DE803848C - Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Kondensationsprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Kondensationsprodukte

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DE803848C
DE803848C DEP11864A DEP0011864A DE803848C DE 803848 C DE803848 C DE 803848C DE P11864 A DEP11864 A DE P11864A DE P0011864 A DEP0011864 A DE P0011864A DE 803848 C DE803848 C DE 803848C
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DE
Germany
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condensation products
tanning
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water
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Expired
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DEP11864A
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English (en)
Inventor
Dr Richard Alles
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof
    • C14C3/20Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof sulfonated

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Kondensationsprodukte Es ist bekannt, durch Umsetzen von aliphatischen Aldehyden mit mehrwertigen Phenolen, bei denen mindestens eine p-Stellung zu den Hydroxylgruppen unbesetzt ist, wasserlösliche, gerbend wirkende Kondensationsprodukte herzustellen.
  • Weiterhin ist bekannt, daß man durch Nachbehandeln der durch Umsetzung von Phenolen oder Naphtholen oder deren Sulfonsäuren mit Formaldehyd und gegebenenfalls sulfonierenden Mitteln erhältlichen wasserlöslichen Produkte mit Phenolen und Formaldehyd synthetische Gerbstoffe erhält.
  • Nach beiden Verfahren gelingt es jedoch nicht, aus technischen, mehrwertige Phenole enthaltenden Phenolgemischen, wie sie durch Extraktion aus den Abwässern der Braun- und Steinkohlenverarbeitung, den Schwelwässern, gewonnen werden, brauchbare Gerbstoffe herzustellen, da infolge Harzbildung ganz oder teilweise schwer- oder wasserunlösliche, zum Gerben nicht geeignete Produkte entstehen. Diese Phenolgemische, unter der technischen Bezeichnung Brenzöle bekannt, enthalten im wesentlichen Brenzcatechin, Brenzcatechinhomologe, außerdem geringe Mengen von Resorcin und seinen Homologen sowie höhersiedenden, substituierten einwertigen Phenolen.
  • Es wurde nun gefunden, daB man aus den genannten Brenzölen wasserlösliche Kondensationsprodukte mit wertvollen Gerbeigenschaften erhält, wenn man sie zunächst finit einer zur Erzielung der Wasserlöslichkeit unzureichenden Schwefelsäuremenge sulfoniert und das noch wasserunlösliche Teilsulfonat einer Kondensation mit kernverbindenden Mitteln unterwirft. Die so erhaltenen wasserlöslichen Produkte sind gerberisch um so wertvoller, je niedriger der Grad der Teilsulfonierung gehalten werden kann. Vorteilhaft wird dieser so gewählt, daß bei der nachfolgenden Kondensation keine oder nicht nennenswerte Mengen wasserunlöslicher Anteile entstehen. Im allgemeinen wird die Sulfonierung so geführt, daß nur etwa 1/s bis 2/s der zur Erzielung der Wasserlöslichkeit des Brenzölsulfönats erforderlichen Schwefelsäuremenge verwandt wird. Es können aber auch je nach der Zusammensetzung des verwandten Brenzöls, insbesondere je nach dessen Gehalt an Brenzcatechin-, Resorcinhomologen und substituierten einwertigen Phenolen, geringere oder größere Schwefelsäuremengen in Frage kommen.
  • Man kann das teilsulfonierte Brenzöl entweder für sich oder ein Gemisch verschieden stark teilsulfonierter Brenzöle, gegebenenfalls auch im Gemisch mit wasserlöslichem Sulfonat, der Kondensation mit kernverbindenden Mitteln unterwerfen.
  • Das Verfahren ist auch in Stufen ausführbar. Beispielsweise kann man zunächst ein wasserlösliches Brenzölsulfonat oder ein Teilsulfonat höheren Sulfonierungsgrades mit Aldehyden kondensieren und das erhaltene wasserlösliche Kondensat mit schwach änsulfoniertem Brenzöl und Aldehyden nachbehandeln.
  • Die Mengenverhältnisse der, Reaktionsteilnehmer können in weiten Grenzen gewählt werden und sind entsprechend dem Sulfonierungsgrad des Brenzöls so aufeinander abzustimmen, daß .keine oder jedenfalls keine nennenswerten gengen wasserunlöslicher Anteile entstehen. Die Umsetzungstemperatur wird zweckmäßig zu Beginn der Kondensation niedriggehalten und erst im weiteren Verlauf gesteigert. Sie liegt im allgemeinen zwischen 2o und 70°. Es können aber auch etwas höhere Temperaturen in Frage kommen.
  • Werden durch entsprechende Wahl des Sulfonierungsgrades und der Mengenverhältnisse Kondensationsprodukte erhalten, die nicht mehr klar wasserlöslich sind oder in wäßriger Lösung Ausscheidungen ergeben, so kann diesen Produkten durch Zusatz dispergierend wirkender Mittel, beispielsweise organischer Sulfonsäuren bzw. ihrer Kondensationsprodukte mit kernverbindenden Mitteln, ein für das Gerben ausreichender Löslichkeitsgrad erteilt werden.
  • Man kann aber auch in einer g«igneten Stufe des Verfahrens andere cyclische, insbesondere aromatische Sulfonsäuren, z. B. Kresolsulfonsäuren, Naphtholsulfonsäuren, p-Aminobenzolaulfonsäure oder deren Derivate, oder Kondensationsprodukte einkondensieren. Die einzukondensierenden cyclischen Sulfonsäuren können eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen entweder im Kern oder in aliphatischen Seitenketten enthalten. So kann man die aus ein-oder mehrwertigen Phenoleh bzw. deren Derivaten und Kondensationsprodukten, z. B. Dioxydiphenylsulfon, und den Anlagerungsverbindungen von schwefliger Säure an Aldehyde erhältlichen wasserlöslichen Verbindungen verwenden. In gleicher Weise können auch Ligninsulfonsäuren oder Harnstoff mit einkondensiert werden.
  • Als kernverbindende Mittel kommen insbesondere gesättigte und ungesättigte Aldehyde, z. B. Formaldehyd, Acetaldehyd, Aldol, Fufanaldehyd oder Crotonaldehyd, in Frage.
  • Für die Gerbung werden die neuen Kondensätionsprodukte mit basisch wirkenden Mitteln, z. B: Ammoniak, auf den gerbtechniseh optimalen phfBereich oberhalb 3,0, im allgemeinen zwischen 3,5 bis 4,5, gegebenenfalls unter Zusatz organischer oder schwächerer anorganischer Säuren, eingestellt.
  • Man erhält so mineralsalzfreie Gerbstoffe mit hoher Anteilzahl und einer den vegetabilischen Gerbstoffen entsprechenden Gerbwirkung. Sie sind im Gemisch mit diesen gut verträglich, beschleunigen die Durchgerbung und liefern je nach der Führung der Gerbung festeres oder weicheres Leder mit guter Fülle und hohem Gewicht. Beispiel i In 4oo Gewichtsteile eines Sulfonierungsgemisches, bei dem auf ioo Teile Brenzöl 40 55 Teile konzentrierte Scnwefelsäure verwandt wurden, läßt man unter Rühren bei 26 bis 28°' 125 Teile 3oo/oige wäßrige Formaldehydlösung langsam einlaufen. Man beläßt das Reaktionsgemisch 3 Stunden bei 26 bis 28°' und erhitzt dann die Reaktionsmasse, die sich inzwischen verdickt hat, auf 70'; sie wird nun wieder dünnflüssig und rührbar. Man setzt das Erwärmen auf 70° 1 Stunde lang fort, gibt dann 3oo Teile Wässer zu und stellt durch Zugabe von Ammoniak den PH-Wert auf 3,6 bis 3,8 ein. Das so erhaltene Gerbmittel liefert ein volles und standfestes Leder. Beispiel 2 Man bereitet ein Gemisch aus gleichen Teilen verschieden stark sulfonierter Brenzöle, die durch Sulfonieren von ioo Teilen Brenzöl4o mit 9o Teilen konzentrierter Schwefelsäure uUd ioo Teilen Brenzöl 40 mit 45 Teilen Schwefelsäure erhalten wurden. Zu 4oo Gewichtsteilen dieses Gemisches läßt man i2o Teile 3oo/oige wäßrige Formaldehydlösung zulaufen und verfährt im übrigen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise. Man erhält so ein Gerbmittel, das besonders in Verbindung mit vegetabilischen Gerbstoffen volles und geschmeidiges Leder liefert. Beispiel 3 Zu Zoo Gewichtsteilen eines Brenzölsulfonats, zu dessen Herstellung 9o Teile konzentrierte Schwefelsäure auf ioo Teile Brenzöl 40 verwendet wurden, läßt man bei 26 bis 28° 85 Teile 3o#/oige wäßrige Formaldehydlösung zufließen. Die Kondensation wird auf die in Beispiel i beschriebene Weise ausgeführt. Nun verdünnt man das erhaltene Gemisch mit i5o Teilen Wasser und gibt bei ebenfalls 26 bis 28' 16o Teile eines Brenzölsulfonats zu, bei dem auf ioo Teile Brenzöl 3o Teile konzentrierte Schwefelsäure verwendet wurden, läßt unter Rühren 48 Teile 3oo/oige wäßrige Formaldehydlösung zulaufen und verfährt zur Beendigung der Kondensation auf die gleiche Weise wie bei der ersten Stufe. Nach der Einstellung auf einen zwischen 3,6 und 3,8 liegenden pH-Wert erhält man ein Gerbmittel, das sowohl in Alleingerbung wie bei der Kombinationsgerbung mit vegetabilischem Extraktgemisch sehr volles und weiches Leder ergibt.
  • Beispiel 4 In ähnlicher Weise wie in Beispiel 3 stellt man in einer ersten Kondensationsstufe ein' Kondensationsprodukt aus Formaldehyd und einem Brenzölsulfonat her, bei dessen Herstellung auf ioo Teile Brenzöl 9o Teile konzentrierte Schwefelsäure verwendet wurden. Dieses Vorkondensat wird mit i5o Teilen Wasser versetzt und bei 26 bis 28°' mit Zoo Teilen eines Brenzölsulfonats vermischt, bei dem auf ioo Teile Brenzöl 6o Teile konzentrierte Schwefelsäure verwendet wurden. Dann läßt man unter Rühren 6o Teile 3oo/oige wäßrige Formaldehydlösung zulaufen und führt die Kondensation auf die in den vorhergehenden Beispielen geschilderte Weise zu Ende. Durch Zugabe von Ammoniak stellt man das Gerbmittel auf den obengenannten pH-Bereich ein. Es eignet sich zur Erzeugung von mittleren und leichteren Ledersorten und erteilt dem Leder einen vollen und elastischen Griff.
  • Beispiel 5 Zu 40o Teilen eines Brenzölsulfonates, zu dessen Herstellung 35 Teile konzentrierte Schwefelsäure auf ioo Teile Brenzöl verwendet wurden, setzt man 28o Teile eines mit 25o Teilen Wasser verdünnten ß-Naphthalinsulfonsäureformaldehydkondensations-.produktes hinzu und läßt bei 35° unter Rühren 105 Teile 3oo/oige wäßrige Formaldehydlösung hinzulaufen: Man erhitzt dann das Gemisch unter 3stündigem Rühren auf 5o bis 55°. Die erhaltene Lösung wird mit Ammoniak und Eisessig auf den pH-Wert 3,6 und die Säurezahl 7o eingestellt. Man erhält ein Gerbmittel, das ähnliche Gerbeigenschaften besitzt wie das gemäß Beispiel 3 erhältliche Produkt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Kondensationsprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß man mehrwertige Phenole und deren Homologe enthaltende technische Gemische einer zur Herbeiführung der Wasserlöslichkeit unzureichenden Sulfonierung unterwirft und das Teilsulfonat mit kernverbindenden Mitteln behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von Teilsulfonaten verschiedenen Sulfonierungsgrades oder in Mischung mit Vollsulfonat mit kernverbindenden Mitteln behandelt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus voll- oder teilsulfonierten Brenzölen und kernverbindenden Mitteln erhältlichen Produkte mit teilsulfoniertem Brenzöl und kernverbindenden Mitteln nachbehandelt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer geeigneten Stufe des Verfahrens Ligninsulfonsäure oder andere aromatische bzw. cyclische Sulfonsäuren, deren Derivate oder Kondensationsprodukte mitverwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer geeigneten Stufe Harnstoff mitverwendet.
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