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Verfahren zur Herstellung von feuchtigkeitsundurchlässigen Blättern
und Bahnen aus regenerierter Cellulose Blätter und Bahnen aus regenerierter Cellulose
finden eine weitgehende Verwendung als Verpackungsmaterial. Man hat bereits den
Vorschlag gemacht, diese Folien, um sie gegen Feuchtigkeit undurchlässig zu machen,
mit einem Überzug, bestehend aus einem Cellulosederivat, einem Harz, einem Wachs
und Plastifiziermittel, zu versehen. SQlche Materialien sind in hohem Maße undurchlässig
gegenüber Luftfeuchtigkeit, ohne daß ihre übrigen Eigenschaften, wie Durchsichtigkeit,
Biegsamkeit usw., dadurch beeinträchtigt wären.
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Sie sind daher hervorragend geeignet, urp die verpackte feuchte oder
trockene Ware in dem gewünschten Zustand zu erhalten. Wenn jedoch Produkte mit übermäßig
hohem Wassergehalt, beispielsweise gefrorene Fische u. dgl., in diese lackierten
Blätter bzw. Bahnen aus Cellulosehydrat verpackt werden, kann im Laufe der Zeit
der Nachteil auftreten, daß der Lacküberzug abgelöst wird.
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Es wurde nun gefunden, daß man ein ebenso feuchtigkeitsundurchlässiges
Material, bei dem aber der Überzug fester als bei den bekannten Materialien haftet,
erhält, wenn man diese Blätter oder Bahnen vor dem Aufbringen des Lacküberzuges
ohne Anwendung eines organischen Quellungsmittels für die regenerierte Cellulose
mit einem Weichmachungsmittel für den betreffenden Lacküberzug imprägniert, das
in Wasser vorzugsweise unlöslich ist, das aber in einem oder mehreren von den Lösungsmitteln,
welche bei der nachfolgenden Lackierung verwandt werden, löslich ist.
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plan hat zwar schon vorgeschlagen, die Haftfestigkeit von Lacküberzügen
auf Cellulosehydratfolien dadurch zu verbessern, daß man diese Filme einer Vorbehandlung
mit solchen Stoffen aussetzte, die auf die Cellulosefolie, insbesondere Cellulosehydratfolie,
quellend einwirken, wobei gegebenenfalls noch ein mit Wasser nicht mischbares Weichmachungsmittel
der Behandlungsflüssigkeit zugesetzt sein kann. Eine bessere Haftfestigkeit des
Lacküberzuges als gemäß dem beanspruchten Verfahren wird, wie-Versuche ergeben haben,
mit dieser bekannten Arbeitsweise nicht erzielt. In Anbetracht der Tatsache, daß
bei diesem bekannten Verfahren die verankerte Wirkung für den Lacküberzug allein
auf der Behandlung mit den quellenden Mitteln beruht, war es überraschend, daß,
wie vorliegend beansprucht, schon in Wasser möglichst unlösliche Weichmachungsmittel
geeignet sind, ein besseres Haften des Lacküberzuges auf der Cellulosehydratfohe
zu bewirken. Dem bekannten Verfahren gegenüber hat das neue Verfahren noch den technisch
sehr ins Gewicht fallenden Vorteil, daß die Verwendung quellender
Mittel,
wie Ameisensäure oder Eisessig, die auf eine Reihe von Baustoffen stark korrodierend
einwirken, vermieden wird. Es ist auch bekannt, daß ein besonders zusammengesetzter
Lack auf Grund seines Gehaltes an Eisessig in Verbindung mit Glycerin und Öl gut
auf Cellulosehydratfolien haften soll. Hieraus war aber nicht zu entnehmen, daß
man durch die besondere Behandlung der Folien mit Weichmachungsmittel für den später
aufzutragenden Lacküberzug allgemein eine bessere Haftfestigkeit für Lacküberzüge
aller Art erreichen kann.
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Das vorliegende neue Verfahren -kann in verschiedener Weise ausgeführt
werden. Zweckmäßig geht mari von einem koaguUerten, gewaschenen, entschwefelten
und gebleichten, aber noch nicht glycerinierten und getrockneten Cellulosehydratfilm
aus. Der Film befindet sich in diesem Stadium noch im Gelzustand und enthält eine
beträchtliche Menge Wasser. Das Wasser wird durch Ausziehen mit einem mit Wasser
mischbaren Lösungsmittel, z. B. Alkohol, entfernt, die letzten Spuren von Alkohol
werden durch Behandeln mit einer Flüssigkeit entfernt, die sowohl mit Alkohol als
auch mit den später bei der Lackierung verwandten Lösungsmitteln mischbar ist. Die
so von dem Wasser befreite Folie wird dann mit einem in den Lösungsmitteln des Lackes
löslichen Weichmachungsmittelimprägniert, indem man sie z. B. durch eine Lösung
des Weichmachungsmittels führt. Nachdem gegebenenfalls die flüchtigen Lösungsmittel
entfernt sind, bringt man dann den feuchtigkeitsbeständigen Überzug auf: Es ist
nicht unbedingt notwendig, das Cellulosehydratblatt vor der Imprägnierung mit dem
Weichhaltungsmittel zu entwässern. Bei Auswahl des geeigneten Weichhaltungsmittels
kann es sogar besonders vorteilhaft sein, eine wasserhaltige Emulsion bzw. Suspension
des Weichhaltungsmittels anzuwenden und damit den feuchten Cellulosehydratfilm zu
imprägnieren. In diesem Falle wird der Film nach der Imprägnierung auf den üblichen
Trockenvorrichtungen getrocknet. Dabei wird das Wasser entfernt, während das Weichhaltungsmittel
in gleichmäßiger Verteilung zurückbleibt. Der Film wird danach mit dem feuchtigkeitsundurchlässigen
Überzug versehen.
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Das Verfahren ist natürlich auch auf bereits getrocknete Blätter oder
Bahnen aus regenerierter Cellulose, die im gewöhnlichen Verlauf des Verfahrens hergestellt
worden sind und bereits mit Glycerin imprägniert sind, anwendbar. In diesem Falle
wird den Blättern, oder Bahnen bei dem beschriebenen Entwässerungsverfahren (Extraktion
mit einer Reihe von. Lösungsmitteln) neben dem restlichen Wasser auch das Glycerin
entzogen. Man kann das Glycerin auch vermittels einer einfachen Wasserwaschung entfernen.
Die weitere Behandlung geschieht in beiden Fällen wie oben angegeben.
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Für den vorliegenden Zweck besonders geeignete Weichmachungsmittel
wurden z. B. in-Trikresylphosphat, Triacetin und Dibutyltartrat gefunden. Der Geschmeidigkeits-
und Biegsamkeitsgrad des Endproduktes hängt natürlich von der Menge des dem Film
einverleibten Weichmachungsmittels ab.
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Die zum nachträglichen Überziehen der Oberfläche verwandte, die Feuchtigkeitsundurchdringlichkeit
bewirkende Lackmischung enthält vorteilhafterweise ein Cellulosederivat, ein Harz,
ein Wachs, ein Plastifiziermittel und außerdem ein Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch.
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Dabei können als Cellulosederivat z. B. Nitrocellulose, Celluloseacetat,
Celluloseäther u. a. verwandt werden.
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Als Harz können z. B. Esterharze, Naturharze, wie Mastix und Kopalharze,
oder synthetische Harze verwandt werden.
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Als Wachs ist die Verwendung von Paraffinwachs mit hohem Schmelzpunkt
oder von Bienenwachs, Carnaubawachs, Ceresinwachs u. dgl. oder Mischungen dieser
Stoffe vorteilhaft.
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Als Plastifiziermittel kommen die für Cellnlosederivate bekannten
Mittel in Frage. Es ist vorteilhaft, ein im wesentlichen farbloses und geruchloses
Plastifiziermittel zu verwenden. Beispielsweise haben sich Trikresylphosphat, Triphenylphosphat,
Diamylphthalat, Dibutylphtha lat und Rizinusöl gut bewährt.
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Die obengenannten Bestandteile können in den verschiedensten Mengenverhältnissen
gebraucht werden. Befriedigende Ergebnisse sind erzielt worden, wenn man die Bestandteile
in folgendem Verhältnis verwendet: Cellulosederivat ..... 3o bis 7o °/o Harz
.............. 2o - 6o0/0 Wachs............. 2 - zo4/o Plastifiziermittel
.... 5 - 300/(,. Beispiele z. zoo PaumteileTrikresylphosphat; 3oRaumteile
Ölsäure und eine kleine Menge Wasser werden vermischt und gründlich verrührt. Während
des Rührens werden 8 Teile einer 28 °/jgen wäßrigen Arnmoniaklösung zugefügt und
das Rühren kurze Zeit fortgesetzt, bis alles dispergiert bzw. emulgiert ist. Dann
wird genügend Wasser zugefügt und das Ganze auf 22oo Teile eingestellt. -In dieses
Gemisch wird eine ungetrocknete Folie oder ein Film aus regenerierter Cellulose
eingeführt. - Nachdem die Folie oder der Film durch das Gemisch hindurchgeführt
worden ist, wird der Überschuß des Gemisches durch Abstreichen o. dgl. entfernt.
Der Film wird dann bei annähernd go ° C getrocknet und nach dem Trocknen mit der
feuchtigkeitsundurchlässig
machenden Mischung, die ein Cellulosederivat,
ein. Harz, ein Wachs und ein - Plastifiziermittel enthält, überzogen und einer Temperatur
ausgesetzt, die annähernd geradeso hoch oderhöher als der Schmelzpunkt des in der
Lackmischung enthaltenen Wachses ist. Die überzogene Folie kann gegebenenfalls in.
einer feuchten Atmosphäre behandelt werden, wodurch die Biegsamkeit des Endproduktes
erhöht werden kann.
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2. Eine Folie oder ein Film ans regenerierter Cellulose wird ungetrocknet
und im Gelzustand mit 95 °/oigem Alkohol zwecks Entfernung des in der Cellulose
vorhandenen Quellungswassers behandelt. Nach mehrmaligem Waschen mit 95 %igem Alkohol
wird die Cellulose zuletzt mit Toluol behandelt, um die letzten Spuren von Alkohol
zu entfernen. Die Folie wird dann in eine zo°/oige Lösung von Trikresylphosphat
in Toluol eingetaucht. Der Lösungsüberschuß wird entfernt, und das Lösungsmittel
verdampft. Der Film wird dann mit dem feuchtigkeitsundurchlässig machenden Gemisch
überzogen und gemäß Beispiel z weiterverarbeitet.
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3. Eine mit Glycerin imprägnierte und getrocknete Folie aus regenerierter
Cellulose wird 95 °/algen Alkohol eingetaucht, was so lange wiederholt wird, bis
alles Glycerin und Wasser aus der Cellulose entfernt ist. Der Überschuß an Alkohol
wird auf geeignete Weise entfernt, und der Film wird in eine 2 °/@ge Lösung von
Triacetin in 95 %igem Alkohol getaucht. Nach Entfernung des Überschusses an Flüssigkeit
wird der Film getrocknet und mit einem feuchtigkeitsundurchlässig machenden Gemisch
überzogen und gemäß Beispiel z weiterverarbeitet.