AT85687B - Verfahren zur Herstellung von Leder mittels Eisensalzen. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Leder mittels Eisensalzen.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Herstellung von Leder mittels Eisensalzen. Nach dem Verfahren der Stammpatentschrift Nr. 85686 verwendet man Eisensalze zur Herstellung von Leder derart, dass man auf die Häute Aldehyde, vorzugsweise Formaldehyd, und Eisensalze, vorzugsweise basisches Eisenchlorid, einwirken lässt. Diese EisenAldehydgerbung kann auch noch kombiniert werden mit einer Behandlung der Häute mit neutralisierenden oder eisenfallenden Stoffen, wie Ammoniak, Alkalien, alkalischen Salzen oder mit Phenolen, Naphtolen, organischen Carbonsäuren, vegetabilischen Gerbstoffen oder mit Seifen, Sulfiden, Polysulfide o. dgl. Es wurde nun gefunden, dass man die Vorteile der mit einer Aldehydgerbung verbundenen Eisengerbung auch erzielt, wenn man die Aldehydgerbung gleichzeitig mit der nach der Metallgerbung folgenden Neutralisierung des Leders oder auch nachher stattfinden lässt. Wenn man die Aldehydgerbung gleichzeitig mit der Neutralisierung vornimmt, so entsteht dadurch noch der weitere Vorteil, dass das sonst noch eintretende Narbenziehen vermieden und ein besonders feiner, zarter und sehr zäher Narben erhalten wird. Zur Ausführung des Verfahrens verwendet man beispielsweise 2% Formaldehyd gleichzeitig bei dem Neutralisieren mittels r bis g''/Soda, je nach der mehr oder weniger starken Gerbung. Ferner haben sich Vorteile ergeben, wenn man mit verschiedenen Metallsalzen gerbt. Man erhält dabei Lederarten mit neuen Eigenschaften. Während z. B. gewöhnliches Eisen- EMI1.1 und schwerer ist als gewöhnliches Chromleder. Die deutsche Patentschrift Nr. 272678 (Evler) beschreibt ein Gerbverfahren mittels einer Emulsion, die aus Formaldehyd, einem Fett oder Öl und Magnesiumsilikat besteht. Es ist dort noch angegeben, dass diese Gerbung mit irgendeiner anderen Gerbung oder einer Färbung, die vorher oder nachher erfolgt, kombiniert werden kann. Beim Vergleich dieser beiden Erfindungen ist zunächst zu berücksichtigen, dass das, was für eine Kombination mit irgendeiner anderen Gerbung oder einer Färbung" gilt, noch nicht ohne weiteres auf die Eisengerbung übertragen werden kann, wei die Eisengerbung mehr und ganz andere Schwierigkeiten bereitet als eine beliebige andere Gerbung. Es lässt sich nie voraussagen, ob und welche Erfolge diese oder jene Gerbermassnahme auf dem Gebiete der Eisengerbung auslösen wird. Abgesehen davon, zeigt aber auch die Aldehydgerbung nach erfolgter Vorgerbung im Rahmen des vorliegenden Gesamtverfahrens neue über ihre bisher bekannte Wirkung hinausreichende technische Effekte, wie nachstehend dargelegt wird. Eine mit basischen Eisensalzen gegerbte Blösse reagiert sauer. Bringt man sie mit einer Formaldehydlösung zusammen, so wird der Gerbeffekt erhöht. Die richtige Wirkung des Formaldehyds tritt aber erst ein, wenn man der Erfindung gemäss vor oder gleichzeitig <Desc/Clms Page number 2> EMI2.1 das Leder neutralisiert und schliesslich alkalisch macht. Wenn man gleichzeitig oder wenigstens gleich nach dem Aldehydzusatz neutralisiert, so wird, wie oben angegeben ist, ein besonders feiner, zarter und sehr zäher Narben erhalten, Man braucht dann dabei mit dem Sodazusatz gar nicht besonders vorsichtig zu sein, wie man es z. B. bei der Chromgerbung gewöhnt ist. Das ist an sich schon ein ganz besonderer Vorteil, weil bei den bekannten Verfahren unvorsichtige Neutralisierung sehr leicht das gefürchtete Narbenziehen mit sich bringt. Das neue Verfahren bringt aber noch den weiteren Vorteil, dass ein Überschuss an Soda die Hautfaser aufgehen lässt, was am fertigen Leder durch eine besondere Fülle zum Ausdruck kommt. Dermassen hergestelltes Leder ist voller als solches, bei welchem die Aldehydgerbung der Eisengerbung vorausgeht. Legt man auf die Narbenbildung keinen so grossen Wert,. so kann man auch zuerst mit Soda neutralisieren und alkalisch machen und dann erst den Formaldehyd zusetzen. Es ist selbstverständlich, dass man den Überschuss an Soda und Formaldehyd nach eingetretener Gerbung herauswäscht, was nach bekannten Methoden mit Wasser, nötigenfalls unter Zusatz von Ammoniaksalzen, ausgeführt werden kann.
Claims (1)
- Was die Durchführung des neuen Verfahrens mit verschiedenen Metallsalzen gemäss Anspruch 2 der vorliegenden Erfindung betrifft, so ist es an sich wohl bekannt, bei der Metallsalzgerbung Eisen-und Chromsalze gemeinsam zu verwenden. Ein kombiniertes Chromeisenleder ist schon schwerer als das übliche Chromleder und zeigt gegenüber gewöhnlichem Eisenleder beim Kochen in Wasser Kochbeständigkeit.Die besondere Fülle erlangt solches'Leder aber erst durch die Kombination mit der Formaldehydgerbung, und zwar in besonders ausgeprägtem Masse, wenn man in der oben beschriebenen Weise die Aldehydgerbung erst nach der Eisen-Chromgerbung stattfinden lässt, und zwar entweder gleichzeitig oder nach der Behandlung des Leders mit neutralisierenden Stoffen. Die für das reine Eisenleder beschriebene günstige Einwirkung des Formaldehyds auf den Narben macht sich dann auch hier in gleicher Weise geltend, wozu noch der eben angegebene neue Effekt hinzutritt.Ganz allgemein kann gesagt werden, dass die Formaldehydgerbung an sich auf ziemlich eng begrenzte Bedingungen beschränkt ist und deshalb leicht misslingt, was in der gerberischen Praxis allgemein bekannt ist. Die Gefahren der Formaldehydgerbung sind so gross, dass die meisten Gerber nur sehr ungern von ihr Gebrauch machen. Die beschriebene Kombination mit der Eisengerbung bzw. Eisen-Chromgerbung ist aber ein sehr leicht durch- führbares und bequemes technisches Verfahren.PATENT-ANSPRÜCHE : I, Verfahren zur Herstellung von Leder mittels Eisensalzen, kombiniert gemäss Stamm- patent Nr. 85686 mit einer Aldehydgerbung und mit einer Behandlung der Blössen mit neutralisierenden'oder eisenfällenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aldehyd- gerbung erst nach der Metallsalzgerbung stattfindet, und zwar entweder gleichzeitig oder nach der Behandlung des Leders mit neutralisierenden Stoffen.2. Verfahren zur Herstellung von Leder mittels Eisensalzen nach Stammpatent Nr. 85686 oder nach Anspruch 1J dadurch gekennzeichnet, dass man ausser Eisensalzen noch andere Metallsalze anwendet,
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