DE2056345A1 - Verfahren zur Nachgerbung und Fettung von Leder - Google Patents

Verfahren zur Nachgerbung und Fettung von Leder

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Germany
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retanning
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leather
fatliquoring
dyes
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DE19702056345
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English (en)
Inventor
Karl-Heinz 6700 Ludwigshafen; Staack Detlef 6832 Hockenheim Fischer
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BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 2056345
Unser Zeichen; O.Z. 27 177 Ze/ef 6700 Ludwigshafen, 16.11.1970
Verfahren zur Nachgerbung und Fettung von Leder
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachgerbung und Fettung von leder.
Bisher wurden bei der Lederherstellung im Anschluß an die Chrom- bzw. vegetabilische Gerbung Nachgerbungen und Fettungen im Faß vorgenommen. Durch diese Nachbehandlung wurden wesentliche Voraussetzungen für die Weiterverarbeitung und den Gebrauchswert des Fertigleders geschaffen, z.B. Füllung des Leders, Narbenfestigkeit, Schleifbarkeit und Griffeigenschaften.
Diese Faktoren bilden die Voraussetzung für den folgenden Zurichtprozess, bei dem die Oberfläche des Leders nach individuellen Bedürfnissen verändert wird.
Bei der Nachbehandlung dringen die Dispersionen der Nachgerb- und Fettstoffe sowohl von der Narben- als auch von der Fleischseite des Leders ein. Bedingt durch die Struktur der Haut werden diese Dispersionen schneller und in grösserer Menge von der Fleischseite aufgenommen. Grundsätzlich bedarf jedoch nur die Narbenschicht des Leders der einzulagernden Stoffe. Dem übrigen Teil des Leders wurde bereits durch die Chrom- bzw. vegetabilische Gerbung die nötige Stabilität und Konservierung vermittelt.
Dadurch ergibt sich eindeutig, daß bei der bisher verfolgten Arbeitsweise im Faß eine unverhältnismäßig große Menge an Nachgerbstoff praktisch vergeudet wird. Darüber hinaus wird das Fasergefüge des Leders durch das lange Walken im Fass geschädigt. Schließlich erfolgt die Aufnahme von Nachgerb- und Fettstoffen unvollkommen und ungleichmäßig. Bekanntlich weist die tierische Haut große strukturelle Unterschiede auf, die eine unterschiedliche Aufnahme der angebotenen Dispersionen aus der Nachgerbflotte im rotierenden Faß zur Folge hat.
Außerdem hat die Affinität dieser Dispersionen zum Leder, bei 468/70 209821/0851
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nicht genügend schneller Verteilung der Nachgerb- und Fettungsmittel, eine lokale Überdosierung auf der Lederoberfläche zur Folge.
Hieraus erklärt sich, daß die Narbenzone eine an nicht allen Stellen gleichmäßige Festigkeit aufweist und bei den mechanischen Zurichtoperationen Narbenbrüche auftreten können. Diese Unregelmäßigkeiten der Narbenzone können auch durch Auftragen von Deckfarben und Bindemitteln nicht ausgeglichen werden. Vielmehr werden derartige Unregelmäßigkeiten durch diese Maßnahme noch betont.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß es mit geringem Material- und Zeitaufwand möglich ist, diese Nachteile zu vermeiden.
Das Verfahren zur Nachgerbung und Fettung von mit Chrom- oder vegetabilischen Gerbstoffen gegerbtem Leder durch Behandeln mit Nachgerbatoffen, Fettungsmitteln und gegebenenfalls Netzmitteln und Farbstoffen ist dadurch gekennzeichnet, daß man Nachgerbstoffe, Fettungsmittel und gegebenenfalls Netzmittel und Farbstoffe ausschließlich auf die Narbenseite des Leders aufbringt.
Als Nachgerbstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren kommen alle bisher für diesen Zweck empfohlenen Stoffe, gelöst in Wasser oder in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel*! in Betracht, wie z.B. handelsübliche Pflanzengerbstoffe, Kondensationsprodukte von Phenolen oder Naphtholen mit Formaldehyd, aromatischen Sulfonsäuren mit Formaldehyd, Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate, Dicyandiamid oder Melamin-Formaldehyd-Kondensate, Acrylharz-Dispersionen, Glutardialdehyd oder basische Mineralgerbsalze.
Diesen Lösungen oder Dispersionen können übliche Fettungsmittel zugesetzt werden, z.B. Produkte auf Basis von sulfonierten, sulfatierten, tierischen und pflanzlichen Ölen und Fetten und/ oder synthetischen Ölen auf Basis von chlorierten, sulfochlorierten und verseiften Paraffin- oder Olefin-Abkömmlingen oder mit kationischen oder nichtionogenen Emulgatoren herge-
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stellte Emulsionen von tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Ölen.
Gleichzeitig können die zur Lederfärbung üblichen Farbstoffe, z.B. Azo- oder Komplex-Farbstoffe, mitverwendet werden.
Zur Steuerung der Penetration können kationische, nichtionische, oder anionische Netzmittel, wie z.B. polyoxalkylierte, kohlenwasserstoffaktive Verbindungen, Fettalkoholsulfonate oder Kondensationsprodukte mit Aminen, Harnstoffderivaten und tertiären Stickstoffbasen eingesetzt werden.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden die NachgerbstQffe und Fettstoffe entweder gemeinsam oder nacheinander auf die Narbenschicht des Leders, gegebenenfalls ein- oder mehrmals, aufgetragen. Als Applikationsweisen kommen Aufstreichen (Plüschen oder Bürsten), Aufspritzen oder Aufgießen in Betracht, Methoden, wie sie bei der Lederzurichtung bzw. Lederlackierung üblich sind.
Im einzelnen erweisen sich folgende Maßnähmen als zweckmäßig: Chrom- bzw. vegetabilisch gegerbte Leder, die je nach Gerbart einen pH-Wert von 2 bis 5 aufweisen, werden in an sich bekannter Weise abgewelkt und gefalzt. Anschließend wird die Narbenseite durch Plüschen, Bürsten, Spritzen oder Giessen mittels der ent-
3 2 sprechenden Auftragsmaschinen mit z.B. 500 bis 300 cm pro m Leder einer ca. 10 bis 30#igen Reingerbstofflösung, die pro Liter 20 bis 100 g Reinfett enthalten kann, behandelt.
Gegebenenfalls werden dieser Lösung ca. 2 bis 20 g eines Netzmittels und ca. 5 bis 50 g Farbstoff hinzugefügt. Nach dieser Applikation werden die Leder abgelagert, in üblicher Weise getrocknet und für den jeweiligen Verwendungszweck weiterbehandelt.
Man erhält mit dieser Arbeitsweise in einer den heutigen Rationalisierungstendenzen entsprechend kurzen Zeit Leder von hoher Qualität und ausgezeichneter Narbenfestigkeit. Dieses Ergebnis ist insofern überraschend, als man annehmen mußte, daß die Zeit, die für die -vollständige Aufnähme des Nachgerbstoffes
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durch den Narben benötigt wird, unverhältnismäßig hoch. sei. Die Berechtigung zu dieser Annahme ergab sich aus der bisherigen Arbeitsweise im Faß, bei der man von der Voraussetzung ausging, daß ein Nachgerbeffekt nur durch die Walkbewegung über einen angemessenen Zeitraum zu erzielen sei. Außerdem kann bei diesem Verfahren für die Nachbehandlung von Chromleder auf die sonst notwendige Entsäuerung verzichtet werden, wenn Gerbstofflösungen mit einem pH-Wert von 7 verwendet werden. Die Erfindung stellt somit die Überwindung eines ausgesprochen technischen Torurteils auf diesem Gebiet dar.
Gegenüber der herkömmlichen Arbeitsmethode stellt das genannte Verfahren insofern eine echte Rationalisierung dart weil damit eine Gerbstoffersparnis bis zu 50 $, eine vollständige Gerbst off auf nähme keine Narbenbeschädigung durch mechanische Beanspruchung und richtungsorientierte Applikation verbunden mit einer Zeitersparnis z.B. von ca. 2 1/2 bis 2 3/4 Stunden erreicht wird, wenn man z.B. eine Nachgerbung von ca. 100 Lederhälften im Paß, die ca. 3 Stunden gegenüber ca. 20 gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, dauert, als Vergleich wählt.
Beispiel
Chromgegerbtes abgewelktes und gefärbtes Rindleder wird auf der Narbenseite pro Quadratmeter leder mit
1 kg eines Naphthalinsulfosäure-Pormaldehydharzes
(80 i> Reinnachgerbstoff) 50 #ig, 1 kg einer 20 $igen sulfitierten Spermölemulsion, bei der
der Trockenfettgehalt 60 $> beträgt und 10 g einer oxäthylierten Fettsäure
appliziert. Nach zweistündigem Ablagern und Trocknen erhält man ein hochwertiges Leder von ausgezeichneter Narbenfestigkeit.
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Claims (3)

- 5 - O.Z. 27 177 Patentansprüche
1. Verfahren zur Nachgerbung und Fettung von mit Chrom- oder vegetabiliachen Gerbstoffen gegerbtem leder durch Behandeln mit Nachgerbstoffen, Fettungsmitteln und gegebenenfalls Netzmitteln und Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachgerbstoffe, Fettungsmittel und gegebenenfalls Netzmittel und Farbstoffe ausschließlich auf die Narbenseite des leders aufbringt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die ITachgerbstoffe und Fettungsmittel gemeinsam aufbringt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachgerbstoffe und Fettungsmittel nacheinander aufbringt.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
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