf dem Malgrund haften. bleiben, die Malerei .also unverletzt zurückbleibt. Nach der Verdunstung des: Wassers ist die Malerei trocken, und es kann gegebenenfalls sofort ein Überstrich oder eine Überm.alung gemacht wenden, ohne da:B die darunterliegende Malerei sich löst, aufweichend sich verschmiert oder mit dem Überstrich sich vermengt. Auch ider zweite Anstrich oder weitere Anstriche oder übermalungen.'können viele Tage lang traktiert -werden, bis sie durch eine entsprechende Bespülun , Bestäubung oder :sonstige Behandlung mit Wasser ,durch Entziehung des. Glycerins: getrocknet wenden. Da .also Anstrich und übrexstrich jederzeit von: Glycerin. befreit, d.h. trocken oder klebefrei gemacht werden können" so können in jedem gewollten Zeitraum beliebig viele Überstriche oder übermalungen aufs Trockene gemacht werden.
  • Weder die Ölfarben noch dir; selbst mit reichlichstem Glycerinzus-atz hergestellten bisherigen Tempera- oder Emulsionsfarben erlauben ein ,solches, ,das kün=stlerische Arbeiten im höchsten Maße befruchtendes, oben geschildertes Trockenverfahren; die ölfarben nicht, weil ihr Liquid zugleich ihr Hauptbindemittel ist und weder .aus; ihren Anstrichen entfemt werden kann noch darf; die Tempera- und Emulsionsfarben nicht, weil das Glycerin aus ihren Anstrichen bzw. Malereien durch Wasserbespülung nicht entfernt werden kann, ohne,daß. .sie fließend undjede Modellierung zerstörend sich auflösen wegen der ihnen notwendigerweise zugemischten wasserlöslichen Binde- und Emulgiermittel, Der bei :den vorliegenden Glycexinfarben zweckmäßig angewandte und das geschilderte Trockenverfahren ermöglichende wasserunlösliche, in praktisch wasserfreiem Glycerin gequollene Kleber kann folgendermaßen hergestellt werden. Der aus festem Weizlenmehlteig .durch Kneten unter Wasser und unter Zurücklassung des Stärkemehls gewonnene frische Kleber, jene zähe, ziehige, wasserunlösliche Masse, wird sofort nach seiner Gewinnung unter geringen Alkoholzusätzen mit der zwei- bis dreifachen Menge von Glycerin: von mindestens 3o° B6 zusammengebracht und in Knetmaschinen bei Erwärmung bis zu izo° C so lange bewegt und geschlagen,, bis die im Fxäschkleb:er- enthaltenen 65 Prozent Wasser verdunstet sind und an ihre Stelle praktisch wasserfreies Glycerin getreten ist, d. h. der Frischkleber zu, einem homogen Glycexinkleber geworden ist von ungemein klebriger" zäher und in. praktisch wasserfreiem Glycerin" aber nicht in Wasser löslicher Eigenschaft, welche bei den Wasserbespülungen die Unverletzlichkeit der Glycerinfarbenanstriche bewirkt.
  • Eizhe zweite Art der Herstellung des in praktisch wasserfreiem Glycerin gequollenen wasseruAöslichen Frischklebers ist folgende: Der gewonnene frische Kleber wird sofort auf Metallnetzien in dünnen. Lagen ausgespannt, schnell getrocknet und in Pulvermühlen gemahlen. Darauf wird er in :etwa seinem siebenfachen Gewicht an Glycerin von 3o° B6 eingerührt und an warmem Ort zur Quellung unter zeitweisem Umrühren stehengelassen, bis .alles Kleherpulver zu homogenem Glycerinkleber gequollen, ist.
  • Gegeb:enerifalls sind geringe Zusätze von Eidotter und Gelatine verwünscht. Zu diesem Zweck geschieht die Verwendung des Eidotters in, der Weise, d'aß Eidotter mit Glycerin von 3a° B6 vermis"dht und durch Erhitzung auf 65° C in trockener Luft das Wasser der Dotter verdunstet wird. Die Herstellung der Glyceringelatine ist bekannt.
  • In ihrer Anwendung zur Herstellung"künstlerischer Gemälde zeigen die Glyce&farben folgende hervorragende Eigenschaften: Sie bleiben immer frisch und fraktabel. Sie lassen sich trocken und übermalbar machen zu jedem Zeitpunkt, der erwünscht ist. Sie haben während der Arbeit denselben Glanz und dieselben Verstreichbarkeitskonsistenzen wie die ölfarben, mit dem Vorzuge, daß sie letztere in der Dauer ihrer Verstreichbarkei't um das Vielfacbe übertreffen. Sie können keine Haut bilden. Ihre Haltbarkeit übertrifft alle Farben, weil weder ölüberschuß nach Glycerngehalt in der getrockneten Malerei verbleiben. Ihre Anwendung ist rentabel, weil keine Abfälle möglich sind. Sie sind arbeitsgewinnend, weil. in auerkürzester .Zeit viele übermalungen aufs Trockene vorgenommen werden können oder beliebig lange naß: in naß gemalt werdenkann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur H exstellung von Glycerinfarben, dadurch ,gekennzeichnet, d'aß die trockenen@arbpigmen@te mit praktisch wasserfreiem Glycerin und in praktisch wasserfreiem Glycerin gequollenem, wasserbefreitem frischem Klebei verrieben. werden, gegebenenfalls unter Zusaätzen der in der Malerei bisher bekannten Bindemittel, wie trocknende Öle, ätherische Harzlösungen usw., und gegebenenfalls unter Zusatz von Glycerineidotter aaderGlycerin: gelatin e.
DESCH88845D 1928-12-30 1928-12-30 Verfahren zur Herstellung von Glycerinfarben Expired DE484556C (de)

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