DE711462C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder

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DE711462C
DE711462C DES91180D DES0091180D DE711462C DE 711462 C DE711462 C DE 711462C DE S91180 D DES91180 D DE S91180D DE S0091180 D DES0091180 D DE S0091180D DE 711462 C DE711462 C DE 711462C
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leather
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tanning
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DES91180D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder Man hat bereits vorgeschlagen, künstliches Leder aus einer in wässeriger Suspension zerfaserten Ledermasse unter Zusatz von Kautschulzmilch und nachfolgender Vulkanisation herzustellen (britische Patentschrift 247 o89). Dieses Verfahren erfordert jedoch zu seiner Durchführung verhältnismäßig hohe Temperaturen, so daß, insbesondere wenn es sich um die Behandlung von mit vegetabilischen Gerbstoffen gegerbten Fasern handelt, die Güte der erzeugten Produkte beeinträchtigt wird.
  • Es ist ferner bei einem anderen Verfahren zur Herstellung von Kunstleder bekannt, ungegerbte Hautabfälle und dgl. in Form von Fasern in Kolloidmühlen zu zerkleinern, Gerbstoffe beliebiger Art zum Gerben dieser Hautabfälle usw. zuzusetzen und Kautschukdispersionen als Bindemittel zu verwenden und nach Wasserentziehung die Masse zu vulkanisieren.
  • Die vorliegende Erfindung' betrifft eine wesentliche Verbesserung derartiger Verfahren. Vegetabilische Gerbstoffe wirken nämlich nicht nur als Gerbmittel, sondern auch als Koagulator und als Alterungsschutzmittel für Kautschuk. Die Erfindung verwendet nun diese Eigenschaften zur Herstellung von künstlichem Leder aus Haut- oder Lederf asermasse.
  • Gemäß der Erfindung wird künstliches Leder aus unter-Zusatz einer großen Menge von Wasser zerkleinerten Lederabfällen oder gegerbten und gefetteten Hautfasern und einer wässerigen Kautschukdispersion in der Weise hergestellt, daß die aus den Lederabfällen, insbesondere Chromlederabfällen,durch Zerkleinerung in einer geeigneten Vorrichtung, zweckmäßig einem Holländer, erhaltene Fasersuspension mit zur Koagulation der zugesetzten Kautschukdispersion und zur Konservierung des koagulierten Kautschuks genügenden Mengen vegetabilischer Gerbstoffe versetzt wird, worauf die von der überschüssigen Flüssigkeit abgetrennte Masse in an sich bekannter Weise getrocknet, gewalzt, gepreßt und nach den in der Lederindustrie üblichen Verfahren zugerichtet wird.
  • Praktisch wird das Verfahren derart durchgeführt, daß gegerbte Lederabfälle bei Gegenwart großer Wassermengen zu einem dem Papierzeug ähnlichen Zeug durch Zerteilung in eine äußerste Fasersuspension übergeführt werden. Die Zerkleinerung des Rohmaterials wird zweckmäßig in einem Holländer vorgenommen. Hierauf werden Lösungen pflanzlicher Gerbstoffe sowie Öle oder Fette oder deren Verbindungen, z. B. Seifen, zugesef7.t. Alsdann wird der Fasersuspension eine wässe-, rige Kautschukdispersion, z. B. Kautschuk-, Guttapercha- oder Balatamilch, oder eine künstlich hergestellte wässerige Kautschukdispersion zugegeben. Nach dem Zusatz des Kautschuks wird die Fasersuspension auf eine feingelochte Unterlage, zweckmäßig ein feintnasehiges Drahtsieb, gebracht und die Flüssigkeit rasch abgeschieden. Die erhaltenen Tafeln werden dann gewalzt und gepreßt und den bei der Erzeugung von natürlichem Leder üblichen Zurichtungsarbeiten unterzogen. Das Verfahren gestattet nicht nur die Herstellung von Tafeln bzw. Platten, sondern es ermöglicht auch, was technisch besonders wichtig ist, in kontinuierlicher Arbeitsweise Rollen in jeder beliebigen Menge herzustellen. Die vor dem Zusatz von Kautschukmilch bewirkte Behandlung mit vegetabilischen Gerbstoffen befördert die Koagulation der Kautschukmilch und konserviert gleichzeitig den Kautschuk. Diese Operation ist besonders vorteilhaft bei Verwendung von Chromlederabfällen. Die konservierende Wirkung der vegetabilischen Gerbstoffe auf Kautschuk soll hierbei die übliche Vulkanisation ersetzen, die bei Lederfasern wegen der erforderlichen hohen Temperatur nur schwierig durchzuführen wäre und verderbliche Folgen haben könnte, welche die Weichheit des Produktes beeinträchtigt. Andererseits würde sich der als Bindemittel dienende Kautschuk bei fehlender Vulkanisation nach kurzer Zeit durch Oxvtlation o-l°r anderweitig verändern, wodurch, das Kunstleder seine Festigkeit einbüßt.
  • Beispielsweise kann man von Hautfasern ausgehen. Man gerbt dann dieselben nach vorausgegangener Zerfaserung mit pflanzlichen oder Chromgerbstoffen in Suspension - im Falle der Gerbung mit Chromsalzen wird zunächst neutralisiert und mit vegetabilischen Gerbstoffen nachgegerbt -,fettet, versetzt mit einer Kautschukdispersion, worauf eine Koagulation erfolgt. Die so hergestellten Produkte eignen sich vorzugsweise zur Herstellung von Leder für Wandbekleidungen sowie für Dachbeläge für Eisenbahnwagen.
  • Zur Herstellung von Unterledersorten werden lobgare Lederabfälle zunächst zerfasert, in wässeriger Suspension mit vegetabilischen Gerbstoffen gegerbt, mit emulgierbaren Fettgemischen behandelt und dann mit Kautschukdispersionen versetzt. Die Verwendung von chromgaren Lederabfällen führt zur Herstellung von Portefeuilleledern oder Hutbändern. Man zerfasert dabei die Abfälle, neutralisiert in wässeriger Suspension z. B. mit Natriumbicarbonat, entgerbt mit bekannten Entgerbungsmitteln, behandelt mit vegetabilischen Gerbstoffen, setzt eine Fett-. ei,iulsion, dann die Kautschukdispersion zu ::ünd koaguliert dieselbe mit Kochsalz.
  • Man kann die Oualität des Produktes auch verbessern, wenn man eine Entgerbung der chromgegerbten Abfälle mit Seignettesalz vornimmt.
  • Statt Seignettesalz kann man zum selben Zweck auch saures Kaliumtartrat (Weinstein) oder ein anderes entgerbend wirkende. Salz verwenden, doch sind diese Salze weni ger wirksam als Seignettesalz.
  • Die in Wasser suspendierten Fasern schwellen bei teilweiser Entgerbung anscheinend beträchtlich an, wobei die zugesetzte Kautschukmilch nicht nur die Fasern .umgibt, sondern sie auch völlig durchdringt, wodurch die Kunstledertafel eine weitere Steigerung der Festigkeit erfährt; die Fasern werden durch die Kautschukmilch, mit der sie imprägniert sind, fester -zusammengehalten.
  • Je nachdem die Abfälle mehr oder weniger schwach gegerbt worden sind, verwendet man mehr oder weniger Chromgerbstoff. Die Menge des Chlornatriums ändert sich je nach der größeren oder geringeren Abscheidungsfähigkeit der Flüssigkeit, die beim Ausfällen des Produktes in Form von Blättern oder Tafeln gewünscht wird. Nach dieser zusätzlichen Chrombehandlung wird das 'Material neutralisiert. Hierauf werden die anderen wesentlichen Schritte des vorliegenden Verfahrens durchgeführt.
  • Hart gegerbte und nur wenig mit Ölen und Fetten getränkte Abfälle, wie Sohlenleder, erfordern eine ansehnliche Menge von aufweichenden Gerbstoffen (Sumach, Ouebracho u. dgl.) und von Fett, während Abfälle von Oberleder eine geringe Menge von Gerbstoffen und Fett erfordern. Beispiele: i. Bei Kunstleder für Schweißleder, Damentaschen, Buchbinderei, Galanterie- und Kunstgewerbeartikel
    Gewichtsteile
    Trockene Abfälle von Chromleder 69
    Neutralisationsmittel ........... g,8
    Fettgemisch ................... 18,4
    Sumachextrakt 28 °/a . . . . . . . . . . . 69
    4o°/oige Kautschukmilch ........ 2o
    Das Färben erfolgt auf der Faser, während diese bei der Behandlung mit Fetten oder vegetabilischem Gerbstoff in der Flüssigkeit suspendiert ist, zweckmäßig verwendet man Teerfarben in saurem Bad. z. Bei besonders starkem Kunstleder- für Koffer, Tapezierarbeiten, Wagen u. dgl.:
    Gewichtsteile
    Trockene Chromlederabfälle .... 6o
    Neutralisationsmittel . . . . . . . . . . . 8,5
    Seignettesalz .................. 2
    Fettgemisch . . ... 12
    Neutrale Seife zum Fetten ... 6
    Glycerin .... ... 3
    Sumachextrakt................. io
    4o°/oige Kautschukmilch ........ 30
    Kochsalz ....................:. 15
    Die vorstehend angegebenen Mengenverhältnisse ändern sich je nach der Beschaffenheit des Rohmaterials und der Verwendung des Produktes.

Claims (3)

1'A-rKNTANSPttÜettE: i. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder aus unter Zusatz einer großen Menge von Wasser zerkleinerten Lederabfällen oder gegerbten und gefetteten Hautfasern und einer wässerigen Kautschulcdispersion, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Lederabfällen, insbesondere Chromlederabfällen, durch Zerkleinerung in einer geeigneten Vorrichtung, zweckmäßig einem Holländer, erhaltene Fasersuspension mit zur Koagulation der zugesetzten Kautschukdispersion und zur Konservierung - des koagulierten Kautschuks genügenden Mengen vegetabilischer Gerbstoffe versetzt wird, worauf die von der überschüssigen Flüssigkeit abgetrennte Masse in an sich bekannter Weise getrocknet, gewalzt und gepreßt und nach den in der Lederindustrie üblichen Verfahren zugerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Fasern verwendet, die vor der Gerbung mit vegetabilischen Gerbstoffen durch Vorbehandlung von zerkleinerten Hautfasern mit Chromgerbstoffen in wässeriger Suspension behandelt worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zerkleinerte Chromlederfasern verwendet, die vor der Gerbung mit vegetabilischen Gerbstoffen durch Neutralisation und -teilweise Entgerbung der Fasern in wässeriger Suspension behandelt sind. q.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man nachdem Zusatz der Kautschukdispersion Chlornatrium als zusätzliches Koagulationsmittel verwendet.
DES91180D 1928-07-14 1929-04-18 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Leder Expired DE711462C (de)

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