DE561715C - Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen von OElen und Fetten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen von OElen und FettenInfo
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- DE561715C DE561715C DEC38195D DEC0038195D DE561715C DE 561715 C DE561715 C DE 561715C DE C38195 D DEC38195 D DE C38195D DE C0038195 D DEC0038195 D DE C0038195D DE 561715 C DE561715 C DE 561715C
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- C11C—FATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäureverbindungen von Ölen und Fetten Die Einwirkung von konzentrierter Schwefelsäure auf .Öle und Fette an sich ist bekannt, so werden z. B. Türkischrotöle in der Weise hergestellt, daß man in Rizinusöl konzentrierte Schwefelsäure in der üblichen Weise einträgt, das Reaktionsprodukt nach einigem Stehen mit Wasser oder verdünnten Salzlösungen auswäscht und nach dem Absitzen und Abziehen des Säurewassers neutralisiert. Die Lösungen der auf diese Weise erhaltenen Öle werden jedoch schon durch einen Zusatz geringer Mengen Säure unter Abscheidung von Fettsäure zersetzt und können deshalb als Netz- und Egalisierungsmittel in sauren Farbbädern nicht verwendet werden.
- Durch das in der Patentschrift 113 433 beschriebene Verfahren zur Herstellung einer gelatineartigen Seife wurde zum ersten Male ein Weg gewiesen, auf dem man durch Behandeln von Rizinusöl mit konzentrierter Schwefelsäure unter Einhaltung gewisser Bedingungen zu Produkten gelangen kann, die sich von den bekannten gewöhnlichen Türkischrotölen dadurch unterscheiden, daß ihre Lösungen eine gewisse Beständigkeit gegen Kalk. Säuren und Bittersalz besitzen. Dadurch war eine vielseitige Verwendungsmöglichkeit auf den verschiedensten Gebieten, namentlich in der Textilindustrie, gegeben und ein erheblicher Fortschritt erzielt.
- Sowohl bei der Herstellung von Türkischrotölen wie auch nach dem in der Patentschrift 113 433 beschriebenen Verfahren werden auf ioö Teile Rizinusöl oder andere geeignete Öle oder Fettsäuren höchstens 35 Teile konzentrierter Schwefelsäure verwendet. In der Literatur wird vereinzelt die Verwendung größerer Mengen Schwefelsäure vorgeschlagen, ohne daß es jedoch gelungen ist, dadurch Produkte zu erhalten, die den nach dem Patent 113 433 hergestellten Produkten in ihren Eigenschaften überlegen gewesen wären.
- Aus der Arbeit von G r ü n (vgl. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Band 39 [igo6], Seite -q.403) ist bekannt, Ricinolsäure mit der gleichen Menge höchstkonzentrierter Schwefelsäure unter Verwendung eines Chlorcalcium-Eis-Kältegemisches bei - 5° bis - io° zu sulfonieren, wobei die Schwefelsäure nach und nach eingetragen wird. Es war auch bekannt, die Schwefelsäure rasch einzutragen und das Sulfonierungsgemisch im Anschluß daran sofort auszuwaschen (vgl. »Seifen-Fabrikant«, Jahrgang 19-2o, Seite äiff.).
- Im Gegensatz dazu wird der Erfolg des vorliegenden Verfahrens -allein durch vier voneinander abhängige, im einzelnen jedoch bekannte Merkmale gewährleistet, nämlich a) Verwendung von mehr als 35 °/o konzentrierter Schwefelsäure, b) möglichst schnelles Eintragen der Schwefelsäure, c) intensive Kühlung (Eiskühlung, Kältemischung, Temperatur nicht oberhalb io), d) sofortiges Auswaschen.
- Zur erfolgreichen Durchführung des Kombinationsverfahrens ist die Einhaltung dieser Arbeitsbedingungen unbedingt erforderlich.
- Eingehende Versuche haben nun das überraschende Ergebnis gehabt, daß durch die Erhöhung der Schwefelsäuremenge unter Beobachtung vorstehender Bedingungen Produkte erhalten wer4ei.köunen, deren Lösungen eine außerordentliche Säurebeständigkeit zeigen, ein hervorxgagerdes Netzvermögen besitzen, gegen Salzlösungen, namentlich Bittersalz, nahezu unempfindlich und auch gegen Kalk hervorragend beständig sind. Diese Eigenschaften stehen in enger Verbindung mit dem Gehalt der neuen Verbindungen an organisch gebundener Schwefelsäure, der ganz wesentlich höher ist wie bei den bisher bekannten Verbindungen.
- Die so erhaltenen Produkte unterscheiden sich also ganz wesentlich und sehr vorteilhaft von den nach der Patentschrift 113 433 erhaltenen Produkten und ihre Herstellung bedeutet demnach einen überraschenden technischen Fortschritt.
- Es wurde festgestellt, daß die zur Erzielung dieses Effektes nötige Menge Schwefelsäure je nach Art des angewandten Öles verschieden ist und daß ferner die Art der Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure, die Temperatur während der Reaktion und das Auswaschen von ausschlaggebender Bedeutung für den Erfolg sind.
- Behandelt man beispielsweise Rizinusöl mit 4o oder 5o 111" konzentrierter Schwefelsäure unter den üblichen Bedingungen, so ist ein Unterschied in den Eigenschaften der so erhaltenen Produkte gegenüber den üblichen türkischrotölähnlichen Produkten nicht oder nur in ganz geringem Umfange festzustellen. Erhöht man die Schwefelsäuremenge jedoch auf 6o 11111, so tritt ein sprunghaftes Ansteigen der Säurebeständigkeit ein. Bei etwa ioo 11f11 konzentrierter Schwefelsäure liegt beispielsweise für Rizinusöl das Optimum. Eine weitere Erhöhung der Schwefelsäuremenge bedingt hier wieder ein Absteigen der Säurebeständigkeit. Wichtig ist es, die Schwefelsäuremenge so rasch wie möglich einzutragen, die Temperatur während der gesamten Reaktion nicht über io° zu halten und das Auswaschen möglichst schnell vorzunehmen. die Weiterbehandlung, wie im Ausführungsbeispiel i angegeben, durchgeführt.
- 3. In ioo Teilen Fettsäure werden möglichst schnell unter ständigem Rühren 5o Teile Schwefelsäure 66° Be eingetragen, und im übrigen wird die Weiterbehandlung, wie im Ausführungsbeispiel i angegeben, durchgeführt.
- An Stelle von Rizinusöl oder Rizinusfettsäure können auch andere geeignete 151e oder deren Fettsäuren verwendet werden. In Betracht kommen andere Öle sowohl animalischer als auch vegetabilischer Herkunft, die der Klasse der Glyeerinester ungesättigter Fettsäuren angehören, beispielsweise Olivenöl, Maisöl, Klauenöl, Tran oder deren Fettsäuren bzw. Gemische dieser Öle unter sich oder mit den entsprechenden Fettsäuren.
- Die so erhaltenen Produkte sind je nach dem Ausgangsmaterial in der Farbe verschieden, doch sind sie alle in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar und klar löslich. Je nach ihrem Fettgehalt und der Einstellung können die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Produkte in flüssiger oder fester Form erhalten werden. Gegen Säuren in der für die Praxis üblichen Konzentration (organische und anorganische Säuren) sind die so erhaltenen Produkte auffallend beständig, ebenso werden sie durch starke Alkalilaugen im Gegensatz zu den bisher bekannten auf der Grundlage von sulfurierten Ölen aufgebauten Produkten nicht ausgesalzen. Durch die Zugabe zu Chlorlaugen tritt keine Zersetzung ein. Bittersalzlösungen hoher Konzentration bewirken keine Ausscheidungen von Magnesiumseifen. Ferner ist noch das hervorragende Netz- und Durchdringungsvermögen hervorzuheben, durch das sich die so erhaltenen Produkte ebenso wie in ihren sonstigen Eigenschaften ganz außerordentlich von der nach der Patentschrift 113 433 hergestellten Monopolseife unterscheiden.
Claims (2)
- PATENTANSPRUCH: Beispiele i. In roo Teilen Rizinusöl werden möglichst schnell unter ständigem Rühren ioo Teile Schwefelsäure 66° Be eingetragen. Durch intensive. Kühlung (Eiskühlung, Kältemischung u. dgl.) sorgt man dafür, daß die Temperatur io° nicht übersteigt. Dann wird sofort ausgewaschen und nach dem Abziehen des Säurewassers in der üblichen Weise so schnell wie möglich neutralisiert.
- 2. In ein Gemisch von Zoo Teilen Rizinusöl und Zoo Teilen Olein werden möglichst schnell unter ständigem Rühren 36o Teile Schwefelsäure 6o11 Be eingetragen. Im übrigen wird Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäureverbindungen von Ölen und Fetten, gekennzeichnet durch die einzelnen an sich bekannten vier Merkmale, daß man ungesättigte Öle und Fette bzw., Fettsäuren oder Mischungen dieser Körper i. unter intensiver Kühlung bei Temperaturen unterhalb io° C, 2. mit mehr als 35 °f11 Schwefelsäure behandelt, 3. die Schwefelsäure so rasch wie möglich einträgt, 4. das Sulfonierungsgemisch sofort auswäscht und in üblicher Weise neutralisiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC38195D DE561715C (de) | 1926-05-06 | 1926-05-06 | Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen von OElen und Fetten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEC38195D DE561715C (de) | 1926-05-06 | 1926-05-06 | Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen von OElen und Fetten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE561715C true DE561715C (de) | 1932-10-19 |
Family
ID=7023176
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC38195D Expired DE561715C (de) | 1926-05-06 | 1926-05-06 | Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen von OElen und Fetten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE561715C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1021825B (de) * | 1953-07-20 | 1958-01-02 | Eugen Bruchhaus | Verfahren zur Kunstharzausruestung von Geweben |
EP0366015A1 (de) * | 1988-10-26 | 1990-05-02 | Chemische Fabrik Stockhausen GmbH | Verfahren zur Herstellung hochsulfatierter Fettsäuren und Fettsäurederivate |
-
1926
- 1926-05-06 DE DEC38195D patent/DE561715C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1021825B (de) * | 1953-07-20 | 1958-01-02 | Eugen Bruchhaus | Verfahren zur Kunstharzausruestung von Geweben |
EP0366015A1 (de) * | 1988-10-26 | 1990-05-02 | Chemische Fabrik Stockhausen GmbH | Verfahren zur Herstellung hochsulfatierter Fettsäuren und Fettsäurederivate |
WO1990004586A1 (de) * | 1988-10-26 | 1990-05-03 | Chemische Fabrik Stockhausen Gmbh | Verfahren zur herstellung hochsulfatierter fettsäuren und fettsäurederivate |
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