DE210808C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C3/00—Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
υ | ΰ Ί I |
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■"- JiS 210808'-KLASSE 16. GRUPPE
EGIDIO POLLACCI und Dr. GINO POLLACCI in PAVIA, Ital. ·
Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Calciumcyanamid. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Mai 1907 ab.
Die Anwendung des Calciumcyanamids als Düngemittel hat erhebliche Nachteile im Gefolge,
und die Praxis der Landwirte hat die schädliche Wirkung, die dieses Produkt auf die Pflanzen im allgemeinen und besonders
auf das Keimen der Sämereien ausübt, unzweifelhaft nachgewiesen. Diese schädliche
Wirkung rührt von mehreren Ursachen her, und zwar von gewissen Stoffen, die in dem
ίο Calciumcyanamid enthalten sind. Die schädlichen
Eigenschaften dieses Körpers sind hauptsächlich erstens die Kaustizität, die von
dem in dem Calciumcyanamid enthaltenen Ätzkalk und dem Ammoniak, das es reich-Hch
entwickelt, herrührt; zweitens die giftige Wirkung, die durch eine Nitrilgruppe, die
es enthält, verursacht wird, indem schädliche Kohlenwasserstoffe auf die Pflanzen entwickelt
werden, was sich dann zeigt, wenn man das Calciumcyanamid auf feuchten Boden bringt.
Die Erfinder haben versucht, Mittel zu finden, um dem Calciumcyanamid, welches
als Düngemittel in den Handel gebracht wird, und in Agrikulturkreisen großes Interesse hervorgerufen
hat, diese großen Nachteile zu nehmen. Theoretische Erwägungen und viele angestellte Versuche haben zu dem vorliegenden
Verfahren geführt, durch das die schädliehen Bestandteile, die das Calciumcyanamid
enthält, durch geeignete Behandlung in für die Pflanzen nützliche Stoffe umgewandelt
werden, wodurch die Landwirtschaft durch ein neues, das Wachstum der Pflanzen beförderndes
Düngemittel bereichert wird.
Das Verfahren zur Herstellung des verbesserten Produktes besteht in folgendem.
Man mischt handelsübliche Schwefelsäure von etwa 40 bis 50 ° Be., die vorher mit dem
gleichen Gewicht Wasser verdünnt ist, mit Calciumcyanamid. Das Calciumcyanamid fügt
man allmählich in kleinen Mengen zu, wobei man dafür Sorge trägt, daß die Masse immer
eine, wenn auch schwache, saure Reaktion behält. Sollte der entgegengesetzte Fall eintreten,
so fügt man eine genügende Menge Säure zu, damit die Masse wieder sauer reagiert. Nachdem die Masse gut gemischt
ist, wird sie bei gelinder Temperatur von etwa 40 bis 500 C. getrocknet und dann gepulvert.
Das erhaltene Produkt ist vom Calcium-, cyanamid sowohl in seiner Zusammensetzung
als auch seiner Wirkung nach vollständig verschieden, und es besitzt keinen der Fehler,
die dem Calciumcyanamid anhaften und die dessen Anwendung ungeeignet machen. Die
Behandlung mit Schwefelsäure hat nämlich folgende Wirkungen. Sie bildet mit dem Ätzkalk
schwefelsauren Kalk, der für die Pflanzen sehr nützlich ist, was sich aus der Tatsache
ergibt, daß die Landwirte ausgedehnten Gebrauch davon machen. Sie verbindet sich
mit dem Ammoniak zu schwefelsaurem Ammoniak, eine der wertvollsten stickstoffhaltigen
Substanzen. Sie wirkt auf die Kphlen-
Wasserstoffe, die während der Behandlung mit der Säure sämtlich entfernt werden, und
die sich bei der Anwendung des Düngemittels auf feuchtem Boden nicht mehr entwickeln.
Schließlich bildet sie eine salzartige Verbindung mit dem Stickstoff, der in dem'
Calciumcyanamid bleibt, wobei eine Verbindung entsteht, deren chemische Eigenschaften
noch nicht genügend bekannt sind; es ist ein
ίο stichstoffhaltiges Sulfat, das die Pflanzen
leicht und vorteilhaft assimilieren, wie eg aus den angestellten Versuchen hervorgeht.
Schließlich fügt die Schwefelsäure dem neuen Produkt ein für die Pflanzen wesentliches
Element zu, nämlich den Schwefel, der dem Calciumcyanamid vollständig fehlt.
Das gemäß dem vorliegenden Verfahren hergestellte Produkt besitzt daher keinen der
Mängel des Calciumcyanamids, so daß es bei jedem beliebigen Entwicklungsgrad der Pflanzen
angewendet werden kann. Es enthält ferner neue Stoffe, die seine Düngekraft erheblich
erhöhen, abgesehen von dem Umstand, daß das Ammoniak während der Behandlung
mit der Säure gebunden worden ist, und daß die Ammoniakverluste infolgedessen beseitigt
sind. Man ist daher sicher, daß der Stickstoffgehalt
des Produktes dauernd konstant bleibt, was bei dem Calciumcyanamid nicht
der Fall ist, das auf feuchter Stelle allmählieh diesen Stoff verliert.
Es ist an sich nicht neu, Cyanamidsalze mit verdünnter Schwefelsäure zu behandeln.
Das bekannte Verfahren bezweckt jedoch die Herstellung von Harnstoff, und die Einwirkung
der beiden Stoffe muß daher so geleitet werden, daß dieses Produkt entsteht. Bei
dem vorliegenden Verfahren werden dagegen weder Harnstoff noch Verbindungen desselben
gebildet.
Claims (1)
- Pa tent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Calciumcyanamid, dadurch gekennzeichnet, daß man das Calciumcyanamid mit verdünnter Schwefelsäure im Überschuß behandelt, worauf das erhaltene Produkt getrocknet und erforderlichenfalls gepulvert wird.
Publications (1)
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