DE970216C - Verfahren zum Nachgerben von Leder - Google Patents

Verfahren zum Nachgerben von Leder

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DE970216C
DE970216C DEF11432A DEF0011432A DE970216C DE 970216 C DE970216 C DE 970216C DE F11432 A DEF11432 A DE F11432A DE F0011432 A DEF0011432 A DE F0011432A DE 970216 C DE970216 C DE 970216C
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leather
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retanning
tanning
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DEF11432A
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Dr Kurt Faber
Dr Gustav Mauthe
Dr Martin Meister
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Nachgerbers von Leder Es ist bekannt, daB man mit synthetischen oder mineralischen (anionischen) Gerbstoffen gegerbte Leder mit den Salzen der Kondensationsprodukte aus Sulfonen einwertiger Phenole, nichtaromatischen Aminen und Formaldehyd nachbehandeln kann und gegebenenfalls bei dieser Nachbehandlung die Gerbflotte mit Alkalien zur Auszehrung der Gerbprodukte abstumpft. Das Wesen dieser Nachgerbung besteht hauptsächlich in der außerordentlich guten Bindung dieser .kationischen Kondensationsprodukte 'an Leder, die mit synthetischen sulfogruppenhaltigen und /oder vegetabilischen (anionischen) Gerbstoffen vorgegerbt wurden. Die starke Bindung der Nachgerbstoffe verursacht erhöhte Gewichtszunahme (Rendement) und Volumen- (Dicken) Zunahmen der Leder und trägt somit zu deren Füllesteigerung bei. Weiter wurde das sogenannte Auswaschbare im Leder vermindert. Färbbarkeit und Fettaufnahme der nachgegerbten Leder werden weiter in erwünschter Weise stark verbessert.
  • Es wurde nun gefunden, daB sich ganz allgemein mehrkernige kationische, zumindest in Form ihrer Salze in Wasser lösliche, aus einwertigen Phenolen, primären oder sekundären Aminen und Carbonylverbindungen hergestellten Kondensationsprodukten, die selbst kein ausgesprochenes Gerbvermögen besitzen, als gute Nachgerbstoffe eignen, wenn man die Nachgerbflotten gegen Ende der Nachgerbung zu ihrer Erschöpfung auf einen dem isoelektrischen Punkt der Kondensationsprodukte entsprechenden p$ Wert abstumpft. Dieser pH-Wert liegt im allgemeinen etwa zwischen 5 und 7.
  • Erfindungsgemäß werden Kondensationsprodukte verwendet, wie sie z. B. in den deutschen Patentschriften 644 708, 692 252, 696 320 und der französischen Patentschrift 8r6252 beschrieben sind.
  • Diese kationischen phenolischen Kondensationsprodukte besitzen amphoteren Charakter, d. h. sie bilden mit Säuren und Alkalien lösliche Salze, sind aber in der Gegend des isoelektrischen Punktes unlöslich.
  • Infolge ihrer kationischen Natur besitzen diese Kondensationsprodukte eine stark gerbstoffällende und parallel damit auch eine stark lederfüllende Wirkung. Diese Wirkung wird durch die im allgemeinen beträchtlich hohen Molgewichte und durch das hohe Äquivalentgewicht, bezogen auf eine basische Gruppe, verstärkt. Weiterhin wird diese füllende und gerbende Wirkung der bekannten Produkte durch Abstumpfen der Nachgerbeflotte durch vorsichtigen Zusatz von Alkalien, z. B. Ammoniak, Natriumbicarbonat, auf einen pH Wert von etwa 5 bis 6,5 erhöht.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Kondensationsprodukte sind jedoch keine Alleingerbstoffe, d. h. es läßt sich mit diesen Produkten allein nach den in der heutigen Praxis üblichen Methoden kein Leder handelsüblicher Qualität erzeugen. Dadurch unterscheiden sich diese Kondensationsprodukte von den in der deutschen Patentschrift 920 8i i beanspruchten Verbindungen, die auch als Alleingerbstoffe verwendet werden können.
  • Die kationischen, phenolischen Kondensationsprodukte besitzen unter bestimmten Bedingungen mehr oder weniger stark gelatinefällende Wirkungen, die allerdings bei weitem nicht so stark sind wie z. B. die mit den Produkten der Patente 872 946 und 881347 erhaltenen Ausfällungen. Die gelatinefällende Wirkung ist vom Verhältnis der phenolischen OH-Gruppen bzw. -Kerne zu den aminischen Gruppen abhängig.
  • Auf Grund der beiden charakteristischen Haupteigenschaffen der genannten Kondensationsprodukte - einerseits der mehr oder weniger stark gelatinefällenden Wirkung verbunden mit einem gewissen schwach ausgeprägten Gerbvermögen (das bei Gerbungen in Alkohol stärker hervortritt), wodurch eine gewisse Verwandtschaft zu den kätionischen Gerbstoffen hergestellt wird und andererseits der Befähigung, anionische Verbindungen, wie z. B. Gerbstoffe, Farbstoffe, zu fällen, wodurch eine Ähnlichkeit zu den Gerbstoff-Fixiermitteln gegeben ist - beruht deren hervorragende Eigenschaft als Nachgerbstoffe nach Abstumpfung auf pH 5 bis 7.
  • Es ist zwar schon aus der deutschen Patentschrift 686 988 bekannt, in verdünnter Säure lösliche Kondensationsprodukte aus Phenolen, Naphtholen oder hydrierten Phenolen mit Aldehyden, besonders Formaldehyd herzustellen. Die Kondensation wird nach den Angaben dieser Patentschrift in Gegenwart erheblicher Mengen von Ammoniumsalzen vorgenommen, und auf i Mol des Phenols werden mindestens 3 Mol des Aldehyds verwendet. Diese Kondensationsprodukte werden in Form einer verdünnten Säurelösung zum Fixieren im Leder vorgeschlagen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch, d. h. durch den Abstumpfungsvorgang der Gerbflotte, werden qualitativ hochwertigere Leder erhalten. Weiter fallen die in der heutigen Gerbereipraxis benutzten Gerbstoff-Fixiermittel, die sämtlich nicht phenolischer Natur sind, stark ab. So haben z. B. Leder, die mit Anilinchlorhydrat oder Hexamethylentetramin - die heute in der Praxis am meisten benutzten Gerbstoff-Fixiermittel -nachbehandelt wurden, Dickenzunahmen von 6 0/0 (bei Anwendung von 2o o/o Fixiermittel) gegenüber einer Dickenzunahme von 2o bis 25 % bei Anwendung der gleichen Gewichtsmengen der beschriebenen kationischen, phenolischen Kondensationsprodukte. Ein weiterer Vorzug gegenüber den bekannten Gerbstoff-Fixiermitteln liegt, wie erwähnt, in dem erfindungsgemäßen Prozeß des Abstumpfens auf einen in der Nähe des isoelektrischen Punktes liegenden pH-Wert, wodurch die Flotten vollkommen erschöpft werden. Dieses Abstumpfen kann bei nicht phenolischen, kationischen Fixiermitteln, wie z. B. beim Anilinchlorhydrat nicht durchgeführt werden, da dieses dann in nicht gebundenes, flüchtiges Anilin umgewandelt würde (Giftwirkung).
  • Die durch den phenolischen Charakter bedingten schwach Berberischen Eigenschaften gewährleisten ein gleichmäßiges Eindringen und Durchsetzen der Ledersubstanz, wobei ungleichmäßige Durchgerbungen ausgeglichen werden. Sogenannte »Totgerbungen« und ähnliche Verstopfungen der Ledersubstanz, wie sie gerade von nicht phenolischen Gerbstoff-Fixiermitteln bekannt sind, treten bei der Anwendung der genannten Kondensationsprodukte nicht auf. Die hier zum Nachgerben verwendeten Produkte sind mit den zum Gerben von Häuten oder zum Nachgerben von Leder vorgeschlagenen Kondensationsprodukten mischbar.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, d. h. durch den zusätzlichen Abstumpfungsvorgang der Gerbflotte, wodurch die restlose Auszehrung des Nachgerbstoffs aus den Gerbflotten erzeugt wird, werden qualitativ hochwertigere Leder erhalten, was sich vor allem in einer zusätzlichen Füllesteigerung der Leder bemerkbar macht. Durch die vermehrte Einlagerung der kationischen Nachgerbstoffe in das Leder wird auch die Bindung von (sauren) Farbstoffen und von Fetten und Ölen weiter erhöht und verstärkt. Weiter ergibt sich, daß abgestumpfte Leder eine erhöhe Heißwasserbeständigkeit und Säure- sowie Alkali- und auch Schweißechtheit besitzen. Abgestumpfte oder bei einem höheren pH-Wert ausgegerbte Leder unterliegen beim Lagern und beim Gebrauch keinen Faserschädigungen und haben daher eine längere Lebensdauer.
  • Beispiel z Ein Kondensationsprodukt aus Phenol, Formaldehyd und Dimethylamin, gemäß Patentschrift 692 252, Beispiel i, wird mit so viel Salzsäure in Lösung gebracht, daß diese Lösung nach Einstel- Jung auf eine Konzentration von 25 0/0 (berechnet auf Trockensubstanz) einen pH-Wert von etwa 3,5 aufweist. Mit diesem Produkt wird ein Ziegenleder, das mit 25 % Gewichtsteilen Reingerbstoff (Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Quebracho i : o,5 sulfiert und synthetischen Austauschgerbstoffen) ausgegerbt worden ist, folgendermaßen nachgegerbt: ioo Gewichtsteile dieses feuchten Leders, dessen Dicke vor der Nachgerbung durch Messung an verschiedenen Stellen genau ermittelt worden ist, werden in Zoo Raumteilen Wasser gewalkt. Man gibt 2o Gewichtsteile der oben beschriebenen 25 %igen Lösung des basischen Kondensationsproduktes in drei Anteilen mit 30 Minuten Abstand hinzu und läßt zwei Stunden walken. Nach dieser Zeit beträgt der PH-Wert der Flotte etwa 4,3. Nun stellt man durch vorsichtige Zugabe von Ammoniak (2,5 %ig) ein pH von 6,2 ein, walkt nochmals 30 Minuten und entnimmt das Leder. In der Nachgerbung hat das Leder eine Dickenzunahme von 25,7% erfahren. Ein zum Vergleich mit 2o Gewichtsteilen einer 25 %igen Reingerbstofflösung von Quebracho (0,5 : I,0 sulfiert) nachgegerbtes, genauso vorgegerbtes Leder zeigt nach dieser Nachgerhung einen Dickenzuwachs von 5 %. Nach dem Auftrocknen erhält man ein hellbraunes, volles, griffiges Leder von guter Qualität, das wesentlich voller als das Vergleichsleder ist. Beispiel 2 Man stellt gemäß Patentschrift 923o9 durch Kondensation von Phenol, Formaldehyd und Dimethylamin N,N-Dimethyl-p-oxybenzylamiii her. Dieses Produkt wird nach Beispiel 3 der Patentschrift 692252 mit Formaldehyd zu einem Harz kondensiert, das mit Salzsäure in Lösung gebracht wird. DieseLösungwirdauf einenTrockensubstanzgehalt von 25-% eingestellt.
  • Wird, wie im Beispiel i beschrieben, ein Ziegenleder mit 2o Gewichtsteilen der 25 %igen Lösung nachgegerbt und anschließend bis auf pH 5,9 abgestumpft, so erhält man ein Leder, das in feuchtem Zustand gegenüber einem wie im Beispiel i mit 5 0/0 Reingerbstoff Quebracho (o,5 : i,o sulfiert) nachgegerbten Leder einen Dickenzuwachs von 29,50/0 gegenüber 4,9 % aufweist. Nach dem Auftrocknen erhält man ein sehr volles, griffiges, schönes, helles Leder mit typisch »vegetabilischem« Charakter. Beispiel 3 ioo Gewichtsteile des im Beispiel i beschriebenen feuchten Ziegenleders werden mit 2o Gewichtsteilen einer 25 %igen wäßrigen salzsauren Lösung eines nach den Angaben der deutschen Patentschrift 692 252 hergestellten Kondensationsproduktes nachgegerbt und auf p$ 6,4 abgestumpft. Die Dickenzunahme in der Nachgerbung beträgt 25,2 0/0. Nach dem Auftrocknen erhält man ein sehr schönes volles Leder, das sich durch Fülle und Griff vorteilhaft von einem mit 5 Gewichtsteilen Reingerbstoff in Form von Quebracho (0,5 : 1,0 sulfiert) nachgegerbten, unterscheidet. Beispiel 4 Ein nach Angaben der Patentschrift 692 252 aus m-Kresol, Formaldehyd und Morpholin hergestelltes basisches Harz wird in verdünnter Essigsäure zu einer 25 %igen Lösung gelöst.
  • ioo Gewichtsteile Ziegenleder wie im Beispiel i werden mit 2o Gewichtsteilen dieser Lösung nachgegerbt und die Flotten dann auf pH 6,o abgestumpft. Die Dickenzunahme in der Nachgerbung beträgt 27,3 0/0. Das fertige Leder ist voll und griffig mit betont »vegetabilischem« Charakter. Beispiel Nach den Angaben der Patentschrift 644 708 stellt man sich ein basisches Kondensationsprodukt aus p-Cyclohexylphenol, Diäthylamin und Formaldehyd her, löst es mit verdünnter Salzsäure und stellt die Lösung auf einen Trockensubstanzgehalt von 25 0/0 ein.
  • ioo Gewichtsteile des im Beispiel i verwendeten feuchten Ziegenleders werden. in der dort beschriebenen Weise mit 2o Gewichtsteilen dieser Lösung nachgegerbt und die Flotte zum Schluß auf ein pH von 6,4 gebracht.
  • Das so nachgegerbte Leder weist eine Dickenzunahme von 30,7 % auf, ist voll und hat einen schönen schmalzigen Griff. Beispiel 6 Man stellt sich nach den Angaben von K o e b n e r (Zeitschrift für angewandte Chemie, 46 [I933], S. 251) aus p-Kresol und Formaldehyd 2,2'-Dioxy-5,5'-dimethyl-diphenylmethan her. 22,8 Gewichtsteile dieser Verbindung werden mit 23,4 Gewichtsteilen einer 38,6 %igen Dimethylaminlösung verrührt und langsam bei 6o ° C 20 Raumteile 30 %iger Formaldehydlösung zugetropft. Dann kondensiert man etwa 21/2 Stunden bei ioo ° C. Man gibt nach dem Abkühlen 25 Gewichtsteile Salzsäure (i : i verdünnt) hinzu und stellt durch Zugabe von Wasser auf eine Konzentration von 25 % ein. ioo Gewichtsteile feuchten ostindischen Bastardleders werden mit io Gewichtsteilen der genannten 25 %igen Lösung in 300 Raumteilen Flotte in der in Beispiel i beschriebenen Weise nachgegerbt, wobei die Gerbflotte zum Sehluß bis auf p-H 6,i abgestumpft wird. Das aufgetrocknete Leder hat eine schöne helle Farbe, einen vollen Griff und einen schönen Oberflächenglanz. Die Dickenzunahme in der Nachgerbung, gemessen in trockenem Zustand und bezogen auf die Dicke des trockenen, nicht nachgegerbten Bastardleders beträgt 25,40/0.
  • In ähnlicher Weise kann man mit einem aus 2,2'-Dioxy-5,5'-dimethyl-diphenylmethan (22,8 Gewichtsteile), Äthanolamin (i3 Gewichtsteile) und 30 %iger Formaldehydlösung (2o Gewichtsteile) hergestellten und mit Salzsäure in Wasser gelösten Kondensationsproduktes nachgerben. Das erhaltene Leder hat ähnliche Fülle und ähnlichen Griff.
  • Beispiel 7 io Gewichtsteile einer nach K o e b n e r (Zeitschrift für angewandte Chemie, 46 [i933], S. 25i) aus p-Kresol und Formaldehyd hergestellten Dreikernverbindung werden mit 5,2 Gewichtsteilen einer 38,6 o/oigen Dimethylaminlösung und 5,7 Gewichtsteilen 43o°/oigerFormaldehydlösung ii/2Stunden bei 8o bis ioo ° C kondensiert. Das Reaktionsprodukt wird mit Salzsäure in Lösung gebracht und auf eine Konzentration von 25 0/ö eingestellt.
  • Mit io Gewichtsteilen dieser Lösung gerbt man in der im Beispiel 6 beschriebenen Weise ioo Gewichtsteile feuchtes ostindisches Bastardleder nach. Man erhält gegenüber einem nicht nachgegerbten Bastardleder wesentlich volleres und griffigeres Leder.
  • In ähnlicher Weise kann man mit einem aus 24,8 Gewichtsteilen derselben Dreikernverbindung, 13 Gewichtsteilen Äthanolamin und 2o Gewichtsteilen 30 o/oiger Formaldehydlösung hergestellten und in Salzsäure gelösten Kondensationsprodukte nachgerben. Das erhaltene Leder ist noch etwas voller, als das im vorigen Absatz beschriebene. Beispiel 8 Man stellt sich durch saure Kondensation von ioo Gewichtsteilen technischem Phenol-Kresol-Gemisch mit 5o Gewichtsteilen Formaldehyd, 30 o/oig, einen Novolak her. ioo Gewichtsteile dieses trockenen Novolakes werden in ioo Raumteilen 5 n-Natronlauge gelöst und dann nacheinander mit 35 Gewichtsteilen Äthanolamin und 5o Gewichtsteilen 30 o/oiger Formaldehydlösung versetzt. Nachdem die exotherme Reaktion beendet ist, erhitzt man noch 2 Stunden auf ioo ° C. Man gießt das Reaktionsgemisch in überschüssige halbkonzentrierte Salz säure, trennt das ausgeschiedene Harz ab und befreit es durch Auskneten weitgehend von der Mutterlauge. Man stellt sich von diesem Harz eine Lösung mit einem Trockensubstanzgehalt von io °/o her. Gerbt man ioo Gewichtsteile feuchtes ostindisches Bastardleder mit 25 Gewichtsteilen dieser Lösung nach und stumpft anschließend auf PH 5,9 ab, so erhält man ein Leder, das wesentlich voller und griffiger als ein nicht nachgegerbtes Vergleichsleder ist. Beispiel g ioo Gewichtsteile nicht neutralisiertes Chromkalbleder, das nach dem üblichen Verfahren mit 3 Gewichtsteilen Chromoxyd in Form eines handelsüblichen gerbfertigen dreiwertigen basischen Chromsalzes ausgegerbt worden ist, werden in etwa 200 Raumteilen Wasser mit 8 Gewichtsteilen der im Beispiel i verwendeten 25o/oigen Nachgerbstofflösung nachgegerbt, indem man die i :2 verdünnte Lösung in zwei Anteilen mit io Minuten Abstand zugibt, 3o Minuten walkt und dann durch langsame und gleichmäßige Zugabe von i : io verdünntem technischem Ammoniak den pH-Wert der Flotte bis auf etwa 6,o erhöht. Nach io Minuten werden die Leder entnommen, kurz gespült und wie üblich fertiggestellt.
  • In gleicher Weise kann man mit den in den Beispielen i bis 8 genannten Nachgerbstoffen und -gemischen Chromleder nachgerben.
  • Die erhaltenen Leder sind deutlich voller als nicht nachgegerbte Chromleder, sie haben eine gute Narbenfestigkeit und lassen sich gut färben, ohne daß der »Chromcharalcter« wie bei typischem Semichromleder stärker verändert wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Nachgerben von Leder unter Verwendung von mehrkernigen, kationischen, zumindest in Form ihrer Salze in Wasser löslichen, aus einwertigen Phenolen, primären oder sekundären Aminen und Carbonylverbindungen hergestellten Kondensationsprodukten, die eine gelatinefällende Wirkung, aber für die Alleingerbung keine ausreichende Gerbwirkung besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachgerbflotten gegen Ende der Nachgerbung zu ihrer Erschöpfung auf einen dem isoelektrischen Punkt der Kondensationsprodukte entsprechenden pH-Wert, etwa auf 5 bis 7, abstumpft. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 686 988, 692 252
DEF11432A 1953-03-26 1953-03-26 Verfahren zum Nachgerben von Leder Expired DE970216C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1233975B (de) * 1960-03-09 1967-02-09 Bayer Ag Verfahren zum Nachgerben von mineralisch gegerbten Ledern

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DE686988C (de) * 1935-03-19 1940-01-20 Franz Hassler e loeslichen Kondensationsprodukten aus Phenolen
DE692252C (de) * 1933-06-04 1940-06-15 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von basisch substituierten Phenolharzen

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