CH330488A - Verfahren zur Herstellung von Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Leder

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CH330488A
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leather
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tanning
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Martin Dr Meister
Gustav Dr Mauthe
Kurt Dr Faber
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Bayer Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


      Verfahren        zur    Herstellung von Leder    Im Schweizer Patent Nr. 323613 ist ein  Verfahren zum     Nachgerben    von Leder unter  Schutz gestellt, das darin besteht, dass man  mit     synthetischen    oder anorganischen (mine  ralischen) Gerbstoffen gegerbte Leder mit den  Salzen der Kondensationsprodukte aus     Sul-          fonen    einwertiger     Phenole,        nichtaromatischen     Aminen und Formaldehyd nachbehandelt.

    Das Wesen dieser     Nachgerbung    besteht haupt  sächlich in der ausserordentlich guten Bindung  dieser Kondensationsprodukte an Leder, die  mit synthetischen     sulfogruppenhaltigen    und/  oder vegetabilischen Gerbstoffen     vorgegerbt     wurden. Die starke Bindung der Nachgerb  stoffe verursacht erhöhte Gewichtszunahme       (Rendement)    und     Volumen(Dicken)-zunah-          men    der Leder und vermindert das sogenannte       Auswaschbare    im Leder.     Färbbarkeit    und  Fettaufnahme der nachgegerbten Leder wer  den in     erwünschter    Weise stark verbessert.  



       Gegenstand    des vorliegenden Patentes ist  ein Verfahren zur Herstellung von Leder, das  dadurch gekennzeichnet ist, dass man zum       Naehgerben    mehrkernige,     kationische,    zumin  dest in Form ihrer Salze in Wasser lösliche       Kondensationsprodukte,    die eine     gelatinefäl-          lende    Wirkung, aber für die     Alleingerbung     nicht ausreichende     Gerbwirkung    besitzen,

    durch Kondensation von     1wertigen        Phendlen     oder von     einen    überwiegenden einwertigen  Gehalt an     Phenolen    enthaltenden Phenol-         gemischen    mit primären oder sekundären Ami  nen und     Carbonylverbindungen    erhalten wur  den und pro     phenolische        Hydroxylgruppe    je  ein basisches Stickstoffatom im Molekül ent  halten, verwendet.  



  Als Amine können aromatische,     alipha-          tische,        cycloaliphatische    Amine usw., die ihrer  seits sowohl primär als auch sekundär sein  können, Verwendung finden. Als     Carbonyl-          verbindungen    kommen     Ketone    und Aldehyde,  insbesondere Formaldehyd, in Frage. ,Kon  densationsprodukte ähnlicher Art sind z. B.  in den deutschen Patentschriften     Nrn.    644708.  692252, 696320 und der französischen Patent  schrift Nr. 816252 beschrieben.

   Ausserdem kön  nen zahlreiche der schon lange bekannten un  löslichen     Phenolharze    durch nachträgliche  Kondensation mit Aminen und Aldehyden     in.     lösliche     kationisehe    Verbindungen übergeführt  werden.  



  Diese     kationischen        phenolischen    Konden  sationsprodukte besitzen     amphoteren    Charak  ter, das heisst sie bilden mit Säuren und     Al-          kalien    lösliche Salze, sind aber in. der Gegend  des     isoelektrischen    Punktes unlöslich.  



  Infolge ihrer kanonischen Natur besitzen  diese Kondensationsprodukte eine stark gerb  stoffällende und parallel damit auch eine stark  lederfüllende Wirkung. Diese Wirkung wird  durch     die    im allgemeinen beträchtlich. hohen       Molgewichte    und durch das hohe Äquivalent-           gewicht,    bezogen auf eine basische Gruppe,  verstärkt.. Weiterhin kann diese füllende und  gerbende Wirkung der bekannten Produkte  durch Abstumpfen der     Nachgerbeflotte    durch  vorsichtigen Zusatz von     Alkalien,    z. B.

   Ammo  niak,     Natriiunbikarbonat    usw., auf einen     pFl-          Wert        von    etwa 5-6,5 erhöht werden.  



  Die erfindungsgemäss beschriebenen Kon  densationsprodukte sind jedoch ebensowenig  Alleingerbstoffe wie die     im    Schweizer Patent  Nr. 323613 beanspruchten Produkte, das heisst  es lässt sich mit diesen Produkten allein nach  den in der     heutigenl'raxis    üblichen Methoden  kein Leder     handelsüblicher    Qualität erzeugen.  Dadurch     unterscheiden    sich diese Konden  sationsprodukte von den im Schweizer Patent       Nr.310254    beanspruchten Verbindungen, die  auch als Alleingerbstoffe verwendet werden  können.  



  Die     kationischen,        phenolischen    Konden  sationsprodukte besitzen     -unter        bestimmten    Be  dingungen mehr oder weniger stark     gelatine-          fällende        Wirkungen,    die allerdings bei weitem  nicht so stark     sind    wie z. B. die mit den  Produkten der deutschen Patente     Nrn.    872946       und    881347 erhaltenen     Ausfällungen.    Die     ge-          Iatinefällende    Wirkung ist vom Verhältnis der       phenolischen    GH-Gruppen bzw.

   Kerne zu den       aminisehen    Gruppen abhängig.  



  Auf Grund der beiden charakteristischen  Haupteigenschaften der genannten Konden  sationsprodukte: einerseits der mehr oder  weniger stark     gelatinefällenden        Wirkung    ver  bunden mit einem gewissen, schwach aus  geprägten     Gerbvermögen    (das bei     Gerbungen     in Alkohol stärker hervortritt), wodurch eine  gewisse     Verwandtschaft    zu den     kationischen     Gerbstoffen hergestellt wird und anderseits  der Befähigung,     anionische        Verbindungen,    wie  z: B.

   Gerbstoffe, Farbstoffe usw. zu fällen,  wodurch eine     Ähnlichkeit    zu den     Gerbstoff-          Fixiermitteln    gegeben- ist,     beruht    deren     hervor-          ragendeEigenschaft    als Nachgerbstoffe.  



  Demgegenüber fallen die in -der heutigen       Gerbereipraxis    benutzten     Gerbstoff-Fixier-          mittel,    die sämtlich     nichtphenolischer    Natur  sind, stark. ab. So haben z. B.

   Leder, die mit       Anilin-Chlorhydrat    oder Hexamethylen-         tetramin,    die heute in der Praxis am meisten  benutzten     Gerbstoff-Fixiermittel,    nachbehan  delt wurden, Dickenzunahmen von 6% (bei       Anwendung    von 20% Fixiermittel) gegenüber  einer Dickenzunahme von 20-25<B>%</B> bei Anwen  dung der gleichen Gewichtsmengen der be  schriebenen     kationisehen,        phenolischenKonden-          sationsprodukte.    Ein     weiterer    Vorzug gegen  über den bekannten     Gerbstoff-Fixiermitteln     liegt, wie erwähnt, in der Möglichkeit,

   durch       Abstumpfungen    auf einen in der Nähe des     iso-          elektrischen    Punktes liegenden PH-Wertes die  Flotten vollkommen zu erschöpfen. Dieses Ab  stumpfen kann bei     nichtphenolischen,        kationi-          schen    Fixiermitteln, wie z. B. beim Anilin  chlorhydrat, nicht durchgeführt werden, da  dieses dann in nichtgebundenes, flüchtiges  Anilin     -umgewandelt    würde     (Giftwirkung).     



  Die durch den     phenolischen    Charakter be  dingten schwach     gerberischen    Eigenschaften  gewährleisten ein gleichmässiges Eindringen  und Durchsetzen der Ledersubstanz, wobei un  gleichmässige     Durchgerbungen    ausgeglichen  werden. Sogenannte     Totgerbungen    und ähn  liche Verstopfungen der Ledersubstanz, wie  sie gerade von     nichtphenolisehen        Gerbstoff-          Fixiermitteln    bekannt sind, treten bei der  Anwendung der genannten Kondensationspro  dukte nicht auf.  



  Weiter wurde die überraschende Tatsache  gefunden, dass diese Kondensationsprodukte,  die selbst kein ausreichendes     Alleingerbver-          mögen    besitzen, die     kationischen    Gerbstoffe,  die     Eigengerbv        ermögen    besitzen, bis zu 50 und  mehr Prozent austauschen können, ohne dass  deren     Alleingerbvermögen    wesentlich beein  trächtigt wird. Solche Mischungen können  sowohl als vollwertige Alleingerbstoffe wie  auch als vorzügliche Nachgerbstoffe verwendet  werden. Durch Wahl der entsprechenden Men  gen der geeigneten Komponenten kann man  nach Wunsch die     Adstringenz    der Mischung  in weiten Grenzen verändern.  



  <I>Beispiel 1</I>  Ein Kondensationsprodukt aus Phenol,  Formaldehyd und     Dimethylamin,    gemäss der  deutschen Patentschrift Nr. 692252, Beispiel 1,      wird mit so viel Salzsäure in Lösung gebracht,  dass diese Lösung nach     Einstellung    auf eine  Konzentration von 25% (berechnet auf     Trok-          kensubstanz)    einen     pH-Wert    von etwa 3,5 auf  weist.  



  Mit diesem Produkt wird ein Ziegenleder,  das mit 25% Gewichtsteilen     Reingerbstoff        (Ge-          miseli    aus gleichen Gewichtsteilen     Quebracho     1:0,5     sulf.    und synthetischen Austauschgerb  stoffen) ausgegerbt worden ist, folgender  massen     nachgegerbt:    100 Gewichtsteile dieses  feuchten Leders, dessen Dicke vor der Nach  gerbung durch Messung an verschiedenen Stel  len genau ermittelt worden ist, werden in 200  Raumteilen     Wasser    gewalkt. Man gibt 20 Ge  wichtsteile der oben beschriebenen 25%igen  Lösung des basischen Kondensationsproduktes  in 3 Anteilen mit 30 Minuten Abstand hinzu  und lässt 2 Stunden walken.

   Nach dieser  Zeit beträgt der     pH-Wert    der Flotte etwa 4,3.  Nun stellt man durch vorsichtige Zugabe von  Ammoniak     (2,5%ig)    ein PH von 6,2 ein, walkt  nochmals 30 Minuten und entnimmt das Leder.  Durch Messung stellt man fest, dass das Leder  in der     Nachgerbung    eine Dickenzunahme von  25,7% erfahren hat. Ein zum Vergleich mit  20 Gewichtsteilen einer 25%igen     Reingerbstoff-          lösung    von     Quebracho   <B>(0,5:</B> 1,0     sulfiert)    nach  gegerbtes, genau so     vorgegerbtes    Leder zeigt  nach dieser     Nachgerbung    einen Dickenzuwachs  von 5%.

   Nach dem Auftrocknen erhält man  ein hellbraunes, volles, griffiges Leder von  guter Qualität, das wesentlich voller     als    das  Vergleichsleder ist.  



  <I>Beispiel 2</I>  Man stellt gemäss der deutschen Patent  schrift     Nr.692309    durch Kondensation von  Phenol, Formaldehyd und     Dimethylamin        N,N-          Dimethyl-p-oxybenzylamin    her. Dieses Pro  dukt wird nach Beispiel 3 der deutschen Pa  tentschrift     Nr.692252    mit Formaldehyd zu  einem Harz kondensiert, das mit Salzsäure in  Lösung gebracht wird. Diese Lösung wird auf  einen     Trockensubstanzgehalt    von 25<B>%</B> ein  gestellt.  



  Wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, ein  Ziegenleder mit 20 Gewichtsteilen der 25%igen    Lösung nachgegerbt und anschliessend bis auf       pg    5,9 abgestumpft, so erhält man ein Leder,  das in feuchtem Zustand gegenüber einem wie  in Beispiel 1 mit 5%     Reingerbstoff        Quebracho     (0,5 :1,0     sulfiert)    nachgegerbten Leder einen  Dickenzuwachs von 29,5% gegenüber 4,9%  aufweist. Nach dein Auftrocknen erhält man  ein sehr volles, griffiges, schönes, helles Leder  mit typisch  vegetabilischem  Charakter.  



       Beispiel   <I>3</I>  Man stelle sich nach Angaben der deut  schen Patentschrift     Nr.692252    ein Konden  sationsprodukt aus 1     Mol        4,4'-Dioxydiphenyl-          dimethy        lmethan    (hergestellt aus Phenol und  Aceton), 2     Mol        Dimethylamin    und 2     Mol          H.C0    her und löst das entstandene Harz in  verdünnter Salzsäure zu einer 25%igen Lö  sung.

   100 Gewichtsteile des in Beispiel 1  angewandten feuchten Ziegenleders werden  mit 20     Gewichtsteilen    der 25%igen Lösung in  der in Beispiel 1 beschriebenen Weise nachge  gerbt und auf     pH    6,4 abgestumpft. Die Dicken  zunahme in der     Nachgerbung    beträgt 25,2<B>%</B>.  Nach dem Auftrocknen erhält man ein sehr  schönes, volles Leder, das sich durch Fülle und  Griff vorteilhaft von einem mit 5 Gewichts  teilen     Reingerbstoff    in Form von     Quebracho     (0,5:1,0     sulfiert)    nachgegerbten, unterschei  det.  



  <I>Beispiel 4</I>  Ein nach Angaben der deutschen Patent  schrift Nr. 692252 aus     m-Kresol,    Formaldehyd  und     Morpholin    hergestelltes     basisches    Harz  wird in verdünnter Essigsäure zu einer  25%igen Lösung gelöst.  



  100 Gewichtsteile Ziegenleder wie in Bei  spiel 1 werden mit 20 Gewichtsteilen dieser  Lösung nachgegerbt und die Flotten dann auf  PH 6,0 abgestumpft. Die Dickenzunahme in  der     Nachgerbung    beträgt     27,3%.    Das fertige  Leder ist voll und     griffig    mit betont  vege  tabilischem  Charakter.  



  <I>Beispiel 5</I>  Nach Angaben der deutschen Patentschrift       Nr.    644708 stellt man sich ein basisches Kon  densationsprodukt aus     p-Cyclohexylphenol,    Di-           äthylamin    und Formaldehyd her, löst es mit  verdünnter Salzsäure und stellt die     Lösung        aitf     einen     Trockensubstanzgehalt    von 25% ein.  



  100 Gewichtsteile des in Beispiel 1 ver  wendeten feuchten Ziegenleders werden in der       dort    beschriebenen Weise mit 20 Gewichts  teilen dieser Lösung nachgegerbt und die  Flotte zum Schluss auf ein     pn    von 6,4 gebracht.  



  Das so nachgegerbte Leder weist eine  Dickenzunahme von 30,7% auf, ist voll und hat  einen schönen schmalzigen Griff.  



       Beispiel   <I>6</I>  Man stellt sich nach den Angaben von       Koebner    (Zeitschrift für angewandte Chemie  46 [1933], Seite 251)     aus        p-Kresol    und Form  aldehyd     2,2'-Dioxy-5,5'-dimethyl-diphenyl-          methan    her. 22,8 Gewichtsteile dieser Ver  bindung werden mit 23,4 Gewichtsteilen einer       38,6%igen        Dimethylaminlösung    verrührt und  langsam bei 60  20 Raumteile 30%iger Form  aldehydlösung     zugetropft.    Dann kondensiert  man etwa 21/2 -Stunden bei 100 .

   Man gibt  nach dem     Abkühlen    25 Gewichtsteile     Salzsäure     (1 :1 verdünnt) hinzu und stellt durch Zu  gabe von Wasser auf eine Konzentration von  <B>25%</B> ein. 100     Gewichtsteile    feuchten, ostindi  schen     Bastardleders    werden mit 10 Gewichts  teilen der     genannten    25%igen Lösung in 300  Raumteilen Flotte in der in Beispiel 1 be  schriebenen     Weise    nachgegerbt, wobei die       Gerbflotte        zum    Schluss bis auf     pn    6,1     abge-          stiunpft    wird.

   Das     aufgetrocknete    Leder hat  eine schöne helle Farbe, einen vollen Griff und  einen schönen Oberflächenglanz. Die Dicken  zunahme in der     Nachgerbung,    gemessen in  trockenem     Zustand    und bezogen auf die Dicke  des trockenen, nicht nachgegerbten Bastard  leders, beträgt     25,4%.    Ein zum Vergleich mit  dem in der     Schweizer    Patentschrift Nr. 319943,  Beispiel 1a, beschriebenen Nachgerbstoff (10       Gewiehtsteile    einer 25%igen Lösung) nach  gegerbtes     Bastardleder    zeigt eine Dickenzu  nahme von 28%.

   _  In ähnlicher Weise kann man mit einem  aus 22,8 Gewichtsteilen     2,2'-Dioxy-5,5'-di-          methyldiphenylmethan,    erhalten aus     p-Kresol          und    Formaldehyd,     13-Gewichtsteilen    Äthanol-         amin        imcl    20     Gewichtsteilen    30%iger Form  aldehydlösung hergestellten und mit Salzsäure  in Wasser gelösten     Kondensationsproduktes          nachgerben.    Das erhaltene Leder hat ähnliche  Fülle und ähnlichen Griff.  



       Beispiel     10 Gewichtsteile einer nach     Koebner    (Zeit  schrift für angewandte Chemie 46 [1933],  S. 251) aus     p-Kresol    und Formaldehyd herge  stellten     Dreikernverbindung    werden mit 5,2  Gewichtsteilen einer     38,6%igen        Dimethylamin-          lösung        und    5,7 Gewichtsteilen 30%iger Form  aldehydlösung 11/2 Stunden bei 80-100  kon  densiert.

   Das Reaktionsprodukt wird mit Salz  säure in     Lösung    gebracht und auf eine     Kon-          zentration        von        25%        eingestellt.     



  Mit 10 Gewichtsteilen dieser Lösung gerbt  man in der in Beispiel 6 beschriebenen Weise  100     Gewiehtsteile    feuchtes ostindisches Ba  stardleder nach. Man erhält gegenüber einem  nicht nachgegerbten     Bastardleder    wesentlich  volleres und griffigeres Leder.  



  In ähnlicher     Weise    kann man mit einem  aus 24,8 Gewichtsteilen derselben Dreikern  verbindung, 13 Gewichtsteilen     Äthanolamin     und 20 Gewichtsteilen 30%iger Formaldehyd  lösung hergestellten und in Salzsäure gelösten  Kondensationsprodukt     nachgerben.    Das erhal  tene Leder ist noch etwas voller als das im  vorigen Absatz beschriebene.  



  <I>Beispiel 8</I>  Man stellt sieh durch saure Kondensation  von 100 Gewichtsteilen technischen     Phenol-          Kresolgemisch    mit 50 Gewichtsteilen Form  aldehyd     30%ig    einen     Novolack    her. 100 Ge  wichtsteile dieses trockenen     Novolackes    werden  in 100 Raumteilen     5n-Natronlauge    gelöst und  dann nacheinander mit 35 Gewichtsteilen       Äthanolamin    und 50 Gewichtsteilen 30%iger       Formaldehydlösung    versetzt. Nachdem die       exotherme    Reaktion beendet ist, erhitzt man  noch 2 Stunden auf 100 .

   Man giesst das  Reaktionsgemisch in überschüssige halbkon  zentrierte Salzsäure, trennt das ausgeschie  dene Harz ab und befreit es durch     Auskneten     weitgehend von der Mutterlauge. Man stellt      sich von diesem Harz eine Lösung mit einem       Trockensubstanzgehalt    von 10% her. Gerbt  man 100 Gewichtsteile feuchtes ostindisches       Bastardleder    mit 25 Gewichtsteilen dieser Lö  sung nach und stumpft anschliessend auf     pH    5,9  ab, so erhält man ein Leder, das wesentlich  voller und griffiger als     ein,    nicht nach  gegerbtes Vergleichsleder ist.  



  <I>Beispiel 9</I>  10 Gewichtsteile der in Beispiel 4 dieser  Anmeldung verwendeten Lösung des basi  schen     m-Kresolharzes    werden mit 10 Gewichts  teilen der Lösung eines basischen     Dioxy-          diphenylsulfonharzes    in werd.     HCl    (Trocken  substanzgehalt 25%), wie es nach dem Schwei  zer Patent     Nr.319943,    Beispiel     1a,    erhalten  wird, gemischt. Man gerbt 100     Gewichtsteile     feuchtes Ziegenleder, hergestellt wie in Bei  spiel 1 beschrieben, mit 12 Gewichtsteilen die  ses     Nachgerbstoffgemisches    nach     und    stumpft  zum Schluss bis auf     pg    6,0 ab.

   Nach dem  Auftrocknen erhält man ein sehr volles Leder  von schönem Oberflächenglanz und angeneh  mem Griff. Ein zum Vergleich mit 3 Ge  wichtsteilen Renngerbstoff     Sumachextrakt     nachgegerbtes Leder aus derselben Haut ist  wesentlich weniger voll.  



  Ein ähnliches Resultat erhält man,     wenn     man wie in Beispiel 6 ostindisches Bastard  leder mit dem oben beschriebenen     Nachgerb-          stoffgemisch    nachbehandelt.  



  <I>Beispiel 10</I>  Man stellt durch Mischen gleicher Ge  wichtsteile der     25%igen        Lösung    des in Bei  spiel 5 beschriebenen basischen Harzes mit der  25%igen Lösung eines aus     Resorein,        Ammo>          niumchlorid    und Formaldehyd auf übliche  Weise erhaltenen Gerbstoffes ein     Nachgerb-          stoffgemiseh    her.  



  100     Gewichtsteile        vegetabilisch-synthetisch          vorgegerbten    Ziegenleders werden mit 12 Ge  wichtsteilen dieses Nachgerbstoffes behandelt.  Man stumpft bis gegen     pA    6 ab und erhält ein  schönes volles Leder von ähnlichem Charak  ter wie im Beispiel 9. Die Dickenzunahme in  der     Nachgerbung    beträgt 21%.

      Ein ähnliches Leder erhält man durch       Nachgerben    mit einem Gemisch aus 70 Ge  wichtsteilen der 25%igen     Lösung    des in Bei  spiel 6 Absatz 1     beschriebenenbasischenHarzes     mit 30     Gewichtsteilen    einer     25%igen.    Lösung  des in Beispiel 10     verwendeten        Resorcingerb-          stoffes.     



  <I>Beispiel 11</I>  100 Gewichtsteile nicht     neutralisiertes     Chromkalbleder, das nach dem üblichen Ver  fahren mit 3     Gewichtsteilen        Chromoxyd    in  Form eines handelsüblichen     gerbfertigen        3wer-          tigen    basischen Chromsalzes ausgegerbt wor  den ist, werden in etwa 200 Raumteilen Was  ser mit 8     Gewichtsteilen    der in     Beispiel    9 ver  wendeten 25%igen     Nächgerbstofflösung    nach  gegerbt, indem man die 1 :

   2 verdünnte Lösung  in 2 Anteilen mit 10 Minuten Abstand zugibt,  30 Minuten walkt und dann durch langsame       und    gleichmässige Zugabe von<B>1:</B> 10     verdünn-          ten        technischen    Ammoniak den     pH-Wert    der  Flotte bis auf etwa 6,0 erhöht. Nach 10 Mi  nuten werden die Leder entnommen, kurz ge  spült und wie üblich fertiggestellt.  



  In gleicher Weise kann man mit den in den  Beispielen 1-10 genannten Nachgerbstoffen  und     -gemischen    Chromleder     nachgerben:     Die erhaltenen Leder sind deutlich voller  als nicht nachgegerbte Chromleder; sie haben  eine gute Narbenfestigkeit und lassen sich gut  färben, ohne dass der  Chromcharakter  wie  bei typischen     Semiehromledern    stärker ver  ändert wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Leder, da durch gekennzeichnet, dass man zum Nach gerben mehrkernige, kationische, zumindest in Form ihrer Salze in Wasser lösliche Kon- densationsprodukte, die eine gelatinefällende Wirkung, aber für die Alleingerbung nicht ausreichende Gerbwirkung besitzen,
    durch Kondensation von 1wertigen Phenolen oder von einen überwiegenden Gehalt an einwer tigen Phenolen enthaltenden Phenolgemischen mit primären oder sekundären Aminen und Carbonylverbindungen, erhalten wurden und pro phenolische Hydroxylgruppe je ein basi sches Stickstoffatom im Molekül enthalten; verwendet.
    UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, - dadurch gekennzeichnet, dass man die Kondensations- produkte bei einem pl, von 3-4,5 zum Nach gerben verwendet und gegen Ende der Nach gerbung zur Erschöpfung der Gerbstofflösimg auf einen pH-Wert von 5-7 abstumpft.
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