DE738358C - Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kaliumhumat-Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kaliumhumat-Duengemitteln

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DE738358C
DE738358C DEI63113D DEI0063113D DE738358C DE 738358 C DE738358 C DE 738358C DE I63113 D DEI63113 D DE I63113D DE I0063113 D DEI0063113 D DE I0063113D DE 738358 C DE738358 C DE 738358C
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DE
Germany
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potassium
fertilizers
potassium humate
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humus
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DEI63113D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Ernst Heinze
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D1/00Fertilisers containing potassium
    • C05D1/02Manufacture from potassium chloride or sulfate or double or mixed salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kaliumhumat-Düngemitteln In der landwirtschaftlichen DünKungspraxis hat man schon frühzeitig erkannt, daß die mineralischen Kunstdünger zwar geeignet sind; einem Boden Nährstoffe in beliebiger Menge zuzuführen, jedoch eine Eigenschaft des Stalldüngers nicht ersetzen können: die .Erhaltung der günstigen Bodenstruktur. Wiederholte Anwendung von Düngesalzen, wie Kaliumchlorid, AmmonsuHat u. a., führen zu schädlichen Bodenverdichtungen, so daß in. einer bestimmten Folge die Bodenstruktur durch Stallmist- oder Gründüngung wieder regeneriert werden muß, damit sich in der Ackerkrume ein günstiger Luft- und Wasserhaushalt wieder einstellt. Erst dann können Düngesalz,. ihre Nährwirkung überhaupt erst entfalten.
  • Dies führte schon früh zu Versuchen, die wichtigen Nährstoffe, wie z. B. Ammoniak, nicht als Sulfat anzuwenden, sondern in organisch gebundener Form als Humat. Es entstanden die verschiedensten Humusdiiager, in welchen im allgemeinen das Ammoniumhumat der wirksame Stoff ist. So wertvoll diese Humusdünger im Kleinbetrieb (Gartenkulturen) sind, in der Landwirtsol@aft haben sie sich: nicht eingeführt, die Herstellungsverfahren bedingten einen zu hohen Preis.
  • Die Ammonhumatdünger haben außerdem.' den Nachteil, daß der ihnen in Form von Ammoniak einverleibte Stickstoff zum Teil. seine Eigenschaft als wirksames Kation verliert und in eine für die Pflanze nicht ohne weiteres verwertbare Kohlenstoffverkettung Übergeht. Und zwar tritt dies besonders bei höheren Stickstoffgehalten auf.
  • Anders -liegt der Fall bei den Kaliumhumaten, bei welchen auch bei höheren Kaliumgehalten das Kalium gänzlich austauschfähig und ausnutzbar bleibt (Zeitschrift für Pflanzenernährung "und Bodenkunde, Bd. 40, S. z15). Wenn dem Boden zusätzliche Humussubstanz zugefügt werden soll, dann soll dies in Form von Kaliumhumat und nicht i: Form von Ammonkumat geschehen.
  • Aus Vorstehendem geht die Wichtigkeit hochprozentiger und wohlfeiler Kaliumhum,at-Düngemittel. für dic Landwirtschaft hervor.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise ein hochprozentiges Kaliumhumat erhält, wenn man einen humushaltigen Stoff, wie Braunkohle oder Torf, vor der Umsetzung mit einer Kaliumsalzlösung zunächst in an sich bekannter Weise mit einem Überschuß an Ätzkalk versieht.
  • An folgendem Beispiel wird das Verfahren der Erfindung erläutert: Der neutralisierbare Säurekomplex der als Versuchsbeispiel gewählten Braunkohle ist in natürlichem Zustand teilweise abgesättigt, z. B. auf i kg Trockensubstanz berechnet mit 0,315 Grammäquivalent Eisen, 0,117 Aluminium, o,9o2 Calcium, o,167 Magnesium, o,oo6 Natrium = 1,502 Grammäquivalent. Läßt man, um auf dem Wege des Basenaustausches bzw. der Adsorption ein Kaliumhumat zu gewinnen, eine Kalisalzlösung, z. B. eine 7,5%ig-e Kaliumchloridlösung, auf diese Braunkohle einwirken, so werden etwa o,9 Grammäquivalent Kalium eing,-tauscht.- Dies sind q.,20/0 KLO, also ein verhältnismäßig niedriger Kaliumgehalt.
  • Es wurde nun gefunden, daß die aufgenommene Kaliummenge beträchtlich gesteigert werden kann, wenn die Braunkohle vor der Behandlung mit Kalisalzlösung mit Ätzkalk beladen wird. Vermischt man die gleiche Braunkohle wie oben mit etwa i50;ö ihres Gewichts mit Ätzkalk und läßt dann unter gleichen Bedingungen die Kaliumchloridlösung einwirken, so werden 2,o Grammäquivalent Kalium aufgenommen, also mehr als das Doppelte.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird in folgender Weise durchgeführt: Geeignete Rohbraunkohle oder Torf wird gegebenenfalls nach Beseitigen grober Bestandteile, mit 5 bis 2o% Ätzkalk gut vermischt und in einem Behälter mit Siebboden mit Kaliumchlorid- oder Kaliumsulfatlösung beliebiger Konzentration in der Weise behandelt, daß man die Lösung langsam durchsickern läßt, bis der Austausch Calcium-Kalium beendet ist. Solange die ablaufende Lösung noch Kalium enthält, wird sie auf frische Teilmengen des Braunkohle-Kalk-Gemisches in der angegebenen Weise aufgegeben, bis der Kaligehalt der Lösung erschöpft ist. Man arbeitet praktisch in einem System von Behältern im Gegenstrom.
  • Die Masse wird, gegebenenfalls ohne vorheriges Auswaschen in üblicher Weise durch Absaugen, Zentrifugieren usw. von überschüssiger Lösung befreit und getrocknet.
  • Das so erhaltene hochwirksame Kapdüngemittel kann naturgemäß noch mit anderen bekannten Düngemitteln, insbesondere weiteren Kalisalzen, versetzt werden. Von besonderem Vorteil ist es, vor oder nach der Kaliumhumatbildung fein gemahlenes Rohphosphat .zuzumischen, wodurch die Phosphorsäure des Phosphats in lösliche Form übergeht. Humusstoffe sind zwar zu den verschiedensten Zwecken schon mit Kalk behandelt worden, beispielsweise um eine anschließende Extraktion von Humatcn zu erleichtern, um Ammoniak in Freiheit zu setzen oder um sie durch gleichzeitige Oxydation unter Druck aufzuschließen. Alle diese bekannten Verfahren haben mit der vorliegenden Erfindung nichts zu tun. Es ist außerdem ein nicht vorveröffentlichtes Verfahren vorgeschlagen «-orden, nach welchem für Düngezwecke geeignete Mittel durch Behandlung von Humusstofien mit Alkalihydroxydlösungen in Gegenwart von Alkali- oder Erdalka.Iisalzen hergestellt werden. Der Salzzusatz hat den Zweck, zu verhindern, daß die Stoffe in Lösung gehen. Das grundsätzlich anders arbeitende erfindungsgemäße Verfahren bietet u. a. die Vorteile, daß die danach erhältlichen Stoffe auch Calcium enrhalten, dagegen gegebenenfalls frei von schädlichen Anionen wie Cl oder SO, sind, was sie als Bodenverbesserungsmittel um so wertvoller macht. Ferner wird statt des teuren Kaliumhydroxyds der in großer Menge zur Verfügung stehende billige Kalk benutzt. Durch folgende Beispiele wird das Verfahren der Erfindung noch weiter erläutert: Ausführungsbeispiele i. i3ikg grubenfeuchte rheinische Rohbraunkohle wird mit 5,6kg gemahlenem Branntkalk in einer Schlagkreuzmühle vermahlen und innig gemischt. Durch die Masse wird darauf auf einer Nutsche 1,5 cbm 15 %ige Kaliumchloridlösung langsam durchgesaugt. Nach dem Absaugen und Trocknen enthält die Braunkohle neben überschüssigem Calcium 9,7 0J0 K# O als Huinat. Außerdem sind noch 60!o K.0 als Kaliumchlorid vorhanden, die gegebenenfalls leicht ausgewaschen werden können.
  • Die ablaufende Calciumchlorid enthaltende Kaliumchloridlösung durchläuft eine Serie von weiteren mit Braunkohle-Kalk-Mischung beschickten Nutschen, bis ihr Kaliumgehalt aufgebraucht ist.
  • 2. 57 kg vorgetrocknete Rohbraunkohle mit iq.0,'o Wassergehalt wird mit 7,6 kg trocken gelöschtem Kalk nebst 9o 1 Wasser zu einer Paste vermahlen und wie unter Beispiel i beschrieben, mit Kaliumchloridlösung behandelt. Das Ergebnis ist das gleiche wie im Beispiel i.
  • 3. 250kg Hochmoortorf mit gooiÖ Wassergehalt wird auf einer Nutsche mit q. cbm gesättigtem Kalkwasser behandelt. Das Kalkhydrat wird dabei fast völlig vom Torf aufgenommen. Nunmehr wird diese 3l,Iasse, wie im Beispiel i erläutert, mit 150;öiger Kaliumchloridlösung umgesetzt. Man erhält ein Erzeugnis, welches, auf Trockensubstanz berechnet, 8% K20 als Kaliumhumatenthält. Falls die Masse nicht mit Wasser a,usgewaschen wird, sind noch i o bis 120/0 KK20 als Kaliumchlorid vorhanden.
  • Wird statt Kallumchlorid- Kaliumsulfatlösung verwendet, . so ist das Endergebnis praktisch das gleiche.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hochprozentigenKaliumhumat-D üng emittelg aus humushaltigen Stoffen, wie Braunkohle oder Torf, dadurch gekennzeichnet, daß der humushaltige Stoff vor der Umsetzung mit einer KaliumsaWösung zunächst in an sick bekannter Weise mit einem. Überschuß an Ätzkalk versehen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Erzeugnis mit anderen Düngemitteln, insbesondere Kaliumsalzen, vermischt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und/ oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man vor oder nach der Kaliumhumatbildung feingemahlenes Rohphosphat zusetzt.
DEI63113D 1938-12-09 1938-12-09 Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kaliumhumat-Duengemitteln Expired DE738358C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1247351B (de) * 1959-03-06 1967-08-17 Hokkaido Tanko Kisen Kabushiki Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Phosphatduengemitteln
DE1301980B (de) * 1962-05-16 1969-09-11 Wintershall Ag Duengemittel mit wasserleichtloeslichen, anorganischen und wasserschwerloeslichen, organischen Kaliumverbindungen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1247351B (de) * 1959-03-06 1967-08-17 Hokkaido Tanko Kisen Kabushiki Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Phosphatduengemitteln
DE1301980B (de) * 1962-05-16 1969-09-11 Wintershall Ag Duengemittel mit wasserleichtloeslichen, anorganischen und wasserschwerloeslichen, organischen Kaliumverbindungen

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