DE920811C - Verfahren zum Gerben - Google Patents

Verfahren zum Gerben

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DE920811C
DE920811C DEF6667A DEF0006667A DE920811C DE 920811 C DE920811 C DE 920811C DE F6667 A DEF6667 A DE F6667A DE F0006667 A DEF0006667 A DE F0006667A DE 920811 C DE920811 C DE 920811C
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DE
Germany
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tanning
weight
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leather
liquor
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DEF6667A
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English (en)
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Gustav Dr Mauthe
Martin Dr Meister
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben Die Lohgerberei beruht auf der Einwirkung höhermolekularer organischer Verbindungen phenolischen Charakters auf die tierische Haut. Solche Verbindungen, vegetabilischeGerbstoffe, verdanken ihre Reaktionsfähigkeit und Wasserlöslichkeit der Anwesenheit zahlreicher phenolischer Hydroxylgruppen. In den letzten Jahrzehnten haben sich in steigendem Maße auch künstliche organische Gerbstoffe, die neben phenolischen Hydroxylgruppen meist noch die wasserlöslichmachende Sulfonsäuregruppe im Molekül enthalten, in der Lohgerberei Eingang verschafft, wo sie meist in Mischung mit den Pflanzengerbstoffen Verwendung finden. Beiden Stoffklassen ist gemeinsam, daß ihre Wasserlöslichkeit durch die Anwesenheit saurer Gruppen bedingt ist; die Stoffe sind anionisch. Weiter ist ihnen gemeinsam, daß die Intensität der Gerbung mit zunehmenderAcidität der Gerbflotten zunimmt. Im Gegensatz dazu gerben die basischen Chromisulfate, die Gerbstoffe der technisch ebenso wichtigen Chromgerbung, im stark sauren Gebiet schwach, und die Intensität der Gerbung nimmt mit der Annäherung des pH-Wertes der Gerbbrühen an den Neutralpunkt zu. Bisher war ein dem Chromgerbverfahren analoges Gerbverfahren mit organischen gerbenden Stoffen nicht bekannt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich mit organischen Stoffen ein Gerbverfahren durchführen läßt, das in dem geschilderten Sinn mit der Chromgerbung vergleichbar ist, wenn als Gerbstoffe amphotere aromatische Verbindungen benutzt werden, die als kationische Gruppe die Aminogruppe und als anionischeGruppe die phenolischeHydroxylgruppe, und zwar gegenüber den kationischen Gruppen im Überschuß enthalten, Verbindungen, wie sie z. B. nach den Verfahren der Patente 872 946, 881 347 und 916:224 erhältlich sind oder wie sie durch Kondensation von Ammoniak oder dessen Salzen mit mehrwertigen Phenolen erhalten werden können.
  • Diese Verbindungen besitzen folgende Eigenschaften: Sie sind in Form ihrer salzsauren Salze mit mehr oder weniger saurer Reaktion wasserlöslich; beim Neutralisieren mit Alkalien fallen sie vollständig aus ihrer Lösung aus, um beim weiteren Zusatz von Alkali als Phenolate wieder in Lösung zu gehen; sie haben also amphoteren Charakter: die sauren Lösungen fallen mit den Lösungen überwiegend oder ausschließlich anionischer organischer Verbindungen, wie pflanzliche oder synthetische Gerbstoffe, Ligninsulfonsäure usw., vollständig aus.
  • Voraussetzung für eine gute Gerbwirkung ist bei den genannten Stoffen ebenso wie bei den bekannten organischen Gerbstoffen die Anwesenheit einer genügenden Anzahl gerbaktiver Gruppen, also von phenolischen Hydroxylgruppen. Es ist deshalb die Feststellung überraschend, daß die Gerbung mit den genannten Stoffen um so intensiver verläuft und die Gerbstoffaufnahme um so größer ist, je mehr sich die Acidität der Gerbbrühe der schwach sauren bis sogar neutralen Reaktion nähert, was dadurch gefördert werden kann, daß man wie bei der Chromgerbung die Gerbbrühen während der Gerbung durch dosierte Alkalizusätze abstumpft.
  • So kann das neue Verfahren in der Weise durchgeführt werden, daß die Gerbstoffe allmählich zu dem zu gerbenden Blößenmaterial zugegeben werden. Dann wird das Gerbbad durch allmählichen Zusatz von Ammoniak oder einem anderen Alkali abgestumpft, bis die gewünschte Erschöpfung des Gerbbades eingetreten ist.
  • Man erhält auf diese Weise Leder von außerordentlicher Fülle und einem sehr ansprechenden Charakter. Die Aufnahme von Farbstoffen bei der Färbung solcher Leder ist hervorragend.
  • Mischungen mit pflanzlichen oder künstlichen organischen Gerbstoffen und Ligninsulfonsäuren sind, wie erwähnt, wegen der gegenseitigen Ausfällung nicht zum Gerben verwendbar.
  • Das neue Gerbverfahren kann aber, wie in der Technik in anderen Fällen üblich, selbstverständlich auch für sogenannte kombinierte Gerbungen angewandt werden, d. h. es kann zur Vorgerbung oder zur Nachgerbung von solchem Häutematerial benutzt werden, das noch eine andere Gerbung, sei es mit vegetabilischen, synthetischen oder Mineralgerbstoffen, Formaldehyd, Paraffinsulfochloriden, Tran usw., erfahren soll oder erfahren hat.
  • Dabei ergeben sich bei der Kombinationsgerbung mit pflanzlichen, synthetischen Gerbstoffen und Ligninsulfonsäuren zusätzlich wertvolle Effekte durch die gegenseitige Beeinflussung der genannten Gerbstoffe einerseits und der amphoteren Gerbstoffe andererseits, die zu besonders wasserbeständigen Ledern mit stark herabgesetzten Anteilen an auswaschbaren Stoffen führt. Behandelt man z. B. Hautmaterial mit Ligninsulfonsäuren, so wird bekanntlich nur bei verhältnismäßig saurer Reaktion (pH unter 4) eine gewisse Bindung an das Hautmaterial erzielt. Ein so behandeltes Hautmaterial ergibit aber beim Auftrocknen kein handelsfähiges Leder. Gerbt man es jedoch mit den amphoteren Gerbstoffen nach, so tritt eine sehr starke Gerbstoffaufnahme ein, obschon die Gerbbrühen bei dieser Nachgerbung sich im allgemeinen auf einen wesentlich höheren PH-Wert von selbst einstellen. Eine weitere Steigerung der Gerbstoffaufnahme und Fülle des dabei erzielten Leders wird durch allmähliches Abstumpfen der Gerbstoff lösung erzielt. In dem Leder ist die Ligninsulfonsäure durch die Einwirkung des amphoteren Gerbstoffes trotz der schwach sauren Reaktion der Ausgerbebrühen ausgezeichnet fixiert.
  • Bei der üblichen Nachgerbung von Vacheleder wird in das ausgegerbte, abgepreßte Leder im Warmluftfaß Gerbeextrakt und anschließend ein gerbstoffällendes Fixiermittel, wie Leim, Casein u. a., eingewalkt. Meist wird zur Verbesserung der Fixierwirkung und der Lederfarbe noch ein saures Mittel, wie Oxalsäure, zugesetzt. Ersetzt man bei dieser Arbeitsweise, das Fixiermittel oder außerdem auch noch den Nachgerbeextrakt durch die genannten amphoteren Gerbstoffe, so findet nicht nur eine starke Fixierung, sondern gleichzeitig eine Nachgerbung statt, die ganz im Gegensatz zu der erwähnten üblichen Nachbehandlungsmethode um so stärker ist, je weniger sauer der Prozeß durchgeführt wird. Die Nachgerbung mit Hilfe der wasserlöslichen Salze der amphoteren Gerbstoffe ist im allgemeinen ohnehin wesentlich weniger sauer als die üblichen Nachgerbeextrakt- und Fixiermischungen. Man kann aber die Intensität der Nachbehandlung durch die amphoteren Gerbstoffe dadurch weiter steigern, daß man im Verlauf der Nachbehandlung ein schwach alkalisch reagierendes Mittel, wie z. B. Natriumacetat, in das Leder einwalkt.
  • Auf diese Weise wird auch die Lederfarbe verbessert und aufgehellt, was bei dem bekannten Verfahren bekanntlich gerade umgekehrt durch Ansäuern erfolgen muß. Damit wird die Gefahr, die in der Anwesenheit starker Säuren im Leder für dessen Haltbarkeit liegt, mit Sicherheit ausgeschlossen. Die Wasserfestigkeit solcher Leder ist besonders gut, da die amphoteren Gerbstoffe gleichzeitig gerbend und gerbstoffixierend wirken. Beispiel i ioo Gewichtsteile Kalbsblöße werden in ioo Gewichtsteilen Wasser mit einer Lösung von 6o Gewichtsteilen des folgenden Gerbstoffes aus i8 Gewichtsteilen Ammoniumchlorid und ioo Gewichtsteilen Resorcin in 6o Gewichtsteilen Wasser mit ioa Gewichtsteilen Formaldehydlösung, 3oo/oig, in 5o Gewichtsteilen Wasser wie folgt gegerbt: Die G'erbstofflösung wird in 5 gleichen Teilen mit je i Stunde Abstand zugegeben. Nach der letzten Zugabe bewegt man das :Material noch i1/2 Tage im Gerbfaß, der pH-Wert der Brühe liegt dann bei 4,4 bis 4,6 und wird anschließend langsam durch Zugabe einer verdünnten Ammoniaklösung auf pH etwa 6 gestellt. Etwa während der Ammoniakzugabe auftretende leichte Trübungen verschwinden jeweils nach kurzer Zeit wieder. Die Leder laufen noch 16 Stunden in der abgestumpften Gerbbrühe, werden dann kurz gewässert, leicht gefettet und getrocknet. Man erhält ein außerordentlich volles, schönes Leder von heller Farbe und lohgarem Charakter.
  • Beispiel e ioo Gewichtsteile Ziegenblöße werden in der im Beispiel i beschriebenen Weise mit einer Gerbstofflösung von 4o Gewichtsteilen eines nach Beispiel 8 des Patents 872 946 aus Brenzöl, Anilinchlorhydrat und Formaldehyd hergestellten Gerbstoffes (Reingerbstoffgehalt 37,5 0/0) gegerbt. Nach einer Gesamtlaufzeit des Gerbfasses von 45 Stunden hat sich in der Gerbbrühe ein PH-Wert von 4 bis 4,2 eingestellt. Durch langsame Zugabe einer verdünnten Ammoniaklösung stellt man auf pH-Wert 5,5 bis 5,7. Nach dem üblichen Spülen, Fetten und Trocknen erhält man ein sehr volles, gelbbraunes Leder von festem Griff.
  • Beispiel 3 ioo Gewichtsteile Ziegenblöße werden in der üblichen Weise mit 5o Gewichtsteilen eines handelsüblichen Ligninsulfonsäurepräparates mit einem Reingerbstoffgehalt von 40% bei einem PH-Wert von 3,o bis 3,2 vorgegerbt. Die vorgegerbten Leder werden mit der Fleisch- und dann mit der Narbenseite je 5 Minuten auf eine doppelte Lage von Filterpapier gelegt und i Stunde zum Ablüften aufgehängt. Anschließend wird die durchschnittliche Dicke der Leder durch Messung an verschiedenen Stellen festgelegt. Dann erfolgt eine Nachgerbung mit 27 Gewichtsteilen des im Beispiel 2 verwendeten Brenzöl-Anilinchlorhydrat-Formaldehyd-Gerbstoffes (mit 37,51/o Reingerbstoffgehalt) in folgender Weise: Die vorgegerbten Leder werden in ioo Gewichtsteilen Wasser mit der Lösung des Gerbstoffes in 5o Gewichtsteilen Wasser in 5 Anteilen mit je i Stunde Abstand versetzt. Nach einer Laufzeit von etwa 2 bis 3 Tagen werden die Leder entnommen (End-pH-Wert 4,4), gespült, gefettet und getrocknet. Man erhält ein hellgelbbraunes, weiches, schönes, volles Leder von gutem Griff, das gegenüber einem mit weiteren 251/o des handelsüblichen Ligninsulfonsäurepräparates nachgegerbten Leder (End-PH-Wert 3,o bis 3,2) eine Dickenzunahme von etwa 3o% aufweist. Die nur mit der Sulfitablauge gegerbten Leder sind sehr hart, dunkelbraun und brechen beim Knicken.
  • Beispiel 4 ioo Gewichtsteile Ziegenblöße werden in der üblichen Weise mit 5o Gewichtsteilen eines handelsüblichen Ligninsulfonsäurepräparates wie im BeisPie13 vorgegerbt (PH 3,8). Dann gerbt man mit 3o Gewichtsteilen des im Beispiel i erwähnten, aus Resorcin, Ammoniumchlorid und Formaldehyd hergestellten Gerbstoffes, wie im Beispiel 3 beschrieben, nach (End-pH-Wert 5,o). Man erhält sehr helle, volle Leder von schmalzigem Griff. Die Dickenzunahme gegenüber nur mit dem Ligninsulfonsäurepräparat wie im Beispiel 3 nachgegerbten Leder beträgt trotz des viel höheren pH-Wertes etwa 350/0.
  • Beispiel 5 ioo Gewichtsteile Ziegenblöße werden in der üblichen Weise mit ioGewichtsteilen eines handelsüblichen synthetischen Vorgerbstoffes vorgegerbt. Der PH-Wert nach der Vorgerbung ist 4,5. Man gerbt dann in neuer Flotte (ioo Gewichtsteile) mit 45 Gewichtsteilen eines nach Beispiel 4 des Patents 8813q.7 aus Brenzöl, Athanolamin und Formaldehyd erhältlichen Gerbstoffes, der in 5 0 Gewichtsteilen Wasser gelöst ist, in der im Beispiel 3 geschilderten Weise nach. Der End-pH-Wert ist 5,4. Man erhält ein gelbbraunes, volles, etwas standiges Leder mit guten Eigenschaften.
  • Führt man die Nachgerbung mit 45 Gewichtsteilen eines aus Resorcin, Ammoniumchlorid und Formaldehyd hergestellten Gerbstoffes, wie er im Beispiel i verwendet ist, aus (End-pH-Wert 5,0), so erhält man ein sehr helles, rötlichgelbes, volles Leder mit schmalzigem Griff. Beispiel 6 ioo Gewichtsteile einer mit ioo Gewichtsteilen Wasser, i o Gewichtsteilen Kochsalz und i Gewichtsteil Salzsäure gepickelten Ziegenblöße werden mit 3o Gewichtsteilen des im Beispiel i verwendeten Resorcin-Ammoniumchlorid - Formaldehyd - Gerbstoffes, der in 5o Gewichtsteilen Wasser gelöst ist, in einer Flotte von ioo Gewichtsteilen Wasser folgendermaßen vorgegerbt: Man gibt die Gerbstofflösung in 4 Anteilen mit s/4 Stunde Abstand zu und läßt über Nacht laufen. Die 1/z Stunde abgetropften, vorgegerbten Leder werden dann in neuer Flotte in der üblichen Weise mit 4 Gewichtsteilen eines handelsüblichen 4/12 basischen Chrom(III)-sulfates mit einem Chromoxydgehalt von 26% nachgegerbt. 2 Stunden nach der letzten Zugabe der Chromgerbstofflösung wird mit 0,3 Gewichtsteilen Soda (i : 2o in Wasser gelöst) in 2 Anteilen abgestumpft. Die Gerbbrühe wird bei der Sodazugabe zunächst trüb, um nach kurzer Zeit wieder klar zu werden. Man läßt noch 2 Stunden in der abgestumpften Brühe laufen und entnimmt dann die Leder (End-pH-Wert abgestumpft 4,8). Nach dem Fetten und Trocknen erhält man ein graubeige gefärbtes, volles Leder mit schönem, schmalzigem Griff. Beispiel ? ioo Gewichtsteile Ziegenblöße werden in der üblichen Weise mit 4 Gewichtsteilen eines handelsüblichen Chromgerbstoffes (26% Chromoxydgehalt) vorgegerbt und mit 0,3 Gewichtsteilen (i : 2o gelöst) Soda abgestumpft. Die vorgegerbten Leder werden über Nacht abgelagert und dann in neuer Flotte mit 3o Gewichtsteilen des im Beispie16 verwendeten Resorcin-Ammoniumchlorid-Formaldehyd-Gerbstoffes folgendermaßen nachgegerbt: Der in 6o Gewichtsteilen Wasser gelöste Gerbstoff wird zu dem in 75 Gewichtsteilen Flotte befindlichen Leder in 4 Anteilen mit je 3/a Stunde Abstand zugegeben. Man walkt die Leder über Nacht in der Flotte und stumpft am nächsten Morgen durch vorsichtige Zugabe einer 5%igen Sodalösung bis auf einen pH von 5,5 ab. Man erhält ein hellgraues, gut gefülltes Leder. Ein wesentlich weicheres Leder erhält man, wenn man nach der Chromvorgerbung nicht abstumpft, sondern den synthetischen Gerbstoff in die ausgezehrte Chrombrühe, wie oben geschildert, zugibt und nach Laufen über Nacht mit Sodalösung (i : 2o) bis zum pH 5,o abstumpft. Beispiel 8 ioo Gewichtsteile ostindischer Bastards werden gut aufgewalkt und dann mit einer Lösung von 22 Gewichtsteilen eines aus Brenzöl, Anilinchlorhydrat und Formaldehyd hergestellten Gerbstoffes, wie er im Beispiel 2 verwendet wurde, in 4o Gewichtsteilen Wasser, wie im Beispiel 3 beschrieben, nachgegerbt (End-PH-Wert 4,2). Man erhält ein gelbbraunes Leder von guten Eigenschaften, das gegenüber dem nicht nachgegerbten Leder eine Dickenzunahme von etwa 30% aufweist. Stumpft man zum Schluß der Gerbung die Gerbflotte durch vorsichtigen Zusatz von Ammoniaklösung bis auf einen pH von 5,6 bis 5,8 ab, so erhält man ein noch volleres Leder.
  • Beispiel g Auf ioo Gewichtsteile Abwelkgewicht pflanzlichsynthetisch gegerbten Unterleders (Vacheleder) werden 25 Gewichtsteile der 2o%igen Lösung des im Beispiel i verwandten amphoteren Gerbstoffes aus Resorcin, Ammoniumchlorid und Formaldehyd im Luftstrom eingewalkt. Anschließend walkt man eine konzentrierte Lösung von o,5 bis i % Natriumacetat, bezogen auf Abwelkgewicht, ein. Das Leder, das nach dem Einwalken des Gerbstoffes einen PH-Wert von 3,8 bis 4 aufweist, wird durch die Nachbehandlung auf pH etwa 4,3 bis 4,5 abgestumpft.
  • Man erhält ein Leder "von guter Farbe, gleichmäßiger Beschaffenheit und wesentlich verringertem Aüswaschbaren. Die Verringerung beträgt trotz des zusätzlich eingewalkten Gerbstoffes 15 bis 2o% gegenüber dem Auswaschbaren im ursprünglichen, nicht behandelten Leder.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gerben, dadurch gekennzeichnet, daß als Gerbstoffe amphotere aromatische Verbindungen in Form ihrer wasserlöslichen, sauer reagierenden Salze benutzt werden, die als kationische Gruppe die Aminogruppe und als anionische Gruppe die phenolische Hydroxylgruppe, und zwar gegenüber den kationischen Gruppen im Überschuß enthalten, und die Gerbung so geführt wird, daß die Gerbbrühe gegen Ende der Gerbung weniger sauer wird, wobei die Einstellung des optimalen, schwach sauren pH-Wertes durch Abstumpfen der Gerbbrühe mit Alkalien erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder nach Durchführung dieses Gerbverfahrens das zu gerbende Gut noch anderen Gerbverfahren mit bekannten anorganischen oder organischen Gerbstoffen unterworfen wird.
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