DE906006C - Verfahren zur Schnellgerbung von Fellen und Haeuten - Google Patents

Verfahren zur Schnellgerbung von Fellen und Haeuten

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DE906006C
DE906006C DER2548D DER0002548D DE906006C DE 906006 C DE906006 C DE 906006C DE R2548 D DER2548 D DE R2548D DE R0002548 D DER0002548 D DE R0002548D DE 906006 C DE906006 C DE 906006C
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DE
Germany
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tanning
extraction
cold
hides
extracts
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Expired
Application number
DER2548D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Hellmut Gnamm
Dr-Ing Hans Roser
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HANS ROSER DR ING
HELLMUT GNAMM DR ING
Original Assignee
HANS ROSER DR ING
HELLMUT GNAMM DR ING
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Publication date
Application filed by HANS ROSER DR ING, HELLMUT GNAMM DR ING filed Critical HANS ROSER DR ING
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Publication of DE906006C publication Critical patent/DE906006C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Schnellgerbung von Fellen und Häuten Es ist bekannt, daß in den durch Kaltextraktion von pflanzlichen Gerbmitteln hergestellten Auszügen die Gerbstoffe andere Eigenschaften besitzen als in den Auszügen, die durch Auslaugung des glichen Materials mit warmem oder heißem Wasser gewonnen werden. Die kalt extrahierten Gerbstoffauszüge gerben schneller durch und verursachen kein Zusammenziehen des Narbens.
  • Bei der Auslaugung der Gerbmittel mit heißem Wasser, teilweise noch unter erhöhtem Druck, wie sie üblicherweise in den Extraktfabriken und Extraktionsanlagen der Lederindustrie durchgeführt wird, erleidet der Gerbstoff Veränderungen, die sich hauptsächlich in der Adstringens und dem Dispersitätsgrad der Gerbstoffauszüge auswirken. Die heiß gewonnenen Gerbstoffauszüge gerben deshalb langsamer durch. Bei Anwendung zu starker Brühen, besonders im Anfangsstadium der Gerbung, erfolgt Zusammenziehen des Narbens und sogar Totgerbung der Haut. In kalt extrahierten Gerbbrühen treten diese Nachteile nicht auf.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß die Erhitzung einer kalt extrahierten Brühe nach der Auslaugung zum Zweck der Konzentration auf die Beschaffenheit des Gerbstoffes keineswegs die gleiche Wirkung ausübt wie eine Erhitzung während der Auslaugung selbst. Kalt extrahierte, gegebenenfalls unter Zusatz von Sterilisierungsmitteln hergestellte Gerbstoffauszüge, die auf eine beliebige Stärke eingedampft werden, behalten die Eigenschaften der ursprünglich bei der Kaltextraktion erhaltenen Brühen trotz der nachträglichen starken Erwärmung bei. Hautblößen, die in solche Brühen gebracht werden, sind je nach Blößenstärke und Gerbstoffart in 2 bis .4 Wochen vollständig durchgegerbt, ohne daß ein Zusammenziehen des N arbens oder eine Totgerbung eintritt. Dabei können die Blößen., gegebenenfalls nach einem ganz kurzen Abfärben in einer schwachen Gerbbrühe, ohne weiteres in einer nach obigem Verfahren hergestellten starken Brühe, beispielsweise von 7° De, innerhalb der genannten Zeit fertiggegerbt werden.
  • Durch Einengen kalt extrahierter Brühen lassen sich Gerbextrakte von beliebiger Stärke herstellen, welche genau die gleichen vorteilhaften Berberischen Eigenschaften aufweisen wie die durch Kaltextraktion gewonnenen dünnen Anfangsbrühen.
  • So war es z. B. bisher nur möglich, durch kalte Extraktion von Fichtenrinde in den üblichen Extraktionseinrichtungen Brühen von höchstens 3" Be zu erzielen. Nach der Erfindung können diese dünnen Brühen zu jeder gewünschten Stärke eingedampft werden. Die so hergestellten starken Auszüge weisen die gleichen guten Berberischen Eigenschaften wie die unmittelbar durch kalte Extraktion gewonnenen Brühen auf, gerben aber infolge ihrer Konzentration viel schneller durch und geben trotzdem ein hellfarbiges, hochwertiges Leder.
  • Der durch die kalte Extraktion nicht erfaßte Restgerbstoff kann in jedem Fall durch eine kurze heiße Auslaugung für sich gewonnen «-erden.
  • Es ist vorgeschlagen worden, bei der Extraktion von Mangroven die Mitextraktion von Farbstoffen, Schleimstoffen und Gummistoffen zu verringern durch Ausführung der Extraktion in der Kälte, wobei mitgeteilt wird, daß die durch Eindampfen erhaltenen Trockenprodukte infolge der geringeren Menge der Schleimstoffe weniger die Eigenschaft des Klebens zeigen als Trockenprodukte, erhalten aus Heißextraktionen, bei denen eine größere Menge von Schleimstoffen, Gummistoffen und Farbstoffen in den Extrakt gelangt.
  • Aus dieser Mitteilung ließ sich die Erfindung nicht entnehmen, die sich auf solche Gerbmittel bezieht, aus denen schnell gerbende Extrakte hergestellt werden können. Dies ist bei Mangroven nicht der Fall. Bei anderen pflanzlichen Gerbmitteln, wie z. B. Fichtenrinde, Mimosarinde usw., liegt gar nicht das Problem vor, die Extraktion färbender Stoffe bzw. Schleim- und Gummistoffe zu verhindern.
  • Es ist ferner der Vorschlag bekanntgeworden, bei der Erhaltung von Extrakten aus Gerbmaterial die Nichtgerbstoffe aus dem Gerbextrakt fernzuhalten durch Dialysieren des Gerbmaterials, z. B. Tannenrinde, mit kaltem Wasser v or Durchführung der Heißextraktion zur Herstellung des Gerbextraktes. Der Vorschlag beruht auf der Erkenntnis, daß die Nichtgerbstoffe leichter durch die Zellstoffmembran diffundieren als die Gerbstoffe und also durch Behandeln bei verhältnismäßig niedriger Temperatur während verhältnismäßig kurzer Zeit eine Behandlungsflüssigkeit gewonnen werden kann, die lediglich die Nichtgerbstoffe oder den größten Teil derselben enthält und frei ist von Gerbstoffen bzw. diese nur in sehr geringer Menge enthält. Das so vorbehandelte Gerbstoffmaterial soll dann bei der Heißextraktion Gerbstoffextrakte liefern, die frei sind von Nichtgerbstoffen oder diese nur in geringem Maße enthalten.
  • Die Erfindung hingegen geht völlig andere Wege. Sie vermeidet die Anwendung von Wärme bei der Extraktion und führt die Kaltextraktion unter Bedingungen durch, bei denen die Gerbstoffe in den Extrakt gehen, d. h. bei vergleichsweise längerer Behandlungsdauer. Erst der Gerbstoff enthaltende Extrakt, der auch bei Nichtgerbstoffe enthaltendem Ausgangsmaterial diese enthält, wird dann. einer Wärmebehandlung zur Einengung unterworfen, wobei, wie gefunden wurde. die Wärme sich nicht schädlich auswirkt.
  • Eine solche Einengung bzw. Eindampfung ist auch für die durch Dialyse in der Kälte gewonnene Fraktion vorgeschlagen worden, die zur Vorgerbung, zur Vergärung und zur Herstellung organischer Säuren Verwendung finden soll; jedoch handelt es sich ja nicht um die Einengung eines Gerbstoffextraktes, sondern gerade um eine Lösung, die die Nichtgerbstoffe enthält, und also nicht um eine Unterteilung des Verfahrens der Herstellung eines Schnellgerbextraktes in eine erste Stufe zur Herstellung eines Gerbstoffextraktes ohne Anwendung von Wärme bei der Extraktion und eine zweite Stufe, nämlich der Eindampfung nach Herstellung des Gerbstoffextraktes zur Erhaltung der gewünschten Konzentration.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Schnellgerbung von Fellen und Häuten unter Benutzung von kalt extrahierten Gerbstoffauszügen, dadurch gekennzeichnet, daß die in üblicher Weise vorbehandelten Blößen nach einer kurzen Abfärbung in eine Gerbbrühe gebracht werden, die durch kalte Extraktion von solchen pflanzlichen Gerbmitteln, die zu Schnellgerbextrakten führen, und nachträgliches Eindampfen auf eine beliebige Stärke, z. B. von j ° Be, hergestellt wurde. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 482 14o.
DER2548D 1941-03-09 1941-03-09 Verfahren zur Schnellgerbung von Fellen und Haeuten Expired DE906006C (de)

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DE906006C true DE906006C (de) 1954-03-08

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE482140C (de) * 1927-04-24 1929-09-07 Paul Aleckssandrowitsch Jackim Verfahren zur Herstellung von Gerbextrakt

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE482140C (de) * 1927-04-24 1929-09-07 Paul Aleckssandrowitsch Jackim Verfahren zur Herstellung von Gerbextrakt

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