DE1225809B - Gerbverfahren - Google Patents

Gerbverfahren

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DE1225809B
DE1225809B DEF38792A DEF0038792A DE1225809B DE 1225809 B DE1225809 B DE 1225809B DE F38792 A DEF38792 A DE F38792A DE F0038792 A DEF0038792 A DE F0038792A DE 1225809 B DE1225809 B DE 1225809B
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DE
Germany
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tanning
chromium
iii
dolomite
parts
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DEF38792A
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Dr Kurt Faber
Dr Herbert Knopf
Dr Gustav Mauthe
Dr Heinrich Spahrkaes
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning
    • C14C3/06Mineral tanning using chromium compounds

Description

  • Gerbverfahren Die vorliegende Erfindung betrifft Gerbverfahren mit Chrom(III)-salzen unter Verwendung von säurebindenden Stoffen; erfindungsgemäß wird hierbei als säurebindender Stoff Dolomit verwendet, gegebenenfalls in Kombination mit anderen säurebindenden Stoffen.
  • Das Mengenverhältnis zwischen Chrom(III)-salzen und Dolomit kann in weiten Grenzen schwanken; geeignete Mengenverhältnisse lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln, im allgemeinen richtet sich die anzuwendende Menge Dolomit nach der Basizität der eingesetzten Chrom(III)-salze, nach der Basizität, zu der die Chrom(III)-salze geführt werden sollen, und nach der Menge gegebenenfalls mitverwendeter anderer säurebindender Stoffe.
  • Während die üblicherweise beim Gerben mit Chrom(III)-salzen verwendeten säurebindenden Stoffe, wie Natriumcarbonat und Natriumbicarbonat, die sich aus den angewandten Chrom(III)-salzen durch Hydrolyse bildenden Säuren sofort neutralisieren, reagiert Dolomit mit diesen Säuren nur allmählich im Verlauf mehrerer Stunden. Dieser Unterschied ist von wesentlicher Bedeutung. Bei Verwendung der herkömmlichen, sich sofort auswirkenden säurebindenden Stoffe besteht nämlich leicht die Gefahr; däß sich- an den Stellen; an denen diese Stoffe in die Gerbbrühe eingebracht werden, Chromverbindungen bilden, die eine zu hohe Basizität besitzen und sogar Ausfällungen ergeben, welche nicht wieder in Lösung zu bringen sind. Man versucht zwar, dieser Gefahr dadurch zu begegnen, daß man die erforderliche Menge an herkömmlichen säurebindenden Stoffen in gelöster Form den Gerbbrühen während des Gerbens über einen längeren Zeitraum stufenweise oder kontinuierlich zusetzt, man muß dazu jedoch für den jeweiligen Fall spezielle Dosierungsvorschriften ausarbeiten und dann auch darum besorgt sein, daß sie eingehalten werden.
  • Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Dolomit wird nun das Gerbverfahren mit Chrom(III)-salzen außerordentlich vereinfacht. Die vorgesehene Menge an Dolomit kann jetzt bereits zu Beginn des Gerbens in einem einzigen Ansatz angewandt werden, da dank der nur allmählich eintretenden Bindung der durch Hydrolyse entstehenden Säuren keine Chromverbindungen entstehen können, die eine zu hohe Basizität besitzen und zu Ausfällungen führen würden. Leder von hervorragender Beschaffenheit lassen sich bei Verwendung von Dolomit selbst dann mit Sicherheit herstellen, wenn die Chrom(III)-salze zwecks hoher Chromausnutzung zu hohen Basizitäten geführt werden. Vorteilhafterweise führt man das erfindungsgemäße Gerbverfahren mit solchen Chrom(III)-salzen durch, denen bereits im Zuge ihrer Herstellung der Dolomit beigemischt ist.
  • Als Chrom(III)-salze können die verschiedenartigsten Verbindungen, die für Gerbverfahren in Betracht kommen, verwendet werden, beispielsweise Chromsulfat, basische Chromsulfate, maskierte Chromsalze, Mischungen aus basischen Chromsulfaten und Neutralsalzen, wie Natriumsulfat, sowie Umsetzungsprodukte von Verbindungen des sechswertigen Chroms mit Reduktionsmitteln, wie sie unter anderem aus Ulhnanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, 11. Band, S. 604 bis 607, bekannt sind.
  • An Stelle von Dolomit allein kann man bei der Gerbung mit Chrom(III)-salzen auch Mischungen aus Dolomit und herkömmlichen Abstumpfungsmitteln verwenden; man erzielt auf diese Weise eine Beschleunigung der Säurebindung.
  • Bemerkt sei noch, daß die Vorteile, die bei Verwendung von Dolomit erzielt werden, bei Verwendung einer Mischung aus dem Dolomit entsprechenden Mengen an Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat nicht auftreten.
  • Aus der deutschen Patentschrift 339 418 ist es bereits bekannt, bei der Gerbung von Blößen mittels Eisenalaun Magnesit zu verwenden. Bekanntlich verläuft die Gerbung mittels Eisensulfaten bei wesentlich niedrigerem pH-Wert als die Gerbung mit Chrom(III)-sulfaten. Die nach Beispiel 1 der deutschen Patentschrift 339 418 gegerbten Blößen sind unbrauchbar. Schon aus diesem Grunde hat eine übertragung der Anwendung von Magnesit von der Eisenalaungerbung auf die Gerbung mit Chrom(III)-sulfaten und noch weit mehr die Anwendung von Dolomit an Stelle von Magnesit in der Chromgerbung für den Fachmann ferngelegen. Im übrigen zeigt die Erfahrung, daß Magnesit die Gerbbrühe der Chromgerbung völlig unzureichend abstumpft. Der pH-Wert nach 7stündiger Gerbung liegt unterhalb 3,2 und ist damit für die Erfordernisse der Praxis untragbar, Die erhältlichen Leder sind nicht brauchbar. Beginnt man statt dessen die Gerbung mit Mischungen aus pulverförmigem Chrom(III)-sulfat und der erforderlichen Menge an bekannten, schnell reagierenden Abstumpfungsmitteln, wie Soda, Bicarbonat, Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat, so treten Chromoxydausfällungen auf.
  • Überraschenderweise ergibt demgegenüber die erfindungsgemäße Anwendung von Dolomit eine dem Chromgerbprozeß ideal angepaßte Abstumpfung, welche zunächst langsam einsetzt und im Verlaufe des Gerbvorganges stetig zunimmt. Die auf diesem Wege erhältlichen Leder besitzen vorzügliche Eigenschaften, was nach dem Verhalten von Magnesit oder anderen Abstumpfungsmitteln nicht erwartet werden konnte.
  • Die in den nachfolgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
  • - Beispiel 1 100 Teile pulverförmiges Chrom(III)-sulfat mit einem Gehalt an 26% Cr203, 27% S03, 23% Na2S04, Rest H20 und 16 Teile gemahlener Dolomit mit einem Gehalt an 30,6% CaO und 21,5% MgO werden miteinander vermischt. 100 Teile einer gepickelten Kalbsblöße werden dann mit 13 Teilen dieser Mischung und 70 Teilen Wasser im Gerbfaß 8 Stunden gewalkt. Die Anfangstemperatur beträgt hierbei 20° C und die Endtemperatur 40° C. Die erhaltenen Leder sind kochgar. Beispiel 2 100 Teile des im Beispiel 1 angeführten pulverförmigen Chrom(III)-sulfats werden mit 8 Teilen gemahlenem Dolomit und 14 Teilen Natriumbicarbonat vermischt. 100 Teile einer gepickelten Kalbsblöße werden dann mit 14 Teilen dieser Mischung und 70 Teilen Wasser im Gerbfaß 6 Stunden gewalkt. Die Anfangstemperatur beträgt hierbei 20° C und die Endtemperatur 40° C. Die erhaltenen Leder sind kochgar.
  • Beispiel 3 100 Teile eines Acetatogruppen enthaltenden Chrom(III)-sulfats mit einem Gehalt an 26,3% ' Cr203, 26,3 % S03, 23,1% Na2S04, 5% CH3COOH und 19,3 % H20, das nach den Angaben der bekanntgemachten Unterlagen des belgischen Patents 609 653 hergestellt ist, werden mit 24 Teilen gemahlenem Dolomit vermischt. 100 Teile einer gepickelten Kalbsblöße werden dann mit 10 Teilen dieser Mischung im Gerbfaß 7 Stunden gewalkt. Die Anfangstemperatur beträgt hierbei 20° C und die Endtemperatur 40° C. Die erhaltenen Leder sind kochgar.
  • An Stelle der in den Beispielen angeführten Kalbsblößen kann man auch beliebige andere tierische Blößen, wie Rindsblößen, Ziegenblößen und Schafsblößen, dem erfindungsgemäßen Gerbverfahren unterwerfen; man erhält dann ebenfalls kochgare Leder. Im Anschluß an die Gerbung können die Leder in üblicher Weise fertiggestellt werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Gerbverfahren mit Chrom(III)-salzen unter Verwendung von säurebindenden Stoffen, d a -durch gekennzeichnet, daß man als säurebindenden Stoff Dolomit verwendet, gegebenenfalls in Kombination mit anderen säurebindenden Stoffen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 339 418; österreichische Patentschrift Nr. 172931; M ö 11 e r i n g, » Verfahren der Gerbereichemie«, 1954,S.147; R ö m p p , »Chemielexikon«, 3. Auflage, 1952, S.253; C. Hintze, »Handbuch der Mineralogie«, 1930, Bd.1, 3. Abteilung, 1. Hälfte, S. 3142.
DEF38792A 1963-01-18 1963-01-18 Gerbverfahren Pending DE1225809B (de)

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CH1587563A CH430937A (de) 1963-01-18 1963-12-23 Gerbverfahren
AT6764A AT248015B (de) 1963-01-18 1964-01-07 Verfahren zum Gerben mit Chrom-III-Salzen und Chromgerbemittel zur Durchführung des Verfahrens
GB103964A GB1020791A (en) 1963-01-18 1964-01-09 Tanning process
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NL6400244A NL6400244A (de) 1963-01-18 1964-01-15
DK25064A DK118201B (da) 1963-01-18 1964-01-17 Fremgangsmåde til garvning med chrom-(III)-salte samt syrebindende middel til anvendelse ved fremgangsmåden.
US338590A US3346323A (en) 1963-01-18 1964-01-20 Tanning process

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DE339418C (de) * 1918-07-09 1921-07-23 Chemische Fabriken Vorm Weiler Verfahren zum Gerben mit mineralischen Gerbstoffen
AT172931B (de) * 1951-06-04 1952-10-25 Karl Dipl Ing Asboth Verfahren zum Entfernen von Kohlendioxyd aus Gasen und zur Herstellung von zur Verwendung bei einem solchen Verfahren geeigneten Absorptionskörpern

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