DE743175C - Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen

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DE743175C DEC52009A DEC0052009A DE743175C DE 743175 C DE743175 C DE 743175C DE C52009 A DEC52009 A DE C52009A DE C0052009 A DEC0052009 A DE C0052009A DE 743175 C DE743175 C DE 743175C
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Description

  • Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen In dem Patent 6717 1a wurde ein Verfahren beschrieben, welches die Verwendung von polymeren Metaphosphorsäuren oder ihren wasserlöslichen Salzen mit ein- oder mehrwertigen Metallen, Ammoniak oder organischen Basen als alleinige Gerbmittel in Gerbstoffgemischen oder zum Angerben bzw. Nachgerber bei der Herstellung von Leder und Pelzwerk betraf.
  • Es wunde nun gefunden, daß wenigstens gleichwertige Gerbwirkun.gen durch die Polyphosphorsäuren bzw. ihre Salze erhalten werden können. Polyphosphorsäuren sind Produkte, bei denen das Verhältnis von Na. 0 zu P205 nicht i : i wie. bei den Metaphosphaten ist, sondern verschiedene Relationen aufweisen kann, je nach ihrer Zusammensetzung. Polyphosphategemäß vorliegen @derAnmeldung sind beispielsweise Salze von der Zusammensetzung Na, P"-Oio bzw. Nas P4 013 bzw. Na12 P10 0s1 USW. Sie wenden erhalten .durch Zusammenschmelzen oder Fritten von Metaphosphaten und Pyrophosphaten in dem betreffenden Verhältnis. Durch den Schmelzprozeß erfolgen dann ähnliche Polymerisationen, wie bei der Metaphospho.rsäure und ihren Salzen. Auch die Neigung zur Komplexbildung mit Hydroxyden bzw. Salzen zwei- oder mehrwertiger Metalle ist bei den Polyphosphaten in der gleichen Weise vorhanden wie bei den entsprechenden Metaphosphaten.
  • Einige Beispiele sollen das Wesen der Erfindung näher erläutern.
  • i. Gebeizte Kal bblößen «-erden in einer Flotte, welche o,8 °/a Salzsäure, 6 °/o eines polymeren Polyphosphates der Zusammensetzung Na12 Pio 0s1 und i2o 0/p Wasser berechnet auf .das Blößengewicht enthält, 2 Stunden lang gewalkt und dann erst mit 3 % Chromalaun und weiter mit 2 °/o Chromoxyd in Form von reduzierter Brühe ausgegerbt und in üblicher Weise auf farbiges Boxkalbleder zugerichtet. Diese Angerburg, welche gleichzeitig den Pickel ersetzt, bedingt einen besonders schönen und festen Narben und gibt dem Leder einen sehr vollen Griff.
  • 2. In üblicherWeise gebeizte und gepickelte Kalbblößen werden mit 20 % eines polymeren Natriumpolyphosphates der Zusammensetzung Na? P5 016, 3 °/o Kochsalz und i 5o °/o Wasser innerhalb von zq. Stunden ausgegerbt. Das Polyphosphat wird anteiIsweise innerhalb von 4 Stunden zugefügt, wobei die Gerbbrühe auf p$ - 2,5 gehalten wird. Gegen Ende der Gerbung wird etwas mit Soda abgestumpft. Dann wird in üblicher Weise gespült, im Bedarfsfalle neutralisiert und gelickert. Es entsteht ein reinweißes Kalbleder.
  • 3. Gebeizte Kalbblöße wird innerhalb von 12 Spunden mit 2 °/o einer 40 °/oigen Forni@i-; dehydlösung in schwach alkalischer Flotte gegerbt und dann in saurer Brühe mit 15 °;'Q des in Beispiele genannten Polyphosphates ausgegerbt. Man kann auch in umgekehrter Reihenfolge arbeiten. Es entstehen waschbare ILalbleder von weißer Farbe.
  • 4. Leichte Rindblößen werden mit io °/o eines polymeren Polyphosphates der Zusammensetzung NaGP4013 innerhalb von 12 Stunden bei PH = 3 bis 3,5 angegerbt und dann innerhalb von 2 bis 3 Tagen mit 4o °/o eines festen sulfitierten O_uebrachoextraltes ausgegerbt. Die Ausgerbung verläuft wesentlich schneller als beim Fehlen der Polyphosphatangerbung. Die in üblicher Weise fertiggestellten Leder sind voll und griffig.
  • 5. Kalbblöße wurde mit 5 °/o des in Beispiel 4 genannten Polyphosphates innerhalb von 6 Stunden in saurer Flotte angegerbt und dann mit 40 °/o eines künstlichen weißgerbenden Gerbstoffes (Benzidinabkömmling) während 30 Stunden ausgegerbt.
  • 6. 7,5 kg Kochsalz, 8 kg Natriumpolyphosphat gemäß Beispiel i und 2,2 kg kristallisiertes Eisensesquichlorid werden getrennt gelöst und zu ioo Liter Gerbbrühe vereinigt. In diese Brühe werden geweichte und ge-Nvaschene Schaffelle eingelegt und unter mehrmaligem Umlegen innerhalb von 24 Stunden ausgegerbt. Nach der Gerbung werden die Felle wie üblich zugerichtet. Es entstehen weiße Pelzfelle, welche sich durch vollen Griff auszeichnen.
  • 7. Geweichte und gewaschene Schaffelle werden in pflanzlicher Gerbbrühe, die aus 6o"/, sulfttiertein Quebracho und 4o01, Mimosaextrakt angesetzt war, derart angegerbt, daß mit 1/2° Be Stärke begonnen und innerhalb von 3 Tagen auf i' Be verstärkt wird. Dann wird in frischer Brühe ausgegerbt, die 5 k;:; Salz, .2,5 kg polci,leres P,>lvphoslihat und o,5 kg Hexametapliospliorsättre auf ioo Liter enthält. Nach 24 Stunden ist die Gerbung becndet, worauf in üblicher Weise zugerichtet wird.
  • B. Kräftig geäscherte und gebeizte Ziegenblößen werden mit 7,5 °/o Polyphosphat @N@_P"031, welches zuvor finit der ent-@.äj"henden Menge Kaliumaluiiiiniunialaun kt'KVerhältnis 55:25 zu einer komplexen rk ;erblösung umgesetzt worden War, sowie mit 80/0 Eigelb, 10 °/0 11e111, 3 °,l" Salz und 40 °% Wasser einer Glacegerbung unterworfen. Die auf PH = 4,5 eingestellte Gare Wird 2.4 Stui1-den lang eingewalkt, worauf wie üblich zugerichtet wird. Es entsteht ein volles glaceartiges Leder.
  • Ziegenblößen werden, Wie in Beispiel 8 beschrieben, mit einer Gare behandelt, die an Stelle des Aluminiumkomplexes den Chronikornplex enthält, der aus dem Polyphosphat und Chromalaun im Verhältnis 53:25 gebildet -wurde. Es entsteht ein glaceartiges Leder von Hellgrüner Farbe. das nach einigeln Ablagern broschiert,. -während -2 Tagen mit 125 °(o Cr203 nachchromiert endgefettet wird. Auf diese Weise ergibt sich ein weiches und waschbares Handschuhleder.
  • Das Verfahren ist- genau wie der Gegenstand des Hauptpatents zahlreicher Variationen fähig und die in dem Hauptpatent für die polymeren Metaphosphorsäuren sowie ihre komplexen Salze mit ein- oder mehrwertigen Metallen beschriebenen Anweisungen finden auch hier bei <len polymeren Polyphosphorsäuren und ihren wasserlöslichen Salzen sinngemäß Anwendung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Abänderung -des Verfahrens zum Gerben von Häuten und Fellen nach dem Patent 67171:2, dadurch gekennzeichnet, daß man dieselben mit Polyphosphorsäuren oder ihre wasserlöslichen Salze mit ein- oder mehrwertigen '.lletallen, Amnroniak oder organischen Basen allein gerbt oder einer kombinierten Gerbung mit anderen mineralischen oder pflanzlichen Gerbinitteln unterwirft.
DEC52009A 1936-03-31 1936-09-24 Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen Expired DE743175C (de)

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