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Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln Es wurde gefunden, daß
die Kaliummagnesiumcarbonate, wie sie bei der Herstellung von Pottasche als Zwischenprodukte
anfallen, ein ausgezeichnetes Ausgangsmaterial für die Herstellung von Düngemitteln
darstellen. Diese Kaliummagnesiumcarbonate enthalten Kali und Magnesia in Form von
Carbonaten und außerdem noch geringe Mengen von Ammoniak, wenn sie unter Verwendung
von Ammoniak und Kohlensäure bzw. Ammoncarbonaten hergestellt sind.
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Bei der Verarbeitung dieser Salze auf Pottasche verfährt man in der
Weise, daß man sie durch Behandlung mit Wasser, evtl. unter Druck, zerlegt, wobei
man eine Lösung von Kaliumbicarbonat bzw.. Pottasche erhält, während das itIagnesiumcarbonat
zurückbleibt und wiederum Verwendung finden kann.
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Verwendet man aber die Kaliummagnesiumcarbonate als Ausgangsmaterial
für die Herstellung von Düngemitteln, so kann man dieselben unmittelbar, also unter
Ausschaltung des Zerlegungsprozesses, verwenden, indem man sie mit Säuren behandelt,
welche Pflanzennährstoffe enthalten, wie Salpetersäure und Phosphorsäure oder Mischungen
dieser. Dabei geht die. Magnesia in Nitrat bzw. wasserlösliches Monomagnesiumphosphat
über.
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Zur Weiterverarbeitung dieser Lösungen führt man die Magnesia in eine
unlösliche Form über, in der sie gleichfalls ein Düngemittel darstellt. Es kommen
hier in Frage Magnesiumammoncarbonate und Magnesiumphosphate einschließlich des
Ammoniummagnesiumphosphates. Die schwer löslichen Magnesiumverbindungen werden von
der Lösung getrennt, welche man nunmehr auf das die Kalikomponente enthaltende Düngesalz
verarbeitet.
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Es ist zwar bekannt, daß man Kaliumphosphat aus Kaliumcarbonat und
Phosphorsäure gewinnen kann. Es ist ferner bekannt, Magnesiumcarbonat oder Magnesiumammoniumcarbonat
aus Magnesiumsalzlösungen mittels Kohlensäure und Ammoniak herzustellen. Man hat
auch bereits vorgeschlagen, das bei der Herstellung von Kunstfäden in den Laugen
vorhandene Ammoniak in Form von Magnesiumammoniumphosphat wiederzugewinnen und letzteres
als Düngemittel zu verwerten.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht jedoch darin. zwecks
Herstellung von Kalidfingemitteln, wie Phosphaten und Nitraten, von Kaliummagnesiumcarbonaten
anstatt von Kaliumcarbonat auszugehen. Man erzielt dadurch den Vorteil, daß man
einerseits den für die Gewinnung von Kaliumcarbonat aus Kalimagnesiacarbonaten erforderlichen
Zerlegungsprozeß auszuschalten und damit ein billigeres Kalidüngemittel herzustellen
vermag
als unter Verwendung von Kaliumcarbonat und daß man andererseits außerdem '-noch
als Düngemittel wertvolle Magnesiumerbindungen erhält. Das vorliegende Verfahren
führt dabei zu zwei' Arfen von chlor- und sulfatfreienDüngemitteln; voll denen das
eine ein Magnesiumdüngesalz- Und das andere eine Mischung von chlor- und sulfatfreien
Alkali- und Ammonsalzen darstellt. Hierin unterscheidet sich das Verfahren auch
von einem anderen-bekannten Verfahren, bei dem man, von Kalisalzen, wie z. B. Kainit,
ausgehend, dieselben mittels Schwefelsäure zersetzt, um dieSalzsäure auszutreiben,
die Sulfate in Wasser auflöst und nach Abscheidung der Magnesia mittels Ammoniak
und Kohlensäure als Carbonat zu Lösungen gelangt, welche Kali und Ammoniak in Form
ihrer Sulfate enthalten.
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Ausführungsbeispiele i. ioo kg eines Kaliummagnesiumdoppelcarbonates
mit 15,2% K20 und I4,2/oMg0 werden durch Behandlung mit ioo Litern einer 5oo/oigen
Salpetersäure in Lösung gebracht. Die erhaltene Lösung- wird mit Ammoniak und Kohlensäure
behandelt, wobei sich die Magnesia als Magnesiumammoniumcarbonat abscheidet. Nach
der Trennung von der verbleibenden Lösung wird diese eingedampft, wobei man ein
Düngesalz mit etwa 16,5°/o K20 und 22°1o N erhält.
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2. ioo kg eines Kaliummagnesiumdoppelcarbonates werden, wie bei Beispiel
i, mit Salpetersäure in Lösung gebracht. In die Lösung trägt man alsdann unter Rühren
die berechnete Menge eines löslichen Phosphates, z. B. Ammonphosphat, ein und setzt
noch so viel Ammoniak zu, daß die Magnesia praktisch vollständig abgeschieden wird.
Der Niederschlag wird von der Lösung getrennt und diese durch Eindampfen auf ein
Kali und Stickstoff enthaltendes Düngemittel verarbeitet. An Stelle von Ammoniumphosphat
kann man auch Phosphorsäure zusetzen und die Abscheidung der Magnesia durch Einleiten
von Ammoniak bewirken.
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ioo kg eines Kalimagnesiumdoppelcarbonates Nverden mit so viel wäßriger
Phosphorsäure behandelt, daß vollständigeLösung eintritt. Durch Einleiten von gasförmigem
oder Zusatz von wäßrigem Ammoniak wird die Magnesia praktisch vollständig als Magnesiumammoniumphosphat
abgeschieden und dieses von der Mutterlauge getrennt. Die Mutterlauge wird durch
Eindampfen auf ein Kali und Phosphorsäure enthaltendes Düngemittel verarbeitet.
Verwendet man zum Lösen des Doppelcarbonates einen Überschuß an Phosphorsäure, so
enthält die von dem Magnesiumammonphosphat getrennte Lauge neben Kaliumphosphat
noch Ammonphosphat, und man erhält aus derselben beim Eindampfen ein Kali, Stickstoff
und Phosphorsäure enthaltendes Düngemittel: q.. ioo,kg eines Kalimagnesiumcarbonates
werden mit einer Mischung von Salpetersäure undPhosphorsäure in Lösung gebracht,
welche so bemessen ist, daß die Salpetersäure die Kalikomponente, die Phosphorsäure
die Magnesiakomponente zu lösen vermag. Die Lösung wird zur Abscheidung der Magnesia
mit gasförmigem oder wäßrigem Ammoniak behandelt und der entstehende Niederschlag
von der Lösung, welche die Kalikomponente in Form von Kalisalpeter enthält, getrennt.