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Verfahren zum Gerben mit Chromsalzen mehrbasiseher aromatischer Säuren.
Zur Chromgerbung im Einbadverfahren werden bisher Chromsalze von anorganischen Säuren oder aliphatischen Säuren, wie Ameisensäure und Oxalsäure verwendet. Auch Zusatz von Fettsäurederivaten (Türkischrotölen) bei der Gerbung ist bekannt.
Um Leder von bestimmten Eigenschaften, beispielsweise grosser Fülle zu erhalten, wird die Chromgerbung vielfach auch in Verbindung mit vegetabilischen oder synthetischen Gerbstoffen vorgenommen.
Es wurde nun gefunden, dass man auch ohne Mitverwendung von andern Gerbstoffen besonders volle Chromleder erzielen kann, wenn man Blössen mit Chromsalzen von mehrbasisehen, nichtgerbenden aromatischen Säuren in bekannter Weise behandelt. Als hiezu geeignete Säuren seien beispielsweise Phthalsäuren und Naphthalindisulfonsäuren sowie ihre Substitutionsprodukte genannt. Die Chromsalze dieser Säuren können je nach der Art der benutzten mehrbasischen organischen Säure, z. B. durch Umsetzung ihrer Alkalisalze mit neutralem oder basischem Chromsulfat erhalten werden. Auch kann in manchen Fällen so verfahren werden, dass man Blössen mit der einen Komponente vor-und mit der andern nachbehandelt und die Behandlung gegebenenfalls wiederholt.
Die Gerbung geht einfach und rasch vonstatten. Es können den Blössen, sofern dies erwünscht ist, leicht 10% Chromoxyd (auf das fertige Leder bezogen) in Verbindung mit der entsprechenden Menge aromatischer Säuren einverleibt werden. So kann z. B. beim Gerben in kurzer Flotte eine
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Weise volle Leder erhalten kann. Pickeln, Abstumpfen am Schluss der Gerbung oder Entsäuern vor dem Färben erübrigt sich bei geeigneter Basizität der Flotte, besonders bei Verwendung von Chromsalzen schwacher aromatischer Säuren.
In entsprechender Weise können auch in üblicher Weise, z. B. vegetabilisch gegerbte Leder, zur Erzielung besonderer Effekte naehgegerbt werden.
Man hat bereits vorgeschlagen, Salze aus selbst gerbend wirkenden Kondensationsprodukten, die zwei Sulfogruppen im Molekül enthalten, und selbst gerbenden Metallverbindungen als Gerbstoffe zu verwenden. Demgegenüber werden bei dem neuen Verfahren Chromsalze mehrbasiseher aromatischer Säuren verwendet, die selbst in saurer Lösung nicht gerbend wirken. Die neuen Gerbstoffe bewirken rasche und gleichmässige Durchgerbung und führen zu Ledern von ausgezeichneter Fiille.
Beispiel 1 : 222 Teile Phthalsäureanhydrid werden unter Zusatz von 120 Teilen Natriumhydroxyd in Wasser gelöst und gegen Lackmus neutral eingestellt, worauf man der Lösung 450-500 Teile
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ein und behandelt sie in üblicher Weise im Einbadgerbverfahren. Zur Erzielung der Koehgare setzt man der Gerbbrühe gegen Ende der Gerbung nötigenfalls etwas Soda zu.
Beispiel 2 : 304 Teile Tetrachlorphthalsäure werden unter Zusatz von 80 Teilen Natriumhydroxyd in Wasser gelöst und die Lösung gegen Lackmus neutral eingestellt. Danach setzt man eine Lösung von basischem Chromsulfat (Cr (OH) S04) entsprechend 76 Teilen Cr203 hinzu.
Mit der so erhaltenen Gerbbrühe behandelt man entkälkte, nicht gepickelte Blössen.
Es wird ein kochgares Leder erhalten, ohne dass ein Abstumpfen der Gerbbrühe mit Soda notwendig ist.
Beispiel 3 : Entkalkte und gebeizte Kalbsblössen werden in kurzer Flotte (60% des Blössengewiehts) mit einer Lösung aus 276 Teilen 1-Nitronaphthalin-3. 8-disulfonsaurem Natrium und einer Lösung von basischem Chromsulfat (Cr (OH) S04) entsprechend 76 Teilen Croc3 ausgegerbt.
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