AT81977B - Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Düngemittels. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Düngemittels.

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  Verfahren zur Herstellung eines   künstlichen     Düngemittels.   



   Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Düngemittels aus Torf. Der Zweck der Erfindung ist, ein Düngemittel zu schaffen, welches eine dauernd gute chemische, physikalische und bakteriologische Wirkung auf den Boden ausübt. 



   Seit vielen Jahren wurde die Aufmerksamkeit auf die Behandlung des Torfes gelenkt, um diesen zu einem brauchbaren Düngemittel zu bearbeiten, und es sind bereits viele Vorschläge gemacht worden, Torf mit ammoniakalischen Flüssigkeiten oder mit von Gasen absorbiertem Ammoniak zu sättigen, jedoch sind die gewünschten Ziele niemals erreicht worden, weil ein Überschuss an Alkali einen schädlichen Einfluss auf die dem Boden nützlichen Bakterien und ebenso auf die keimende Saat und andere Vegetation in dem Boden ausübt. Es ist weiter bereits vorgeschlagen worden, Torf mit   Ammoniakêu   sättigen und das Ammoniak in dem Torf vermittelst Schwefelsäure zu festigen, wodurch in dem Torf schwefelsaures Ammoniak gebildet wird.

   In diesen Fällen wurde jedoch der Torf einfach zum Träger des schwefelsauren Ammoniaks und überdies ist ein Zusatz von mineralischen Säuren nicht erwünscht. Es ist weiter bereits vor- geschlagen worden, Torf soweit wie möglich mit einer Mischung aus Ammoniumsulfat, Phosphor- säure, Kaliumoxyd und Eisenvitriol zu tränken, und in diesem Falle war der Betrag des Kalium- oxydes zweimal grösser als der des Ammoniumsulfates, und der Betrag der Phosphorsäure beinahe ebenso gross wie der des Ammoniumsulfates. Auf diese Weise wurde der Torf, welcher nur als absorbierendes Mittel benutzt wurde, durch das Kaliumoxyd stark alkalisch.

   Auch wurde bereits vorgeschlagen, durch Behandlung des Torfes mit einer heissen ammoniakalischen Lösung humus- saures Ammoniak herzustellen ; durch Bespritzen eines Haufens Torfs mit ammoniakalischer,
Bakterien enthaltender Lösung, künstliche Salpeterschichten zu bilden, und, wenn der Torf nur geringe Mengen kohlensauren Kalkes enthält, kalkartige Schichten zwischen zwei Schichten aus Torf zu legen, zum Zwecke, den Stickstoff in Form von salpetersaurem Kalk wirkungsvoller zu festigen ;

   Torf mittels eines durch ein unlösliches Phosphat angereicherten Ammoniumsalzes zu behandeln, welch letzteres das Phosphat löst ; eine starke Lösung schwefelsauren Ammoniaks, dem Superphosphat zugesetzt ist, durch Torf und andere organische Substanzen aufzusaugen und diesem Torf beizufügen, der durch eine konzentrierte Lösung kohlensauren Kalis schwach alkalisch gemacht worden ist ; und schliesslich Torf oder vorbereiteten Torf der Wirkung einer Ammoniak erzeugenden Mikrobenzucht zu unterwerfen. 



   Der Zweck vorliegender Erfindung ist nun, ein besseres Resultat durch einfachere und wirkungsvollere Behandlung, wie oben angegeben, zu erzielen. 



   Gemäss der Erfindung wird schwarzer oder dunkler Torf mit einer relativ begrenzten Menge Ammoniak behandelt, die gerade genügt, um die freien Säuren in dem Torf, von denen hauptsächlich Humussäure vorhanden ist, zu neutralisieren, oder um die Masse schwach alkalisch zu machen. Der in dieser Weise behandelten Torfmasse wird ein geeigneter Prozentsatz, gewöhnlich zwischen 5 und   2o0/"-kohlensauren   Kalkes zugesetzt und das Ganze gemischt, so dass der kohlensaure Kalk mehr oder weniger gleichmässig in der ganzen Masse verteilt wird. Das Präparat ist dann fertig, um den Boden zu düngen. 



   Das Neutralisieren saurer Böden mit kohlensaurem Kalk und auch das Versetzen von Torf mit Erdalkalikarbonaten ist längst bekannt, bietet aber nicht die Möglichkeit, schwach 

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 alkalische Reaktion der Masse zu erzielen, welche für den Beginn der   Mikrobentätigkeit wichtig   ist. Zu diesem Zweck wird der Torf zuerst mit Ammoniak neutral oder schwach alkalisch gemacht, während durch den späteren Zusatz von Kalziumkarbonat die durch die Mikrobentätigkeit gebildeten freien Säuren neutralisiert werden. 



   Es sei erwähnt, dass das Stadium, in welches der Torf durch die obenerwähnte Behandlung 
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 Torfes mehr oder weniger wieder hervorgerufen werden, jedoch wird letzteres durch die Gegenwart des kohlensauren Kalkes vermieden. 



   In gewissen Fällen ist es zweckmässig, dass das Ammoniak in einem sich entwickelnden Stadium auf den Torf einwirkt, und zu diesem Zwecke wird eine vorher bestimmte Menge schwefelsaures Ammoniak oder irgendein anderes geeignetes Ammoniumsalz dem Torf zugefügt und mit diesem gemischt, und es wird weiter die erforderliche Menge alkalischer Erde oder vorteilhafter Alkali oder alkalisches, kohlensaures Salz zugesetzt, welches mit dem schwefelsauren Ammoniak reagiert und das Ammoniak in dem Torf freigibt. Auf diese Weise wirkt sich entwickelndes Ammoniak innig und gleichmässig und in leicht regulierbaren Mengen in der ganzen Masse, so dass es   möglich'ist,., die Neutralisation   der freien Säuren in dem Torf mit Genauigkeit durchzuführen oder den Torf schwach alkalisch zu machen.

   Der so behandelten Masse wird in der oben beschriebenen Weise kohlensaurer Kalk zugesetzt. 
 EMI2.2 
 erzielt wird, sei folgendes angegeben :
Eine Tonne schwarzer oder dunkler Torf wird in der Luft oder in einer geeigneten Maschine getrocknet oder entwässert, bis genügend Feuchtigkeit entfernt worden ist, um den Torf in geeigneter Weise zu mahlen. Beispielsweise kann der Torf zu. einem mehr oder weniger feinen Pulver 
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 zurückbleibenden Feuchtigkeit schwankt bei den verschiedenen Arten des Torfes, jedoch hat es sich herausgestellt, dass 35 Gewichtsteile Feuchtigkeit in der Masse verbleiben können.

   Mit dem Torf werden vermittelst Spaten oder anderer Werkzeuge oder geeigneter Mischmaschinen
100 kg schwefelsaures Ammoniak in Form von Kristallen oder wässriger Lösung gut gemischt.
Alsdann werden   100 llg zweckmässig   fein pulverisiertes kohlensaures Kali zugesetzt und das Ganze weiter gemischt, um eine gleichmässige Verteilung in der ganzen Masse zu erzielen. Nunmehr findet eine Erzeugung und Wiederzusammensetzung des Ammoniaks statt, und schliesslich werden   50   bis 200 kg vorzugsweise fein zerteilten kohlensauren Kalks zugesetzt und innig mit der Masse gemischt. Letztere ist nun fertig und kann in Säcken oder anderweitig zwecks Versandes zur
Verwendungsstelle verpackt werden. 



   Die verschiedenen beispielsweise gegebenen Mengen können jedoch entsprechend der
Reinheit und der Stärke der verwendeten Reagentien oder Bestandteile verändert werden. 



   Um irgend eine gewünschte oder besondere Wirkung in dem Boden zu erzielen, können dem Torfprodukt geringe Mengen mineralischer Körper, beispielsweise Kali oder Phosphatverbindungen o. dgl. zugesetzt werden. Durch Beimengung weiterer Bestandteile dieser Art wird ein Düngemittel erzielt, welches dem Naturdünger sehr ähnelt, jedoch bedeutend konzentrierter ist. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : r. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Düngemittels aus Torf, dem Ammoniak und Erdalkalikarbonat zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Torf vor dem Zusatz des Erdalkalikarbonates mit einer verhältnismässig geringen Ammoniakmenge behandelt wird, die nur zum Neutralisieren der freien Säuren des Torfs oder zur Erteilung einer schwach alkalischen Reaktion hinreicht,   während erst   dann Erdalkalikarbonat zugesetzt wird, um zu verhindern, dass während der Verwendung des Erzeugnisses in dem zu verbessernden Boden Säurebildung eintritt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Düngemittels nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass das Ammoniak in der Masse durch die Reaktion zwischen einem Ammoniumsalz, z. B. phosphorsaurem Ammoniak, und einem Alkali, alkalischer Erde oder alkalischem, kohlensaurem Salz, beispielsweise kohlensaures Kali erzeugt wird, wobei diese Reagentien in solchen vorher bestimmten Mengen benutzt werden, dass der geeignete Betrag von Ammoniak entwickelt wird.
AT81977D 1915-10-13 1916-09-16 Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Düngemittels. AT81977B (de)

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