AT159307B - Verfahren zur Überführung von Schlempekohle in ein lagerbeständiges, streufähiges und neutrales Düngemittel. - Google Patents

Verfahren zur Überführung von Schlempekohle in ein lagerbeständiges, streufähiges und neutrales Düngemittel.

Info

Publication number
AT159307B
AT159307B AT159307DA AT159307B AT 159307 B AT159307 B AT 159307B AT 159307D A AT159307D A AT 159307DA AT 159307 B AT159307 B AT 159307B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
coal
stillage
spreadable
stable
converting
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Albert Ag Chem Werke
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Albert Ag Chem Werke filed Critical Albert Ag Chem Werke
Application granted granted Critical
Publication of AT159307B publication Critical patent/AT159307B/de

Links

Landscapes

  • Fertilizers (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 



   In der deutschen Patentschrift Nr. 573036 ist ein Verfahren zur Herstellung   organischer Dunge-   mittel beschrieben, nach welchem pflanzliches oder tierisches Ausgangsmaterial mit Phosphorsäure bei höheren Temperaturen einer teilweisen Hydrolyse unterworfen wird. Das entstehende Gut wird dann mit Ammoniak im gasförmigen Zustand oder in Lösung   neutr@   lisicrt. Nach der deutschen Zusatzpatentschrift Nr. 586743 werden bei der sauren Hydrolyse oxydierend wirkende Metallverbindungen zugesetzt, die nach erfolgter Umsetzung als am Aufbau der Pflanze teilnehmender oder das Pflanzenwachstum fördernder Stoff in dem hergestellten Diingemittel verbleiben.

   Bei beiden Verfahren kann das neutrale Umsetzungsgut mit Alkalisalzen gemischt werden, um so einen stickstoff-, phosphorsäureund alkalihaltigen   Humusdünger   zu gewinnen. 



   Es hat sich nun gemäss der vorliegenden Erfindung gezeigt, dass Schlempekohle ganz besonders geeignet ist, an Stelle von Ammoniak zur Neutralisation einer sauren Aufsehlussmasse von Pflanzenresten zu dienen. Als solche   Aufschlussmasse   kommt aus wirtschaftlichen Gründen in erster Linie eine an sich bekannte Mischung von Torf und Phosphorsäure in Frage, in welcher allerdings die Phosphorsäure aus düngeteehnischen Gründen nur wenig Prozente ausmachen soll, damit der spätere fertige Düngemittel auf die Einheit Phosphorsäure gerechnet, möglichst grosse Mengen organischer Substanz enthält.

   Solehe Mischungen lassen sich ohne weiteres durch Ammoniak neutralisieren, weil diese Verbindung sowohl in gasförmigem Zustand als auch in wässeriger Lösung geeignet ist, die einzelnen Faserteilchen zu durchdringen und somit die aufgesogene Phosphorsäure zu erreichen. 



   Es konnte daraus aber nicht geschlossen werden, dass eine z. B. nur 4% P2O5 enthaltende Torfmasse, welche sich ganz trocken angreift, mit geringen Mengen Schlempekohle neutralisiert werden kann, weil diese nicht in Lösung oder in gasförmigem, sondern nur in   pulverförmigem   Zustand mit der Torfmasse zusammengebracht wird. Das Umsetzungsvermögen der   Schlempekohle   ist hier umso überraschender, als diese die typische Eigenschaft fast aller Aschen   aufweist, reaktionsträge   zu sein.

   Mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird der Schlempekohle erst der Weg in die   Düngeteehnik   geöffnet, weil sie bisher aus verschiedenen Gründen nicht zum   Düngen   verwendet werden konnte, denn 
 EMI1.2 
 2. lässt sie sich wegen ihrer Neigung zum Verschmieren schlecht streuen und wenn man sie anderseits durch besondere   Massnahmen scharf trocken   hält, so stäubt sie beim Ausstreuen sehr, 3.

   enthält   Schlempekohle   giftige Verbindungen, wie Sulfide und Cyanide, welche bei einer   unmittel-   baren Anwendung eine schädliche Wirkung auf das Pflanzenwachstum   ausüben können.   Bei der erfindungsgemässen Umsetzung mit der sauren   Aufschlussmasse   zersetzen sich jedocli diese Verbindungen unter Entweichen der schädlichen Atomgruppen. 



   Abgesehen von dem Vorteil der   Überführung   von Schlempekohle in eine nutzbringende Form, hat das Verfahren der vorliegenden Erfindung gegenüber den bekannten Methoden der Neutralisation saurer Aufschlussmassen mit Ammoniak zum Zwecke der Herstellung humusbildender Düngemittel 
 EMI1.3 
 gearbeitet wird, welches kostspielige Einrichtungen erfordert, kann nach vorliegender   Erfindung   z. 13. schwefelsaures Ammoniak oder Ammoniumehlorid verwendet werden, kurz leicht zu handhabende und nicht Ammoniumsalz entwickelnde Salze des Ammoniaks. Bringt man das   Ammoniaksslz   gleich in die anzuwendende Phosphorsäure, so ist die Gewähr gegeben. dass die   Stickstoffverbindungen,   ebenso wie die Phosphorsäure die   Torfpartikelchen   durchdringen.

   Es   war zu erwägen, eb m@n Schlempel@ohle   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 nicht auch dadurch der allgemeinen Anwendung   a ! s Düngemittel zugänglich machen konnte,   dass man sie mit Säuren, z. B. Schwefel-oder Salzsäure ohne Gegenwart von Torf u. ä. behandelt, um die düngeschädliche Alkalität (Soda und Pottasche) zu beseitigen, doch scheitert dies daran, dass 1. auf solche Weise ein in noch stärkerem   Masse   hygroskopisches und daher unverwendbares Düngemittel anfällt, und dass 2. die zuzusetzende Säure Geld kostet, wodurch der Vorteil des verhältnismässig niedrigen Kalipreises der Schlempekohle wieder ausgeglichen wird, ohne dass eine den natürlichen Kalisalzen entsprechende Verbesserung in der düngetechnischen Handhabung auftritt.

   Bei den vorliegenden Verfahren dient aber die Schlempekohle gleichzeitig zu der ohnehin notwendigen Neutralisation der Phosphorsäure, so dass ein doppelter Zweck erreicht wird. Dies bedeutet einen Fortschritt, weil die an vielen Stellen der landwirtschaftlichen Nebengewerbe anfallenden Schlempekohlen bisher keine glatte Verwendung fanden. 



   Je nach dem Verhältnis zwischen angewendeter Phosphorsäure und eingebrachter Schlempekohle kann man auch die Löslichmachung der in der Schlempekohle enthaltenen Spurenelemente beeinflussen. Diese, besonders durch Forschungsergebnisse der letzten Jahre in den Vordergrund gerückten Nebenelemente, haben für die   Pflanzenernährung   eine um so grössere Bedeutung, je besser löslich sie gemacht werden. In der unbehandelten Schlempekohle sind sie fast   unlöslich,   weil es sich zum grossen Teil um Schwermetallverbindungen handelt, welche in Gegenwart alkalischer Alkaliverbindungen praktisch unlöslich sind. 



   Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird noch an Hand folgenden Beispiels näher erläutert. 



   Ausführungsbeispiel.   800 leg   Torf werden mit 100 kg 25%iger Phosphorsäure, welche 10% Stickstoff in Form von schwefelsaurem Ammoniak enthält, bedüst und einige Monate, als Haufen gestapelt, sieh selbst überlassen. Nach genügendem Fortschritt des   Aufschluss Vorganges vermischt   man die Masse mit 40 leg feingemahlener Schlempekohle, worauf man, falls dieser Vorgang in einem verschliessbaren Gefäss, z. B. in einer Mischtrommel ausgeführt wird, mit der   Kohlensäureentwicklung   deutlich das Freiwerden von Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff wahrnehmen kann. Nach einigen Stunden Lagerung   k,. nn   die Masse bei etwa 40  C in einem Luftstrom von dem jetzigen Feuchtigkeitsgehalt (etwa   30%)   auf einen solchen von etwa   20%   heruntergetrocknet werden. 



   Das so entstandene Produkt ist durch folgende Zahlen gekennzeichnet : 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> 1-4% <SEP> N
<tb> 3#1% <SEP> P2O5
<tb> 2-0% <SEP> 10
<tb> 
 Der Gesamtgehalt des Produktes an anorganischen Bestandteilen, das Wasser nicht hinzu- 
 EMI2.2 


Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Überführung von Schlempekohle in ein lagerbeständiges, streufähiges und neutrales Düngemittel, dadurch gekennzeichnet, dass die feingemahlene Schlempekohle mit einer solchen Torf- EMI2.3
AT159307D 1938-05-14 1938-05-14 Verfahren zur Überführung von Schlempekohle in ein lagerbeständiges, streufähiges und neutrales Düngemittel. AT159307B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT159307T 1938-05-14

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT159307B true AT159307B (de) 1940-08-10

Family

ID=3650308

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT159307D AT159307B (de) 1938-05-14 1938-05-14 Verfahren zur Überführung von Schlempekohle in ein lagerbeständiges, streufähiges und neutrales Düngemittel.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT159307B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3635195A1 (de) Verfahren zur herstellung eines kombinierten phosphorduenge- und bodenverbesserungsmittels
AT159307B (de) Verfahren zur Überführung von Schlempekohle in ein lagerbeständiges, streufähiges und neutrales Düngemittel.
DE669962C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von Schlempekohle in ein Duengemittel
DE923006C (de) Verfahren zur Unterdrueckung der Selbstentzuendlichkeit von Phosphiden der Alkalien,Erdalkalien oder Erdmetalle und von aus diesen entwickeltem Phosphorwasserstoff
CH148776A (de) Verfahren zur Herstellung eines stickstoffhaltigen Humuskörpers.
DE500087C (de) Verfahren zur Darstellung eines Stickstoff-Phosphat-Duengers
DE685086C (de) Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigen Duengemitteln
DE966114C (de) Verfahren zur Vermeidung der Loeslichkeitsverschlechterung von Phosphatduengemitteln
DE1950535A1 (de) Verfahren zur Oxydation von Kohlen und kohleaehnlichen Stoffen
DE738358C (de) Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kaliumhumat-Duengemitteln
DE963605C (de) Verfahren zur Herabminderung des Calciumnitratgehaltes im Kalkammonsalpeter
DE559254C (de) Verfahren zur Herstellung leicht assimilierbarer organischer Stickstoffduenger aus rezenten und fossilen Pflanzenkoerpern
DE892760C (de) Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Duengemitteln aus Klaerschlamm
DE632225C (de) Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger kohlenstoffhaltiger Duengemittel
DE962340C (de) Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltendenDuengemittels
DE887949C (de) Verfahren zur Herstellung von granuliertem Superphosphat
AT204054B (de) Verfahren zur Herstellung eines Harnstoff und Ammonsulfat enthaltenden Düngemittels
DE2401878A1 (de) Verfahren zur umwandlung von lignocellulosem material in duengemittel
DE559145C (de) Verfahren zur Herstellung organischer, huminhaltiger, in Wasser loeslicher Mischduenger
DE594316C (de) Verfahren zum Ammonisieren von auf nassem Wege hergestellten Schlackenphosphaten
AT83875B (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer organischer Düngemittel.
AT311392B (de) Verfahren zum Herstellen eines Humusdüngemittels
DE536193C (de) Verfahren zur Herstellung eines Kohlensaeure-Duengemittels
AT123812B (de) Verfahren zur Bindung von Ammoniak-Stickstoff.
DE742580C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von phosphat- und phosphorsaeurehaltigen Abfall-Gipsschlaemmen in Duengemittel