AT85686B - Verfahren zur Herstellung von Eisenleder. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Eisenleder.

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  Verfahren zur Herstellung von Eisenleder. 



   Schon im vergangenen Jahrhundert hat Knapp die Herstellung von Leder durch Gerben mittels basischem Eisensulfat versucht. Nach den Ausführungen Farions in seinem Buch "Neuere Gerbemethoden und   Gerbetheorien" 1915,   Seite 134 und 135 kam dem Knappschen Gerbesalz die Formel Fe (OH)   S04   zu. Er erhielt jedoch damit ein ganz unbrauchbares Leder, weil der Gerbstoff auf der   Hautfaser in   Form einer zwar amorphen, aber spröden und leicht zerreiblichen Masse zurückblieb. Knapp verglich die eisengare Hautfaser mit dem Docht einer Stearinkerze, der mit der Kerze bricht, wenn sie entzweigeht. 



   Es hat seither nicht an Versuchen gefehlt, mit Hilfe von Eisenoxydsalzen zu gerben. 



  Dabei zeigten sich aber bis jetzt gewisse Schwierigkeiten, welche die Herstellung brauchbaren Eisenleders verhinderten. Verwendete man zu saure Salze, so ging wohl die Gerbung ohne weiteres durch die Blösse durch, aber das Leder war im Licht und im Wasser nicht beständig und wurde spröde und narbenbrüchig. Verwendete man basische Salze, so gerbten nur die äusseren Schichten, während die inneren notgar wurden, und auch in diesem Falle wurde der Narben brüchig. 



   Es wurde nun gefunden, dass man ein wasser-und lichtbeständiges, nicht narbenbrüchiges Eisenleder, das noch durch einen weiteren gleich zu erörternden Vorteil ausgezeichnet ist, erzeugen kann, wenn man die Gerbung mit basischem Eisenchlorid ausführt und vorher oder daneben auch mit Aldehyden, z. B. Formaldehyd, gerbt. 



   Die bisher bekannten und im Gebrauch befindlichen mineralgaren Leder, welche entweder mit Aluminium-oder mit Chromsalzen hergestellt sind, haben die Eigenschaft, dass sie neben den betreffenden Metalloxyden noch Reste der Säuren enthalten. Sie sind Verbindungen der Haut mit basischen Metallsalzen, z. B. enthält Chromleder 3 bis 10% Säure, siehe   Jettmar, Handbuch   der   Chromgerbung'19I2, Seite 115.   Die Folge dieses Säuregehaltes ist, dass   golche   Leder schlecht verwendbar sind, wenn sie mit Metallen in Berührung kommen sollten, da die Metalle sich dabei oxydieren. 



   Es wurde nun die auffallende Tatsache gefunden, dass basisches Eisenchlorid in Gegenwart von Haut und Wasser vollständig dissoziiert, wobei das Eisen mit der Haut sich verbindet, und dass auf diese Weise vollständig säurefreies Leder entsteht. Trocknet man aber derartig mit Eisenhydroxyd imprägnierte Blösse, so schrumpft sie hart zusammen und gibt kein technisch brauchbares Leder. Ein solches entsteht jedoch, wenn man gemäss der vorliegenden Erfindung vor oder während der Behandlung mit Eisenchlorid eine Gerbung mit Formaldehyd vornimmt. In dieser Weise z. B, aus Schaffellen hergestelltes Leder kann als vollwertiger Ersatz für Sämischleder gelten. 



   Bei der Gerbung mit basischem Eisenchlorid und Aldehyd entsteht also ein neutrales Eisenleder, das auch als Sattler-und Sohlleder verwendet werden kann, da Eisenteile in Verbindung mit diesem Leder nicht rosten. Verwendet man statt Eisenchlorid etwa Eisensulfat, so entsteht derart neutrales Leder nicht. 



     ,   Das zu verwendende Eisenchlorid kann mehr oder weniger basisch sein. Durch die Kombination mit Aldehyd ist es möglich, jede gewünschte Menge Eisenoxyd bis zu   30%   und mehr der Haut einzuverleiben, ohne dass das Leder wesentlich an Fläche verliert, indem man abwechslungsweise das Eisensalz wirken lässt und dann mit Ammoniak, Alkalien oder 

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 alkalischen Salzen neutralisiert. Man kann so Leder von verschiedener Weichheit oder Härte bis zum Sohlleder herstellen, und das eisengare Sohlleder hat z. B. vor dem chromgaren Sohlleder den Vorteil, dass es im nassen Zustand nicht   schlüpfrig   wird und den Träger der Stiefel nicht zu Fall bringt, wie das Chromsohlleder. 



   Beispiel : 100 Teile Blössen walkt man i bis 2 Stunden mit 200 Teilen Wasser, 5 Teilen   zj. o"/oige Formaldehydiösung,   2 Teilen Natriumbikarbonat. Dann wird mit Wasser ausgewaschen und mit zwei Drittel basischem Eisenchlorid in Gaben von 10 bis   20%   gegerbt, bis die gewünschte Menge Eisen von der Haut aufgenommen ist. Sobald jeweils kein Eisen mehr aus der Lösung in die Blösse geht, wird mit Soda neutralisiert. 
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 aromatische Carbonsäuren und vegetabilische Gerbstoffe verbinden, wodurch eine grosse Mannigfaltigkeit der zu erzeugenden Ledersorten möglich ist. 



   Auch noch durch andere Stoffe, welche mit Eisen unlösliche Verbindungen geben, können die Eigenschaften dieses Eisenleders verschieden gestaltet werden, z. B. durch Seifen, oder man kann mit Hilfe von Sulfiden und Polsufiden Schwefel einlagern. 
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 wärtigen Mangel an Chromsalzen und vegetabilischen Gerbstoffen zukommt, ist offensichtlich gross. 



   Es ist bereits bekannt, einer Gerbung mit basischen Eisensalzen eine Behandlung mit neutralen oder basischen Alkalisalzen folgen zu lassen, sowie Stoffe, wie z. B. Phenol bei der Eisengerbung mitzubenutzen, und endlich ist auch schon darauf hingewiesen worden, dass sich durch die Kombination der Eisengerbung mit anderen bekannten Gerbverfahren weitere Wirkungen erreichen lassen. 



   Völlig neu ist jedoch die Tatsache, dass man durch Kombination der Formaldehydgerbung mit basischem Eisenchlorid ein Leder bekommt, welches die bisherigen Fehler des Eisenleders nicht zeigt, und dass man dabei insbesondere auch ein absolut säurefreies Leder bekommen kann. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von Eisenleder, dadurch gekennzeichnet, dass man mit basischem Eisenchlorid und vorher oder gleichzeitig auch mit Aldehyd, vorzugsweise Formal dehyd, gerbt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung von Eisenleder, gekennzeichnet durch die Kombination der Eisen-Aldehydgerbung gemäss Anspruch 1 mit einer Behandlung der Blössen mit eisen- fällenden Stoffen wie Ammoniak, Alkalien, alkalischen Salzen oder Phenolen, Naphtolen, organischen Carbonsäuren, vegetabilischen Gerbstoffen oder Seifen, Sulfiden, Polysulfide u. dgl.
AT85686D 1916-01-28 1916-08-10 Verfahren zur Herstellung von Eisenleder. AT85686B (de)

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