CH286680A - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Mitteln aus Peloiden. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Mitteln aus Peloiden.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Mitteln aus Peloiden. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Mittel lus Peloiden, wie z. B. Torfen, Schlamm, Schlick, Verwitterungston, Mergel, Löss und iergleichen, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Peloid mit einer Flüssigkeit in riihrbare Form gebracht, dass das Gemisch längere Zeit wter Luftzutritt umgerührt und 30dan bei Zimmertemperatur in einer Mischvorriehtung derart behandelt wird, dass eine Suspension entsteht, in welcher die festen Teilchen praktisch in der Sehwebe bleiben, und dass schliesslich die Suspension längere Zeit stehengelassen wird. Die so erhaltene Suspension eignet sich zur Bereitung von Heilbädern, zu Einreibungen, Inhalationen und dergleichen. Man kann sie aber auch in eine klare Flüssigkeit und einen festen Rüekstand auftrennen, die zu ähnliehen Zweeken verwendet werden können. Der Flüs sigkeit kommen teilweise andere Heilwirkun- gen zu als dem Rüekstand. Diese Produkte ergeben, in geringer Menge angewendet, die gleichen Heilwirkungen, wie solche durch grosse Mengen der Ausgangsprodukte erreicht werden können. Beispiel : Ein naturfeuchtes oder bei höchstens 150 C getrocknetes Peloid, z. B. Moorerde, wird maschinell feinst zerkleinert und mit einem Vielfachen einer Flüssigkeitsmenge, wie Wasser, Mineralwasser, Alkohol, Glyzerin, 01 oder dergleichen, vermengt. Diese Mischung wird stÏndig oder täglich mehrmals kurzzei- tig stark durchgerührt, und man lässt die Flüssigkeit unter Luftzutritt etwa 8 bis 14 Tage auf das Peloid einwirken. Dann wird diese Peloidmaische in einem Mischer oder einer Kolloidmühle feinstens aufgeteilt, so lange, bis eine Suspension entsteht, in der die kleinsten Peloidteilchen in der Schwebe bleiben. Sodann wird diese Suspension etwa 8 bis 10 Tage stehengelassen, und es werden die sich gegebenenfalls noeh absetzenden gröberen Teilchen des Peloides zum Beispiel durch ein Sieb ausgeschieden. Je nach der verwendeten Flüssigkeit gehen bei dieser Behandlung im Peloid enthaltene Salze, z. B. die Chloride, Sulfate, Sulfide, Hydrosulfide, Karbonate, Nitrate, Nitrite sowie Phosphate des Kaliums, Natriums, Ammoniums, Kalziums und Magnesiums, in Ijöslmg. Ferner finden chemische Umsetzungen statt, die natiirlich je nach dem verwendeten Peloid versehieden sein können. Beispielsweise finden beim Umrühren unter Luftzutritt unter dem Einflu¯ von Mikro- organismen des Peloides bzw. der Flüssigkeit und der umgebenden Luft chemische Umsetzungen statt. Es bildet sich unter anderem Schwefelwasserstoff, der teilweise in elementaren Schwefel verwandelt, teilweise zu Schwefelsäure oxydiert wird. Durch die Anwesenheit von Kalzium, Magnesium, Eisen und Aluminiumionen entstehen aus den Humussäuren teilweise unlösliche Humate. Aus den Humusstoffen bilden sich lösliehe, dunkelge färbte Oxydationsprodukte derselben. Während dieser Umsetzungen entwickelt sich auch CO2 und Ammoniak, letzteres durch den Ein- flués der denitrifizierenden Mikroorganismen. \Vasserlösliehe organische Stoffe, wie Zucker, Aminosäuren, Proteine und organische SÏu ren, werden von den Mikroorganismen auf- gezehrt. Zellulose, Hemizellulose und Pektine werden bakteriell zersetzt ; Manane und Pento sane, aber auch Galaktane, werden teilweise ebenfalls angegriffen. Bakteriell kommt es mch zur Bildung von Buttersäure und Alko- holen. Eisen wird durch die Eisenorganismen zu Ocker oxydiert, anderseits werden durch reduktive Vorgänge lösliche Eisenverbindun- gen erzeugt. Aus den Eiweissen entstehen Aminosäuren und resistente N-Verbindungen ; zum Teil verbinden sich die Eiweissstoffe iuch mit den Humusstoffen 7-Li Humineiweiss. Fette, Harze, Wachse und Farbstoffe werden lurch Oxydation, Polymerisation und Hydro- lyse chemisch verändert, die Fette werden zum Teil auch bakteriell abgebaut. Bei diesen zahlreichen chemischen Prozessen, die teilweise gärungsartigen Charakter zeigen, entstehen in der Peloidmaische und in der Suspension auch aromatisehe Verbindungen der Benzolreihe und organisehe Säuren der Formel CnH2nO2 von AmeisensÏure bis sur Capronsäure und auch CO2, welch letz teres Bikarbonate bildet. Diese gärungsartigen chemischen Umsetzungen dauern bis zur Er reichung eines chemischen Gleichgewichtes. Die so gewonnenen Produkte sind dadurch haltbar gemacht und können ohne Gefahr wei terer Zersetzung ohne Luftabschluss verwahrt werden. Die Suspension kann, wie gesagt, in eine klare Flüssigkeit und einen festen Rückstand aufgetrennt werden, und zwar zum Beispiel durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Die Flüssigkeit kann noch im Vakuum eingeengt werden. Es hat sich gezeigt, dass zum Beispiel 100 cm3 einer erfindungsgemϯ gewonnenen Suspension aus Moorerde, einem Vollbade zu- gesetzt, die gleiche Heilwirkung ergibt wie ein Moorbad. Falls der Grad der chemischen Umsetzungen durch Erhöhung der Temperatur der Flüssigkeit gesteigert werden soll, so sollte dies nur bis zu einer Höchsttemperatur von 55 C erfolgen, damit die Bodenbakterien, die sich während der Auslaugung entwickeln und deren Vorhandensein die Haltbarkeit der Pro dukte sichert und die Entwicklung von krank heitserregenden Keimen verhindert, nicht vernichtet werden. Der breiige Rüekstand aus der Filtration eignet sich insbesondere zu Einreibungen und Breipackungen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Mittel aus Peloiden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Peloid mit einer Flüssigkeit in rührbare Form gebracht, dass das Gemisch längere Zeit unter Luftzutritt umge- rührt und sodann bei Zimmertemperatur in einer Mischvorrichtung derart behandelt wird, dass eine Suspension entsteht, in welcher die festen Teilchen praktisch in der Schwebe bleiben, und dass sehliesslich die Suspension längere Zeit stehengelassen wird.UNTERANSPRUCH : Verfahren nach dem Patentanspruch, dadurch gekennzeiehnet, dass das Verrühren bei erhöhter Temperatur, aber höchstens bei 55 C, erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH286680T | 1950-08-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH286680A true CH286680A (de) | 1952-10-31 |
Family
ID=4485489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH286680D CH286680A (de) | 1950-08-04 | 1950-08-04 | Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Mitteln aus Peloiden. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH286680A (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1002917B (de) * | 1953-05-04 | 1957-02-21 | Dr Alfred Pischinger | Verfahren zur Anreicherung und Isolierung therapeutisch wertvoller Stoffe aus Mooren, Erden und deren Produkten in wasserloeslicher Form |
EP0646647A1 (de) * | 1993-10-05 | 1995-04-05 | Ville De Dax, Regie Municipale Des Eaux Et De L'assainissement | Verfahren zur Herstellung von Thermalschlamm, den hierdurch erhaltenen Schlamm und seine Anwendungen |
WO2001049254A2 (de) * | 2000-01-07 | 2001-07-12 | La Mer Cosmetics Ag | Verfahren zur herstellung eines kosmetisch verwendbaren extraktes aus meeresschlick und ein erzeugnis mit extrakt aus meeresschlick |
WO2014086893A1 (de) * | 2012-12-04 | 2014-06-12 | Purmin Gmbh | Geopolymer-hydrogele oder suspensionen sowie lagestabile granulare mineralkomposite mit kolloidalem anteil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
-
1950
- 1950-08-04 CH CH286680D patent/CH286680A/de unknown
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2710921A1 (fr) * | 1993-10-05 | 1995-04-14 | Dax Regie Municipale Eaux Assa | Procédé de préparation de boues thermales, boues obtenues et leurs applications. |
WO2001049254A2 (de) * | 2000-01-07 | 2001-07-12 | La Mer Cosmetics Ag | Verfahren zur herstellung eines kosmetisch verwendbaren extraktes aus meeresschlick und ein erzeugnis mit extrakt aus meeresschlick |
WO2001049254A3 (de) * | 2000-01-07 | 2001-12-20 | Mer Cosmetics Ag | Verfahren zur herstellung eines kosmetisch verwendbaren extraktes aus meeresschlick und ein erzeugnis mit extrakt aus meeresschlick |
US6787159B2 (en) | 2000-01-07 | 2004-09-07 | La Mer Cosmetics Ag | Process for the preparation of a cosmetic extract from marine ooze |
WO2014086893A1 (de) * | 2012-12-04 | 2014-06-12 | Purmin Gmbh | Geopolymer-hydrogele oder suspensionen sowie lagestabile granulare mineralkomposite mit kolloidalem anteil, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
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