DE1256833B - Polyphosphathaltiges Chromgerbehilfsmittel - Google Patents
Polyphosphathaltiges ChromgerbehilfsmittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
- C14C3/02—Chemical tanning
- C14C3/04—Mineral tanning
- C14C3/06—Mineral tanning using chromium compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C1/00—Chemical treatment prior to tanning
- C14C1/08—Deliming; Bating; Pickling; Degreasing
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C14c
Deutsche Kl.: 28 a - 6
Nummer: 1 256 833
Aktenzeichen: B 79225IV c/28 a
Anmeldetag: 6. November 1964
Auslegetag: 21. Dezember 1967
Gegenstand der Erfindung ist ein polyphosphathaltiges Chromgerbehilfsmittel.
Der eigentlichen Chromgerbung läßt man bei der Herstellung von Chromledern einen Pickel vorausgehen.
Dieser hat die Aufgabe, die Haut sauerzustellen und eine vorzeitige Hydrolyse der basischen Chromsalze
und damit eine Ausscheidung von hochbasischen Chromsalzen auf der Oberfläche zu verhindern, wobei
ein Zusatz von Salzen gleichzeitig eine Säureschwellung der Haut vermeidet. Im allgemeinen wird für
diesen Zweck Schwefelsäure oder Ameisensäure und Kochsalz verwendet.
In neuester Zeit hat man erkannt, daß der Pickel in seiner bisherigen Form gewisse Nachteile für das
Leder hat, indem er die Haut zu stark entwässert und die Chromaufnahme verringert. Dadurch werden die
Leder weniger voll und festnarbig, und die Chromverluste sind unnötig hoch.
Die Bestrebungen der letzten Jahre gehen daher in Richtung, die Salze beim Pickeln mehr oder weniger
auszuschalten. Aus diesem Grund hat man bisher gewisse aromatische Sulfosäuren, z.B. Sulfophthalsäure,
die nicht quellend wirken, eingesetzt. Diese Produkte haben jedoch den Nachteil, daß sie nur in
gelöster Form mit der Haut in Berührung gebracht werden dürfen. Handelsüblich sind solche Produkte
in Blockform, die mit nichtrostenden Instrumenten zerkleinert und vor ihrer Anwendung gelöst werden
müssen.
Auch Polyphosphorsäuren haben die Eigenschaft, die Säurequellung der Haut zu verhindern, jedoch sind
diese schwierig für den vorliegenden Zweck anzuwenden, da sie zähe, hochviskose Lösungen bilden. Man
hat deshalb auch schon Blößen vor der Chromgerbung, anstatt sie zu pickeln, mit angesäuerten Lösungen von
Polyphosphaten ohne Salzzusatz behandelt, doch wurden hierbei Phosphatmengen von mindestens 5%
angewendet, um eine Säureschwellung der Haut zu vermeiden. Mit zu großen Polyphosphatmengen vorgegerbte
Blößen erfordern eine unverhältnismäßig große Chrommenge, um die Leder kochfest zu gerben.
Auch sind diese nur für bestimmte Zwecke verwendbar, da sie sehr fest und ohne jeden Zug sind.
Man hat auch schon mit kleinen Mengen von Polyphosphaten ohne Pickel Chromleder hergestellt, allerdings
unter Zusatz von Chromalaun und bei pH-Werten von über 5, in einem Bereich, in dem ohnedies
keine Säureschwellung auftritt. Die so erhaltenen Leder weisen jedoch einen starken Maßverlust auf
und erfordern relativ hohe Fettmengen, um sie genügend weich zu machen.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß
Polyphosphathaltiges Chromgerbehilfsmittel
Anmelder:
Joh. A. Benckiser G. m. b. H., Chemische Fabrik, Ludwigshafen/Rhein, Frankenthaler Str. 3
Als Erfinder benannt:
Dr. Carl Rieß, Ludwigshafen/Rhein
die beschriebenen Nachteile vermieden werden kön-
1S nen, wenn man Mischungen aus Alkalipolyphosphaten
und Alkalihydrogensulfat im Verhältnis von 1: 2 bis 2:1, vorzugsweise 1:1, zur Herstellung von
Chromledern verwendet und diese in einer Menge von 3 bis 5°/0 anwendet. Bei einem Mischungsverhältnis
von Polyphosphat zu Hydrogensulfat = 1:2 sind Mengen von 3 bis 5°/0 anzuwenden. Bei einem Verhältnis
von 1:1 beträgt die eingesetzte Menge 3 bis 4 %,
und bei einem Mischungsverhältnis von 2:1 werden 3 %, berechnet auf das Blößengewicht, eingesetzt, d.h.
also, es werden im Höchstfall 2% Polyphosphat bei den beim Pickeln üblichen pH-Werten von 2,5 bis 4
eingesetzt, wobei auch bei 100% Wasser, berechnet auf das Blößengewicht, die Haut keine Säureschwellung
erleidet, obwohl die angewendeten Phosphatmengen weit unterhalb der die Säureschwellung verhindernden
Mengen liegen.
Als Polyphosphate eignen sich für das vorliegende Mittel nieder-, mittel- und hochmolekulare Produkte,
jedoch haben sich die nieder- und mittelmolekularen Alkalipolyphosphate mit 3 bis lOP-Atomen im Molekül
am zweckmäßigsten erwiesen, weil unter Umständen sehr hochmolekulare Produkte Ausfällungen
mit den Chromverbindungen ergeben können.
Die erfindungsgemäß zusammengesetzten Chromgerbehilfsmittel zeichnen sich weiter durch gute Beständigkeit, gute Lagerfähigkeit aus und sind nicht hygroskopisch. Auch erfolgt keine Rückwandlung des Polyphosphates in Gegenwart der sauren Komponente. Des weiteren ist ihre Anwendung denkbar einfach, indem man sie nämlich in fester Form den im Wasser befindlichen Blößen zusetzt, wobei
Zusatz von Salz oder Säure eru
gewissen Laufzeit von durchweg
Chromgerbung im gleichen Bad d
Man kann aber auch das Chromsai
Die erfindungsgemäß zusammengesetzten Chromgerbehilfsmittel zeichnen sich weiter durch gute Beständigkeit, gute Lagerfähigkeit aus und sind nicht hygroskopisch. Auch erfolgt keine Rückwandlung des Polyphosphates in Gegenwart der sauren Komponente. Des weiteren ist ihre Anwendung denkbar einfach, indem man sie nämlich in fester Form den im Wasser befindlichen Blößen zusetzt, wobei
Zusatz von Salz oder Säure eru
gewissen Laufzeit von durchweg
Chromgerbung im gleichen Bad d
Man kann aber auch das Chromsai
in fester Form gleich mit dem Gemisch aus Polyphosphat und Natriumhydrogensulfat zugeben.
709 709/418
weiterer einer mn die erden.
enenfalls
Überraschend hat sich außerdem gezeigt, daß sowohl bei Verwendung von langen als auch kurzen
Flotten die Durchgerbung in relativ kurzer Zeit erfolgt und die Leder sehr schnell kochbeständig werden.
Das Verfahren zeichnet sich durch Schnelligkeit und Einfachheit aus. Auch sind die so gegerbten Leder
im fertigen Zustand voll bis in die Flamen und festnarbig, haben einen guten Griff und weisen eine gute
Verteilung von Chrom und Phosphat im Lederquerschnitt auf. Selbstverständlich lassen sich auf diese
Weise auch kombiniert gegerbte Leder herstellen bzw. überwiegend vegetabilische Leder vorchromieren.
Durch Zusammenschmelzen von Natriumdihydrogenphosphat und Natriumhydrogensulfat im Verhältnis
von etwa 10: 8 und rasches Abkühlen der Schmelze wurden nach der USA.-Patentschrift 2156173 Produkte
hergestellt, die Polyphosphate neben Hydrogensulfat enthalten. Diese wurden jedoch bisher lediglich
als saures Steinverhütungsmittel vorgeschlagen. Auch diese Produkte lassen sich gleichwertig wie die oben
angeführten Gemische aus Polyphosphaten und Natriumhydrogensulfat verwenden.
Für die Herstellung von Rindbox bestimmte, gut entkalkte und gebeizte Blößen werden mit 60% Wasser
und 3% eines Gemisches aus gleichen Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumhydrogensulfat und einem
Natriumpolyphosphat mittlerer Kettenlänge etwa 1 Stunde bewegt, wonach man in dasselbe Bad 10%
eines handelsüblichen Chromextraktes und nach einer Stunde 0,5% calc. Soda zugibt.
Die Weiterbearbeitung des so hergestellten Leders erfolgt in üblicher Weise. Die Leder sind nach etwa
3 bis 31Ii Stunden kochbeständig. Sie zeichnen sich
durch große Fülle und einen dicht anliegenden Narben aus.
In üblicher Weise entkalkte und gebeizte Ziegenbloßen
werden mit 80% Wasser und 3% eines Produktes, das durch Zusammenschmelzen von 10 Teilen
wasserfreiem Natriumdihydrogenphosphat und 8 Teilen wasserfreiem Natriumhydrogensulfat und rasches
Abkühlen der Schmelze erhalten wurde, 30 Minuten bewegt und danach im gleichen Bad mit 12% eines
handelsüblichen Chromextraktes von etwa 33% Basizität (nach Schorlemmer) gegerbt. Nach
etwa 20 Minuten wird mit etwa 0,5 % calc. Soda basifiziert.
Man erhält ein volles und festnarbiges Leder.
Für die Herstellung von Schuhoberleder bestimmte entkalkte und gebeizte Rindsblößen werden mit
40% Wasser und etwa 3,5% eines Gemisches aus gleichen Teilen Natriumhydrogensulfat und Natriumpolyphosphat
sowie 10 % eines basischen Chromsulfats von 33 % Basizität (nach Schorlemmer), welche
beide zusammen pulverförmig zugesetzt werden, behandelt. Nach etwa 1 Stunde wird mit etwa 0,5 %
calc. Soda basifiziert.
Die Leder sind nach 3 bis 31Z2 Stunden kochfest.
Zur Herstellung lohgarer Rindleder werden gut entkalkte und gebeizte Blößen mit 2,5 % eines Gemisches
aus gleichen Teilen eines Natriumpolyphosphates mittlerer Kettenlänge und Natriumhydrogensulfat
und 2,5 % eines festen basischen Chromextraktes in etwa 30%Wasser 1 bis I1Z2 Stunden laufengelassen
und anschließend nach kurzem Spülen direkt im Faß mit vegetabilischen und/oder synthetischen Gerbstoffen,
gegebenenfalls in Pulverform, ohne Flotte gegerbt.
Man erhält vollständig glatte Leder von rein lohgarem
Charakter, die sich durch eine helle und gleichmäßige Farbe sowie vorzügliche mechanische Eigenschaften
auszeichnen. Die Durchgerbung vollzieht sich innerhalb einiger Stunden.
Claims (2)
1. Polyphosphathaltiges Chromgerbehilfsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
Alkalipolyphosphat und Alkalihydrogensulfat, wobei das Verhältnis von Alkalipolyphosphat zu
Alkalihydrogensulfat 1: 2 bis 2:1 beträgt.
2. Polyphosphathaltiges Chromgerbehilfsmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Alkalipolyphosphathydrogensulfatschmelzprodukt,
das durch Schmelzen von Alkaliorthophosphat und Natriumhydrogensulfat im Verhältnis von etwa
10 : 8 und anschließendes Abschrecken der Schmelze gewonnen worden ist.
709 709/418 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3421305A1 (de) * | 1984-06-08 | 1985-12-12 | Benckiser-Knapsack Gmbh, 6802 Ladenburg | Verfahren zur schnellgerbung von leder |
Families Citing this family (1)
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DE3421305A1 (de) * | 1984-06-08 | 1985-12-12 | Benckiser-Knapsack Gmbh, 6802 Ladenburg | Verfahren zur schnellgerbung von leder |
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CH445711A (de) | 1967-10-31 |
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