DE429847C - UEberfuehrung von Kalkstickstoff in harnstoffhaltige Mischduenger - Google Patents

UEberfuehrung von Kalkstickstoff in harnstoffhaltige Mischduenger

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DE429847C DES54275D DES0054275D DE429847C DE 429847 C DE429847 C DE 429847C DE S54275 D DES54275 D DE S54275D DE S0054275 D DES0054275 D DE S0054275D DE 429847 C DE429847 C DE 429847C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C9/00Fertilisers containing urea or urea compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Überführung von Kalkstickstoff in harnstoffhaltige Mischdünger. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung von technischen Cyanamiden und deren Derivaten in assimilierbare stickstoffhaltige Stoffe oder Mischdünger durch Zersetzung mittels Säuren und darauf folgende Behandlung mit Katalysatoren.
  • Das Verfahren kennzeichnet sich dadurch, claß fein verteilter Kalkstickstoff bei einer Temperatur zwischen 30 und 45' nach und nach in eine Flüssigkeit eingetragen wird, die durch andauerndes Sättigen mit einer gasförmigen Säure, «-elche die metallische Bestandteile des Kalkstickstoffes in unlösliche verwandelt, sauer gehalten wird, worauf die durch fortgesetzte Zersetzung von Kalkstickstoff am Cyanamid angereicherte Lösung durch Säuren oder saure Salze in Harnstoff übergeführt und der saure Katalysator alsdann durch Tricalciumphosphat neutralisiert wird.
  • Das Verfahren gibt unter Verminderung der Herstellungskosten nahezu theoretische Ausbeuten, da die dazu verwendeten sauren Katalysatoren außer zur eigentlichen Umwandlung der Cyanamide noch in voller Stärke zu einer zweiten Reaktion ausgenutzt werden.
  • Die Wahl der Katalysatoren hängt von der gewünschten Endwirkung ab, indem sie es ermöglichen, je nach Wunsch in das Reaktionsprodukt die zur Herstellung von wertvollen Mischdüngern erforderlichen anderen Stoffe einzuführen. Man kann auf diese Weise eine ganze Reihe chemischer Erzeugnisse gewinnen, indem man von Stickstoffverbindungen zu Mischdüngern, die aktiven Stickstoff und lösliche Phosphorsä ureverbindungen enthalten, und zu Volldüngern übergeht, die neben Harnstoff und anderen assimilierbaren Stickstoffverbindungen z. B. Superphosphate, Kaliumverbindungen u. dgl. enthalten.
  • Vor der Umwandlung der Metallverbindungen, z. B. der Calciumverbindung des Cyanamids, wird das eigentliche Cyanamid CH.N, in Freiheit gesetzt. Dies geschieht gemäß der Erfindung z. B. mittels Kohlensäure, die den Kalk in einer Form niederschlagt, die für verschiedene technische Zwecke, so z. B. zur Zementfabrikation oder zum Neutralisieren der sauren, bei der -Herstellung von Harnstoff aus Cyanamid entstehenden Lösungen, ver#N:endet werden kann. Beispiel. In einen Behälter, der a,51 Wasser enthält, das mittels eines starken Stromes von Kohlensäure, z. B. Kalkofengase, sauer und in Bewegung gehalten wird, gibt man nach und nach 50o g fein gepulverten Kalkstickstoff und hält die Temperatur zwischen 30 und -15'. Diese Temperatur und das Vorhandensein von Säure ist für die rasche Bildung eines kristallinischen und leicht filtrierbaren \Tiederschlages von kohlensauren Salzen der den rohen Kalkstickstoff verunreinigenden Metalle besonders günstig, und das Vorhandensein von Säure im Überschuß verhindert die Bildung von Polymeren. Die filtrierte Lösung von Cyanamid wird zu weiteren Zersetzungen von Kalkstickstoff benutzt, bis die Lösung die gewünschte Konzentration an freiem Cyanamid besitzt. Auch die zum Auswaschen der Niederschläge v er-%%-endeten Flüssigkeiten werden zu wiederholten Ausziehungen verwendet. Auf diese Weise arbeitet man zuletzt nur noch mit konzentrierten Lösungen. Um Verluste an Cyanamid durch Polymerisation und durch die Einwirkung der leicht alkalisch werdenden Lösungen zu verhüten, sättigt man die zum Ausziehen des freien Cyanamids dienenden Lösungen mit Kohlensäureanhydrid unter Druck. Die Lösung wird sodann unter Zusatz von Säure (gewöhnlich Schwefelsäure) während 2 bis 3 Stunden auf 6o bis 7o° erwärmt. Die Umwandlung des Cvanamids in Harnstoff ist vollständig. Wird sodann zu der Lösung des schwefelsauren Harnstoffes die zur Bildung von zitratlöslichem Dicalciumphosphat erforderliche Menge Tricalciumphosphat zligesezt, so kann man das Dicalciumphosphat mitsamt dem Calciumsulfat von dem in Freiheit gesetzten löslichen Harnstoff durch Filtration trennen und diesen alsdann auf bekannte Art reinigen.
  • Zwecks Herstellung von Mischdünger kann man andererseits dieser z. B. im Vakuum konzentrierten Lösung von Harnstoff und Harnstoffsulfat ein unlösliches Phosphat zugeben, so z. B. Tricalciumphosphat, das durch einen V berschuß an Bisulfat oder freier Säure oder durch die mit dein Harnstoff verbundene Säure in ein lösliches Phosphat übergeführt wird. Gleichzeitig bildet sich Kalksulfat, das sich beim Anreichern der Flüssigkeit unter Bindung von 2 Molekülen Wasser in Gips verwandelt; hierdurch wird die Entfernung eines Teiles des Wassers ermöglicht. Der Gips macht die Masse fester und bildet einen festen Block, der außer Gips noch Harnstoff, Phosphat und unter Umständen Kali- oder Natriumsalze enthält, je nachdem ob man Natrium- oder Kaliumbisulfat benutzt hat. Die hiernach gewonnene 'Mischung stellt einen Misch- und Volldünger dar.
  • Statt des unlöslichen Phosphates kann der sauren Harnstofflösung auch ein anderes Salz beigefügt werden, das die Säure neutralisiert. Die Verdampfungskosten können hierbei infolge der Bildung kristallwasserhaltiger Salze erniedrigt werden, so z. B. durch den Zusatz von Sylvinit. Die Erzeugnisse, die man durch diese verschiedenen Ausführungsformen des Verfahrens erhält, sind neu; sie enthalten als Nährstoff entweder nur Stickstoff oder aber gleichzeitig Stichstoff, Phosphorsäure und andere in der Landwirtschaft verwendbare Bestandteile, deren Gehalt an Stickstoff und an anderen düngenden Bestandteilen nach Belieben geregelt werden kann, je nach der Menge der in Arbeit genommenen Rohstoffe. Sie weisen die Nachteile des Kalkstickstoffs, so insbesondere dessen große Ätzwirkung und das Stauben nicht auf, sondern bestehen aus nicht ätzenden, von den Pflanzen leicht aufnehmbaren Stoffen.
  • Einzelne Stufen des vorstehenden Kombinationsverfahrens sind an sich bekannt. So ist es bekannt, Kalkstickstoff in Wasser einzutragen und hierbei gleichzeitig Kohlensäure einzuleiten; auch hat man diese Maßnahme bereits so ausgeführt, daß die Lösung dabei schwach alkalisch oder neutral blieb, und dafür gesorgt, daß bei diesem Vorgange die Temperatur niedrig gehalten wurde.
  • Man hat auch schon versucht, angereicherte Cyanamidlösungen dadurch herzustellen, daß man den Kalkstickstoff unter Kohlensäurezuleitung in `Nasser so lange eintrug, bis die Endanreicherung ungefähr dem Verhältnis von i Teil Kalkstickstoff zii 2 Teilen Wasser entspricht.
  • Von diesen bekannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende Kombinationsverfahren in folgenden Punkten: Bei dem Eintragen des Kalkstickstoffs in Wasser wird die Lösung sauer gehalten und bei einer Temperatur von etwa 3o bis 45' gearbeitet. Hierdurch wird insbesondere erreicht, daß der Kalk in einer Kristallform ausfällt, die sich schnell niederschlägt und vorzüglich filtrieren läßt.
  • Im Gegensatz zu der bekannten Arbeitsweise wird hier die Anreicherung der Lösung nicht durch eine einmalige Behandlung herbeigeführt. Die Lösung wird auf jene Weise so weit angereichert, daß sich Kalkklumpen bilden, die schlecht auszuwaschen sind und mit denen sich überhaupt schwer arbeiten läßt. Wesentlich ist also, daß bei dem neuen Verfahren in verdünnter Form gearbeitet und daß die Anreicherung allmählich durch eine mehrfache Wiederholung des Verfahrens erreicht wird. Die Calciumcarbonataufschwemmung bildet sich in leicht bearbeitbarer Form und bietet der Einwirkung der Kohlensäure eine große Oberfläche.
  • Abgesehen von den obengenannten Verbesserungen der einzelnen Teilverfahren besitzt das Verfahren den technischen Vorteil, daß es zwei an sich bekannte, wenig vorteilhafte Einzelverfahren durch zweckmäßige Vereinigung zu einem einzigen wirtschaftlichen Verfahren gestaltet, bei welchem der Verlust an Ausgangsstoffen möglichst vermieden wird.

Claims (1)

  1. PAT -ANSPRUCH Oberführung von Kalkstickstoff in i harnstoffhaltige Mischdünger, dadurch- gekennzeichnet, daß man den Kalkstickstoff in fein verteiltem Zustande nach und nach in eine Flüssigkeit einträgt, die durch andauerndes Sättigen_mit einer gasförmigen Säure, welche die metallischen Bestandteile des Kalkstickstoffes in unlösliche Verbindungen verwandelt, sauer gehalten wird, worauf die durch fortgesetzte Zersetzung von Kalkstickstoff an Cyanamid angereicherte Lösung durch Säuren oder saure Salze in Harnstoff übergeführt und der saure Katalysator alsdann durch Tricalciumphosphat neutralisiert wird.
DES54275D 1919-09-26 1920-09-21 UEberfuehrung von Kalkstickstoff in harnstoffhaltige Mischduenger Expired DE429847C (de)

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