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Verfahren zur Herstellung lichtechter Kondensationsprodukte
Das Stammpatent Nr. 215061 betrifft ein Verfahren zur Herstellung lichtechter Kondensationsprodukte durch Umsetzung sulfonierter Phenole mit Harnstoff und Formaldehyd und Nachbehandlung der erhaltenen
Kondensate mit Phenolen und Formaldehyd, bei dem man für die erste Verfahrensstufe auf je 1 Mol eines sulfonierten Phenols oder Phenolgemisches 1-1, 5 Mole Harnstoff und 1, 7 - 2, 2 Mole Formaldehyd ver- wendet. Als Phenole, die für die Nachbehandlung in Betracht kommen, werden niedermolekulare Pheno- le, wie Halogenphenole und insbesondere Kresole und das Phenol selbst, ferner Bis-Phenole, wie Diphe- nylpropan und Diphenylolsulfon, genannt.
Es wurde nun gefunden, dass man nach dem Verfahren des Stammpatentes ebenfalls hervorragend lichtechte Kondensationsprodukte erhält, wenn man für die Nachbehandlung ölige Umsetzungsprodukte aus Phenolen, die frei von kondensierten Ringsystemen sind, mit Formaldehyd verwendet.
Als Phenole, die frei von kondensierten Ringsystemen sind, kommen beispielsweise in Betracht : Vor- zugsweise einkernige, einwertige Phenole, wie Halogenphenole, Kresole und das Phenol selbst ; ausser- dem aber auch Bis-Phenole, wie Dihydroxydiphenylpropan und Dihydroxydiphenylsulfon, Sulfonierungs- und Sulfomethylierungsprodukte der genannten Phenole, mehrwertige Phenole, wie Brenzkatechin. Resorcin und deren Homologen, und Alkoxyphenol, wie Methyl-, Äthyl- und Propylbrenzkatechin. Die Phenole können rein'sein oder als technische Gemische vorliegen.
Diese Phenole werden in an sich bekannter Weise mit Formaldehyd zu ölartigen Produkten umgesetzt, welche für die Nachbehandlung der in der ersten Ver- fahrensstufe hergestellten, Sulfonsäuregruppen enthaltenden Phenol-Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate verwendet werden.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform des Verfahrens nimmt man die Nachbehandlung der in der ersten Verfahrensstufe erhaltenen Kondensate mit ölartigen Umsetzungsprodukten, die aus den oben genannten Phenolen und Formaldehyd in saurer Lösung erhältlich sind, und zusätzlichem Formaldehyd vor.
Eine weitere, in vielen Fällen vorteilhafte Möglichkeit zur Durchführung der zweiten Verfahrensstufe besteht darin, dass man die genannten Phenole und Formaldehyd in alkalischem Medium zu den an sich bekannten Harzölen vorkondensiert und diese Harzöle mit den Produkten der ersten Verfahrensstufe umsetzt. Hiefür eignet sich vornehmlich das Phenol selbst und die Kresole. Gegebenenfalls kann man auch bei dieser Ausführungsform des Verfahrens zusätzlichen Formaldehyd mitverwenden.
Die Mengenverhältnisse zwischen den in der ersten Verfahrensstufe erhaltenen Kondensaten einerseits und Phenolen und Formaldehyd anderseits können in einem weiten Bereich variiert werden. In der Regel erhält man gute Ergebnisse, wenn man je Mol der in der ersten Stufe eingesetzten sulfonierten Phenole für die Nachbehandlung 0, 1-2 Mol, vorzugsweise 0, 3-0, 5 Mol, Phenole und insgesamt 0, 1-2 Mol, vorzugsweise 0, 3-0, 5 Mol Formaldehyd verwendet. Man führt die Nachbehandlung vorzugsweise in stark saurer Lösung zwischen 20 und 800C durch.
* l. Zusatzpatent Nr. 220280.
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Die neuen Kondensationsprodukte sind wie die nach dem Stammpatent erhaltenen Stoffe ausgespro- chene Weissgerbstoffe und vorzügliche lichtechte Dispergier- und Färbehilfsmittel. Sie lassen sich in der gleichen Weise anwenden und weiterverarbeiten. Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit der neuen Produkte, dem mit ihnen hergestellten Leder eine sehr gute Fülle zu geben.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten.
Beispiel 1 : 94 Teile Phenol werden mit 101,5 Teilen zuiger Schwefelsäure 4 h auf 1000C erhitzt. Man kühlt das Umsetzungsgemisch auf 500C ab und versetzt es mit 37,5 Teilen Wasser und 67,8 Teilen Harnstoff. Bei 40 - 500C gibt man allmählich 169,5 Teilen 30% igen Formaldehyd zu. Die Mischung wird 2 h nachgerührt und dann mit 36 Teilen zeiger Natronlauge abgestumpft.
In der Zwischenzeit wird eine Mischung aus 33 Teilen Phenol, 17,5 Teilen 3oigem Formaldehyd und 3,5 Teilen leniger Schwefelsäure 6 h auf 90 - 950C erhitzt. Das entstehende ölige Umsetzungsprodukt wird von der wässerigen Phase getrennt.
Bei 25 - 300C gibt man nun das ölige Umsetzungsprodukt im Laufe von 2 h zu dem nach Absatz 1 hergestellten Kondensat ; in weiteren 2 h fügt man zu dieser Mischung bei der gleichen Temperatur 17,5 Teile 30% i n Formaldehyd. Sobald das Kondensationsprodukt klar wasserlöslich ist, neutralisiert man es mit Ammoniak und stellt es mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 3,'6 bis 3,8 ein.
Beispiel 2 : 82 Teile Phenol, 95 Teile 30% figer Formaldehyd und 1, 65 Teile SOoige Natronlauge werden gemischt, 1 h auf 400C und weitere 5 h auf 550C erhitzt. Das so entstehende Harzöl lässt man bei 30 - 400C allmählich unter Rühren zu 540 Teilen des nach Beispiel 1, Absatz 1, hergestellten Kondensates laufen. Man rührt die Mischung bei derselben Temperatur, bis das entstandene Kondensationsprodukt klar wasserlöslich ist. Man neutralisiert das Produkt mit Natronlauge und stellt es mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 3,6 bis 3,8 ein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung lichtechter Kondensationsprodukte durch Umsetzung sulfonierter Phenole, die frei von kondensierten Ringsystemen sind, mit Harnstoff und Formaldehyd und Nachbehandlung der erhaltenen Kondensate mit Phenolen und Formaldehyd nach Patent Nr. 215061, dadurch gekennzeichnet, dass man für die Nachbehandlung ölartige Umsetzungsprodukte aus Phenolen, die frei von kondensierten Ringsystemen sind, mit Formaldehyd verwendet.