DE510097C - Verfahren zum Aufschluss von weicherdigen Rohphosphaten - Google Patents

Verfahren zum Aufschluss von weicherdigen Rohphosphaten

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DE510097C
DE510097C DEST42279D DEST042279D DE510097C DE 510097 C DE510097 C DE 510097C DE ST42279 D DEST42279 D DE ST42279D DE ST042279 D DEST042279 D DE ST042279D DE 510097 C DE510097 C DE 510097C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B15/00Organic phosphatic fertilisers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Aufschluß von weicherdigen Rohphosphaten Bei bisher bekannten Aufschlußverfahren für Phosphate, z. B. bei dem üblichen Verfahren der Behandlung der Phosphate mit starken mineralischen Säuren oder auch bei der Behandlung mit organischen Säuren, wie Humussäure, oder mit Zellstofflauge, hat es sich als notwendig ergeben, die Phosphate zunächst zu vermahlen, bevor es gelang, sie betriebsmäßig in leicht lösliche Verbindungen iiberzuführen. Durch die notwendige Vermahlung der Phosphate in ihrem natürlichen Zustande wird der Aufschließprozeß sehr verteuert, auch wenn es sich nur um weicherdige Phosphate handelt, wie man sie besonders in Algier und auf Südseeinseln findet. Bei den weicherdigen Phosphaten hat die übliche Behandlung mit starken mineralischen Säuren überdies noch den Nachteil, daß dadurch darin vorhandene kolloidale Phosphorsäureverbindungen, welche ohne jede Umsetzung besonders wertvolle Düngestoffe darstellen, zerstört werden.
  • Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Aufschlußverfahren für weicherdige Phosphate, welches dadurch ausgezeichnet ist, daß es vermittels saurer Abfallösungen von Massen vegetabilischen Ursprungs, insbesondere auch vermittels in landwirtschaftlichen Betrieben vorhandener Abfallprodukte, wie Zellsaft der Futtersilos und sauren Futtergruben sowie Torfpreßsaft, durchführbar ist, und daß bei ihm die Vermahlung der in natürlichem Zustande befindlichen Phosphate entfällt. Gemäß der Erfindung wird so verfahren, daß in einer ersten Behandlungsstufe das unzerkleinerte weicherdige Phosphat in seinem natürlichen Zustande der Einwirkung der erwähnten Abfallösungen sauren Charakters von vegetabilischem Ursprung ausgesetzt wird, wodurch das Phosphat sehr mürbe wird. Erst wenn dieser Zustand erreicht ist, erfolgt eine Zerkleinerung, die durch bloßes Zerquetschen vor sich gehen kann, und im Anschluß daran in einer zweiten Behandlungsstufe die Beendigung des Aufschlußprozesses mit den gleichen oder beliebigen sonstigen Aufschlußmitteln.
  • Als saure Abfallösungen organischen Ursprungs können für die erste Behandlungsstufe statt oder neben den obengenannten auch Schwelwässer der Torf- und Holzdestillation und verbrauchte Gerbbrühe der Lohgerberei benutzt werden.
  • Die aufschließende Wirkung der Abfallsäuren kann durch Beimischung von Torfstaub oder Torfmull zum Phosphat verstärkt werden, wobei zusätzlich zu den im Torfstawb vorhandenen organischen Säuren noch durch Bakterientätigkeit während des Aufschließungsprozesses erzeugte organische Säuren wirksam werden.
  • Für die aufschließende Wirkung des zugesetzten Torfstaubes kommt der physikalische Zustand der im Torfstaub enthaltenen Humussäure in Betracht, die als kolloidale Säure kolloidchemische Prozesse auszulösen vermag. Diese Fähigkeit des Torfstaubes kann zu einer weiteren Verbesserung des Verfahrens nutzbar gemacht werden.
  • Wenn .man nämlich dem aufzuschließenden Phosphat Sulfate oder Chloride der Erdalkalien oder Alkalien, besonders Gips, Kainit oder Chlorkali zusetzt, dann kann durch Einwirkung der Humussäure des Torfstaubes mittels eines kolloidchemischen Prozesses Schwefelsäure bzw. Chlor freigemacht werden, welche aufschließend auf das Phosphat wirken. Auf diese Weise läßt sich eine Beschränkung des Torfzusatzes zugunsten von mineralischen Düngesalzen erzielen.
  • Die praktische Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise wie folgt geschehen: Weicherdiges Phosphat wird in natürlichem Zustande in einen entleerten Futtersilo oder in eine saure Futtergrube gebracht. Der daraus stammende Zellsaft wird auf das Phosphat gepumpt und dieses unter der Einwirkung der Flüssigkeit mehrere, z. B. drei Wochen belassen. Das Phosphat ist dann sehr mürbe und kann nach Ablassen des Saftes leicht zu einem Brei zerquetscht werden. Diesem wird dann Torfstaub, z. B. im Verhältnis von drei Gewichtsteilen Staub auf sechs Gewichtsteile trockenen Phosphats und außerdem zweckmäßig eine geringe :Menge Gips, z. B. zwei Gewichtsteile Gips oder vier Gewichtsteile Kainit auf sechs Gewichtsteile Phosphat, zugesetzt und die Behandlung mit dem Zellsaft wiederholt. Vorzugsweise sorgt n ian dabei für eine angemessene Temperaturerhöhung, wie sie für das Wachstum der Säurebakterien wünschenswert ist, z. B. für eine Erhöhung der Temperatur auf 35 bis 4.o° C, was besonders bei sogenannten Elektrosilos leicht durchführbar ist, wobei der elektrische Strom eine zusätzliche Wirkung auf den Aufschließungsprozeß ausüben kann. Die Maximalwirkung auf die Umsetzung des Phosphats -in wurzellösliche Form ist dann in wenigen Tagen erreicht. Die bisher erzielte Maximalumsetzung der im Phosphat enthaltenen Phosphorsäure in zitronensäurelösliche Form beträgt reichlich 5o °/o; pflanzenphysiologisch ist das Verhältnis günstiger.

Claims (3)

  1. PATRNTANSPRÜCIIR: I. Verfahren zum Aufschluß von weicherdigen Phosphaten, z. B. bestimmten nordafrikanischen weicherdigen Rohphosphaten durch wässerige saure Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in zwei Stufen erfolgt, nämlich zunächst in stückiger Form und dann nach deren Vermahlung, und zwar mit Abfallösungen sauren Charakters von Massen vegetabilischen Ursprungs.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Aufschließflüssigkeiten folgende Abfallösungen Anwendung finden: Torfpreßwasser, Dauergrünfutterzellsaft, Schwelwasser der Torf-und Holzdestillation und Loheabwässer.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I-, dadurch gekennzeichnet, daß den Phosphaten außer Torfstaub noch Sulfate oder Chloride der Erdalkalien oder Alkalien, besonders Gips, Kainit oder Chlorkali, beigemischt werden. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das aufzuschließende weicherdige Phosphat in Dauerfutter silos oder -gruben eingebracht und hier vorzugsweise unter Durchschilckung eines elektrischen Stromes mit den Futterzellsäften behandelt wird.
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