DE560019C - Verfahren zum Impraegnieren von Haeuten, Fellen und Leder - Google Patents

Verfahren zum Impraegnieren von Haeuten, Fellen und Leder

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DE560019C
DE560019C DEL78316D DEL0078316D DE560019C DE 560019 C DE560019 C DE 560019C DE L78316 D DEL78316 D DE L78316D DE L0078316 D DEL0078316 D DE L0078316D DE 560019 C DE560019 C DE 560019C
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leather
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Imprägnieren von Häuten, Fellen und Leder Es ist bekannt, daß die schwächeren Teile der zur Ledergewinnung verwendeten Häute oder auch die ganzen, mageren, durch Krankheit oder andere Gründe nicht entwickelten oder auch degenerierten Häute oder Felle und die daraus hergestellten Leder minderen Wertes sind, wobei die Wertminderung so weit gehen kann, daß die zur Gerbung nötigen Aufwendungen kaum noch zu rechtfertigen sind.
  • Die vorliegende Erfindung lehrt einen Weg, derartige' Hautteile oder derartige Häute und Felle ohne nennenswerte Unkosten zu hochwertigem Leder umzuwandeln, indem ihnen die fehlende Eiweißsubstanz zugeführt wird.
  • Zur Gewinnung der Eiweißsubstanz in der hierzu erforderlichen Form werden Hautteile oder Abfall gereinigt - durch Waschen, Enthaaren, Entkalken oder sonst erforderliche Arbeitsgänge - und die gereinigten und getrockneten Teile dann einer durchgreifenden Säurehydrolyse unterworfen, welche bis zu den Aminosäuren führt. Die Lösung der erhaltenen Aminosäuren wird in geeigneter Verteilung auf die Haut aufgetragen, d. h. sind Stellen besonderer Minderwertigkeit vorhanden, so wird die Lösung dort eingebürstet, sind die ganzen Felle minderwertig, so werden sie in die Lösung getan und erforderlichenfalls auch im Walkfaß behandelt. Nachdem die Lösung bzw. die in ihr enthaltenen Aminosäuren aufgenommen sind, werden die Häute, wie üblich, gegerbt. Man kann auch so verfahren, daß man die Häute zunächst gerbt, dann die Arninosäuren zugibt und nachgerbt, und man kann auch an sich gesunde Häute durch Zugabe der Aminosäuren in vorheriger oder nachfolgender Gerbung dichter machen.
  • Es ist bekannt, daß Leim oder andere Abbauprodukte der Haut zum Beschweren von Leder verwendet werden. Diese Verfahren unterscheiden sich von dem der vorliegenden Erfindung technisch grundsätzlich dadurch, daß die Viscosität der bei diesen Verfahren angewendeten Lösungen eine erheblich höhere ist, so daß es überhaupt fraglich erscheint, ob sie irgendwie nennenswert in die Haut eindringen, vielmehr wahrscheinlich ist, daß lediglich eine Fixierung in den äußeren Schichten erfolgt und daher auch die so gewonnenen Leder eine so starke Brüchigkeit aufweisen, daß praktisch die Anwendung der Verfahren kaum erfolgt. Wissenschaftlich unterscheiden sich die Verfahren insofern, als Leim und Glutin höher polymerisierte Körper sind, so daß sie deutlich von den nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Aminosäuren unterschieden werden. Bei dem in der österreichischen Patentschrift 43.o87 beschriebenen Verfahren werden Leim und Gelatine ausdrücklich als solche genannt. Es ist ferner in der amerikanischen Patentschrift z 586 964 ein Verfahren beschrieben worden, bei welchem jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, daß der Abbau nicht bis zu den Aminosäuren geleitet werden soll. Auch aus der britischen Patentschrift 320 053 ist ein Verfahren bekannt geworden, bei welchem Gelatine durch schwefelalkalische Hydrolyse hergestellt und verwendet wird. Um einen Zweifel an der Verschiedenheit der gemäß der amerikanischen und der britischen Patentschrift hergestellten Körper von dem nach der vorliegenden Erfindung gewonnenen vollkommen auszuschließen, wurden die betreffenden Körper hergestellt und in Übereinstimmung mit dem Schrifttum, aus welchem bekannt ist, daß durch Wasserspaltung unter Druck ein Abbau zu Aminosäuren nicht erfolgt, und mit den Angaben der Beschreibung _ vergeblich versucht, kristallisierbäre Derivate aus ihnen herzustellen, während die nach der Erfindung hergestellte Substanz mühelos z. B. in kristallisierte Bromadditionsprodukte übergeführt werden konnte. (Dieselben zeigen charakteristischen Schmelzpunkt und sind aus verdünntem Alkohol leicht umkristallisierbar). Auch bei dem in der Patentschrift 265 913 beschriebenen Verfahren ist keine Kollision mit dem vorliegenden Verfahren zu erblicken; denn eine Kennzeichnung des Stickstoffgehalts ist nicht vorgenommen und eine Darstellung der verwendeten Körper ebenfalls nicht beschrieben; die namentliche Kennzeichnung von Albumosen, Peptonen, Globulinen, Fibrinen usw. erhellt deutlich die Unterscheidung der erfindungsgemäß hergestellten und verwendeten Aminosäuren, die noch schärfer dadurch zum Ausdruck gebracht wird, daß in der vorliegenden Erfindung leichtlösliche Körper gewonnen und verwendet werden, während dies nach dem aus der Patentschrift a65 913 bekannten Verfahren durch die ausdrückliche Betonung von geeigneten Lösungen oder feinen Suspensionen nicht der Fall ist. Endlich sind die nach dem Verfahren der Patentschrift 486 977 durch Fermentation gewonnenen Körper deutlich gekennzeichnet, indem bei diesem Verfahren nicht mehr als io0% des Gesamtstickstoffs in formoltitrierbare Form übergeführt werden soll, während von dem in den Aminosäuren des vorliegenden Verfahrens enthaltenen Stickstoff 330% formoltitrierbar sind.
  • Ist hierdurch die Ergänzung und Unterscheidung gegenüber den bisher geübten und bekannten Verfahren gegeben, so bedeutet das neue Verfahren auch einen wesentlichen technischen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Stand der Technik, wie die umfangreich ' angestellten Vergleichsversuche ergeben haben. Bei den gemäß der vorliegenden Erfindung gemachten Versuchen wurden folgende- Vorteile festgestellt: i. Die mit höherem Stickstoffgehalt verwendeten Eimeißabbaustoffe besitzen ein wesentlich leichteres, tieferes und erfolgreicheres Eindringungsvermögen, als dies nach den bisher bekannten Verfahren der Fall ist.
  • 2. Durch diese eben geschilderte Eigenschaft des neuen Verfahrens wird der Fabrikationsgang als solcher erleichtert und verbessert; denn die . bisherigen Verfahren inachen es notwendig, daß man die Leder bz-%v. Häute zur Aufnahme der Eiweißstoffe im Walkfaß bewegen muß. Infolge des leichteren Eindringungsvermögens der nach dem neuen Verfahren dargestellten leichtlöslichen Aminosäuren wird dieses Walken nicht nur wesentlich abgekürzt, sondern insbesondere auch eine Beschädigung der NTarbenschichten, wie es durch das lange Walken bisher nur zu leicht geschah, ausgeschlossen und gleicherweise eine saubere Fleischseite erzielt, die das öftere Umarbeiten (Auswaschen) der Leder bei den schlecht eindringenden Eiweißabbaustoffen entbehrlich macht.
  • Damit werden also bei verbessertem Produktionsgang die unangenehmen Schwierigkeiten und Gefahrenmomente als Begleiterscheinungen des bisherigen Fabrikationsprozesses behoben.
  • 3. Der technische Fortschritt liegt auch in der Oualität des Erzeugnisses. Das mit dem neuen Verfahren gewonnene Produkt zeichnet sich aus durch ein mit den bisherigen Mitteln nicht erreichtes schönes Aussehen und eine vom normalen Leder nicht abweichende chemische Zusammensetzung.
  • Erst durch dieses bisher nicht erzielte Zusammentreffen der den Verfahrensgang und das Produkt betreffenden Eigenschaften wird der Zweck eines Lederimprägnierungsmittels erfüllt und der technische und gewerbliche Fortschritt hiermit erreicht.
  • Man arbeitet folgendermaßen: Um ein möglichst reines Endprodukt zu erhalten, wird z. B. Leimleder erst mit etwa i %iger Salzsäure unter dauerndem Zufluß von frischem Wasser entkalkt. Hierauf wird 5 bis 6 Stunden mit Schwefelsäure unter Rückflußkühlung hydrolisiert, von zurückbleibendem Fett abfiltriert, die Schwefelsäure restlos entfernt und die zurückbleibenden freien Aminosäuren im Vakuum eingedickt bis auf etwa 25° Be. Man erhält so eine dickflüssige braune Masse von I60% Stickstoff, die bei noch stärkerem Einmengen fest wird.
  • Die Ausbeute- an Trockensubstanz beträgt I20%, bezogen auf die ursprünglich angewandte gekalkte Leimledermenge. Bei der Veraschung hinterbleibt kein Rückstand. Ausbeute an Fett rund 30a. Diese freien Aminosäuren werden entweder der geschorenen Haut vor der Gerbung oder dem fertig gegerbten Leder hinzugefügt. Man gibt z. B. auf r So kg Preßgewicht fertig gegerbten Leders rund 12 1 von 25° Be (- 51j2 kg Trokkensubstanz) der in kaltem Wasser aufgelösten Aminosäuren und läßt dieses Gemisch im Walkfaß etwa to Minuten lang bei gewöhnlicher Temperatur laufen. Nach dieser Zeit ist die Lösung restlos vom Leder aufgenommen, wie die trockene Narben- und Fleischseite -neigt; oder man preßt die Blößen nach dem Scheren kurz aus und läßt im gleichen Verhältnis, wie eben erwähnt, diese Eiweißabbaustoffe %.Stunde lang im Walkfaß laufen.
  • Die so vorbereiteten Leder bzw. Häute werden jetzt in üblicher Weise fertig zugerichtet bzw. gegerbt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Imprägnieren von Häuten, Fellen und Ledern, gekennzeichnet durch die Verwendung von Eiweißabbauprodukten, deren Formolstickstoff mehr als ro°% des Gesamtstickstoffes beträgt.
DEL78316D 1931-05-02 1931-05-02 Verfahren zum Impraegnieren von Haeuten, Fellen und Leder Expired DE560019C (de)

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