DE401900C - Verfahren zur Verwertung des bei der Cyanamidgewinnung aus Kalkstickstoff entstehenden Dicyandiamids (bzw. Dicyandiamidins) - Google Patents

Verfahren zur Verwertung des bei der Cyanamidgewinnung aus Kalkstickstoff entstehenden Dicyandiamids (bzw. Dicyandiamidins)

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DE401900C
DE401900C DES60362D DES0060362D DE401900C DE 401900 C DE401900 C DE 401900C DE S60362 D DES60362 D DE S60362D DE S0060362 D DES0060362 D DE S0060362D DE 401900 C DE401900 C DE 401900C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C1/00Ammonium nitrate fertilisers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verwertung des bei der Cyanamidgewinnung aus Kalkstickstoff entstehenden Dicyandiamids (bzw. Dicyandiamidins). Für diese Anmeldung ist gemäß dem 1Jnionsvertrage vom z. Juni 191 i die Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom 25. November toig beansprucht. Bei dem Verfahren zur Überführung von Kalkstickstoff in Cyanamid durch wiederholtes Auslaugen unter Zuhilfenahme der Kohlensäure bis zur Sättigung der Auslaugewässer an Cvanamid entstehen zuweilen größere Mengen an Dicyandiamid, so daß sich sogar Kristalle hiervon ausscheiden.
  • Dieses Dicyandiamid sowie andere als Polymerisationserzeugnisse des Cyanamids anzusprechende Verbindungen, so z. B. auch Dicyandiamidin, stellen überaus lästige Nebenerzeugnisse bei der Darstellung von freiem Cy anamid dar. Denn da :diese Polymerisationäprodukte für landwirtschaftliche Zwecke schon -wegen ihrer Giftigkeit unverwendbar sind, so geht durch deren Bildung bei der Cy anamidgewinnung aus Kalkstickstoff sehr viel Stickstoff für die eigentlichen Zwecke verloren.
  • Die Erfinder haben nun ein Verfahren ermittelt, mit dessen Hilfe es gelingt, diese lästigen und giftigen Nebenerzeugnisse in wertvolle Düngemittel umzuwandeln. Das neue Verfahren besteht .darin, daß man das abfallende Dicyandiamid (Dicyandiamidin usw.) mit starken Säuren bestimmter Konzentration behandelt. Diese Reaktion verläuft, wie festgestellt wurde, stark exothermisch, so daß hierbei eine äußere Wärmezufuhr nicht notwendig ist. Man kann sogar die hierbei auftretende Wärme anderweitig verwenden; desgleichen die dabei frei werdende Kohlensäure, so daß das Verfahren sehr wirtschaftlich arbeitet.
  • Als geeignete Säuren können verwendet werden: konzentrierte Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure ussw., oder auch Mischungen dieser Säuren mit sauren Salzen in einer Menge, die wenigstens äquivalent derjenigen des Ammoniaks ist, das sich bilden soll. Es stellt sich eine plötzliche Erhitzung und eine Entwicklung von Kohlensäure ein, die, wenn aufgefangen und komprimiert, unter anderem auch gleich bei der vorliegenden Fabrikation zur Behandlung von Kalkstickstoff zwecks Herstellung von freiem Cyanamid wiederbenutzt werden kann.
  • Die Säurekonzentration wird so gewählt, daß das zur Bildung von 4. Molekülen NH, und a Molekülen CO., aus einem Molekül Dicy andiamid notwendige Wasser vorhanden ist, gemäß der Reaktionsformel: Im Falle der Schwefelsäure arbeitet man also mit einer Säure von etwa 75 Prozent H_ S04. Dieselbe Umwandlung läßt sich auch mit den Zwischenprodukten und Derivaten (Dicyandiamidin usw.) herbeiführen.
  • Durch die Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure, Phosphorsäure usw. oder mit sauren Salzen wird das Dicyandiamid direkt in Ammoniumsulfat, -phosphat, saures Phosphat oder ein anderes Ammoniumsalz übergeführt. Die Umwandlung geht restlos vor sich. Der Überschuß an Säure kann zur Herstellung von Superphosphaten oder anderen als Dünger verwendbaren Verbindungen benutzt werden, indem man sie z. B. durch Salze, wie Kaliumkarbonat oder Bi- oder Trikalziumphosphat, neutralisiert.
  • Man hat bisher das Dicyandiamid nicht in großem Umfange dargestellt, da es an und für sich für landwirtschaftliche Zwecke wegen seiner Giftigkeit unverwendbar ist. Überall <1a, wo es sich bei der Darstellung von Harnstoff oder freiem Cyanamid als lästiges Nebenprodukt gebildet hat, erschwerte es aber die Herstellung dieser Haupterzeugnisse und machte diese Verfahren schon aus dem Grunde unwirtschaftlich, weil mit der Bildung dieses giftigen Dicyandiamids eine Verbindung von hohem Stickstoffgehalt für den erstrebten Zweck verlorenging. Es war zwar bekannt, daß Dicyandiamid-durch Behandlung mit verdünnten Säuren in Guanylharnstoffsalze übergeht; bei .dem vorstehenden Verfahren handelt es sich jedoch um. die Überführung des Dicyandiamids, das als giftiges und lästiges Nebenerzeugnis bei der Cyanainidgewinnung aus Kalkstickstoff auftritt, in Ammoniaksalze von hohem Düngewerte. Hierdurch lassen sich bei der Gewinnung von im Boden leicht löslichen Düngeinitteln aus rohem Kalkstickstoff große Verluste an wertvollem Stickstoff vermeiden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCR: Verfahren zur Verwertung des bei der Cyanamidgewinnung aus Kalkstickstoff durch dessen wiederholte Auslaugung unter Zuhilfenahme von Kohlensäure als Nebenerzeugnis entstehenden giftigen Dicyandiainids (bzw. Dicyandiamidins), dadurch gekennzeichnet, daß man die an Dicyandiamid angereicherten Laugen oder die daraus ausgeschiedenen Kristalle .durch Behandlung mit konzentrierten Säuren, gegebenenfalls in Mischung mit sauren Salzen, in .der Wärme in Ammoniaksalze überführt.
DES60362D 1919-11-25 1920-09-21 Verfahren zur Verwertung des bei der Cyanamidgewinnung aus Kalkstickstoff entstehenden Dicyandiamids (bzw. Dicyandiamidins) Expired DE401900C (de)

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