CH195334A - Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen. - Google Patents
Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen.Info
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Description
Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen. E5 wurde gefunden, dass, polymere Meta- phosphorsäuren oder ihre Salze, Polyphos- phorsäuren oder Polyphosphate ausgespro chene Gerbmittel darstellen, die imstande sind, in Form ihrer wäss.rigen Lösungen die tierische Haut in Leder überzuführen. Be sonders geeignet sind die höherpolymeren Metaphosphorsäuren wie cum Beispiel die technisch leicht zugängliche Hegametaphos- phorsäure oder auch , die Okto- bezw. Dodeka- metaphosphorsäure oder ihre wasserlöslichen Salze. Während reine Metaphosphorsäurelösun- gen. wegen ihrer starken Acidität nur aus- nahmsweise, z. ' B. zum Pickeln oder An gerben, Verwendung finden, kann man sich abgestumpfter Lösungen etwa von Heza- metaphosphorsäure mit einem pH von<B>3,5</B> bis 5 bereits zu praktisch wertvollen Ausgerbun- gen bedienen. Den gleichen Effekt erhält man mit Lösungen von polymeren Alkali- oder Anmqnm-etaphosphaten oder Neutrali- sationsprodukten der Metaphosphorsäuren mit organischen Basen, die sich in Wasser häufig schon mit schwach saurer Reaktion lösen oder durch geeigneten .Säurezusatz auf die gewünschte Acidität eingestellt werden können. Auch Salze :der Polyphosphorsäuren mit beliebigen Basen sind, sofern sie sauer eingestellt sind, gute Gerbmittel. Man ge winnt auf diese Weise reinweisse Leder vom Aussehen und Charakter der Alaunleder, die jedoch die nachteiligen Eigenschaften der Alaunleder, wie leichte Auswaschbarkeit und saure Reaktion, Metallempfindlichkeit usw. vermissen lassen. Man kann aber auch Gerbeffekte mit polymeren Alkali-, Ammon- oder organischen Metaphosphaten erzielen, wenn die Lösungen derartiger Salze in -ganz schwach saurem oder sogar neutralem Medium auf die Blössen oder Haarfelle zur Anwendung .gelangen. Solche Gerbungen sind zwar leichter auswaschbar, haben aber dafür den Vorzug, ein praktisch neutrales Leder zu liefern. Sie eignen sich besonders für Pelzwerk und erinnern ä usser- lich an die bekannte Koehsalz-Sch-#vefeIsäure- zurichtung (sogenannte Leipziger Zurich tung), von der sie sich jedoch durch erheb lich grössere Widerstandsfähigkeit und Halt barkeit wegen Fehlens der zerstörenden Schwefelsäure unterscheiden. Eine besondere Rolle spielen die poly meren wasserlöslichen 3letaphosphate, die beispielsweise durch Umsetzung der Hexa- metapliosphorsäure oder ihrer Alkalisalze mit Hydroxyden oder Salzen zwei- oder mehr wertiger Metalle wie Caleium, Magnesium, Zink, Aluminium, Eisen, Chrom, Mangan, Kupfer, Kobalt, Nickel usw. erhältlich sind. Die polymeren Metaphosphorsäuren bezw. ihre Alkali- oder Ammonsalze setzen sich mit den meisten Verbindiuigen zwei- oder mehr wertiger Metalle zu komplexen Salzen um. die das zwei- oder mehrwertige Metall in nicht oder nur schwach ionisierter Form ent halten. Solche Umsetzungen sind häufig mit einer Änderung oder sogar mit einem völligen Verschwinden der charakteristischen Eigen färbungen der ursprünglichen Metallsalz lösungen verbunden, was sich auch bei der Farbe der betreffenden Gerbungen auswirkt. So entsteht beispielsweise in wässriger Lii- sung durch Umsetzung von einem --Hol Na- triumhexameta.phospha.t mit einem Mol Fe_0.; in Form eines löslichen Ferrisalzes augen blicklich eine farblose Komplexsalzlösung. deren gerbende Substanz ein Natriumeisen- metaphospha.t von der mutmasslichen lionsti- tution Na, [Fe@P,,0.1] ist. Derartige Eisen gerbungen liefern weisse Leder von vorzüg licher Beschaffenheit. Die entsprechende Chromiverbindungen ist zwar in Wasser noch mit grüner Farbe löslich, doch sind die ge- gerbten. Leder ebenfalls nahezu weiss. Aber auch die andern vorgenannten Metalle, die meist für Gerlbprozesse bisher keine Rolle gespielt haben, liefern in Form ihrer komple xen sauren Metaphosphate oder Alkalimetall- metaphosphate vorzügliche Gerbwirkungen. welche eine ausgedehnte praktische Verwen- dung möglich machen. Einige Beispiele sollen das Wesen der Erfindung näher erläutern. Beispiel <I>1:</I> Zickelblössen werden durch anteilweisen Zusatz einer Lösung von 20 kg Natrium hexametaphosphat in 150 Liter zweckmässig weichen Wassers ausgegerbt, wobei anfangs durch Zusatz von Ameisensäure auf pH = 4,5 und gegen Ende der Gerbung durch Zusatz von Sololösung auf pH =<B>5,5</B> eingestellt wird. Nach Beendigung der Gerbung wird gespült und mit einer Lösung von Ilauen- ölsulfonat gefettet. Es entsteht ein weisses, zügiges Handschuhleder. <I>Beispiel 2:</I> 15 kg Eisenainmoniakalaun und 39 kg Natriumhexametaphosphat -erden in 200 Li ter weichem Wasser gelöst, wobei die kom plexe Eisenverbindung entsteht. Diese Lö sung wird auf PH = 4 bis 4,5 eingestellt, worauf sie zur Gerbung von Kalbblössen Ver wendung finden kann. Man gerbt durch an teilweisen Zusatz der Lösung des komplexen Salzes aus und stellt gegen Ende der Ger bung auf pH = 5. Die Kalbleder -erden in üblicher Weise gefettet und zugerichtet. Sie sind von weisser Farbe. <I>Beispiel 3:</I> Eine Lösung von 13 kg Kaliumchrom- alaun und 34 kg Natriumhexametaphosphat in 160 bis 2,00 Liter Wasser dient als Gerb mittel für Schafblössen. Man beginnt die Gerbung bei pH = 4,5 und beendet sie bei PH = 5,5. Nach der Gerbung werden die Leder nach MT ahl gefärbt oder ungefärbt ge fettet und auf Bekleidungsleder zugerichtet. <I>Beispiel 4:</I> Aus 18 kg Natriumhexametaphosphat und 2,5 kg Calciumchlorid wird in 125 Liter Wasser eine Gerblösung hergestellt, die in einer Einstellung von pH - 4,5 zum Anger ben von Schafblössen Verwendung findet. Die Leder werden -durch eine Sumachgerbung übersetzt und auf Futterleder zugerichtet. Diese in den Beispielen angegebenen Gerbverfahren können, in mannigfacher Weise variiert werden. Erwähnt sei noch, dass, An gerbungen mit sauren polymeren Metaphos- phatbrühen oder beispielsweise mit komple xen polymeren Alkalichrommetaphosphat- brühen sehr geeignet sind, um Narbenzug bei einer nachfolgenden normalen Chrom gerbung zu verhüten. Im Gemisch mit pflanz lichen Gerbstoffegtrakten wie Sumach, Que- brachs und Mimose, bewirken die polymeren Metaphosphorsäuren nicht nur eine unge wöhnlich helle Gerbung, sondern sie verhüten: infolge ihrer komplexbildenden; Eigenschaf ten auch die Bildung unlöslicher Kalk-Gerb- stoffverbindungen bei Anwendung von har tem Wasser zum Extrahieren oder Verdün nen, sowie alle Dunkelfärbungen und Flecken beim etwaigen Vorhandensein von Eisen und seinen Verbindungen. Ferner lassen sich auch Mischungen von polymeren Metaphosphor- säuren., deren Salzen und bekannten künst lichen. organischen oder anorganischen Gerb stoffen verwenden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren, zum Gerben von Häuten. und Fellen, dadurch gekennzeichnet, dass, als ger bende Stoffe dissozierbare Verbindungen., die im Anion 5wertigen Phosphor und Sauer stoff enthalten., zur Anwendung gelangen. UNTERANSPRüCHE l..Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe polymere Metaphosphorsäuren zur Anwen dung gelangen. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe Metallsalze der polymeren, M-etaphosphor- säuren zur Anwendung gelangen. 3.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe Salze der polymeren Metaphosphorsäuren mit stickstoffhaltigen Basen zur Anwen dung ,gelangen. < t. Verfahren nach Patentanspruch, -dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe Polyphosphorsäuren zur Anwendung ge langen.5. Verfahren, nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe Metallsalze der Polyphosphorsäuren zur Anwendung gelangen. 6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe Salze der Polyphosphorsäuren mit Basen zur Anwendung gelangen. 7.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe dissozierbare Verbindungen, die im Anion 5wertigen Phosphor und .Sauerstoff ent halten, gemeinsam mit anorganischen Gerbstoffen zur Anwendung gelangen:. B. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als gerbende Stoffe neben dissozierbaren Verbindungen, die im Anion 5wertigen Phosphor und Sauer stoff enthalten, noch andere Gerbmittel zur Anwendung gelangen.9. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als. ,gerbende Stoffe dissozierbaxe Verbindungen, die im Anion 5wertigen Phosphor und .Sauerstoff ent halten, gemeinsam mit pflanzlichen Gerb stoffen zur Anwendung gelangen.
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