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Verfahren zur Konservierung von Eiern Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zur Konservierung von Eiern. Die vielen bekannten Verfahren, welche
seit alther zur Konservierung von Eiern Verwendung finden, beruhen alle auf der
Tatsache, daß man die Poren der Eierschale abschließt.
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Das heutzutage allgemein verwendete Verfahren besteht darin, daß man
die gewaschenen und darauf vollkommen getrockneten Eier in ein ziemlich dünnes,
mit Rücksicht auf den Geschmack sehr sorgfältig gereinigtes Mineralöl untertaucht.
Der an der Eierschale haftende dünne Ölfilm bildet sodann die konservierende Schicht.
Dieses Verfahren ist vor allein durch die Notwendigkeit des vorangehenden sorgfältigen
Trocknens und den Preis des sehr reinen Mineralöls ziemlich kostspielig; dazu kommt,
daß sich der Film auf der Schale während der Beförderung der Eier leicht beschädigen
läßt. Man hat die Eier früher bereits mit einem Lacküberzug versehen. Ein Nachteil
dieses Verfahrens ist oft, daß die verwendeten Stoffe oder organischen Lösungsmittel
den Geschmack der Eier ungünstig beeinflussen.
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So hat man z. B. auch gemäß der holländischen Patentschrift 3077 vorgeschlagen,
einen aus einem Celluloseester bestehenden Schutzlacküberzug auf das Ei aufzubringen.
Dieser Celluloseester wurde dazu in einem flüchtigen organischen, vorzugsweise in
Wasser schwer oder nicht löslichen Lösungsmittel aufgelöst. Obwohl dieses Verfahren
seit igi7 bekannt ist, hat es keine Verwendung gefunden. Man war nämlich der Ansicht,
daß die schwierige Vermischbarkeit mit Wasser den hier benutzten Essigäther (Äthylacetat)
an der Diffusion ins Eiinnere verhindern würde; aber dies erwies sich nicht als
zutreffend, und hierdurch
wurde der Geschmack der Eier beeinflußt.
Ein Ei hat einen solch besonderen Geschmack, daß auch die geringste unnatürliche
Änderung seinen Wert für den Verbrauch vermindert.
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Gemäß der Erfindung wird die Eierschale ebenfalls mit einem Häutchen
versehen, nun aber setzt sich dieses Häutchen aus wasserlöslichem Celluloseäther
zusammen. Vorzugsweise verwendet man erfindungsgemäß als Celluloseäther Carboxymethylcellulose
(CMC.).
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Es war nicht zu erwarten, daß dieses Häutchen eines Celluloseäthers
für den genannten Zweck zu solch außerordentlich guten Ergebnissen führen würde.
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Das Aufbringen des Häutchens erfolgt ganz einfach dadurch, daß man
die Eier in eine Lösung eines Celluloseäthers in Wasser untertaucht,- worauf man
die zurückbleibende feuchte Schicht auf der Schale eintrocknen läßt. Dieses Eintrocknen
kann normal an der Luft, jedoch auch in einem Luftstrom, gegebenenfalls bei erhöhter
Temperatur stattfinden.
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Im allgemeinen ist es nicht nötig, die Eier vor dem Aufbringen der
wäßrigen Celluloseätherlösung zu waschen, geschieht dies aber doch, so braucht man
die gewaschenen Eier nicht zuvor zu trocknen, wie dies bei der Konservierung mit
Hilfe von Mineralöl erforderlich ist.
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Außer durch Untertauchen läßt sich auch durch Berieseln, Spritzen
oder Anstreichen die Schicht der Lösung auf das Ei aufbringen. Wunschgemäß kann
man die Celluloseätherlösung färben, wodurch verschiedene Partien von Eiern leicht
voneinander zu unterscheiden sind.
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Obwohl fast jede Sorte von Carboxymethylcellulose verwendet werden
kann, erwies sich vor allem eine sehr niedrigviskose, technisch gereinigte Qualität,
von der eine i°/oige Lösung bei 2o° C eine Viskosität von 5 centipoisen aufzeigte,
als besonders geeignet.
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Die Konzentration der wäßrigen Lösung des Celluloseäthers kann zwischen
breiten Grenzen schwanken und wird der Viskosität angepaßt. Bei besonders niedrigviskoser
CMC. ergab eine Lösung, welche zwischen 4)/, und 8 °/o, vorzugsweise 6 °/o CMC.
enthielt, dauernd ein gutes Häutchen.
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Beispiel Eine Partie Eier wurde mit Hilfe eines bekannten Tauchapparates,
wie dieser für das Behandeln von Eiern mittels Mineralöls verwendet wird, in eine
6°/oige Lösung von besonders niedrigviskoser CMC. untergetaucht. Die Viskosität
der Lösung belief sich auf 300 centipoisen bei -o° C. Nach ihrer Entfernung
aus der Flüssigkeit stellte man die Eier in sogenannte keys, so werden die im Eierhandel
wohlbekannten eigenartig gebildeten Eierständer aus Cellulose oder Pappe bezeichnet.
In diesen Ständern wurden c ie Eier an der Luft getrocknet und in einem Raum bei
Zimmertemperatur aufbewahrt.
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Nach 6 Monaten befanden sich die Eier noch in ausgezeichnetem Zustand.
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Das erfindungsgemäße Konservierungsverfahren stellt große Vorteile
für den Handel dar, weil es sich herausgestellt hat, daß das auf der Eierschale
befindliche äußerst dünne Häutchen von Carboxymethylcellulose sehr nachgiebig und
stark ist und besonders gut an der Schale haftet. Bei der Versendung, auch für Exportzwecke,
ist die Gefahr praktisch ausgeschlossen, daß sich das Häutchen örtlich von der Schale
löst oder abschiefert, was zu einer Verfaulung führen könnte.
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Das Häutchen ist mit dem bloßen Auge fast nicht wahrnehmbar, was ebenfalls.
in manchen Fällen den Handelswert günstig beeinflußt.
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Der wasserlösliche Celluloseäther, wie z. B. Carboxymethylcellulose,
ist vollkommen geschmack- und geruchlos, so daß der Geschmack oder der Geruch der
Eier nicht ungünstig beeinflußt wird. Wenn gewünscht, kann man den Ätherlösungen
zwecks Erhöhung von deren Haltbarkeit Konservierungs- und Desinfektionsmittel, wie
z. B. Benzoesäure, Borsäure, quaternäre Ammoniumverbindungen, und ähnliche Produkte
zusetzen, welche Mittel die Konservierung der Eier nicht nachteilig beeinflussen.
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Ein, wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dadurch
gebildet, daß sich das Häutchen beim Kochen der -Eier wieder löst, wodurch der Handelswert
der Eier erhöht wird. Die Bruchgefahr beim Kochen, wie diese bei durch Kalk oder
durch Wasserglas konservierten Eiern auftritt, besteht nicht.