DE665145C - Verfahren zur Herstellung von Stickstoffduengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stickstoffduengemitteln

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DE665145C
DE665145C DEST48324D DEST048324D DE665145C DE 665145 C DE665145 C DE 665145C DE ST48324 D DEST48324 D DE ST48324D DE ST048324 D DEST048324 D DE ST048324D DE 665145 C DE665145 C DE 665145C
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DEST48324D
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Inventor
Dr Rudolf Lieske
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Studien und Verwertungs G M B
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Studien und Verwertungs G M B
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Stickstoffdüngemitteln Durch genaue pflanzenphysiologische Versuche wurde festgestellt, daß die Mineralstofftheorie, welche die Grundlage der heute wirtschaftlich sehr bedeutenden Düngemittelindustrie darstellt und nach welcher höhere Pflanzen zu ihrer vollen Entwicklung keine organische Substanz benötigen, nicht einwandfrei ist. Durch exakte Untersuchungen mit verschiedenen Kulturpflanzen konnte nachgewiesen werden, daß eine optimale Ausnutzung der gebotenen Nährstoffe, insbesondere der Stickstoffverbindungen, nur dann eintrat, wenn eine bestimmte, verhältnismäßig geringe Menge organischer Stoffe zugegen ist. Als organische Verbindungen, welche die angegebene Wachstumsförderung verursachen, kommen lösliche Verbindungen der Huminsäure in Betracht. Die üblichen wasserlöslichen Stickstoffdünger ergeben mit geringen Mengen dieser Verbindungen gemischt eine Ertragssteigerung, welche die Wirkung der reinen Stickstoffsalze oft um mehr als roo °,l, übertrifft. Größere Mengen Huminpräparate, wie sie in vielen bereits früher vorgeschlagenen Mischdüngemitteln vorhanden sind, ergeben keine optimalen Ernten. Die Wirkung des von der Erfinderin vorgeschlagenen Mischdüngers sei an folgendem Beispiel erläutert. . Beispiel Topfkulturen von Tabak (Nicotiana rustica) in sandiger Erde mit der üblichen Kaliphosphorsäuredüngung ergaben folgende Erntegewichte, nachdem als Stickstoffdünger Ammonsalpeter oder eine Mischung von Ammonsalpeter mit nitrohuminsaurem Ammoniak gegeben wurde. Alle Stickstoffdüngergaben sind auf gleichen N-Gehalt, und zwar auf den N-Gehalt von 2 g Ammonnitrat pro Topf eingestellt.
    Zusammensetzung Mehrertrag
    des Düngers Ernte- durch
    N H S o Humin- gewicht Humin-
    ' 3 salze salz
    "r.. °r"
    i
    i. ioo I 0,0 55,0 -
    2. 99,7 0,3 923 67,8
    3- 96,6 3,4 1296 1355
    4. 72,0 28,o 101,4 84,4
    5. 3,1 96,9 71,2 29,5
    Es ergibt sich aus dem Beispiel, daß die Beimischung einer sehr geringen Menge Huminsubstanz als Reizmittel, die für sich allein eine feststellbare Wachstumsförderung nicht erkennen läßt,. bei Zumischung zum Ammonnitrat eine Erntevermehrung von weit über loo °/o verursachen kann. Weder reine Huminsäure noch reine Stickstoffsalze ergeben optimale Ernten. Ganz überraschende Wirkungen konnten erzielt werden bei An-. Wendung der heute handelsüblichen Voll= düngermischungen. Ein sehr geringer Zusatz von wasserlöslichen Huminsäureverbindungen ergab eine Wachstumssteigerung von mehreren ioo °/o. Die Wirkung der handelsüblichen Dünger wird also durch die Erfindung, d. h. durch Zusatz sehr geringer etwa 3,5 % der Mischung nicht übersteigender Mengen von löslichen Huminsäureverbindungen ganz bedeutend erhöht, wodurch ein wesentlicher Fortschritt bei der Anwendung von Düngesalzen erzielt wird.
  • Es ist bereits bekannt, daß man mit Torf, Kohle und ähnlichen Stoffen eine gewisse Düngewirkung erzielen kann. Es sind auch aus Torf und Braunkohle bereits stickstoffhaltige Düngemittel hergestellt worden, die sich aber alle wesentlich in ihrer Zusammensetzung, Herstellung und Wirkung von den von der Erfinderin hergestellten Mischdüngern unterscheiden.
  • Die meisten Düngemittel, die mit Torf oder Braunkohle hergestellt wurden, enthalten diese Bestandteile ungelöst und vielfach nur als adsorbierende Substanz, ohne daß sie in eine chemische Bindung eintreten.
  • Eine andere Gruppe von bekannten Düngemitteln enthält die angegebenen Stoffe in chemischer, bei der Herstellung eintretender Bindung mit verschiedenen bekannten Nährstoffen, ohne aber durch den Prozeß in wasserlösliche Form übergeführt zu werden.
  • Bekannt ist ferner die Anwendung reiner wasserlöslicher Huminverbindungen, die aber nach den umfangreichen Versuchen der Erfinderin keine optimalen Ernteerträgnisse ergeben. Die weiterhin bereits vorgeschlagene Mischung löslicher Huminverbindungen mit Kalkstickstoff ergibt ebenfalls kein wasserlösliches Produkt.
  • Die vorliegende Erfindung behandelt im Gegensatz zu allen vorerwähnten Vorschlägen lediglich eine Mischung bekannter wasserlöslicher Stickstoffdüngemittel mit geringen Mengen wasserlöslicher Huminverbindungen. Die Mengen der den handelsüblichen Stickstoffdüngemitteln, insbesondere Ammoniumsalzen und Nitraten, zuzusetzenden wasserlöslichen Verbindungen der Huminsäure sollen nur bis etwa 3,5 °/o der Gesamtmischung betragen. Es wurde festgestellt, daß solche Mischungen Ertragssteigerungen ergeben, die keineswegs nur, wie zu erwarten war, auf einer Summierung der Wirkung der einzelnen Komponenten beruhen. Es lassen sich mit Mischungen Erntevermehrungen er-,, welche die nach den bisherigen Erfalerängen zu erwartenden Ertragssteigerungen bedeutend überschreiten.
  • Man kann nach der vorliegenden Erfindung eine gut wirksame Mischung z. B. dadurch herstellen, daß man käufliches Ammoniumnitrat im Verhältnis i : ioo mit nitrohuininsaurem Ammonium vermischt. An Stelle des nitrohuminsauren Ammoniums kann man in gleicher Weise nitrohuminsaures Kalium oder Natrium sowie huminsaures Ammonium, Kalium oder Natrium verwenden.
  • Man hat zwar auch schon Braunkohle oder Torf als Zusatz zu Düngemitteln verwendet. So wird z. B. in der amerikanischen Patentschrift 913 922 und der britischen Patentschrift 23ä 4.81 Torf oder Braunkohle zu bekannten Düngemitteln zugesetzt. Bei dem vorliegenden Verfahren werden jedoch nur die angegebenen geringen Mengen wasserlöslicher, ballastfreier Huminverbindungen den Düngesalzen zugesetzt.
  • Der wesentliche Fortschritt der neuen Erfindung liegt darin, daß man auf sehr einfachem und billigem Wege durch Zumischen sehr geringer Mengen reiner Huminsäureverbindungen zu händelsüblichern Kunstdünger ein Produkt erhält, das die Wirkung der einzelnen Komponenten bei weitem übertrifft. Solche Präparate, die einen wesentlichen Fortschritt der Düngemittelindustrie darstellen, sind bisher von anderer Seite noch niemals hergestellt worden. Es sollen nur reine lösliche Huminverbindungen angewendet werden, nicht dagegen Verbindungen, die Humine mit großen Mengen von Ballaststoffen gebunden enthalten, wie z. B. Torf oder Braunkohle.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Stickstoffdüngemitteln durch Vermischen derselben mit wasserlöslichen Salzen der Huminsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserlösliche Stickstoffsalze, insbesondere Ammoniumsalze, mit geringen, etwa 3,5 °/o der Mischung nicht übersteigenden Mengen der wasserlöslichen Verbindungen der Huminsäure vermischt.
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