<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung borhältiger Düngemittel.
Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstande ein Verfahren zur Herstellung borhaitiger Düngemittel.
Bei den bisherigen Arbeiten über die Wirkung von Bor nämlich : Aufsatz von B. E. Brown, Chemisches Zentralblatt 1924, 1. Band, S. 1439 ; Collings, Chemisches Zentralblatt 1927, 1. Band, S. 2557 ; Haselhoff, Chemisches Zentralblatt 1913, 1. Band, S. 1991, wurde festgestellt, dass Borverbindungen als Düngemittel mit Ausnahme von nur äusserst geringen Mengen durchwegs auf C41, s Pflanzenwachstum schädigend wirken. Bei den früheren Versuchen wurde nämlich stets das Bor in zu grossem Ausmasse gegeben, und es wurde hiebei fast stets mit normalen Böden gearbeitet, weshalb Bor nur als Pflanzengift bzw. höchstens als Stimulationsmittel betrachtet wurde.
Demgegenüber haben die Anmelder durch Versuche festgestellt, dass Bor nicht nur für das Gedeihen gewisser Pfanzen auf gewöhnlichen Böden günstig wirkt, was bereits bekannt war, sondern dass es für sonst schwer kultivierbare Böden, die z. B. durch Eisenoxydul oder einen übermässigen Salzgehalt geschädigt sind, eine grosse Bedeutung besitzt. Auf solchen kranken Böden wurde z. B. auf Grund von Versuchen durch die Anmelder bei der Gutsverwaltung in Seibersdorf gefunden, dass Mengen bis zu 50 kg einer Borverbindung pro Hektar deutliche Erntesteigerungen hervorbringen (von über 300%) ; eine solche Menge würde auf normalen Böden, wie sie Brown, Collings und Haselhoff bei ihren Untersuchungen benutzt haben, pflanzenschädlich wirken.
Anderseits sind jedoch die gemäss der Erfindung verwendeten Borverbindungen schon in wesentlich geringerer Menge wirksam als die bisher verwendeten Düngemittel, wie z. B. Superphosphat, von dem man bekanntlich im Durchnschitt 300-400 pro Hektar zur Anwendung bringen muss, wogegen die durchgeführten Versuche ergaben, dass sich-gleichmässige Verteilung vorausgesetzt-diese Ziffer bei den obgenannten Borverbindungen um den Betrag von etwa 50 kg pro Hektar bewegt, manchmal aber auch nur 5 kg pro Hektar betragen kann.
Die gleichmässige Verteilung dieser verhältnismässig geringen Substanzmengen auf eine im Vergleich dazu sehr grosse Fläche ist allerdings Bedingung für den angestrebten Effekt, da festgestellt werden konnte, dass, wenn die genannten Verbindungen örtlich in grösserer Menge gestreut werden, sie nicht nur keine erhöhte Wirkung, sondern im Gegenteil einen schädigenden Einfluss auf das Pflanzenwachstum ausüben.
Gemäss der Erfindung werden nun den an sich bekannten Düngern (Mischdüngern) nachstehende Verbindungen des Bors mit Ammonium (z. B. Ammoniumborat), mit Magnesium (z. B. Magnesiumborat), mit Mangan (z. B. Manganborat), mit Barium (z. B. Bariumborat), mit Phosphor (z. B. Borphosphat) in fester oder gelöster Form auf normalen Böden vorzugsweise von 1-2%, auf kranken Böden von 5-10% zugesetzt.
Die Mischung in fester Form auf mechanische Art (z. B. in einer Mischtrommel) ist wohl der einfachere Weg, doch erfolgt eine wesentlich homogener Verbindung durch Beimischung der Borverbindungen in gelöster Form. Werden hiebei zur Auflösung derselben solche Flüssigkeiten verwendet, welche zur Aufschliessung von pflanzennährstoffhaltigen Substanzen, z. B. Phosphaten allein oder gemischt mit andern Nährstoffen (wie kalihaltigen Substanzen usw. ), dienen, so stellt das Produkt nicht nur ein homogenes mechanisches Gemisch, sondern auch eine chemische Verbindung dar und ist, wie Versuche gezeigt haben, sehr gut streubar ohne Rücksicht darauf, ob Rohphosphate allein auf die Art aufgeschlossen oder ob sie schon vorher mit kali-und stickstoffhaltigen Substanzen gemischt wurden.
<Desc/Clms Page number 2>
Auf diese Weise können auch sogenannte Volldünger mit Phosphorsäure, Stickstoff, Kali, Kalk und Bor hergestellt werden, die vollkommen homogen sind. Selbstverständlich tritt diese homogene Verteilung des Bors auch dann ein, wenn die Borverbindung z. B. zunächst mit Rohphosphaten allein oder andern nährstoffhaltigen Substanzen gemischt und dieses Gemenge sodann erst durch eine Säure oder auf alkalischem Wege aufgeschlossen wird.
Durch Topfversuche konnte unter anderem festgestellt werden, dass verschiedene Borate unter gewissen Umständen bis zu 10% Steigerung der Ernte gegenüber der Verwendung reiner Borsäure bewirken.
EMI2.1
wobei jedes Gefäss je 6 kg Boden erhielt. Als Versuchserde wurde ein humoser, kalkhaltiger, sonst aber nährstoffarmer Boden aus der Umgebung von Ebreichsdorf in Niederösterreich verwendet. Für die Grund-
EMI2.2
serie IV, bei welcher die doppelte Bormenge 0-112 g B20g in Form von Borsäure zur Anwendung gelangte. Allerdings zeigt diese Serie bereits einen deutlichen Minderertrag, was auf eine Pflanzenschädigung durch die zu hohe Borgabe schliessen lässt.
Bei der Versuchsserie X besteht gegenüber allen andern mit Bor gedüngten Serien insofern ein Unterschied, als hier das Bor nicht getrennt von den übrigen Nährstoffen, sondern schon mit diesen gemeinsam, also als Volldünger PKNB, dem Boden zugeführt wurde. Letzterer wurde durch einen salpetersauren Aufschluss von Rohphosphat, schwefelsaurem Ammon, Kalisalz und Borsäure gewonnen.
Ernteresultate :
EMI2.3
<tb>
<tb> Ernteewicht <SEP> in <SEP> g
<tb> Serie <SEP> Düngung <SEP> Korn <SEP> Stroh
<tb> I. <SEP> ungediingt <SEP> 7-5 <SEP> 18-8
<tb> 11. <SEP> PKN.................................................................. <SEP> 24-0 <SEP> 44-7
<tb> 111. <SEP> PKN <SEP> + <SEP> Borsiiure <SEP> 27-6 <SEP> 45-9
<tb> IV. <SEP> PKN <SEP> + <SEP> Borsäure....................................................... <SEP> 20-7 <SEP> 37-2
<tb> V. <SEP> PKN <SEP> + <SEP> Natriumperborat <SEP> 25-1 <SEP> 45, <SEP> 2
<tb> VI. <SEP> PKN <SEP> + <SEP> Ammoniumperborat................................................... <SEP> 2#4 <SEP> 49#5
<tb> VII. <SEP> PKN <SEP> + <SEP> Magnesiumborat <SEP> 29-1 <SEP> 49-6
<tb> VIII. <SEP> PKN <SEP> + <SEP> Manganborat <SEP> .......................................................... <SEP> 30#3 <SEP> 48#8
<tb> IX.
<SEP> PKN <SEP> + <SEP> Bariumborat <SEP> .......................................................... <SEP> 28#0 <SEP> 46#5
<tb> X. <SEP> PKN <SEP> als <SEP> Volldünger <SEP> 30-6 <SEP> 49'4
<tb>
EMI2.4
1. Verfahren zur Herstellung borhaltiger Düngemittel, dadurch gekennzeichnet, dass an sich bekannten Düngern (Mischdüngern) nachstehende Verbindungen des Bors mit Ammonium (z. B. Ammoniumperborat), mit Magnesium (z. B. Magnesiumborat), mit Mangan (z. B. Manganborat), mit Barium (z. B. Bariumborat), mit Phosphor (z. B. Borphosphat) in fester oder gelöster Form auf normalen Böden vorzugsweise von 1 bis 2%, auf kranken Böden von 5 bis 10% zugesetzt werden.