DE500087C - Verfahren zur Darstellung eines Stickstoff-Phosphat-Duengers - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines Stickstoff-Phosphat-Duengers

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DE500087C
DE500087C DEW81146D DEW0081146D DE500087C DE 500087 C DE500087 C DE 500087C DE W81146 D DEW81146 D DE W81146D DE W0081146 D DEW0081146 D DE W0081146D DE 500087 C DE500087 C DE 500087C
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phosphoric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B17/00Other phosphatic fertilisers, e.g. soft rock phosphates, bone meal
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung eines Stickstoff-Phosphat-Düngers Die Verwendung von Kalkstickstoff als Düngemittel zeigt mancherlei Unannehmlichkeiten. Das Produkt stäubt stark, wirkt scharf ätzend und greift insbesondere die Atmungsorgane und Haut der damit beschäftigten Arbeiter und Zugtiere an. Ferner nimmt der Stickstoffgehalt des Kalkstickstoffs bei Lagerung unter allgemein günstigen Verhältnissen durch den Einfluß der Luftfeuchtigkeit beträchtlich ab, und es geht in ihm eine teilweise Umwandlung des Cyan, amidstickstofis in schädliches Dicyandiamid vor sich. Außerdem besitzt der Kalkstickstoff als Düngemittel noch den Nachteil, daß er zwei bis drei Wochen vor Aussaat in den Boden gebracht werden muß, um zur Zeit der Nussaat wirksam zu sein.
  • Es wurde nun gefunden, daß man alle diese :Dachteile des Kalkstickstoffs beseitigen kann, wenn man ihn in Form eines neuen Mischdüngers verwendet, dessen Darstellung im nachfolgenden beschrieben wird.
  • Trockene organische Substanzen von einer Struktur, beispielsweise wie des Torfmulls, Häcksels oder getrockneten :Sägemehls, werden mit hochprozentiger. Phosphorsäure behandelt, dem so erhaltenen Produkt gemahlener Kalkstickstoff zugesetzt und diese Mischung lagern gelassen. Sowohl schon beim Zusatz des Kalkstickstoffs wie insbesondere jedoch bei der nachfolgenden Lagerung in den erstem Wochen geht eine Umwandlung .des Produkts insofern vor sich, als die Phosphorsäure sich mit dem Calciumoxyd bzw. Calcium des Cyanamids allmählich zu Kalksalzen umsetzt, wobei Neutralisationswasser frei wird, welches hinwiederum eine Umwandlung des Cyanamids in Harnstoff bewirkt. Die Umwandlung .des Cyanamids gerade unter Verwendung des Neutralisationswassers geht praktisch ausschließlich in Richtung des Harnstoffs vor sich, ohne daß bei diesem Prozeß und einer nachfolgenden Lagerung Stickstoffverluste eintreten, während roher Kalkstiffstoff unter Einfluß von gewöhnlichem Wasser in irgendeiner Form sich vorzugsweise in das schädliche Dicyandiamid umwandelt und dabei sowie bei der nachfolgenden Lagerung durch Ammoniakabspaltung beträchtliche Verluste erleidet. Das nach dem vorstehenden Verfahren gewonnene Endprodukt enthält ao und mehr Prozent seines .Stickstoffs in Form von Harnstoff und verträgt eine viele Monate dauernde Lagerung selbst unter ungünstigen Verhältnissen ohne jeden Stickstoffverlust. Die Staub- und Ätzwirkung des ursprünglichen Kalkstickstoffs ist ganz. ,beträchtlich vermindert und praktisch nicht mehr von Bedeutung. Das Produkt besitzt den Stickstoff teilweise in einer sofort wirksamen Form und braucht daher erst kurz vor der Aussaat in den Boden gebracht zu werden.
  • An Stelle -des rohen Kalkstickstoffs kann auch vorbehandelter Kalkstickstoff, vorteilhaft ein geöltes Produkt, angewendet werden. Desgleichen kann das so gewonnene Produkt auch einer weiteren Behandlung unterworfen werden. Man kann es z. B. ölen und unter Zusatz von Kalisalzen oder Ni= traten zu einem Kali- bzw. Nitrat-Phosphor-Stickstoff-Mischdünger weiterverarbeiten. An Stelle von Phosphorsäure kann man auch hochkonzentrierte Lösungen von sauren Phosphaten oder solche in fester Form anwenden. Der erhaltene Dünger hat gegenüber den üblichen synthetischen Mischdüngern noch den Vorteil, daß er außerdem einen guten Nährboden für Bakterien darstellt und .daher seine Verwendung auch in dieser Beziehung fördernd auf die Bakterientätigkeit des Bodens einwirkt.
  • Es sind zwar bereits 'eine Reihe von Verfahren bekannt, welche Kalkstickstoff einerseits in Verbindung mit Phosphorsäure o:ler Phosphaten, andererseits in Verbindung mit Torf verarbeiten. Jedoch unterscheiden sich ,diese Verfahren ganz wesentlich sowohl in der Ausführungsform als auch im Effekt von dem vorliegenden. Die einen gehen von festem Kalkstickstoff oder vorher zubereiteter Cyanamidlösung aus, auf welche sie die Phosphorsä ure in mehr oder weniger konzentrierter Form einwirken lassen. Abgesehen von der Umständlichkeit des Weges über die Cyanamidlösung ist die Behandlung vonKalkstickstoff mit Wässerigen Lösungen immer mit einer Schädigung des wirksamen Stickstoffanteils verbunden. Das Endprodukt stellt eine flüssige oder sirupöde Masse in einer für :den Transport zunächst ungeeigneten Form dar. Bei den anderen Verfahren, bei welchen man ein als solches oder zu bildendes saures Salz anwendet und dieses mit festem -Kalkstickstoff gemischt schmilzt, benötigt man Temperaturen, die oberhalb der Zersetzungstemperatur von Harnstoff liegen, so daß sich dieser gar nicht bilden und die hierfür benötigten Wassermengen bereits vorher beim Erhitzen aus der Masse ausgetrieben werden. Bei allen den vorangehend genannten Verfahren, :desgleichen in den Fällen, wo fester Kalkstickstoff mit vorher calciniertem neutralem oder basischem Phosphat verarbeitet wird und hier eine Säureeinwirkung auf den Kalk des Kalkstickstoffs gar nicht stattfinden kann, findet eine organische Substanz als Grundlage des Mischdüngers keine Anwendung. so claß also liier slic: vorteilhaften Wirkungen derselben, wie in vorliegendem Falle, gar nicht eintreten können.
  • Bei den Verfahren, wo Torf oAgl. als organische Basis benutzt wird, geschieht dies zu ganz anderen Zwecken. In .dem einen Falle läßt man eine vorher zubereitete Cyanamidlösung von der Torfsubstanz aufsaugen, erspart also nur das Eindampfen der Lösung, ohne daß hierbei ein Mischdünger gebildet wird und das hierbei auftretende Neutralisationswasser seine Wirkung auf die Umwandlung des Cyanamids in Harnstoff allmählich ausüben kann. Zudem hat. der Torf sodann eine große Menge von Wasser in sich aufgesaugt, was gleichfalls eine Schädigung der wirksamen Stickstofform des C vanamids mit sich bringt.
  • In dem anderen Falle handelt es sich uni eine völlige Fermentation des C:y anaini@d-Kallcstickstoffs, zu welchem Zweck das Kalkstickstoff=Torfi emisch_ äußerst stark durchfeuchtet werden muß, so daß dabei das Cvanamid zunächst in Ammoniak und sor#.lann mittel Organismen in eine neue unlösliche Verbindung umgewandelt wird, die organisch gebundenen Stickstoff enthält. Hierbei bilden sich größere Mengen Dicyan;liamirl uns tritt ein beträchtlicher - Stickstoffverlust durch Ausströmen von Ammoniak aus der Gärstatt auf. Das Endprodukt stellt keinen transportfähigen Kunstdünger, sondern ein:#n Stalldünger dar, und das Verfahren eignet sich «sohl für die landwirtschaftliche Praxis, aber nicht für industrielle Zwecke. Phosphorsäure wird hier nur in Form neutraler Phosphate angewandt. Im Gegensatz zu Bliesen Verfahren arbeitet das vorliegende finit möglichst trockenen organischen Substanzton, welche einen geeigneten Träger für #lie saure Stil>-stanz abgeben und gegebenenfalls ihr Wasser vollständig aufsaugen sollen, um sie so wiz2 die Säure allmählich auf #1:n Kalkstickstoff zur Einwirkung bringen zu lassen, wodurch die bei der Umwandlung in Harnstoff iininer größer werdende Alkalität abbeschwächt sowie einer Bildung von Dicvandiamid in schädigendem Umfang vorgebeugt wird. Der so erhaltene Mischdünger erweist sich im Acker als vorzüglicher Nährboden für Bakterien.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE; r. Verfahren zur Darstellung eines Stickstoff-Phosphat-Düngers, dadurch gekennzeichnet, daß man trockene organische: Substanzen, wie Torf. Häcksel, trockenes Sägemehl, mit Phosphorsäure behan;l:elt, diesem Produkt Kalkstickstoff zusetzt und es lagern läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man an Steile von Kalkstickstoff geölten Kalkstickstoff z-erwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von Phosphorsäure feste phosphorsaure Salze oder deren konzentrierte Usungen anwendet.
DEW81146D 1928-12-04 1928-12-04 Verfahren zur Darstellung eines Stickstoff-Phosphat-Duengers Expired DE500087C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE964602C (de) * 1954-08-12 1957-05-23 Gewerk Victor Chem Werke Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels
FR2385660A1 (fr) * 1977-04-01 1978-10-27 Sueddeutsche Kalkstickstoff Procede de fabrication d'engrais uree-dicyandiamide inodore en grains
FR2430923A1 (fr) * 1978-07-10 1980-02-08 Sueddeutsche Kalkstickstoff Solutions fertilisantes
DE3416313A1 (de) * 1984-05-03 1985-11-28 Theodor Dr.sc.agr. 3400 Göttingen Weichelt Verfahren zur aufbereitung von samenabfaellen

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